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Soli Deo gloria stellt sich vor
#1 Soli Deo gloria stellt sich vor
Einen frohen 2. Advent euch.
Beim hochinteressanten Forumstreffen im Herbst durfte ich ja schon dabei sein und habe meine tiefen Eindrücke hier gepostet. Doch erst jetzt komme ich dazu, mich etwas vorzustellen:
Nachdem ich schon verschiedentliche Orgeln besaß, die aber selbst bei einer Hammond keine Wertanlage waren, stand es für mich diesmal fest: Es musste etwas Modulares werden.
Also Spieltisch mit Holztasten und Holzauflage getrennt von PC-Herzstück und Hauptwerk 7.
Dass insbesondere die Klangabstrahlung Mühe macht, war mir schon klar und ich experimentierte 2 Winter lang.
Dadurch dass ich einen Computertechniker-Sohn habe, für den dies kein Problem ist, ließ ich mir eine 10 Kanal-Option einrichten und verbrachte Wochen und Monate mit der dann für mich einfachen, aber akustisch höchst interessanten Einrichtung der Klangabstrahlung.
Kurz: Es ist etwas Besonderes geworden, das mich mit riesiger Freude erfüllt.
#4 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
Danke für die freundliche Aufnahme. Ja, schade, lieber @Gemshorn, es war wirklich hochinteressant und lohnend.
Ich bin ein wenig zögerlich, die Details meiner Lösung allzu ausführlich darzulegen und möchte sie auf keinen Fall "anpreisen". Vieles war (mir) nur in einer ganz bestimmten Konstellation von Bedingungen möglich. Und: die meisten, die viel Geld für ihre Orgel ausgegeben haben, sind ja verständlicherweise von ihrer Lösung überzeugt und hoffen, dass ihre Entscheidungen in Anbetracht der gewünschten Anforderungen ein wirklich gutes, befriedigendes Ergebnis hatten.
Trotzdem der Beginn meines "Werdeganges": Ich schloss nach früheren schlechten Erfahrungen mit Hifi-Standboxen meine Hauptwerklösung zunächst an ein professionelles lineares, eher Hifi-mäßig klingendes PA-System in STEREO an.
Es zeigte sich gegenüber früheren großen, ursprünglich mal sehr teuren Standboxen eine enorme Verbesserung. Alles klang SEHR viel definierter. Der Hall der Samples war viel besser vom Direktschall der Orgel trennbar.
Aber ich war immer noch enttäuscht: Wer einmal eine echte Hammond mit Leslie besessen hat und das Erlebnis kennt, wenn der ganze Raum angeregt wird, der ist mit einer Stereolösung (ich wollte auf gar keinen Fall Nahfeldmonitore) überhaupt nicht zufrieden zu stellen.
So experimentierte ich zunächst mit Vitalizern und Raumklangprozessoren, um das Orgelerlebnis eventuell räumlicher werden zu lassen, aber all diese DSPs verfremden in meinen Ohren doch den Klang, der bei Hauptwerk für unverfälschte Linearabstrahlung konzipiert ist. Alles klang leicht künstlich. Der positive Effekt war viel zu gering.
Also begann ich weitere PA-Teile, die ich aufgrund besonderer Umstände günstig übernehmen konnte, an die von meinem Sohn in HW definierten vielen Ausgänge an der Soundkarte anzuschließen.
Zunächst probierte ich - wie man zunächst denken könnte - die verschiedenen Werke der Sampleorgeln jeweils in Stereo aus verschiedenen Richtungen klingen zu lassen. Aber das Ergebnis war - pro Werk - immer noch "flach", weil eben nur weiterhin in Stereo.
Auch die Trennung von Direktschall der Orgeln vorne und Hall im Rücken gefiel mir nicht. Immer die gleiche für mich wenig räumliche Abstrahlung der Pfeifen, was man ja beim Spiel an der realen Orgel ganz anders erlebt.
So begann ich - was ja meines Wissens auch bei den Sakralorgeln geschieht - immer mehr Pfeifenregister in immer mehr Stereokanälen im Raum zu verteilen.
Das Ergebnis wurde dadurch natürlich immer räumlicher, so dass der ganze Raum angeregt wird - wie ich es mir vorgestellt hatte.
Der Unterschied zu den vielen Kanälen und Lautsprechern in heutigen Sakralorgeln ist wohl nur, dass bei mir die Abstände viel größer sind und damit der ganze Raum einbezogen wird.
Natürlich mit dem Nachteil einer enormen Verkabelung (die ich allerdings hinter Bücherregalen verstecken konnte) und einer ganzen Reihe von akustischen Schwierigkeiten, die die Sakralorgelhersteller intern regeln.
Auf Wunsch gebe ich gerne mal weiter, was bei mir naturgemäß noch für vielfältige Schwierigkeiten auftauchten, die heute aber alle lösbar sind, wenn man nicht faul ist,. viel experimentiert und großen Spaß dabei hat.
Trotzdem wird vielleicht andeutungsweise verständlich, warum meine Lösung kaum ein "Allgemeingut" werden kann
Beste Grüße und gute Zeit euch
Zitat von Soli Deo gloria im Beitrag #4
Ich bin ein wenig zögerlich, die Details meiner Lösung allzu ausführlich darzulegen und möchte sie auf keinen Fall "anpreisen". Vieles war (mir) nur in einer ganz bestimmten Konstellation von Bedingungen möglich.
Ich wünsche mir weitere Erfahrungen - insbesondere deine heutige Lösung von dir.
LG
Martin
Michal
(
gelöscht
)
#6 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
#4:
Interessant - das ist doch genau das, was ich schon immer sage! Und keiner glaubt's.
Wenn's irgend möglich ist: Abstand zu den Lautsprechern und eben keine Nahfeldlösung!
Es ist eine irrige Meinung, dass der Raum, auch wenn er noch so klein ist, keine Rolle spielt. Genau deswegen ist ein echtes Leslie selbst in einem 20 Quadratmeter-Wohnzimmer durch nichts und auch nicht die ausgefeilteste Simulation zu ersetzen. Das Leslie wirft den Klang 360 Grad um sich. Genau wie eine echte Pfeife und überhaupt alles was echt ist. Mit Kopfhörer oder Nahfeld kommt man da niemals hin. Und Stereo reicht eben auch nicht. Und noch was: ein Leslie an der Pfeifenorgel ist kein Witz, sondern möglich! Also an der Kinoorgel, versteht sich.
Wenn die erschwinglichen Bose-Lautsprecher nicht so schlecht klingen würden (die Acoustimass-Serie, etc.) dann wäre das eine Lösung. Mit Bose 901 und einem wirklich guten EQ (den man unbedingt für diese Dinger braucht, der Originale ist nicht der Beste) habe ich aber schon wahre Klangwunder gehört.
Kurz: es gibt nichts schlimmeres als wenn der Schall von einem Wandler gerichtet direkt auf das Trommelfell gedonnert wird.
Deswegen machen Pfeifenprospekte auch wirklich Sinn - sie streuen den Klang vor den Lautsprechern. Das ist nicht nur Optik. Aber ohne Abstand geht da auch nichts. Ich hatte mal überlegt - zwecks Orgelumzug und Platzgründen - eine Pipe 27 auf die Unico zu stellen - da wo sie eigentlich hin gehört. Aber das geht aus oben gesagten Gründen eben gar nicht. Aus interner Hosenbeinbeschallung wird dann noch ungünstiger eine Kopfbeschallung.
Freut mich jedenfalls, dass mal einer unabhängig von mir die gleichen Erfahrungen macht.
#7 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
Das ist das, was auch Clemens und auf sein Anraten auch ich gemacht hatte: So viele Lautsprecher und so viel Routing wie möglich. Wenn mein Nachfolger mal alle Ausgänge an der Prestige belegen wird, wird er die geballte Kraft der Orgel erleben. Die Register sind dann klar und nicht verwaschen und es kommt eine Klangwand wie bei der PO.
#8 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
Gebe euch völlig recht, @Michal und @Ippenstein, allerdings kann ich jeden gut verstehen, der einfach eine Sakralorgel anschalten und zuhause üben will (auch ich habe vor Jahren eine besessen und mich nur auf die Spieltechnik konzentriert)
Wenn man Kanäle nach außen legt und das ganze Spektrum übertragen will, kommen halt einige Schwierigkeiten auf einem zu:
Es scheppert bei manchen Tönen. Das Regal kann dröhnen :-) etc. Jede Menge Überhöhungen, Auslöschungen, Stehende Wellen...
Bei Hifi-Musik verklingen die Töne schnell und wir haben uns an manchen Mulm gewöhnt. Aber nun bei liegenden Akkorden, statischen (Tief-) Basstönen!? Unerträglich.
Abhilfen:
- Natürlich kann man die Amplituden von einzelnen Tönen z.B. in Hauptwerk komfortabel zurücknehmen. Aber es betrifft alle Kanäle und verändert auch den Hall. Das wäre zu verschmerzen, wenn man nicht bei jedem kleinen Umpitchen, z.B. beim Zusammenspiel mit anderen Instrumenten, einer anderen Stimmung oder einer Umstellung im Zimmer wieder anfangen müsste. Bei vielen Sets mit vielen Kanälen wird das leicht zur Lebensaufgabe :-)
- Die an Aktivboxen oft gebräuchlichen Shelf-Filter (Bass- Höhenanpassung) reichen um die Bassprobleme in den Griff zu bekommen - wenn man es richtig gut machen will - in keiner Weise aus. Im Grunde kann man dann nur den gesamten Bass zurückdrehen, was Hersteller kleinerer Sakralorgeln auch mehr oder weniger tun. Unser Gehirn glaubt auch Bässe zu hören, wenn nur Oberschwingungen davon real vorhanden sind.
(Aber wo bleibt dann der Körperschall, die Wärme....z.B. einer Hammond-Orgel mit wunderbaren Holzleslie?)
- Also zunächst mal mit bei den übernommenen PAs noch vorhandenen 32-Band grafischen Equalizern probiert: Doch deren Signalverhalten ist nicht optimal, es entstehen jede Menge Phasenverschiebungen und auch solche Bänder können in einem Tanzsaal einfache nötige Anpassungen bewirken, sind aber für die äußerst komplizierten Verhältnisse in kleineren Zimmern in unteren Frequenzen viel zu grob.
(Fortsetzung folgt gerne auf Wunsch )
Michal
(
gelöscht
)
#9 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
Vollkommen richtig!
Aber aus meiner Erfahrung genügt etwas Verstand bei der Positionierung der Lautsprecher (eben nicht immer da wo die Konsole von den Mitbewohnern vielleicht akzeptiert wird, sondern dort wo es akustisch sinnvoll ist).
Und diesen Platz gibt es in der kleinsten Wohnung.
Allerdings muss man dann auch zu diesem Hobby stehen und andere Einrichtungsgegenstände ggf. anderswo platzieren oder darauf verzichten. Als ich die IRS Beta hatte, hatten wir beispielsweise auf die große Couch-Landschaft verzichtet weil bei 30 qm einfach kein Platz dafür mehr war, wenn die vier Lautsprechersäulen jeweils mind. 1,2 bis 1.5 Meter von den Wänden weg stehen sollten. Wir hatten dann statt der Couch zwei Sessel an der besten Hörposition platziert (und eben nicht an der Wand). Das muss man nicht machen, aber was macht es für einen Sinn sich sonst für Zehntausende teures Equipment zu kaufen? Dann kann man es gleich bleiben lassen und das Geld für einen Wintergarten oder was auch immer anlegen. Man braucht dann aber auch nicht über Unterschiede bei Bittiefen oder Samplingraten philosophieren, sondern besser über die Bepflanzung des Wintergartens.
Leider ist es hierzulande (und ich habe den Eindruck das ist wirklich typisch Deutsch) üblich geworden sich Geländewagen zu kaufen, die niemals ein Gelände sehen werden oder sich als Zweipersonenhaushalt einen SUV zu kaufen, der dann im besten Fall 200 KG befördern darf (mit 300 PS zum Supermarkt und zurück). So kaufen Leute eben oft Dinge, die sie gar nicht wirklich nützen können oder wollen.
Nochmals - und mich bitte nicht missverstehen -, ich bin voll bei denen, die sich eine kleinere Orgel, die leider trotzdem teuer ist, kaufen um zu üben oder einfach Spaß zu haben - und das geht selbst auf einem Boot, im Wohnwagen oder in der Abstellkammer. Voll OK. Aber dann bitte nicht sagen Orgelmodell A oder B wäre besser oder zu teuer oder die Technologie bei Modell C wäre überlegen.
Ich glaube voll und ganz, dass die Modelle und Technologien ziemlich egal sind. Denn das Potential steckt ganz wo anders drin um wirklich Pfeifenklang möglichst authentisch hören zu können. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Prestige mit großer Abstrahlung und Verstand aufgebaut jeder großen Physis++++VersionXhochY haushoch überlegen ist, wenn man diese einfach nur wo hinstellt oder man sich auf das BlaBla des Händlers verlässt ("klingt schon").
Und ich glaube auch - Korrektur: ich weiß, weil ich es selber habe -, dass man aus Hauptwerk einen Sound raus bringt, der sich hinter keiner Physis-Orgel verstecken muss. Nur die Hauptwerkler investieren halt meist nur in Hardware und nicht in akustisch sinnvoll geplante Abstrahlung (die leider ein vielfaches des Monster-PCs kostet und meist in Augen der Mitbewohner noch hässlicher ist als der gebastelte Eigenbauspieltisch - und selbst der Orgelbauer-Spieltisch nützt nichts, wenn dann Nahfeldmonitore für ein paar hundert Euros verwendet werden).
Ja, und auch das Holz spielt beim Leslie eine wichtige Rolle (Unterschied 122 und 145, beispielsweise oder 3300 in Holz oder im Roadcase).
Der klangliche Unterschied, ob gegenüber der Orgel eine Bayrisch-Barocke Massiv-Schrankwand steht oder ein Bauhausregal. ist sicher bedeutend größer als der Unterschied zwischen Physis und Physis+ (wenn es jemals kommt).
Ja, die Wahrheit hört man manchmal nicht so gerne, gell.
Jetzt hab' ich alles geschrieben, nur nicht das was ich sagen wollte: ein guter Parametrischer EQ ist die einzige Möglichkeit den Raum im Bassbereich unter Kontrolle zu bringen. Grafische EQs und noch weniger einfache Bass- oder Höhenabsenkung helfen auch nur das Geringste. Es braucht vielleicht 5 Bänder und die Möglichkeit einfach durch zu sweepen. Auch wirklich billige Geräte, beispielsweise von Behringer haben das - z .B. UltracurvePro-DEQ2496 (sehr empfehlenswert - alles drin was man braucht, viel mehr als ein EQ). Hat also alles weniger mit Geld, als mit Verstand zu tun. Wer mit den EQs der Orgel rumspielt hat schon verloren. Wer in Zeiten von DSPs überhaupt solche Schrott-EQs einbaut (Physis-Orgeln z. B.), der ist sowieso ... Daher geht m. E. auch nur modular!! Denn da kann ich dann problemlos VSTs oder eben externe Geräte einschleifen und ist nicht auf die 08/15-Lösung der DO angewiesen. Und das setzt eine digitale Schnittstelle voraus! Aber jetzt sind wir wieder in einer anderen Thematik. Das hat mit Deiner Hauptwerk-Sache nichts zu tun. Sorry.
Und noch was am Rande: Hall nur von Hinten funktioniert sicher nicht. Und wer hinten (rückwärtig) Lautsprecher hat und wirklich Raumklang (also auch im Tieftonbereich, denn da spielt sich in einem größeren Kirchenraum viel ab und deswegen ist beim Raumklang bei Pfeifenorgeln immer auch der Bass wichtig und das geht per Definition nicht mit Mini-Lautsprechern) reproduzieren will, der muss zwingend die Möglichkeit haben für die rückwärtigen Lautsprecher eine Phasenumkehr zu schalten. Sonst wird das nix! Jede gute Mixing-Console hat das aber. Bei den DOs, die ich kenne, ist dieses höchstwichtige Feature aber nicht vorhanden! Und mancher Händler hat gar noch nie was davon gehört (außer bei Subwoofern vielleicht).
#10 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
Ich stimme dir aus eigener Erfahrung in allem zu @Michal,
möchte nur betonen, dass in einem Forum alle Diskussionen über Modelle und sei es über die unwichtigsten Hallfetzelchen ihren Platz finden dürfen. Es ist ein schönes Hobby und jeder darf meiner Ansicht nach mit gleichem Recht etwas andere Bedürfnisse und Freuden haben. Ein schöner Spieltisch und das neueste Modell kann auch sehr erfreuen, stolz und glücklich machen und zum Üben motivieren ..... (ganz herzlich gemeint).
Ja, die Positionierung der Lautsprecher: Nach wochenlangem Experimentieren kam ich ebenso zum Schluss, dass eine Direktbestrahlung für Orgelwiedergabe nicht das Richtige ist. Bei direkt auf einem gerichteten Lautsprechern merkt man sofort, dass dies mit der realen Abstrahlung des Schalls von Pfeifen nichts zu tun hat.
((Dazu eine Rückblende zum Forumstreffen in Kelkheim: Ich war am Abend bei den Vorspielen in der Hauptkirche mit der Direktabstrahlung der schönen, grundsätzlich beeindruckenden Physis-Orgel dort, nicht glücklich.
Am nächsten Morgen haben wir dann die Orgel im älteren Kirchenteil gehört und liefen hin und her: Viel indirekter und sehr schön!
Ich sprach mit fast allen Teilnehmern, wo sie den Klang schöner fänden: Alle bis auf einen sagten: Der Indirektere. @Canticus sagte, dass er Konzerte nur im älteren Kirchenteil anhören würde. Später sprachen Clemens und ich mit Stephan - herzliche Grüße an euch alle - und diskutierten die Frage, ob man nicht die Hauptlautsprecher im großen Gehäuse leicht nach außen und die oberen leicht an die Decke kippen könnte.......
Bei der Cavaillé-Coll-Orgel in Mainz-Bretzenheim später saßen wir seitlich der Orgel auf der Empore. Ein für mich wunderbarer Klang. Und keine Pfeife strahlte in irgendeiner Weise direkt auf uns. Das meiste über die Kirchendecke......))
So strahlen bei mir 8 von 10 Lautsprecher an die Wände, in die Bücherregale, an die DECKE. Nur die 2 vorderen, bei denen ich viele Hauptwerkpfeifen mit möglichst relativ trockenen Klang geroutet habe, habe ich so gedreht, dass ich ein klein wenig Direktabstrahlung, aber auch viel Abstrahlung nach der Seite habe.
Klar hat dieser Klang dann zunächst mit Linearität nichts mehr zu tun. Davon später
Sag ich ja, Bose 901 (!) Das System hat bis heute Gültigkeit, nur interessiert das die heutigen Lautsprecherhersteller wenig, denn der Aufwand ist weitaus größer weil es eben niemals "linear" sein kann und immer gewissen Korrekturen bedarf (die im High-End-Bereich ohnehin verpönt sind - EQ, usw.) und zweitens sind die Ergebnisse beim Käufer zuhause ziemlich unvorhersehbar wenn ebendieser nicht bereit ist den Lautsprechern ihren Platz zu gewähren und auch den Raum entsprechend auszustatten (ausreichende Dämpfung, usw.).
Aber ich persönlich habe noch nie niemals nichts (als gebürtiger Bayer darf man doppelte Verneinung und ich sogar die dreifache :-) ) wirklich überzeugendes gehört, wenn nicht wenigstens Dipole oder Rundumstrahler beteiligt waren oder eben indirekte Schallabstrahlung über Reflexionen an den Wänden.
Die Bose 901 gehören zu den letzteren. Die Magnat Magnasphere Nova zu denen davor und das waren mit die angenehmsten Lautsprecher, die ich jemals gehört habe (obwohl die Messtechnisch eine Katastrophe sind und wohl die nicht-linearsten Lautsprecher überhaupt) und auch meine IRS Beta waren im Hoch/Mitteltonbereich Dipole, also die ersteren.
Und da das alles Akustik ist, gilt das alles auch uneingeschränkt für DOs. Nur dass bei DOs mehr Kanäle deutlich besser sind (nach meiner Erfahrung mind. 6).
Wohl bemerkt - das gilt alles nur für das Wohnzimmer. Für professionelle PA-Systeme bei DOs in großen Räumen/Kirchen usw. gelten ganz andere Maßstäbe.
Aber manchmal kann bei kleinen Räumen auch die Nahfeldmonitor-Lösung die Beste sein. Sie ist am leichtesten zu realisieren und auch am kotengünstigsten und wer kein Problem mit Kopfhörersound hat, der kann damit sehr gut glücklich sein. Wer als Orgelmusikhörer die meiste Zeit auf der Orgelbank einer Orgel mit mechanischer Traktur sitzt - also direkt mit dem Kopf vor den Pfeifen, der wird den Nahfeldmonitorsound ohnehin bevorzugen.
Und ja (zu dem kursiven Text) auch ich habe mich schon mal in ein Auto gesetzt ohne damit zu fahren. Nur um drin zu sitzen, das Leder zu riechen, Musik zu hören und mich von den Sitzen massieren zu lassen. Ich verstehe gut, dass eine schöne Orgelkonsole auch in der Abstellkammer was für sich haben kann - auch ganz ohne Lautsprecher :-) Einfach schön halt.
:-)
Zitat von Soli Deo gloria im Beitrag #10
So strahlen bei mir 8 von 10 Lautsprecher an die Wände, in die Bücherregale, an die DECKE. Nur die 2 vorderen, bei denen ich viele Hauptwerkpfeifen mit möglichst relativ trockenen Klang geroutet habe, habe ich so gedreht, dass ich ein klein wenig Direktabstrahlung, aber auch viel Abstrahlung nach der Seite habe.
Soli Deo gloria. Meine Fragen:
1. Wie gross ist dein Raum, den du mit 10 LS bestückt hast?
2. Welche LS-Typen hast du eingesetzt?
3. Wie hast du die 10 LS verteilt?
4. Verwendest du zusätzlich einen Subwoofer?
LG
Martin
#13 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
Freue mich über dein/euer Interesse.
Doch ich möchte auf keinen Fall in die menschlich sehr verständliche Falle tappen: Seht her, das habe ICH; SO ist es toll; macht das doch auch! Habe so viel Geld ausgegeben, also ist meine Orgel super
((Die übernommenen PA-Teile sind eine Sondersituation, die nicht übertragbar ist. Beim Raum stehe ich gerade mit der BEvA (Besten Ehefrau von Allen) in schwierigen Verhandlungen, ob ich mit der Anlage in einen Raum umziehen darf, der ohnehin geheizt ist Dann würden sich auch bei der Anlage noch möglicherweise eingreifende Änderungen ergeben.))
.
Möchte viel lieber fortfahren, welche Schwierigkeiten sich auftun, wenn man eine große Rauminstallation probiert:
Du, Michal und auch du, @Ippenstein , ihr habt es in früheren Beiträgen angesprochen: Die Vermischung des Halls.
Unser Gehirn muss zwischen Direktschall und Raumantwort klar unterscheiden können. Der Hall muss "glaubwürdig", stimmig sein.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie das in "modernen" Zimmern mit vielleicht Fliesenboden, großen Fensterflächen, wenig Einrichtung, wenig dämpfenden Materialien funktionieren kann. Der eigenen Hall des Zimmers würde sich mit den simulierten Hallräumen aus den Lautsprechern zu einem vermutlich scheußlichen Kuddelmuddel vermischen.
Entscheidend ist also, ob das Zimmer für eine Rauminstallation überhaupt geeignet ist. Mein Eindruck ist, dass nicht allzu große Räume, mit sehr viel Dämpfung (siehe auch @Michal) dafür besser geeignet sind. Wenn die Samples Hall enthalten, dann darf m.E. der Raum so gut wie keinen Hall entwickeln.
(Anders natürlich in Kirchen, wo der Raum die Hallproduktion übernimmt.
Aber damit nehmen die Schwierigkeiten kein Ende (Fortsetzung folgt)
#14 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
Ich kämpfe mit dem Kammfiltereffekt. Da ist in dem kleinen Raum nichts zu machen... oder ich müsste alles dämmen...
Vorher mit der ganzen Boxerie war nicht mal mehr Platz für den Kammfilter im Raum
Ich wusste schon, wo die Stärken und die Schwächen meiner Orgel waren. Durch die externe Boxerie konnte ich da zwar noch viel aus der Orgel herausholen, aber dennoch war sie klanglich eben anders als meine jetzige Orgel. Diese punktet wiederum darin, daß die interne 9.1 (13-L) Anlage für häusliche Zwecke voll ausreicht und (Stand jetzt) eigentlich keine weitere Abstrahlung braucht. Im Gegensatz zur Prestige, an der ich 12 OUT-Kanäle hatte, hat die 355cc in der Basisversion nur 4 OUT-Kanäle. Ich müsste daher erst mal ein anderes Board einpflanzen und dann neue Boxerie zusammenkaufen, da ich meine ja weggegeben habe. Aber eventuell werde ich mal in den Genuß kommen, eine entsprechende Orgel mit externer Boxerie zu hören.
Mir ist klar, daß ich anhand der Boxerie einen Rückschritt gemacht habe, jedoch im Hinblick auf die Handhabbarkeit und dem kleinen Raum sowie mit der Rücksicht auf meine Frau habe ich einen Fortschritt gemacht.
#15 RE: Soli Deo gloria stellt sich vor
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