Viscount Prestige — Viscount Unico

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13.10.2011 11:45
#31 RE: Viscount Prestige — Viscount Unico
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Zitat von Mathias91
Wie viele Käufer werden also dann wirklich fähig sein sich ein gescheites Instrument digital zu erstellen?


pa: Bestimmt nicht viele. Allerdings ist die Kundenintonation für mich ein sekundärer Schritt. Zuallererst müssen die ab Werk zur Verfügung gestellten PM-Klänge zumindest prinzipiell und im Großen und Ganzen mit mehr Liebe zum authentischen Klang angefertigt sein. Flöten, Zungen, auch manche Streicher finde ich schon jetzt ganz gut gelungen. Es geht also. Ich insistiere aber darauf, dass vor allem die Prinzipale nachgebessert werden müssen. Der in der Unico steckende "Bachprinzipal" weist in die richtige Richtung (mindestens was den barocken Typus betrifft), könnte aber noch einige Nacharbeit vertragen (zB schlankere Mensur. Dass Mensuren beeinflussbar sind, zeigt sich ja schon darin, dass auch Flöten und Streicher modelliert wurden).
Ich halte das Unterfangen also keineswegs für unmöglich. Vielmehr glaube ich, dass die Werksintonateure aus irgendeinem Grund bereits mit dem Erreichten zufrieden waren. Diese voreilige Selbstzufriedenheit möchte ich dämpfen und im Interesse aller (Hersteller und Kunden) eine Verbesserung der bereits verfügbaren Physis-Prinzipale einmahnen.
WIE Viscount das macht, ist mir ganz gleich. DASS es gemacht gehört, steht für mich außer Frage.


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13.10.2011 17:12
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#32 RE: Viscount Prestige — Viscount Unico
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15.10.2011 13:32
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#33 RE: Viscount Prestige — Viscount Unico
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Ich sehe da noch ein ganz anderes Problem mit Physical Modeling. Gesetz den Fall, man hätte ein Instrument, daß das perfekt beherrscht. Woher bekomme ich die notwendigen Parameter. Mit den Normmensuren aus dem Laukhuff-Katalog wird es sicher nicht getan sein, die Feinheit des Klanges kommt ja erst durch die Intonation an sich. Und jetzt erkläre man mal einem Kirchenvorstand, daß man in der historischen Orgel von 1697 jede Pfeife einzeln rausnehmen will, um Durchmesser, Länge, Aufschnitthöhe, Kernspalte, Legierung, Ausdünnung etc. pp. messen möchte. Die Antwort wird wohl sein:

wf


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15.10.2011 13:35
#34 RE: Viscount Prestige — Viscount Unico
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Dies scheint mir weniger unser Problem zu sein, als eher das der Entwickler.
Ich sehe auch nicht, dass das ein spezifisches PM-Problem wäre. Letztlich ist es eine Frage der Firmenphilosophie, "wieviel" vom originalen Klang man in seiner Digitalorgel abbilden will. Auch Samplingtechnologie ist keine Garantie für originalgetreuen Klang.
Was die Materialfrage im Pfeifenorgelbau betrifft, gibt es meines Wissens bis zur Stunde keine einhellige Auffasung unter den Orgelbauern. Während die einen den Faktor "Material" für eminent wichtig halten, meinen andere, dass er zu vernachlässigen sei.


Auf Orgelsuche.

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16.10.2011 19:26
#35 RE: Viscount Prestige — Viscount Unico
cl

Zitat von Gemshorn
Was die Materialfrage im Pfeifenorgelbau betrifft, gibt es meines Wissens bis zur Stunde keine einhellige Auffasung unter den Orgelbauern. Während die einen den Faktor "Material" für eminent wichtig halten, meinen andere, dass er zu vernachlässigen sei.


Der Intonateur gehört bereits bei der Klärung der Mensurenfrage, den Bauformen und Materialien unbedingt mit ins Boot.
Das Material hat auf den Klang mitunter erhebliche Einflüsse (besonderer Obertonaufbau,..usw..)
Daß es möglich ist, klingende Pfeifen aus Papier oder Karton herzustellen ist unter Beweis gestellt.
In den USA gab es sogar einen 64´ aus Beton.
Was passiert, wenn bei einem offenen 32´ aus Metall die Wandungen zu schwach sind kann man in Walckers Biographie nachlesen.
Daß eine Holzrohrflöte bei gleicher Mensur anders klingt, als eine aus 40%Sn/Pb und erst recht eine aus gehämmertem Pb kann fast jeder Orgelbauer in seiner Werkstatt demonstrieren.
CC hat bei seinen Streichern in der großen Octave mit Vorliebe Zink (das damals richtig teuer war!) verwendet, ganz im Gegensatz dazu steht Silbermann (vgl. dazu die Bauformen und Materialien für Unda maris 8´und seine Viol. di Gamb 8´ in Freiberg).
Ein Trompetenbecher aus Kupfer neigt immer dazu, hart, fast knallig zu klingen. Kupfer betont andere Obertöne als eine Zinnlegierung. (Für Zungen wird sehr häufig auf Naturguß zurückgegriffen, kann man an den "Blüten" mit bloßem Auge erkennen.)
Eine Einhelligkeit in der Materialauswahl (wir haben über Bauformen, Mensurverläufe, Labiengestaltung, Labienmaße, Aufschnitthöhen und Besonderheiten beim Wind noch kein Wort verloren) wird es unter den Orgelbauern niemals "Die allgemeingültig RICHTIGE" geben. Schon allein um die regionalen Unterschiede und deren Klangcharaktere wäre es schade. Wenn die Klangvorstellung mit dem OB "klar kommuniziert und verinnerlicht wurde", dann muß man dem OB die Freiheit einräumen, wie er dieses Ziel erreicht. Viele Wege führen nach Rom. Wie sagte Altkanzler Dr. Helmut Kohl so treffend:" Es zählt, was hinten rauskommt".
Innerhalb dieser Debatte sind wir ganz schnell bei der Geschmacksfrage und darüber ist schlecht Streiten. [wink]
Für die Prestige finde ich eine ganze Reihe (stilistisch wirklich unterschiedliche) wirklich gelungener Beispiele ....

Lieben Gruß
Clemens

Liebe Grüße vom Clemens

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