Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Meine Hoffrichter-Orgel
Liebe Sakralorgelfans,
Ganz anders als in meinem letzten Thread angedacht (gebrauchtes Eminent Positiv oder gebrauchte Monarke) läuft es nun auf eine nagelneue, aber vollkommen andere Orgel hinaus: die Hoffrichter B-304m wurde zum Ziel meiner Träume und wurde über Herrn Hinze gekauft (vielen Dank für den Hinweis, Trompetendulzian!)
Ich freue mich sehr auf die Lieferung des Instrumentes und habe in den nächsten 6-12 Monaten Zeit, diese Vorfreude weiter auszubauen - so lange ist nämlich die Lieferzeit
Wie kam es zu dieser Entscheidung? Nach einem Besuch bei Kisselbach vor längerer Zeit war mir klar, dass ich auf Samplingtechnologie setzen will - die Gloria-Modelle hatten mich vor Ort nicht in gleichem Maße überzeugt (außer der ausgezeichneten Nobilis 352 mit Johannus-Live-Technologie, die ja ein ganz ähnliches Konzept verfolgt wie "meine" Hoffrichter B-304m, aber eine gute Ecke teurer ist). Ein späterer Besuch bei einem Eminenthändler überzeugte mich nochmals davon, dass Sampling-Technologie für meine Vorstellungen passender ist. Gleichzeitig wollte ich eine Positivgehäuseform und Manubrien, was mit meinem Budget schwer möglich war. Daher habe ich lange gesucht und nie etwas passendes gefunden - meine Nachricht an Hoffrichter diesbezüglich blieb damals unbeantwortet. Ein neuer Anlauf bei Hoffrichter (über Herrn Hinze) vor ca. 1 Monat brachte nun Erfolg! Ich hatte hier gelesen, dass Hoffrichter im Individualbau vieles ermöglicht und wollte mich diesbezüglich erkundigen. Zunächst erfuhr ich, dass sämtliche Positiv-Orgeln nicht mehr gebaut werden. Das einzige verbliebene Modell mit Manubrien ist eine 2-manualige Truhenorgel mit 24 Registern. Tolles Teil, sehr schön! Ich habe dann Interesse bekundet, empfand es aber als unvollständig, Orgeln wie die "Trost-Orgel" in Schloss Altenburg nur zu 2/3 abzubilden. Ich fragte, ob es eine Möglichkeit gäbe, die Registermenge gegen Aufpreis zu vervollständigen, um die ganze Orgel zu haben - leider war das nicht möglich. Ein anderes Produkt mit Manubrien auszustatten, geht auch nicht mehr.
Dann habe ich lange überlegt und mich entschieden, dass es mir wichtig ist, dass die gesampelten Orgeln vollständig sind. Dafür habe ich auf meinen Traum mit Manubrien und barock anmutendem Gehäuse verzichtet. Das einzige Instrument (neben der Markus-Serie), das dafür groß genug ist, ist das Spitzenmodell der Blockorgeln: die B-304M mit 54 Registerplätzen. Die wurde es dann:)
Als Fan der AWK-/Schwindler-Tastaturen, die zudem viele Gestaltungsmöglichkeiten bieten und kaum mehr kosten als Fatar-Holzklaviaturen, hatte ich die Hoffnung, dass diese Individualisierung möglich wäre - leider nein. Auch eine Crescendowalze anstatt eines zweiten Schwellpedals ist nicht möglich.
Damit fällt mein Fazit aus (bitte nicht missverstehen! Folgendes soll nicht geschäftsschädigend klingen; es ist eine tolle Firma mit ausgezeichneten Produkten, die mich zum Kauf überzeugt haben!), dass großer Individualismus bei Hoffrichter leider der Vergangenheit angehört und das verbliebene Kaufargument damit lautet: "toll klingende Instrumente". Es gibt dort jetzt ausgezeichnete Produkte von der Stange zu guten Preisen, aber wer die Preisliste mit dem Vorjahr (und dem Jahr davor) vergleicht, wird feststellen, dass die Produktauswahl und Anpassungsoptionen durchaus weniger werden. Das ist schade und führt hoffentlich nicht zu langfristigen Problemen. Derzeit scheint Hoffrichter sich aber über viele Aufträge zu freuen, was ein gutes Zeichen ist!
Nun freue ich mich auf ein qualitätsvolles Produkt mit 4 Orgel-Samples und ausgezeichneter Samplingqualität - vielen Dank an der Stelle an Wichernkantor, der mir zahlreiche Aufnahmen zur Verfügung gestellt hat, auf denen ich mich nochmal vom Klang des Hoffrichter-Expanders überzeugen konnte!
2 Registeränderungen bei "Disposition I: Best of Barock" habe ich mir geleistet - dieser Grad der Individualisierung ist also weiterhin möglich!
Im I. Manual kann ich auf einen der beiden 16'-Labiale verzichten, weil ich gerne eine Voce umana 8' als Prinzipalschwebung hätte. Für süddeutsche/italienische Barockwerke kam mir das sinnvoll vor.
Im II. Manual habe ich sozusagen "aus persönlichen Gründen" die Sifflöte 1' mit einer Septime 1 1/7' ersetzt - eines der Lieblingsregister meines verstorbenen Großvaters, der ebenfalls Kirchenmusiker war. Damit ergeben sich nochmal interessante Solomischungen.
Hier die Dispositionen (ohne meine Änderungen):
_20220111_081505.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
_20220111_081519.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Instrument ist softwaremäßig für Hauptwerk vorbereitet, sollten mir die 4 Orgeln irgendwann nicht mehr ausreichen, kann ich also jederzeit einen PC kaufen und starten. Dazu habe ich die Fatar-TP-63LW gewählt (mit Kirschbaumbelag), 32-Tasten Parallel-Pedal nach BDO-Norm mit Bank, Holzspieltisch mit 2 Schwellern und 2 Fußpistons. (Da die Blockorgel auch mobil eingesetzt werden kann, werde ich mir irgendwann auch mobile Bank/Ständer etc. zulegen.)
Auf eine externe Abstrahlung habe ich vorerst verzichtet - die vorgeschlagenen Boxen waren optisch sehr schön, aber auch teuer. Vorerst werde ich eh nur mit Kopfhörern spielen (im Miethaus; Büro nebenan). Ich dachte, dass es daher gut ist, noch ein wenig zu sparen und bei Zeiten ein wirklich gutes Abstrahlungssystem zu kaufen. Habt ihr dazu Tipps? Welches Komplettsystem eignet sich, das für Studenten noch leistbar ist?
Zudem muss ich mir noch Gedanken machen, wie man bei so einer Orgel Audio-Aufnahmen erstellt - gibt es da eine Schnittstelle, die man an den PC anschließen kann und dort direkt den Ton aufzeichnet, als .wav oder was auch immer? Denn ich möchte auch mit meiner Digitalorgel künftig Video-Aufnahmen machen, da Hoffrichter auf YouTube chronisch unterbesetzt ist - ich habe kein Klangbeispiel oder gar eine Dispositionsvorstellung gefunden.
Soweit zu meinem Orgelkauf. Ich bin happy
LG F.B.Maerz
#2 RE: Meine Hoffrichter-Orgel
Glückwünsch! Du hast Dich für etwas wirklich Gutes entschieden.
Schön, dass Hoffrichter weiter Sampling auf hohem Standard liefert - schade, dass man den hohen Individualisierungsgrad aufgegeben hat.
Für die Abstrahlung empfehle ich Dir, Dich mal bei Teufel umzusehen, wenn es um die reine Wohnraumbeschallung geht. Da gibt es gute und nicht allzu teure, zugleich kompakte Lösungen für das Nahfeld.
Wenn es etwas mehr Raum und Publikum sein soll, habe ich gute Erfahrungen mit dem Lucas Nano und dem Dave 8 Roadie gemacht.
Für Aufnahmen kann ich immer wieder nur auf das klassische Verfahren verweisen: Das aufnehmen, was aus (guten) LS kommt. Bisher hat mich keine Aufnahme überzeugt, die von einem Line Out abgenommen war. Meistens ist die Kanaltrennung zu "brutal" und der Hall zu künstlich, die Samples klingen nach "Synthi", selbst wenn aufwändig tonkosmetisch nachbearbeitet und vor allem nachverhallt wurde.
Aber vermutlich ist das auch eine Geschmacksfrage. Ich denke halt, man sollte eine Digitalorgel so aufnehmen, wie sie in den Ohren des Hörers ankommt und nicht, wie sie ankommen könnte oder sollte.
LG und viel Vorfreude
Michael
Endlich wieder einmal ein Hoffrichter-Projekt!
Möge dir die Wartezeit schnell vergehen und die fertige Orgel dich lange erfreuen. Ich bin schon heute gespannt auf deine Bilder und Erfahrungsberichte. Mir selber sind die Hoffrichter-Orgeln erst einmal untergekommen, als ich vor Jahren mit + PeterW die Firma Kienle besucht habe, die damals noch Hoffrichter im Sortiment hatten. Die Orgeln klangen unglaublich schön.
#4 RE: Meine Hoffrichter-Orgel
Das weiß ich leider nicht - in trm's Thread "Meine teuflische Hoffrichter-Orgel" schreibt er ja sogar von 9 verbauten Orgeln in seiner B304m. Mir wurde das nicht angeboten und in der Preisliste ist auch nur von 4 Orgeln die Rede.
Vielleicht kann man (wie bei Hauptwerk oder Live) Samples nachkaufen/nachinstallieren?
Zitat von F.B.Maerz im Beitrag #1
...läuft es nun auf eine nagelneue, aber vollkommen andere Orgel hinaus: die Hoffrichter B-304m wurde zum Ziel meiner Träume...
Lieber F.B.Maerz,
Deine Geschichte ist eine von ganz vielen in diesem Forum, die ich immer gerne lese: Da ist jemand, der seinen Traum sucht. Er hat Vorstellungen, Wünsche, Visionen...
Dann ergeben sich im Zuge der Evaluierung neue und andere Wünsche, Vorstellungen oder auch Tatsachen, die im Vorfeld so nicht bekannt waren oder einkalkuliert wurden.
Am Ende kommt dann (doch) die persönliche Orgelkönigin heraus, bei der man weiß, dass es DIE und nur DIE ist. Dem einen ist es eine samplebasierte - dem anderen eine Physis - dem dritten ein Hauptwerk-Modell...
Who cares?
Hauptsache alle finden "ihre" Königin. Ich freue mich mit Dir, dass Deine Suche zu einem eben solchen Ende gekommen ist. Hoffentlich überstehst Du die (zugegeben - laaaange) Lieferzeit gut.
Deine Euphorie für die Hoffrichter-Orgel macht mir ein weiteres Mal schmerzlich bewusst, dass ich auf dieser Seite total unbeleckt bin. Überall wird der geniale Klang der Hoffrichter-Orgeln bestätigt, aber die Instrumente aus dem Haus Hoffrichter sind bei mir immer noch ein "weißer Fleck" - habe noch nie so ein Instrument in Ohrenschein nehmen können...
Wie dem auch sei.... - ganz herzlichen Glückwunsch zu Deiner Wahl und der Erfüllung Deiner Orgel-Träume...
Natürlich bin ich - wie auch wohl die meisten hier - an weiteren Informationen über die Orgel und eurer "Ehe" interessiert...
VG
Aeoline
#7 RE: Meine Hoffrichter-Orgel
Herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung und Bestellung!
Zitat von F.B.Maerz im Beitrag #5
Das weiß ich leider nicht - in trm's Thread "Meine teuflische Hoffrichter-Orgel" schreibt er ja sogar von 9 verbauten Orgeln in seiner B304m. Mir wurde das nicht angeboten und in der Preisliste ist auch nur von 4 Orgeln die Rede.
Mein Schwager hat in seiner B303m, von 2016 mindestens 8 Orgeln und zwei Cembali. Er hat zwischendurch noch ein Update bekommen und ich meine mich zu erinnern, dass dies eine weitere Orgel enthält. Das müsste ich aber nochmal genauer erfragen.
Er hat seinerzeit ein kleines 5.1-System von Teufel ausprobiert, ist dann aber bei Monitoren von Abacus gelandet. Details findest du im verlinkten Thread.
Viele Grüße
Trompetendulzian
Danke für eure Antworten! Ich freu mich schon so:) hoffentlich geht es schnell und ohne Lieferschwierigkeiten.
@trm: der Thread war sehr interessant zu lesen, vielen Dank!
Erstaunlich, dass auch er so viele verbaute Orgeln hat. In der Preisliste steht "4 ladbare Orgeln", und im Vorverkaufsgespräch wurde die Möglichkeit mehrerer Orgeln nie erwähnt, daher bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, zu fragen.
Jetzt ist es wohl zu spät
#9 RE: Meine Hoffrichter-Orgel
Zitat von F.B.Maerz im Beitrag #8
In der Preisliste steht "4 ladbare Orgeln", und im Vorverkaufsgespräch wurde die Möglichkeit mehrerer Orgeln nie erwähnt, daher bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, zu fragen.
Ich habe hier noch eine Preisliste von 2017, in der bei den kleinen Blockorgeln bereits von 4 Dispositionen die Rede ist, bei den dreimanualigen hingegen gar nichts erwähnt wird.
Bei den Markus-Orgeln, werden "10 Dispositionen originaler Orgeln" erwähnt - in der aktuellen Preisliste sind es nur noch fünf (dafür sind sie viel billiger geworden, zum Beispiel kostete die M-364 2017 22450 € und 2021 16950 €).
Was der Grund für die Reduktion bei den Blockorgeln gegenüber den benannten Gegenbeispielen von Shodan79 und trm, wird nur die Fa. Hoffrichter beantworten können.
Nichtsdestotrotz würde ich mir davon die Vorfreude nicht nehmen lassen!
Viele Grüße
Trompetendulzian
Hallo in die Runde,
meines Wissens hat Hoffrichter die Blockorgeln nun mit 4 nicht änderbaren Dispositionen vorkonfektioniert. Ggf. können einzelne Register getauscht werden, aber wohl keine kompletten Dispositionen mehr. Deswegen erfolgte im Verkaufsgespräch wohl auch kein Angebot einer Wahlmöglichkeit....
Danke für die Information! Ich finde die 4 Dispositionen ohnehin gut, man kann eine Menge damit machen, und die Orgel ist "softwaremäßig für Hauptwerk vorbereitet". Das heißt, wenn ich mehr verschiedene Orgeln will, kann ich ja jederzeit "Hauptwerken":)
Bei Zeiten frage ich mal nach, ob man weitere Hoffrichter-Samples nachträglich aufspielen kann.
#13 RE: Meine Hoffrichter-Orgel
Zitat von TomR im Beitrag #10
Meines Wissens hat Hoffrichter die Blockorgeln nun mit 4 nicht änderbaren Dispositionen vorkonfektioniert. Ggf. können einzelne Register getauscht werden, aber wohl keine kompletten Dispositionen mehr.
Jammerschade! Damit gibt das Haus ohne Not ein Alleinstellungsmerkmal auf, das in dieser Preisklasse und Qualität einzigartig war: ein Höchstmaß an Flexibilität und Kundenorientierung. Ich besitze jeweils zwei Expander SE 20 und SE 24m - und jeder ist anders! Die Zeiten sind wohl leider vorbei ...
Hoffen wir, dass die ausgezeichnete Klangqualität ausreicht, diesem Nischenprodukt das Überleben zu sichern. Es wäre ein Jammer, wenn der Sample-Bestand irgendwann von einem der "Großen" aufgekauft und auf Nimmerwiedersehen im Giftschrank verschwinden würde, weil er zu gut ist ...
LG
Michael
#14 RE: Meine Hoffrichter-Orgel
Was ich noch wirklich schön fände, wäre, wenn die Orgeln auf der Homepage zu den (aktuellen) Daten der Preisliste passen würden, damit man eine bessere Vorstellung von allem bekommt. Von mir aus gerne weiter statisches HTML ohne Schnörkel, aber Konsistenz wäre echt hilfreich. (Das haben andere vor mir aber glaub ich auch schon angemerkt)
#15 RE: Meine Hoffrichter-Orgel
Zitat von TomR im Beitrag #12
Softwaremässig für Hauptwerk vorbereitet? Mehr als Midifähigkeit ist da doch nicht notwendig......
Im Prinzip schon, aber vielleicht möchte Hoffrichter damit darauf hinweisen, dass (ich spekuliere mangels Zugriffsmöglichkeit auf die Hoffrichter-Doku) weitere MIDI-Komfortfunktionen für den Betrieb mit Hauptwerk, wie z.B. Local OFF, Umschaltung des Setzers zwischen internem Setzer und Verwendung der Pistons als MIDI-Elemente für HW etc. vorhanden sind.
Viele Grüße
Trompetendulzian
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!