GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein

  • Seite 2 von 3
07.01.2022 11:02
#16 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar
Moderator

GL (alt), Anhang Würzburg, Nr. 897,6 - so richtig prall aus der Lebenswirklichkeit des 21. Jh. gegriffen:
"Und wenn das Ave-Glöcklein klingt, dein Frankenvolk dir Lobpreis singt im hohen Dom, im Dorfkirchlein, bei Rosenkranz und Kerzenschein." "Gedichtet" 1927 ...

Wir lernen daraus: Textlicher und melodischer Kitsch sind unabhängig von Stilistik und Entstehungsdatum.
Hätte ich als Jüngling die Texte mancher Bach-Kantaten einfach nur gelesen, wäre mir nicht im Traum eingefallen, auch die Musik dazu anzuhören ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 11:04 (zuletzt bearbeitet: 07.01.2022 11:05)
avatar  pvh
#17 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
pv
pvh

Hallo,

die Subbass "B"-Variante ist mir auch geläufig.

Die Janssens-Kompositionen waren in den 70ern sehr bekannt und bei uns sehr beliebt, beispielsweise:

https://www.stretta-music.de/janssens-wi...-nr-471005.html

Allerdings sind weite Teile etwa der Janssens-Messe eben nicht als Gemeindegesang gedacht, sondern wurden damals von einer professionellen Sängerin und Kollegen der Janssens-Band dargeboten (vgl. die Tonbeispiele bei dem Link oben). Wir hatten diese rhythmisch und melodisch schwierigen Songs in unserer lokalen Kirchenband damals gar nicht erst versucht. Zum Mitsingen eignete sich das "Sanktus" und vor allem das "Vater unser" und natürlich "Unser Leben sei ein Fest".

Das ist das Problem mit vielen NGL-Kompositionen: Sie klingen gut, wenn ein Profi sie darbietet, eignen sich aber nicht zum Mitsingen für eine Gemeinde - und zwar ganz unabhängig vom Durchschnittsalter. Und das hat nichts mit NGL und dem Alter der Lieder zu tun: Die Habanera-Arie der Carmen würde man ja auch nicht als Kirchenlied singen lassen können. Leider wird das von vielen NGL-Komponisten und Liebhabern oft falsch gesehen und den Gemeinden zu viel zugemutet.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.

P.S.: "Herr, wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir. Du schenkst uns deine Gegenwart im österlichen Mal" ist für mich ganz normale, flüssige Sprache, die auch aus einem ganz normalen Gebet stammen könnte.


 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 11:05
#18 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar
Administrator

Zitat von Sc1978 im Beitrag #12
Zitat aus GL:
"Ach ja, dein Sohn erstanden ist, kein Wunder, dass du fröhlich bist"
Reim dich, oder ich fress Dich.
Übrigens
von Friedrich Spee

Oh ja. Dazu der Kommentar eines hochrangingen Kirchenmusikers: "Was soll das?? Wie kann man denn das [Anm: die Auferstehung] vergessen?"
Klar, "Perlen" gibt es zu allen Zeiten...

Danke, Positiv, für "Wurst und Bier"...
Beitrag des Monats Jänner???


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 11:07
#19 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar
Administrator

Mit dem GL kann man gerne auch kreativ umgehen. Wenn ein Lied schon aus Strophen und Kehrvers besteht, bietet sich m.E. fast immer ein Wechselgesang zwischen Kantor und Gemeinde an, umso mehr bei einer derart holpernden Melodie wie GL 184.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 11:18
avatar  Subbass
#20 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #16
GL (alt), Anhang Würzburg, Nr. 897,6 - so richtig prall aus der Lebenswirklichkeit des 21. Jh. gegriffen:
"Und wenn das Ave-Glöcklein klingt, dein Frankenvolk dir Lobpreis singt im hohen Dom, im Dorfkirchlein, bei Rosenkranz und Kerzenschein." "Gedichtet" 1927 ...



Diese Strophe findet sich im neuen GL unverändert.
Als Ministranten haben wir anstelle von "Kerzenschein" "Frankenwein" gesungen.
Und im Kilianslied wurde aus "Lass dir die edlen Franken dein, von Herzen anbefohlen sein" baugleich "Lass dir den edlen Frankenwein..." In diesem Sinne: Auf das schöne Frankenland - Silvaner-Heimat seit 1659.

(Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der GWF Unterfranken)


 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 11:22
#21 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar
Administrator

Zitat von Subbass im Beitrag #20
Diese Strophe findet sich im neuen GL unverändert.

Herr, erbarme dich!


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 11:26
avatar  pvh
#22 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
pv
pvh

Zitat von Gemshorn im Beitrag #21
Zitat von Subbass im Beitrag #20
Diese Strophe findet sich im neuen GL unverändert.

Herr, erbarme dich!


no jo, des werd doch von dene do gsunge, de des scho immä so singe.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 11:27 (zuletzt bearbeitet: 07.01.2022 11:32)
avatar  Sc1978
#23 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar

"Früher" hat man die Melodien einfach angepasst.
"Mein Gmüth ist mir verwirret" ist ja viel "holpender", sorry rhytmischer als "O Haupt voll Blut und Wunden".
Kann man so auf andere Choräle übertragen...."Feste Burg" etc...
"Macht hoch die Tür" wurde im 18. oder frühen 19. Jh. auch schon mal in einen 4/4-Takt gepresst, damit es nicht so tänzerisch wirkt.
Und wieviele Fassungen vom "geladenen" Schiff gibt es, in denen der Übergang von der Tripla zum 4er weggelassen wird....

Plz 40591

 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 12:22
avatar  Positiv
#24 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar

Das geladene Schiff habe ich dieses Jahr bei evangelisch und katholisch gespielt und erkannt, dass das mich nervende RTL vom Konzept her doch taugt:

2. Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last.......

(nach einer Werbeunterbrechung hören wir uns wieder)

....das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.

in deed habe ich einen Hohltakt eingeschoben und dann ging es mutig weiter. Beste Lösung fürs Volk und die Gemeinde.

Michael


 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 12:34
avatar  wohli
#25 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar

Im alten NAK-Gesangbuch gab es ein NIMM JESUS IN DEIN LEBENSSCHIFF mit einem Taktwechsel von 6/4 nach 4/4. So manche Gemeinde hat hübsch weitergeschunkelt ... Als junger Organist (sorry: Orgelspieler) hatte ichs da echt schwer das Richtige durchzusetzen ("der kann's nicht wirklich, oder?")


 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 12:35
#26 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar
Administrator

In Zeiten wie diesen, wo selbst Orgelbücher die beabsichtigte Durchführung der Melodie nur "ungefähr" abbilden, muss einen das nicht wundern.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.01.2022 12:45 (zuletzt bearbeitet: 07.01.2022 12:47)
avatar  Sc1978
#27 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar

Bei "Es kommt ein Schiff" ist es ja eigentlich nicht nur ein Taktwechsel sondern auch eine eine Temporelation, die eigentlich 3 zu 2 sein sollte, der 4er also langsamer, bzw die Tripla schneller, als man es häufig hört.

Plz 40591

 Antworten

 Beitrag melden
08.01.2022 00:58 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2022 01:48)
#28 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar

Zitat von Subbass im Beitrag #20
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #16
GL (alt), Anhang Würzburg, Nr. 897,6 - so richtig prall aus der Lebenswirklichkeit des 21. Jh. gegriffen:
"Und wenn das Ave-Glöcklein klingt, dein Frankenvolk dir Lobpreis singt im hohen Dom, im Dorfkirchlein, bei Rosenkranz und Kerzenschein." "Gedichtet" 1927 ...



Diese Strophe findet sich im neuen GL unverändert.
Als Ministranten haben wir anstelle von "Kerzenschein" "Frankenwein" gesungen.
Und im Kilianslied wurde aus "Lass dir die edlen Franken dein, von Herzen anbefohlen sein" baugleich "Lass dir den edlen Frankenwein..." In diesem Sinne: Auf das schöne Frankenland - Silvaner-Heimat seit 1659.

(Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der GWF Unterfranken)


Und:
Am besten klingt das ganze natürlich mit vollster fränkischer Inbrunst geschmettert und in undergefrängischer Mundart mit urtyp. frängischen hadden Gonsonanden!

LG
Roland
(Undergefrange)


 Antworten

 Beitrag melden
08.01.2022 06:23 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2022 07:11)
#29 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar
Moderator

Zitat von Orgelpunkt im Beitrag #28
Am besten klingt das ganze natürlich mit vollster fränkischer Inbrunst geschmettert und in undergefrängischer Mundart mit urtyp. frängischen hadden Gonsonanden!


Nicht zu vergessen: Nach jeweils acht Viertelnoten eine halbe Pause zum tiiiiief Luftholen - und in den letzten beiden Takten ein "gefühlvolles" Ritardando. Im ritardierten Tempo ging es dann mit dem nächsten Vers weiter ...
Keine Satire - live erlebt auf dem Kreuzberg in der Rhön. Zum Glück gab's da ausgezeichnetes Schwarzbier, um die Ohren auszuspülen.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
08.01.2022 15:04
avatar  Flauten
#30 RE: GL 184 Herr, wir bringen in Brot und Wein
avatar

Zitat von Subbass im Beitrag #4
Bissl Timing braucht die Sache, aber viele Priester schätzen dieses Inszenierung, weil die Gabenbereitung mal viel bewusster wahrgenommen wird und das Volk nicht einfach nur ins Gotteslob schaut.
Vorschlagen, ausprobieren und evaluieren! :-)

Ja, das ist eine sehr schöne Variante, und man kann auf diese Weise den KV unkompliziert verwenden.
Mir ist außerdem mal für die Zwischenverse eine andere, singbarere und rhythmisch angemessenere Melodie unter die Finger gekommen - und seither verwende ich grundsätzlich diese . . .

Mit herzlichem Gruß

Flauten


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!