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Externe Hallsimulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
#136 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Hallo Wolfgang,
gute Frage, die ich Dir auch nicht vollumfänglich beantworten kann.
Ich habe das mehr empirisch festgestellt, dass man, wenn man in Ardour ein Projekt anlegt oder allgemein die JACK-Settings für die Audioeinstellungen ändert, da eben auch die kHz modifizieren kann. Und das korreliert invers linear mit der Latenz. Verdopplung der kHz halbiert die Latenz.
Dann spielt noch die Puffergröße rein, da führen größere Puffer zu höheren Latenzen.
Also jetzt ganz simpel - und vielleicht falsch - interpretiere ich das so: Die Puffer werden nacheinander abgearbeitet, deswegen bringen größere Puffer längere Latenzen mit sich (weil sie länger befüllt werden). Das kann man aber kompensieren durch eine höhere Abtastrate (denn dann wird der Puffer schneller mit mehr Daten gefüllt).
Damit ist klar, dass man die Puffer möglichst klein halten sollte, um geringe Latenzen zu bekommen. Wählt man sie zu klein, gibt es allerdings unschöne Knackser (was ich immer als Pufferüberläufe gedeutet habe).
So gibt es zumindest Sinn. Ob es aus Sicht eines Signalprozessierungsingenieurs auch noch richtig wäre, weiß ich nicht.
VG
Stephan
#137 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Nochmal zum Verständnis, wie welche Verzögerungen zusammen kommen:
1.) Das intrinsische Delay ist nur beeinflussbar durch kHz und Puffergröße und liegt bei mir bei 5,8 ms.
2.) Diesem intrinsischem Delay unterliegt auch das trockene Signal, das bei mir aktuell mit 85% beigemischt wird.
3.) NUR (!) für den Hall habe ich ein zusätzliches Pre-Delay eingestellt (25 ms), weil der Hall ja erst zustande kommt, wenn Klang von Wänden reflektiert wird. Bei einer Schallgeschwindigkeit von 330 m/s und 25 ms Pre-Delay wären hier in erster Näherung die simulierten ersten Wände 330 m/s x 0,025 s = 8,25 m entfernt.
4. Dazu kommt noch ein minimaler Delay aufgrund des Laufzeitausgleichs durch die bei mir etwas asymmetrische Aufstellung der Lautsprecher, die ich gerne ausgeglichen haben möchte. Von meinen Ohren ist (relativ gesehen) der am weitesten entfernte Lautsprecher 72 cm weiter weg als der mir am nächsten stehende. Das führt also rechnerisch zu einem zusätzlichen Delay von 0,72m*(1/330 m/s)=2,18 ms, die sich natürlich sowohl auf das trockene als auch auf das verhallte Signal auswirken.
Cursor_und_Raspi4AudioFront__raspberrypi__?_VNC_Viewer.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Stephan,
Dein neues Image V3 konnte ich problemlos auf meiner Raspberry PI4 starten, und es produziert zusammen mit der Behringer Soundcard, die auch Du verwendest, auf Anhieb einen ganz ordentliche Hall.
Das ist aus meiner Sicht schon richtig PnP.
An all den Parametern herumzuprobieren, wird mich aber wohl noch ne Weile kosten...
Viele Grüße,
Wolfgang
#139 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Hallo Wolfgang!!
Herzlichen Glückwunsch, das freut mich sehr! Bin auf weitere Rückmeldungen gespannt, wenn Du mal ein bisschen nachjustiert hast.
Aktuell stehen der Equalizer und die Calf-Delay-Lines natürlich so, dass es auf meine Raumsituation angepasst ist.
Diese Plugins könntest Du vorerst deaktivieren (in Ardour auf den grünen Punkt daneben klicken, sodass er nicht mehr leuchtet).
Denn diese Plugins machen ja erst Sinn, wenn man sie auf den eigenen Raum einstellt.
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg!
Stephan
Cursor_und_Raspi4AudioFront__raspberrypi__?_VNC_Viewer-2.png - Bild entfernt (keine Rechte)
#141 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Falls Du die Lautsprecher-Distanzen anpassen willst, hänge ich Dir hier noch eine kleine Excel Rechenhilfe an.
Man muss nämlich um 2 Ecken denken. Grund ist, dass der Lautsprecher, der am weitesten weg von der Hörposition steht, ja 0 zusätzliches Delay bekommen darf (denn dessen Schall braucht ja ohnehin schon am längsten bis zur Hörposition), und der am nächsten stehende Lautsprecher muss die größte Laufzeitverzögergung erhalten.
Im Calf-Delay-Plugin kann man aber nur Entfernungen einstellen. Und damit ist eben nicht die Entfernung gemeint, wie weit der Lautsprecher weg ist, sondern die Strecke, die über zusätzliche Laufzeitverzögerung simuliert werden soll.
--> Der einem am nächsten stehende Lautsprecher braucht in der Calf-Delay-Line die größten Werte (!).
Weil das im Kopf sehr mühsam umzudenken ist, habe ich die Excel Datei entwickelt. In die grünen Felder ganz links einfach die realen Distanzen der Lautsprecher zum Ohr eintragen.
In der Mitte erscheinen dann die relativen Distanzen.
Und ganz rechts erscheinen die Distanzwerte, die man im Calf-Delay Plugin einstellt.
VG
Stephan
Cursor_und_Room_Correction_Equalizer_-_Google_Tabellen.png - Bild entfernt (keine Rechte)
- Room Correction.xlsx
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#143 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
OK sorry...wollte meinen Beitrag gerade noch korrigieren, aber das geht nicht mehr, wenn schon jemand geantwortet hat.
Hatte leider tatsächlich einen Zahlendreher in der Excel Formel drin. Das ist mir erst beim Screenshot aufgefallen, dass das so ja keinen Sinn ergibt. Da war es aber schon zu spät zum Korrigieren.
Bitte obige Excel Datei ignorieren und die HIER angehängte verwenden!
- Room Correction.xlsx
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#144 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Liebe Kollegen,
ein paralleler Thread entwickelt sich gerade in eine ähnliche Richtung und eventuell gibt es bald ein Update meines Images mit mehr Schwerpunkt auf ImpulseResponse Halls.
Bei Interesse siehe hier.
VG
Stephan
Hallo Stephan/Untersatz,
kannst Du mir auf die Schnelle sagen, wie man in der Ardour GUI den Equalizer deaktiviert, bzw wie man ihn einstellen kann? Ich finde dafür kein Fenster/Menü, obwohl ich den "CALF-30-band-EQ" im linken Bereich sehe. Ich suche nach einem Fenster, vergleichbar dem für die Parameter des Dragonfly-Halls, damit ich den EQ an meine Raumsituation anpassen kann.
Viele Grüße,
Wolfgang
#146 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Hi Wolfgang,
In der Signalkette hast Du ihn ja scheinbar schon gefunden. Einfach doppelt drauf klicken und das Fenster mit den Einstellungen geht auf. Da kannst Du dann für jede Frequenz die relative Aussteuerung in dB+/- angeben.
Hoffe das hilft, ansonsten mache ich Dir heute Abend noch einen Screenshot. In diesem Fall bitte nochmal Rückmeldung wenn Du nicht weiterkommst.
VG
Stephan
#147 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Nun hat es geklappt den EQ zu öffnen
Ich verbinde mein Laptop via WLAN und VNC mit der Raspberry, und nutze nur den Touchscreen... da scheint das Handling mit meinen Wurstfingern manchmal etwas schwierig zu sein, vor allem die Doppelklicks.
Vielen Dank
Noch ne Kleinigkeit ist mir aufgefallen: In der Ecke rechts oben im Ardourfenster zeigt der DSP meist ca. 70% an. Und das obwohl momentan die Orgel aus ist, und somit ja auch kein Hall berechnet werden kann...
Auf was bezieht sich denn diese Angabe der Auslastung ?
Gruß
Wolfgang
#150 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Hallo Wolfgang,
es ist relativ egal ob von der Orgel ein Signal kommt oder nicht.
Die Auslastung bleibt weitgehend konstant. Also ein Signal nahe 0 (bei ausgeschalteter Orgel) braucht nicht oder zumindest nicht bedeutend weniger Rechenkapazität.
Recht ressourcenhungrig ist übrigens der Equalizer. Also allein den auszuschalten senkt die Last um 30-40%.
Ich habe inzwischen auch einen wahrscheinlich etwas besseren gefunden. Den kannst Du manuell nachinstallieren (im Paket Manager nach LSP suchen und die LSP Plugins installieren).
Oder Du wartest die nächste Version von meinem Image ab, da wird er mit drauf sein. Du müsstest Dir nur den Ordner /pi/Concerto/ sichern (zB auf einen USB Stick ziehen) und danach wieder aufspielen. Dann sollten auch alle Deine Einstellungen, die Du inzwischen vorgenommen hast, wieder rekonstruierbar und nicht verloren sein.
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