Orgelklang - technisch und philosophisch

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22.10.2022 11:46
avatar  DigitalPipes ( gelöscht )
#1 Orgelklang - technisch und philosophisch
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

Sampling technology is a cul de sac.


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22.10.2022 12:11
#2 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
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Zitat von DigitalPipes im Beitrag #4
Sampling technology is a cul de sac.

I hope some Nobilis owners can disagree here? ;)

Aber ich habe mich doch ein wenig gewundert, wie "DS Core" und Einzelton-Sampling im Artikel wieder als bahnbrechende Neuerungen verkauft wurden. Beide Begriffe sind doch schon durchaus bekannt..

Wie wäre es statt dessen mal mit deutlich vergrößerten Dispositionen? Wenn Viscounts Hymmersive 72 Stimmen auf III/P verteilen kann...
Und es wäre doch bestimmt schön, wenn die Liebhaber der Franzosen sich ein komplettes großes Positif zusammen stellen könnten, oder wenn die Romantiker einen ordentlichen Vorrat an Acht-Füßen zum Auswählen bekämen. Wenn dann die ganze Orgel kein "rundes" Instrument mehr ist, könnte man es den Käufern ja zutrauen, sinnvoll aus den Stimmen auszuwählen.


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22.10.2022 12:36
#3 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
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Administrator

Man traut den Käufern grundsätzlich eher wenig (zu)... Das beginnt bei der Festgelegtheit auf die Werksdispositionen bis hin zu den bekannten Bedenken, eine ohnehin überteuerte Editorsoftware überhaupt in Kundenhände zu geben. (Damit ist jetzt nicht Johannus gemeint...)

Dass mit Selbstverständlichkeiten wie Einzeltonsampling geworben werden muss, kann ich nur als Ratlosigkeit deuten, wie dem Kunden überhaupt ein neues Modell noch schmackhaft gemacht werden kann.
Wie sagt die Jugend heute so richtig? Excuse me - wir haben 2022...


Auf Orgelsuche.

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22.10.2022 13:06
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#4 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

It's a fact that sampling technology has reached its terminus station. Hauptwerk made it reach its sonic apex and nothing more can be drawn from it. Custom stop dispositions, consoles and whatnot are just accessories to the core technology. By the way, I thought that already the very expensive Monarke were sampled note by note, weren't they?

However, the question here is the sound of the organ in the video. They are presenting new instruments with innovative features and improved technology. My ears tell me a different story.


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22.10.2022 13:07 (zuletzt bearbeitet: 22.10.2022 13:11)
#5 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
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"Man traut den Käufern grundsätzlich eher wenig (zu)... "

Ja. so ist das wohl.
Eine Anfrage von mir beim Sales-Manager von Content, ob grundsätzlich Dispositionsänderungen möglich seien (Bei Johannus stehen diese ja wenigstens als Option in der Preisliste) wurde abschlägig beschieden mit dem Hinweis. dass "jede Orgelstil-Disposition ist mit viele Sorgfalt, Hingabe und historische Rechenschaftspflicht zusammengefasst" sei.
Ergo, nicht mein Hersteller...


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22.10.2022 13:13
avatar  DigitalPipes ( gelöscht )
#6 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

Zitat von Brabanter im Beitrag #8
"jede Orgelstil-Disposition ist mit viele Sorgfalt, Hingabe und historische Rechenschaftspflicht zusammengefasst" sei.


and by a deaf person.

They do not even care to put in flight mode the ipad they use during the shooting of the advertising videos and they receive calls on it (and they do not re-shoot the video!). They do not even care to prepare a decent script in English so as to avoid that one billion mistakes they make while speaking. Complete amateurs.


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22.10.2022 13:13
#7 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
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Administrator

Wohl gesprochen.
Wer nicht das anbietet, was die Kundschaft wünscht, scheidet eben aus der Liste der interessanten Hersteller aus.


Auf Orgelsuche.

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22.10.2022 14:28
avatar  SJL
#8 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
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SJL

Zitat von Regal acht im Beitrag #5
Zitat von DigitalPipes im Beitrag #4
Sampling technology is a cul de sac.

I hope some Nobilis owners can disagree here? ;)



Nö, keine Lust... Ich bin es mittlerweile gewohnt, dass gewisse Leute hier mit überaus abfälliger Tonart über andere Instrumentenkonzepte und -Hersteller zu sprechen pflegen. Anscheinend habe ich ja Tomaten auf den Ohren und meine Orgel klingt wirklich so furchtbar, im Gegensatz zu den tollen Physisorgeln, die ja erwiesenermaßen allen anderen klanglich meilenweit überlegen sind. Das haben wir beim Auswählen unserer Sampling-Orgeln mit dem 90er-Jahre-Klang in unserer Beschränktheit einfach nicht erkannt. Beim nächsten Instrument gelobe ich Besserung. Bäh, nie mehr Sampling. Keine Zukunft.

VG
Stephan


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22.10.2022 14:40 (zuletzt bearbeitet: 22.10.2022 14:41)
avatar  DigitalPipes ( gelöscht )
#9 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

If I had to choose, in a shop, betwen Johannus Live and Physis, at their default settings, I would probably go for the Johannus. I think I am one of the harshest critics of Viscount, and I am not in bed with any manufacturer.

This said, there is nothing exciting with the new Ecclesia, the sound says it all. As for Content. As for Viscount off the shelf.

But while for physical modeling there is still a lot of room for improvement, the sampling technology simply hit the ceiling. In a very non-derogatory way.


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22.10.2022 15:45
avatar  ahlborn
#10 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
ah

I try to say my thoughts.
I believe that both sampling and physical modeling have reached a general level of excellent maturity that allows both technologies to (potentially) show their qualities.
Both sampling and modeling can produce very realistic stop tones.
So, when it comes to innovation, continuing to churn out models with "ever more realistic sounds" is a dead end street.
Innovation must concern other elements.

I still think that, a real innovation, would be to have a keyboard with continuous position control (instead of a velocity-based system) and a software capable of generating a real transient as on the tracker organ.
Then be able to create the complex mathematical model of the formant, based on the position of the key.
This is an element that does not yet exist (implemented in such a specific way) in digital organs, and proposing it to the market would really be something innovative, regardless of whether it is then appreciated only by very few users.
Even a keyboard with electronically controlled weight would be a great innovation (being able to go from 180 gr of a tracker organ to 70 gr of an electro-pneumatic organ, changing only the style).
These, for me, would be real innovations.


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22.10.2022 15:51
#11 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
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Moderator

Ach, Leute, es ergibt keinen Sinn, sich zu echauffieren. Ich kenne toll intonierte Samples und toll intonierte Physis-Stimmen.
Und ich besitze eine mit elf Jahren sicher schon museumsreife Excellent 360. Irgedwas mache ich falsch, denn sie gefällt mir immer noch. Bei einer Nobilis oder einer großen Concerto könnte ich schwach werden - als Zweitorgel.

Und was die Neuheiten (?) anbetrifft, da halte ich es mit dem Apostel Thomas, der ungefähr sagte: "Bevor ich meine Finger nicht auf die Tasten gesetzt und mein Ohr nicht an die LS gelegt habe, glaube ich nicht!"

LG
Michael


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22.10.2022 18:42
avatar  DigitalPipes ( gelöscht )
#12 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

Zitat von ahlborn im Beitrag #13
I believe that both sampling and physical modeling have reached a general level of excellent maturity that allows both technologies to (potentially) show their qualities. Both sampling and modeling can produce very realistic stop tones.

Sampling has reached the final maturity, in the same way that audio recordings have reached theirs. 24 bit, 48 Khz. End of the story. Whatever goes beyond that (24/96 or 24/192) is pure commercial gimmick. Unfortunately, this is not enough to credibly reproduce the tone of a big full organ in a credible way. Summing wet samples simply does not make the trick, because the whole is more than the sum of its parts. If we want to use samples and achieve something credible, we would need dry samples (and we cannot really have them...) to be processed by such a powerful convoler that a supercomputer would be required. The same is true for Physis, but there are two very big advantages: 1) Physis can produce real dry sounds and 2) the sounds interact organically among themselves (which is something that can only be faked with samples through randomised processing). Yet, the existing Physis packages, without external help, fail to deliver something credible.

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #14
Ach, Leute, es ergibt keinen Sinn, sich zu echauffieren. Ich kenne toll intonierte Samples und toll intonierte Physis-Stimmen.


True. I hold dear an Allen demo CD (early 2000s) with a mindblowing organ sound and fantastic performance by Carlo Curley. Now, 22+ years later, this Johannus Ecclesia, in this video, is a little disappointing...

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #14

Und ich besitze eine mit elf Jahren sicher schon museumsreife Excellent 360. Irgedwas mache ich falsch, denn sie gefällt mir immer noch.


There is nothing wrong with that, de gustibus non disputandum est


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22.10.2022 22:39
avatar  DigitalPipes ( gelöscht )
#13 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

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22.10.2022 22:59
#14 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
cl

..... und das mit trockenen Samples ;-)

Liebe Grüße vom Clemens

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23.10.2022 21:04 (zuletzt bearbeitet: 23.10.2022 21:33)
avatar  Michal ( gelöscht )
#15 RE:Orgelklang - technisch und philosophisch
Mi
Michal ( gelöscht )

#15
Sorry Paolo (schreibe in Deutsch weil ich kürzlich gelesen habe, dass man sich im Forum darauf irgendwie geeinigt hat vorzugsweise in Muttersprache zu schreiben), Ich muss ausnahmsweise widersprechen.
24/96 ist das Minimum einer digitalen Aufnahme/Sampling um auf eine Qualität einer hochwertigen analogen Aufnahme zu kommen. Ja, hier sind wir erst bei Analog-Qualität!
Will man darüber hinaus (also über den Stand vor 20 Jahren oder so), ist eine höhere Abtastrate erforderlich. Und die Bittiefe sollte wenigstens dann höher sein, wenn man die digitalen Samples weiter bearbeiten (u. a. intonieren) möchte.

Zuerst zur Abtastfrequenz:
Theoretisch hören wir nicht einmal bis 44.1, denn das geht dann schon bis 22KHz rauf. Wenn da nicht diese Nyquist-Theorie wäre. Tatsächlich hat man festgestellt, dass analoge Aufnahmen besser als digitale klingen können, nur weil sie einen Tonumfang bis etwa 50 kHz haben (ja, man glaubt es kaum). Das hört man aber eigentlich nicht. Dennoch wirkt sich die Audioenergie oberhalb unserer Hörschwelle sehr wohl auf tiefere (gehörte) Frequenzen aus.
Und hier liegt ein ganz großer Nachteil unseres jetzigen Physis! Zu wenig Headroom! Definitiv. Mangels Rechnerkapazität und weil man von Nyquist bei Viscount wohl noch nichts gehört hat.
Sampling kann verbessert werden.
Physis 1 nicht! (z. B. Mixturen - da kannst Du intonieren was Du willst, Mixturen brauchen mehr Platz nach oben)
Bin gespannt was Physis + (Physis 2) bringt. Wenn nicht mehr Headroom, dann kann man es vergessen.

Zur Bittiefe:
Eigentlich hören wir kaum mehr als 16 Bit. Das sind 96 dB, wenn ich mich recht erinnere. Unser Gehör hat einen Dynamikumfang von max. 120 dB. Aber Grundrauschen und kleinste Nebengeräusche mal abgezogen ist man bei über 90 dB tatsächlichem Umfang voll bedient.
Aber wir haben es bei digitalen Samples oder Tönen nicht mit Wellenformen (!!!) zu tun, sondern mit Zahlen. Und hier lässt es sich genauer rechnen, wenn ich mehr Zahlen (quasi Nachkommastellen) zur Verfügung habe. Und da muss ich noch nicht einmal groß am Ton herumschrauben (EQ, Hall, etc.), sondern, wie vor ganz langer Zeit schon mal von mir im Forum besprochen, genügt die Lautstärke-Verstellung um einen massiven Qualitätsverlust bei der Genauigkeit der Zahlen zu verursachen (alle 6dB von Vollaussteuerung weniger ist ein Bit futsch). Sehr leise ist sehr gerundet, also vage. Die Bittiefe nimmt da erheblich ab. Mehr Bit ist definitiv besser, denn es lässt sich besser damit rechnen!

Sampling ist also keineswegs am Ende!

Ja, die modernere Herangehensweise ist ganz bestimmt das Modeling (auch Pianos werden heute bevorzugt gemodelt - und die sind viel schwieriger zu "veralgorithmen" als Orgeln!) Und es ist auch leichter zu handhaben weil sehr große Bittiefen und Abtastraten benötigen brutal viel Rechnerspeicher RAM - und der ist (immer noch) teuer und im Heimgebrauch beschränkt.
Modeling braucht nur einen schnellen Rechner (und der ist vergleichsweise viel billiger).
Aber nur weil Modeling moderner (und handhabbarer) ist, sagt das noch lange nichts über die Qualität von Sampling-Instrumenten aus!!!


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