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Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
#1 Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Hallo zusammen,
ich muss euch mal mit einer Frage belästigen. Ich spiele ja in vielen Gemeinden vor allem auch auf dem Land. Überwiegend in evangelischen aber auch regelmäßig in katholischen. Dort sind ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Eine Gemeinde hat eine kleine Orgel, die andere ein Harmonium und in wieder einer anderen steht ein Klavier und in einer sogar ein Cembalo welches erst einmal immer gestimmt werden muss 😅. Nun ist das nervige aber die Vorbereitung wenn man einen Gottesdienst an vier verschiedenen Instrumenten vorbereiten will. Orgel ist soweit klar, aber Harmonium und Klavier ist nicht das wo ich die gleichen Erfahrungen habe und eine Melodie sicher und klanglich gut harmonisieren kann/will. Aus dem Bärenreiter klingen die dreistimmigen Sätze ja auch nicht immer so sehr gut.
Meine Frage ist also: Gibt es Literatur welche die üblichen Lieder die häufig gesungen werden in schönen Sätzen bietet, welche uneingeschränkt auf der Orgel, Harmonium und dem Klavier ausführbar sind? Dann mit den Anregungen aus der Literatur kann ich dann ja arbeiten und dies auch auf andere Stücke übertragen.
#3 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Lieber Christian,
das ist alles eine Frage des Geschmacks. Welche Sätze sind in der BA-Ausgabe oder dem Orgelbuch zum GL -für Dich- nicht "schön"?
Gerade für die Begleitung auf dem Klavier (brrrrrrrr.... mein Geschmack), gibt es Klavierbücher zum EG.
Auf dem Klavier, um etwas mehr Fülle zu bekommen, die auch eine Gemeinde trägt, ist die Baßstimme in Oktaven zu verdoppeln. Es gibt zahlreiche Choralbegleitsammlungen die speziell 3-stimmig sind.
Auf dem Harmonium lassen sich mit etwas Übung und präparierten Fingersätzen alle 4-stimmigen Sätze auch manualiter spielen. Auf Mannborginstrumenten gibt es sehr häufig einen Subbaß 16´nur über eine Oktave im Baßbereich. Wenn sich die Baßstimme im Baßbereich befindet trägt das den Gemeindegesang enorm. Dazu sollten die Fingersätze angepaßt werden (mitunter muß die rechte Hand auch den Tenor mit übernehmen).
U.U. lohnt ein Blick in die Begleitsätze vom Dieter Golombek. Der hier gute Begleitsätze (tw. ökumenisch verwendbar) -liefert, z. B. mit ruhenden Baßtönen, 3 oder 4-Stimmigkeit . Außerdem berücksichtigt er ausdrücklich die Begleitung auf dem Klavier.
Übrigens ist auch gegen UNISONO-Begleitung (alle Stimmen spielen nur die Melodie!) gar nichts einzuwenden.
Eine weitere gute Quelle für die häufigsten ev. + kath. Liedbegleitungen, sind die Orgelbegleitsätze von Hans Martin Corrinth (* 1941).
Viel Erfolg
#4 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Also uneingeschränkt spielbar ist ja der Orgelsatz. Mir würde sich eher die Frage stellen, ob Du Dich bei der Instrumentenkonstellation durch unterschiedliche Begleitsätze verbessern kannst. Klaviersätze sind doch meist bewegter in der linken Hand als der eher statische Orgelsatz oder lotet, wie Clemens schrieb, die tieferen Oktaven aus. Cembalo muss vermutlich noch stärker in dieser Richtung behandelt werden, weil es ja noch weniger nachklingt.
#5 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Danke für eure Anregungen.
Zitat von Subbass im Beitrag #2
Sämtliche Orgelsätze lassen sich doch auch manualiter vierstimmig spielen… Oder wo genau liegt das Problem?
Ja und nein. Der Bärenreiter möchte den Bass im Pedal haben. Einige Stücke lassen sich tatsächlich auch ohne spielen, aber in so gut wie allen Stücke kommen Abstände die man nicht greifen kann. Beispiel g2 und b3 der Rest spielt sich so weit oben an das man die andere Hand nicht zur Hilfe nehmen kann. Und Stücke in weiter Lage sind oft nicht so machbar. Aber der Hauptgrund ist eben das Orgel Stücke auch auf anderen Instrumenten dann oft sehr dünn anhören.
Ich habe jetzt ein Buch gefunden was eigentlich auf den ersten Blick ganz gut Kling und aussieht. https://imslp.org/wiki/Special:ReverseLookup/106301
#6 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
[quote=""|p65061]Danke für eure Anregungen.
Ich habe jetzt ein Buch gefunden was eigentlich auf den ersten Blick ganz gut Kling und aussieht. https://imslp.org/wiki/Special:ReverseLookup/106301[/quote
Das finde ich ist keine gute Idee. Denn die in desem alten Choralbuch wie in ähnlichen aus früherer Zeit stammenden werden Melodien verwendet, die mit den heute gesungenen Gesangbuchmelodien nicht übereinstimmen, weder in Rhytmik noch in der melodischen Fassung.
Ich meine, Clemens hat Dir im Beitrag #4 mit den Hinweisen auf Golombek und Corrinth die besten Empfehlungen gegeben, denn ich mich voll anschließe. Für den kath. Gebrauch darf ich noch auf das "Orgelbuch Light zum Gotteslob" in zwei Bänden bei Carus erschienen hinweisen, das gut manualiter spielbare dreistimige Sätze zu allen Liedern des Stammteils bereitthält, die man mit etwas Geschick zur Vierstimmigkei erweitern kann. Diese Edition verfügt auch Kurzintonationen und zu manchen Liedern über eine instrumentale Oberstimme für ein Melodieinstrument.
Dann spezifisch für Klavier, mit gewissen Einschränkungen auch für Orgel oder Harmonium brauchbar, das ebenfalls bei Carus erschienene "Klavierbuch zum Gotteslob". Dieses enthält für jede Weise zwei Sätze, einen leichteren (für Orgel/Harmonium meist brauchbaren) und einen anspuchsvollen pianistisch empfundenen Begleitsatz.
Ansehen kann man sich das bei
https://www.carus-verlag.com/musiknoten-...de-1821300.html
oder in Auswahl bei
https://www.stretta-music.de/gabriel-kla...-nr-498606.html
Corrinth bei
http://www.ortus-musikverlag.de/de/ortus-organum/om166
https://www.stretta-music.de/corrinth-or...-nr-620397.html
Beide Editionen sind leider zeimlich teuer. Vielleicht findet Du einen Dir gewogenen Kirchenvorstand, der das bereit ist, anzuschaffen.
Beste Grüße,
Willi
#7 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Ich verstehe den Sinn von dem historischen Choralbuch auch nicht so ganz. Ich habe ehrlich gesagt nur Klaviererfahrung mit dem Orgelbuch zum GL, aber da die gelegentlich vorkommenden zu weiten Griffe "on the fly" umzulegen halte ich für machbarer als die ganzen Rhythmus- und Melodieabweichungen aus dem alten Buch auszugleichen (ich hab mal in die Lob-und-Dank-Sektion gesehen).
Genau, eine Besprechung/Bewerbung des Klavierbuchs zum GL hatte ich mal gesehen -- mir war aber nur noch vage bekannt, dass es da etwas gibt. Clemens bezieht sich vielleicht auf "Tasten-Spiele, Klavierbuch zum EG" von Siegfried Bauer.
Bei der Gelegenheit muss ich (mal wieder?) die Vorschaumöglichkeit bei Carus loben. Bei beiden anderen Büchern (Golombek, Corrinth) taugt die Vorschau recht wenig. Bei Golombek sehe ich keinen einzigen Begleitsatz, und bei Corrinth nur ganz sparsam dosiert mal einen Nicht-Sopran-Satz, was mich hier besonders interessiert hätte, da es ja das Spezifische der Veröffentlichung ist. Wenn allerdings die "kleine Orgel" in Deinem Instrumentarium einmanualig ist, würde ich jedoch eh nur in Ausnahmefällen eine Tenor- oder Bassdurchführung wagen (das Pedal wird ja auch eher nicht solofähig sein).
#8 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Ihr werdet vermutlich lachen, aber oft Teile ich hier die alten Gesangsbücher aus der Provinz Sachsen aus. Zum einen sind dort Lieder noch enthalten die gerne in der Gemeinde gesungen werden, aber in den aktuellen Büchern nicht mehr enthalten sind. Zum anderen machen wir oft live Streams und Aufzeichnungen, da sind die Bücher aus 1889 unkritisch. Ganz nebenbei gefallen mir die Sätze z.B von Julius Schäfer unheimlich gut. Ich habe mir das Choralbuch beim Antiquitäten Händler beschafft. Nachteil ist jedoch das die Choräle im Vergleich zum Bärenreiter oder GL eher im Bereich sehr schwer einzuteilen ist. Aber mir gefällt es.
#9 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
AW zu Beitrag 7
.....zu weite Griffe.... on the fly?
Soweit ich die GL-Sätze im alten, wie im neuen 3 bändigen Orgelbuch übersehen kann, sind sie durchaus manualiter spielbar. Allerdings ist es durchaus notwendig die Orgelbücher bereits im Vorfeld auf entsprechende Klippen und fingersatztechnische Fallstricke hin durch zu arbeiten. Das gilt aber auch für das Pedalspiel. Sonst hört man in der Begleitung jeden Rumpler. Zum Lob Gottes soll es doch sicher musikalisch schön werden :-).
Golombek und Corrinth habe ich für meinen praktischen Einsatz tw. nachgesetzt.
Welche Melodien interessieren Dich? .... dann benötige ich Deine Mailadresse ;-)
#10 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Die singende Gemeinde ist die "eigenen" Melodien gewöhnt und schwer an Detailänderungen zu erfreuen. Deshalb bin ich aus praktischen Gründen bei der Verwendung von Choralbüchern immer dafür die aktuellen Fassungen zu verwenden. Das alte Buch gleich zum Wertstoffhof und nicht noch 3 Jahre parallel daneben bis der Organist (div.) die neuen Sätze kann.
Was anderes gilt natürlich bei Liebhabern etc. die extra dafür üben. Aber es gibt z.B. mehrere Fassungen von "großer Gott wir loben dich" und da wäre dann Einheit m.E. geboten. Übrigens sind neue Choralbücher immer schlechter als die Vorgänger. Oder irre ich?
Michael
#12 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #10
Zu #8,
wer bitte ist Julius Schäfer?
Und was meinst Du bitte mit dem Bärenreiter? Bärenreiter hat zig Choralbücher in seinem Verlagssortiment ;-)
Bärenreiter meine ich die BA8188 die eigentlich überall ausliegen. Die Neufassung gibt es bisher ja nur als Vorschau.
Julius Schäfer war der königliche Professor und Musikdirektor zu Breslau und veröffentlichte auf königlichen Erlass 1886 sein Buch. Das sind wirklich sehr schöne Sätze im Vergleich zu dem BA8188, aber eine Art in die man sich einspielen muss, da sehr viel Bewegung im Pedal ist. Aber klanglich eine Mischung aus sehr traditionell und modern. Ich selbst fühle mich an vielen Stellen etwas an Jazz erinnert, nur nicht so offensichtlich.
@Positiv im Grunde sind die Noten für die Gemeinde in den meisten Fällen entbehrlich. Die Mehrheit singt den Text einfach ohne Noten treffen zu können. Wenn ich nun ein Lied das in F-Dur steht in C spielen würde, es würde keinen interessieren oder merken, selbst das F ist nicht relevant, die singen einfach nach gut Laune 😅 Das muss man also zumindest hier nicht so eng sehen. Würde ich es streng sehen, dann würde ich objektiv Quatsch spielen, weil ich es immer irgendwie so biege dass es zu den passt was für Gemeinde interpretiert.
#14 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #8
Ihr werdet vermutlich lachen, aber oft Teile ich hier die alten Gesangsbücher aus der Provinz Sachsen aus. Zum einen sind dort Lieder noch enthalten die gerne in der Gemeinde gesungen werden, aber in den aktuellen Büchern nicht mehr enthalten sind.
Also wenn das Deine Liturgen/Zelebranten mitmachen...
Würde ich mich in den Gemeinden, in denen ich spiele, nicht an die offiziell eingeführten Gesangbuchmelodien halten, hätte das über kurz oder lang meinen Rausschmiss zur Folge.
#15 RE: Noten für Klavier, Harmonium und Orgel
Es steht eben zur Wahl bei solchen Dingen Hohe Lizenzen zahlen für die Veröffentlichung, oder eben Alternativen zu spielen welche man dann veröffentlichen kann. Im normalen Gottesdienst passiert das ja nicht so oft. Wobei es einige Lieder gibt die heute teilweise andere Texte haben oder nicht mehr Vorhanden sind. Diese werden dann als Kopie jedem gegeben zum Mitsingen. Kommt aber eher unregelmäßig vor. Man kann aber durchaus solche Dinge in die Liturgie einbinden indem man verschiedene Texte vergleicht und die Unterschiede auch anschaut aber auch die Gemeinsamkeiten.
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