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"High-End"-Klaviaturen im Vergleich
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Eine meiner Dienstorgeln hat Baujahr 1811. Aus der Entstehung sind folgende Ereignisse bekannt:
12.12.1809 Am Kirchenrechnungstag im Wirtshaus auf der Steghalten stellte Statthalter Samuel Hirsig von Amsoldingen die Anfrage, ob es nicht zweckmässiger und erbaulicher wäre, statt unsere sehr unangenehme Kirchenmusik von 8 Blasinstrumenten, lieber eine Orgel anzuschaffen. Alle anwesenden 15 Kirchen- und Dorfvorgesetzten gaben zu, dass die Musikanten ihrer Pflicht ein schlechtes Genüge leisten, meist die Hälfte abwesend, daneben teuer bezahlt werden und ihre Musik weder schön noch erbaulich sei. Auch der Kirchengesang würde sehr vernachlässigt, so sei in der Tat die Anschaffung einer Kirchenorgel sehr wünschenswert. Einstimmig wurde die Anschaffung einer Kirchenorgel beschlossen.
15.12.1811 Dem Orgelmacher Weber für die Orgel und Zierraten 680 Kronen bezahlt und seinen Gehilfen 3 Kronen 5 Batzen für Kost und Logie 15 Kronen 20 Batzen. Dem Organist Beyeler den Lehrlohn für Christen Balsiger und Samuel Indermühle, 50 Kronen. Dem Wirt Hirsig für Speis und Wein bei Aufrichtung der Orgel 4 Kronen. Dem Zimmermeister Daniel Küenzi, 22 Kronen 9 Batzen. Dem Wirt Hirsig für die Orgelmacher und Zimmerleute zu bewirten., dem Krämer Christen Oesch, Kost und Losament für die Orgelmacher.
1811 Diese Restanz wird auf die 212 Haushaltungen der Gemeinden verteilt (ohne Gemeinde Kienersrüte mit 9 Haushaltungen).
Das war die musikalische Situation damals in einer kleinen Landgemeinde.
Die 1-manualige Orgel hat 11 Register, die Manual-Klaviatur hat schmalere Tasten, die Pedal-Klaviatur relativ weiche Federn. Das benötigt viel Übungs- und Angewöhnungszeit.
Ich bin nach 9 Jahren immer noch begeistert über die Klangmöglichkeiten dieses Instrumentes.
Heute reden wir über "High-End-Klaviaturen". An meiner früheren Gloria Concerto 234 und heutigen Gloria Concerto 350 bin ich mit der Standart-Tastatur sehr zufrieden (Druckpunkt, Oberfläche), da jedes Dienstinstrument unterschiedliche Manual- und Pedalklaviaturen hat.
LG
Martin
#107 RE: "High-End"-Klaviaturen im Vergleich
Wir sind recht weit von Klaviaturen abgewandert. Das Thema ist aber heiß und öffentlich viel diskutiert.
Ob Marktkräfte alles so richtig gut regeln würden? Langsam bezweifle ich es. Ich bin Mediziner. Und seit jeher Zeit als Marktkräfte sich dort eingemischt haben geht es mit der Medizin abwärts. Es geht nicht mehr darum Patienten gesund zu machen oder einfach zu helfen. Es geht nur darum eine Behandlung möglichst gewinnbringend durchzuführen. Diese unschöne Entwicklung beobachte seit sagen wir mal letzten 10-15 Jahren massiv verstärkt. Die Mitarbeiter werden ausgequetscht, denn aus Spargründen sollten diese immer weniger werden und immer mehr Arbeit erledigen. Sei es Ärzte oder Pfleger. Nachwuchs wird dementsprechend auch immer weniger, wer will sich das alles antun, zumal die Ausbildung auch immer schlechter wird. Dafür gibt es weder Zeit noch Möglichkeit, da jede Ausbildung nicht sofort gewinnbringend ist. Aber das Geld muß ja sofort her.
Wo die Schulen (Stichwort Ausbildung) angekommen sind ist auch bekannt. Die Stimmen sind zwar leise aber bereits vorhanden. Da meine Kinder alle an sogar verschiedenen Schulen sind sehe ich das deutlich. Lehrer fehlen, Vertretungsstunden werden immer häufiger (gelernt und gelehrt wird dabei nichts).
Ich befürchte daß Deutschland aktuell ein ganz großes Problem mit Management hat. Es herrscht nur kurzfristiges Denken, Zukunftsplanung gibt es einfach nicht. Oder ist diese ideologisch und keinesfalls ökonomisch geprägt. Hoffentlich findet sich mal jemand der es erkennt. Sonst sehe die Zukunft nicht allzu rosig.
Tja, die Klaviaturen…
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