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Schnäppchen ...
#17 RE: Schnäppchen ...
Dann wäre ich eher für mehr Förderungen und Zuschüsse mit denen die Orgeln im Land erhalten und gewartet werden können um jedem das üben an einem guten Instrument zu ermöglichen. Musikalisch sieht es im Land ja nicht mehr sonderlich gut aus. Wer musizieren will kommt ohne viel Geld nicht mehr weit.
#18 RE: Schnäppchen ...
So langsam wird deutlich, wie groß die Veränderungen dieser Zeitenwende werden. Klassisches Musizieren muss man sich leisten können und erfordert ein Instrument zuhause. Außerdem muss man es sich leisten können, jahrelang zu üben bis man ein einigermaßen passables Musikerlebnis mit den Fingern zustande bekommt. Das passt weder mit FOMO noch mit der radikalen Einfachheit des Metaversums zusammen, das junge Menschen schon als Nahrungsergänzungmittel zur Muttermilch aufsaugen...
Bei aller Begeisterung für die Pfeifenorgel halte ich die hunderte Millionen Euro, die gegenwärtig in die Restaurierung von Orgeln gesteckt werden, für verloren, solange man nicht ebenso viel Geld in die Hand nimmt, um potentiell talentierten Nachwuchs den Orgelunterricht und wahlweise den Zugang zu einer Pfeifenorgel oder ein Leihinstrument zu finanzieren bzw. nach Wegen zu suchen, um junge Menschen dafür zu begeistern und über viele Jahre bei der Pfeife zu halten. Ohne Nachwuchs wird eine restaurierte Orgel zum rein optischen Erlebnis. Superlösung! Ich habe inzwischen aber auch einige Zweifel, dass die Digitalorgelhersteller diese Veränderungen besser verstünden. Sicher bin ich mir dagegen, dass wir inzwischen deutlich offTopic werden...
#19 RE: Schnäppchen ...
Auch wenn es eigentlich nicht Thema ist, so sind deine Worte sehr wahr. Wir leben in einer Zeit wo alles sofort erreichbar sein muss. Wenn ich ein Instrument kaufe, dann erwarte ich dass ich es sofort spielen kann wie ein Meister. Online Schulen vermitteln einem das man mit Methode X innerhalb von Minuten virtuos spielen könnte....
Naja wenn dann aber gemerkt wird das es eben nicht so funktioniert, dann können viele nicht mit dem Frust umgehen und noch weniger mit der Tatsache dass es eben doch nicht sofort geht. Und gerade die Orgel ist perfekt sein eigene Frustrationsgrenze zu entdecken 😅. Ich habe bestimmt zwei Jahre tägliches üben gebraucht bis beide Hände und Füße in den meisten Fällen eine geringe Chance hatten nicht den ganz falschen Ton zu treffen. Aber auch Klavier lernt man eben nicht in einigen Stunden.
Die ersten Töne spielen geht je nach Instrument schnell, wirklich spielen können dauert ein Leben lang. Nicht sehr lukrativ in der heutigen Zeit sich 10 Jahre lang Tausende Stunden mit etwas zu beschäftigen bis man sagen kann dass es sich nicht ganz falsch anhört.
Zugegeben die Orgel ist schon schwer zu lernen, nicht weil sie besonders schwer zu spielen ist, sondern weil die Auswahl an einfacher Literatur z.B im Vergleich zu einfachen Stücken am Klavier vergleichbar ist mit schweren Stücke am Klavier. Selbst Orgelschulen setzen ja hohe Ansprüche an den Einsteiger für kaum jemand leisten kann ohne Vorwissen. Ich hatte die Orgel als erstes Instrument und ich würde es heute nicht noch einmal machen 🤔
Warum meinst du, dass es weniger einfache Orgelliteratur als Klavierliteratur gibt? Ich behaupte mal, dass das nicht stimmt. Ich hatte mehrere Schüler, die direkt mit Orgel angefangen haben. Es gibt schöne barocke manualiter Stücke, zB. gab es mehrere schöne Bände aus dem Könemann Verlag mit zweistimmigen Versetten von Diruta o.ä., die fernab von Klavierschulenkinderliedsätzen sind und trotzdem leicht zu spielen. Sich nur auf die in den Orgelschulen vorgegebenen Stücke und Stückfragmente zu stürzen reicht da nicht für alle.
Dass manche Lehrer zu faul zum Suchen sind, erlebe ich immer wieder.
Aber auch das hat mit dem angebotenen Instrument nichts zu tun.
Schöne Grüße von Texel.
Plz 40591
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#21 RE: Schnäppchen ...
#23 RE: Schnäppchen ...
Zitat von Sc1978 im Beitrag #20
Warum meinst du, dass es weniger einfache Orgelliteratur als Klavierliteratur gibt? Ich behaupte mal, dass das nicht stimmt. Ich hatte mehrere Schüler, die direkt mit Orgel angefangen haben. Es gibt schöne barocke manualiter Stücke, zB. gab es mehrere schöne Bände aus dem Könemann Verlag mit zweistimmigen Versetten von ......
Das ist so mein persönlicher Eindruck. Beim Klavier gibt es viele Stücke die sehr einfach zu spielen sind und wunderbar klingen. Eine schöne einfache Melodie und dazu ein Grundton mit Quinte über längere Abschnitte. Die einfachen Stücke für Orgel die mir so über den Weg gelaufen sind waren durchgehend von Anspruch sehr viel höher oder die haben sich angehört wie ganz simple Stücke. Meiner Erfahrung bei Klavier welches ich später noch gelernt habe war eben das man einfacher an einfache Noten kommt die gut klingen.
Die Ursache ist vermutlich das ein Klavier eben sehr viel verbreiteter ist und daher auch mehr dafür geschrieben wird, während an der Orgel eigentlich vorausgesetzt wird das ein bestimmtes können vorhanden ist und die Anzahl der Spieler und Komponisten ist eben kleiner. Die Orgel als Instrument kann da natürlich nichts für.
Vor allem findet man im Gegensatz zur Orgel beim Klavier eigentlich zu jedem Stück auch Noten die von ganz leicht bis unspielbar gehen, nebenbei auch oft günstiger als Noten für die Orgel 😅
Ich hatte vor meiner Keller Schule auch eine leichte für Leute ohne Ahnung, dass hat auch grundsätzlich funktioniert. Nur nützt das wenig im liturgischen Kontext da hier Fähigkeiten gebraucht werden die nicht einfach sind. Und gleichzeitig ist eine Keller Schule für einen Einsteiger auch nutzlos weil da schon auf der ersten Seite vorausgesetzt wird die Übungen in allen Tonarten transponieren zu können und ein vierstimmigen CF zu wer nur den lieben Gott lässt walten mit diversen erweiterten Techniken auf den ersten zehn Seiten bringen sogar erfahrene Spieler ins Schwitzen. Nicht falsch verstehen, diese Schule ist wirklich ausgezeichnet und geeignet, zumindest wenn man einige Jahre Erfahrung am Klavier/Harmonium hat und fit in Theorie ist.
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