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Johannus LiVE III
#1 Johannus LiVE III
IMG_7679.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo,
nachdem sich meine geliebte Ahlborn DS25 nach über 30 Jahren nach einem Blitzeinschlag für immer verabschiedet hat, wollte ich Euch heute mal den Nachfolger Johannus LiVE III etwas näher bringen.
Ja, es waren schon einige Überlegungen notwendig, bevor ich mich für diese entschieden habe.
Auch der hohe Preis hat mich zuerst sehr abgeschreckt.
Aber letztendlich konnte ein Besuch in Baunatal und das dortige Probespiel die Entscheidung wesentlich erleichtern.
Ich hatte zuerst mit einer Nobilis 352 geliebäugelt, aber der Klang konnte mich einfach nicht überzeugen.
Was vielleicht auch daran lag, dass diese wohl erst am Morgen dort aufgestellt worden war und nicht richtig eingemessen war (was ich aber erst im nachhinein erfahren habe). Auf jeden Fall klang die LiVE III dort wesentlich besser.
Für alle die sich für dieses Instrument evtl. entscheiden sollten: gerade für verwinkelte Wohnungen und enge Hauseingänge. Vor dem Kauf auf jeden Fall einmal messen, ob diese als "ganzes" auch um die Ecken passt.
Wenn hier Zweifel aufkommen auf jeden Fall die geteilte Version wählen. Hätte ich sie in einem Stück erworben, wir hätten sie nicht ins Haus bekommen :))
Jetzt bin ich sehr froh, dass ich mich für dieses Modell entschieden habe, denn sie klingt einfach super !
Sampleset: Dresden, Paris, Amsterdam, Leipzig, Norden
Welches der Sample-Set mir am besten gefällt, ich kann es einfach nicht sagen, sie klingen alle sehr schön und alle völlig anders und so soll es auch sein.
Den Hall der Orgel habe ich etwas zurückgenommen, bei 100 % ist das schon mehreren Kathedralen gleichzeitig ähnlich.
Die zwei Schweller sind programmierbar. Ich habe es jetzt so gemacht, dass der linke Schweller für Hauptwerk/Pedal und der rechte für Schwellwerk und Positivwerk ausgelegt ist. So kann man alle Werke in der Lautstärke variieren. Die Cresendo-Funktion ist dann allerdings ausgeschaltet.
Ich frage mich allerdings, warum Johannus nur zwei Schweller an dieser Orgel verbaut ?
Was mir noch aufgefallen ist (und dann bewusst von Johannus auch nicht verändert wurde), dass einzelne Töne der Register in der Lautstärke herausstechen, was mich etwas gestört hat.
Ich habe mir aber die Intonations-Software beilegen lassen und über meinen Hauptwerk-PC direkt an der Orgel aufspielen lassen. Somit konnte ich diese Einzeltöne auch etwas mildern und jetzt klingt es besser.
Ebenso werden fast alle Zungenregister in höheren Lagen deutlich leiser. Auch dies konnte über die Software nachgebessert werden. Die Software hat auch noch viele andere Möglichkeiten der Einstellungen, aber damit kann man sich sicherlich auch die ganze Orgel zum negativen verstellen. Ich bin da doch sehr vorsichtig herangegangen.
Was wäre noch schön gewesen (ein Tipp an Johannus):
statt die Registerzüge mit einer kleinen Leuchtdiode zu versehen, die einzelnen Schriftschildchen (wenn Register eingeschaltet) zu beleuchten. Oder alle Schildchen grundsätzlich zu beleuchten.
Wenn man auf der Orgelbank sitzt, ist die Lesbarkeit der Schildchen teilweise von den Zügen verdeckt.
Und warum wurde auf beiden Seiten im unteren Bereich nicht der volle Platz für Züge ausgenutzt ?
Auf jeder Seite wäre noch Platz für weitere 3 Stück Züge frei gewesen !
Sei es drum, man kann nicht alles haben :))
Solltet Ihr noch Tipps für die LiVE III haben, einfach schreiben.
Ich lasse mich gerne überraschen, vielleicht ist da ja noch mehr drin :))
#2 RE: Johannus LiVE III
Glückwunsch zu dem schönen Instrument!
Die neue hängt dann hoffentlich an einem Überspannungsschutz? (Michal hatte den anderswo hier schon mal deutlich empfohlen, glaube ich)
Zitat von organist.ww im Beitrag #1
...
Was wäre noch schön gewesen (ein Tipp an Johannus):
statt die Registerzüge mit einer kleinen Leuchtdiode zu versehen, die einzelnen Schriftschildchen (wenn Register eingeschaltet) zu beleuchten. Oder alle Schildchen grundsätzlich zu beleuchten.
Wenn man auf der Orgelbank sitzt, ist die Lesbarkeit der Schildchen teilweise von den Zügen verdeckt.
Registerzüge sind ein philosophisches Thema glaube ich -- ich halte wenig davon, wenn sie mechanisch nicht nötig sind. Aber wenn schon, dann sollten sie so angeordnet und orientiert sein, dass sie nicht die Beschriftung verdecken. Bei einer Menge Barockorgeln sieht das Layout ja genau so aus, aber damals konnte man sich billig/umsonst Registranten krallen ("Wer nicht registrieren will, darf Bälge treten -- oder willst du am Ende gar nicht konfirmiert/gefirmt werden?" :D) -- ich glaube nicht, dass die für 1-Personen-Betrieb gedacht waren.
Sehe ich das richtig, dass du dann wohl mehr mit dem Setzer arbeiten wirst als Manubrien-Akrobatik zu machen?
Es verschenkt natürlich irgendwie ein bisschen die schönen Möglichkeiten, die sich mit der ePaper-Beschriftung ergeben =/
Was ich noch toll fände, wäre eine farbliche Trennung der Schilder nach Werken (könnte man mit der Beleuchtung kombinieren, die du schon angesprochen hattest); das müsste für wenige dutzend Taler extra Material machbar sein, und auch der interne Programmieraufwand wäre winzig. Klar kann man die Züge nicht baulich trennen, wenn mehrere Samplesets möglich sein sollen..
Hallo Werner,
danke für deine ausführliche Beschreibung.
Die Lösung mit der Registersteuerung scheint mir auch suboptimal, da Position des Zugs und Status des Registers auseinanderlaufen kann. Zumal die Züge ja bei jedem Set anders angeordnet sind, stelle ich mir das herausfordernd vor, den Überblick zu behalten. Zumindest hätte man noch das Schildchen invertieren können, das würde nicht mal eine Veränderung der Hardware bedeuten wie diese Mini-LEDs. Ich habe die kleine Schwester Live 2T, dort ist die Bedienung zwar intuitiver, dafür allerdings mit dem bekannten Nachteil der fixen Disposition. Also richtig durchdacht wirken beide Varianten nicht, leider.
Welchen Vorteil hat die Aufteilung der Schweller (HW+Ped vs Pos+Sw)? Das Sw hätte ich schon gerne alleine schwellbar, und bei Hw+Ped sehe ich keine konkrete Anwendungsmöglichkeit in der Literatur.
Was hängt da noch alles dran? Ist ja wie ein kleines Tonstudio...
VG
Stephan
#4 RE: Johannus LiVE III
Hallo Stephan,
ja, auch mit der Anordnung der Züge ist es nicht so einfach.
Das ist schon ein ganz schönes Durcheinander.
Die "Anbauten" hatte ich noch von der Ahlborn-Orgel, sind alles uralte Teile, aber gerade die
Expander von Ahlborn wollte ich einfach behalten und die von Rodgers sind auch sehr schön.
Allerdings hatte ich hier ein Anschlussproblem in Sachen Midi, aber da konnte mir ein sehr netter Kollege
aus dem Forum helfen. Die anderen zwei sind von Korg.
So kann man mal Kirchenorgelnoten "modern" spielen :)) - ist mal was anderes und man hat sich den Solisten gespart. Ist ja alles so teuer geworden.
Schön ist aber auch, dass man zwischen den Samplesets so schnell wechseln kann, wenn diese nur nicht so teuer wären und max. 5 Stck. installiert werden könnten.
Johannus hätte da etwas weiter denken können und würde dann sicherlich auch weitere Samplesets mehr verkaufen können. Aber immer wieder löschen und neu installieren, keine gute Lösung oder ?
Liebe Grüße, Werner
#5 RE: Johannus LiVE III
ja, besten Dank, aber wie Du schon schreibst, es gibt ja genügend Setzer und das ist dann auch die sinnvollste Lösung. Bunt wäre auch eine gute Lösung, aber dann sieht es wieder wie eine Kirmesorgel aus :)) und das wäre auch nicht schön. Jetzt bin ich noch auf der Suche nach einem tollen Kopfhörer, aber auch das ist für diese Orgel nicht einfach. Ich hatte da schon mal was geschrieben. Kopfhörer mit einer hohen Ohmzahl sind einfach zu leise und selbst Kopfhörerverstärker bringen nur wenig. Kopfhörer deshalb, man muss ja auch mal üben :))
Selbst extrem teure klingen hier nicht schön, ich habe da jetzt schon eine ganze Anzahl getestet und bin weiterhin auf der Suche ...
#6 RE: Johannus LiVE III
Funktioniert denn das Klangkonzept der LiVE, wenn die Expander nahezu bündig an der linken Seite des Instruments anstehen? So sind doch die seitlichen Hall-Kanäle komplett blockiert, oder? Wurde das beim klanglichen Einmessen der Orgel berücksichtigt oder spielst du eh nur über Kopfhörer?
#8 RE: Johannus LiVE III
Zitat von organist.ww im Beitrag #5
Kopfhörer deshalb, man muss ja auch mal üben :))
Selbst extrem teure klingen hier nicht schön,
Das empfinde ich auch so. Orgel ist nun mal Klang im Raum. Wenn ich niemanden stören will, übe ich halt mit meiner klassischen Überegistrierung Metallgedeckt 8' + Oktave 4', gekoppelt an den Subbaß 16' im Pedal bei geschlossenem Schweller.
Schön, dass Dir Deine neue Orgel so gut gefällt und dass Du mit den Unzulänglichkeiten der Registratur gut leben kannst. Wir haben die Schwachpunkte des jetzigen Register-Systems im Gespräch mit den Johannus-Leuten mehrfach benannt und haben unsere Vorschläge gemacht, es zu verbessern. Aber getan hat sich leider nichts.
Eine userfreundlichere Lösung würde die Attraktivität des Live-Konzeptes weiter steigern - ebenso wie ein größerer Speicher für zwei oder drei Orgeln mehr.
Vielleicht gibt es ja irgendwann ein Nachfolgemodell, das unsere wiederholten Winke mit dem Zaunpfahl aufgreift.
LG
Michael
Zumal die 5 Hardware-Tasten für die unterschiedlichen Orgeln sowie die 4 Hörpositionen ohnehin keinen großen Vorteil bringen, im Gegenteil: manchmal komme ich bei schwungvollem Spiel sogar unbeabsichtigt dagegen und dann ist auf einmal der ganze Klang weg, weil die Umschaltung "hart" erfolgt, nicht "im Raum", das tut dann richtig weh. Diese Funktionalitäten wären im Menü m. E. besser aufgehoben gewesen (man muss ja das Set nicht so schnell wechseln können wie eine Koppel o.ä.), und dann lieber ein paar Speicherplätze mehr...
VG
Stephan
Erstmal herzlichen Glückwunsch zu der schönen Orgel!
Zur Frage, warum Johannus "nur" zwei Schwelltritte verbaut hat: Eigentlich sollte das reichen - einer für das tatsächliche Schwellen im Schwellwerk, einer für ein Registercrescendo. Auch wenn Schwelltritte in 99 % der Fälle als "Lautstärkeregler" missbraucht werden, so sind sie dafür ja doch nicht vorgesehen.
Meine zwei Cent.
Zitat von Gemshorn im Beitrag #10
Zur Frage, warum Johannus "nur" zwei Schwelltritte verbaut hat: Eigentlich sollte das reichen - einer für das tatsächliche Schwellen im Schwellwerk, einer für ein Registercrescendo. Auch wenn Schwelltritte in 99 % der Fälle als "Lautstärkeregler" missbraucht werden, so sind sie dafür ja doch nicht vorgesehen.
Meine zwei Cent.
Sehe ich auch so. Den Schweller für die Gesamtlautstärke zu missbrauchen ist wie beim Auto Vollgas zu geben und dann die Geschwindigkeit mit der Handbremse zu steuern
2-3 Schwelltritte sind tatsächlich sinnvoll einsetzbar: Crescendo, SW und dann - optional - noch das Positiv.
VG
Stephan
#12 RE: Johannus LiVE III
Hiermit erstatte ich Selbstanzeige wegen Schwellermissbrauches und plädiere auf mildernde Umstände. Ich tue es aus Tierschutzgründen. Wenn der Kater auf meinem Arbeitszimmersofa chillt, fühlt er sich bei voll aufregistriertem Schwellwerk überbeschallt und zieht sich indigniert in andere Räume zurück.
LG und
Michael
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #12
Hiermit erstatte ich Selbstanzeige wegen Schwellermissbrauches
Tu quoque, Brute?
#14 RE: Johannus LiVE III
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #12
Wenn der Kater auf meinem Arbeitszimmersofa chillt, fühlt er sich bei voll aufregistriertem Schwellwerk überbeschallt und zieht sich indigniert in andere Räume zurück.
Wenn der sich streicheln lässt und schön schnurrt, dann soll er es auch gemütlich haben, genau =)
#15 RE: Johannus LiVE III
Zitat von SJL im Beitrag #11
2-3 Schwelltritte sind tatsächlich sinnvoll einsetzbar: Crescendo, SW und dann - optional - noch das Positiv.
Die Live III / Nobilis 352 sollen ja ein authentisches Klanggefühl der originalen Orgeln wiedergeben. Weder die Silbermann noch die Schnittger haben ein Schwellwerk geschweige denn ein Crescendo. Aus diesem Grund habe ich die Schwelltritte dem entsprechend deaktiviert.
Die Sauer habe ich mit Schwellwerk und Crescendo belegt ud die Cavaillé-Coll mit Positif Expressif und Récit Expressif.
Auch lege ich bei den beiden zuletzt genannten das Hauptwerk immer auf Manual I
Gruß
Jürgen
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