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„Hyper-Organ” in der Hochschule für Musik Würzburg
Wenn wir schon so offtopic sind:
Der Vergleich mit dem autonomen Fahren hinkt, weil diese Aufgabe um ein vielfaches komplexer ist, weil es die Reaktionen der Umwelt und etwaige Störgrößen mit einpreisen muss. Da ist der Mensch noch gefragt, der intuitiv und blitzschnell die hoffentlich richtige Entscheidung trifft (fahre ich frontal gegen die Wand, oder lieber über die Oma...). Da ist die Aufgabe, aus ein paar Parametern ein Musikstück zu machen, sicher einfacher.
Bin übrigens mittlerweile davon überzeugt, dass bestimmte Aufgaben, die der Mensch eigentlich auch nur automatisch und regelbasiert abwickelt (z.B. Routineaufgaben wie Analysen, Planungen...), vom Computer mittlerweile zuverlässiger und vor allem ohne subjektiven "Bias" der Tagesform erledigt werden können. Man gewinnt enorm Zeit, sich auf die wirklich wichtigen Determinanten zu fokussieren, also die Informationen anzureichern, die der Computer nicht wissen kann. Voraussetzung ist natürlich, dass die Technik auch funktioniert und die Algorithmen richtig gewählt sind. Dafür braucht es dann wiederum die richtigen Fachleute. Daher: die Wertschöpfung verschiebt sich, Berufe werden zurückgedrängt, neue kommen hinzu. Man denke nur mal daran, wie gut mittlerweile die automatischen Übersetzungen funktionieren, das kann man doch zu 90% übernehmen. Vor einigen Jahren noch undenkbar.
VG
Stephan
#32 RE: „Hyper-Organ” in der Hochschule für Musik Würzburg
Zitat von SJL im Beitrag #31
Bin übrigens mittlerweile davon überzeugt, dass bestimmte Aufgaben, die der Mensch eigentlich auch nur automatisch und regelbasiert abwickelt (z.B. Routineaufgaben wie Analysen, Planungen...), vom Computer mittlerweile zuverlässiger und vor allem ohne subjektiven "Bias" der Tagesform erledigt werden können.
Im Grunde orientieren sich ja diese Neuronalen Netze an dem Prinzip des Gehirns. Im Grundsatz sind wir ja auch nur Datenbanken die fortlaufend mit Informationen gefüllt werden. Im Grunde sehen wir ein Feuer und haben sofort alle darüber verfügbaren Informationen die wir nutzen und verknüpfen. Beispiel Feuer: Heiß, kochen, Brand, Gefahr, usw.
Bleibt natürlich die Frage nach dem Bewusstsein. Jeder hat eins und dieses Bewusstsein verknüpft und bewertet. Gleichzeitig wissen wir wissenschaftlich darüber bis auf Thesen überhaupt nichts wie und warum es funktioniert, oder wo es entsteht. Wobei das bei der Hirnforschung allgemein ein Problem ist. Auch wenn heute vielen anerkannt und allgemein gültig ist, so sind es zum Großteil nur Thesen und Annahmen wie es sein könnte. Praktisch hat noch niemand Grundfragen geklärt oder beweisen können. Eine Erinnerung als Beispiel hat noch keiner im Gewebe gefunden :)
Wenn wir nun noch die Theologie und Philosophie betrachten, dann wird man wohl nur schwer nach Menschlichen Vorbild etwas nachbauen können, da wir selbst nicht wissen was wir eigentlich sind :)
Nebenbei finde ich es völlig legitim zu akzeptieren, dass der Computer viele Dinge "besser" kann als ich selbst. Rechnen, übersetzen, navigieren,... also warum nicht auch musizieren? Dennoch entsteht dabei nicht zwingend Kunst. Und umgekehrt erfordert Kunst nicht zwingend Exzellenz im Können (Stichwort Cage 4'33").
#36 RE: „Hyper-Organ” in der Hochschule für Musik Würzburg
Kunst liegt im Auge des Betrachters. Der eine sieht wahre Kunst, der andere stellt es zum Sperrmüll weil es hässlich ist. Bei Musik das gleiche, der eine würde etwas als Traumhaft betiteln, der andere empfindet das gleiche als Lärm...
Und offen gesagt, vor allem bei Malereien wo unvorstellbare Summen für Farbkleckse gezahlt werden, da denke ich mir auch eine Kindergartengruppe könnte diese Schmierereien in Serie herstellen und hätten viel Spaß dabei :)
#37 RE: „Hyper-Organ” in der Hochschule für Musik Würzburg
Zur KI-Intelligenz:
Wenn die KI von alleine entscheidet, "ach, heute könnte man mal eine Sinfonie schreiben.. Moment, ich habs gleich.. und fertig!", dann ist sie aber glaube ich auch in der Lage, dem Anwender ins Gesicht zu lügen ("heute will einfach keine Idee kommen -- ob da vielleicht noch ein paar extra Transistoren helfen?") und nebenher ihre Werke heimlich selber zu verlegen ;)
Lügen braucht schließlich auch ein bisschen Kreativität, wenn es nicht völlig durchsichtig sein soll. Und dann sind die Informationen, die so ein Programm raus rückt, vielleicht am Ende gar nicht mehr so viel wert..
Und was die Kunst angeht.. Warum muss ich jetzt an Malewitschs Schwarzes Quadrat denken.. =)
Manchmal ist die Kunst vielleicht die Unverschämtheit, es wirklich als ein "Werk" zu bezeichnen und sich nicht zu schämen, wenn man dafür millionen von Dollar kassiert, weil das irgendjemandem mit noch viel mehr Millionen "etwas sagt". Aber da gibt es zum Glück auch noch genug Gegenbeispiele, die wirklich toll sind.
#38 RE: „Hyper-Organ” in der Hochschule für Musik Würzburg
Mir gefällt abstrakte Kunst, aber ich mag auch Minimal Music, Alleatorik und Avantgarde, selbst auf der Orgel.
Was KI betrifft. Letztes Jahr wurde doch mit großem Gewese die von einem Computer erstellte angebliche 10. Sinfonie von Beethoven vermarktet. Das Ergebnis ist mit Verlaub zum Lachen. Ein billiger Ablatsch von Motivfetzen der Fünften in einem Gewand, das höchstens einem etwas zu spätklassischem Kleinstmeister zuzurechnen ist.
Das Ergebnis ist hier: https://www.youtube.com/playlist?list=OL...966dRE8CaetFypg zu hören. Immerhin mit Cameron Carpenter an der Orgel.....
Macht das Stück aber auch nicht besser....
Leider ist der Titel etwas zu reißerisch (die KI hat definitiv nichts erschlichen )
aber so langsam sollten wir zumindest gewarnt sein was die Komfortzone
"ein real anwesendes Musiky kann das aber viel besser" anbelangt...
KI Bild gewinnt Kunstwettbewerb
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #36
... auch eine Kindergartengruppe könnte diese Schmierereien in Serie herstellen und hätten viel Spaß dabei :)
Genau so eine Arbeit haben wir bei uns in der Diele hängen - aus nostalgischen Gründen (hatte mal für den örtlichen Kindergarten gespendet) - das Teil ist oft bewundert und als hochwertig und damit teuer eingestuft worden ...
#41 RE: „Hyper-Organ” in der Hochschule für Musik Würzburg
Die FAZ berichtet aktuell ausführlich über die Hyper-Orgel und erwähnt auch eine neue Professur für "Orgelkunst, Kreativitätskonzepte und Künstliche Intelligenz".
Bericht ist nur mit Abo lesbar und ggf. Leute, die z.B. über ihre Bücherei einen Genios-Zugang haben. Ich verlinke es trotzdem mal:
Bits und Bach
Nachtrag: Ein User schickte mir diesen Link, über den der o.g. Artikel lesbar sein soll (kann ich nur leider nicht mehr zum Link machen).
https://mobile.twitter.com/MicSpehr/stat...672219774976000
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