dilettante stellt sich vor

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25.01.2023 08:05
#16 RE: dilettante stellt sich vor
So

Guten Morgen, Frank,

ich vermute mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass etwas anderes bei deinem Plan entscheidend sein könnte: Die Akustik des Treppenhauses. (siehe deine ersten Posts)

Allgemein: Schall und Hall ist in Treppenhäusern in der Regel besonders anstrengend. Viele glatte Wände und durch die Struktur der Treppe entstehende, verschachtelte Flächen sind ein ideales Umfeld zur starken Reflektion von Schallwellen. Das erzeugt ein hohes Lärmaufkommen. Die Treppenhäuser tragen außerdem die Geräusche von unten nach oben (oder umgekehrt), was ebenso zu unerwünschten Effekten führt.

Grundsätzlich gilt: Je grösser ein Raum und je weniger Gegenstände im Raum sind umso lauter wirkt der Raum. Je mehr weiche und poröse bzw. absorbierende Materialien im Raum umso besser die Raumakustik und umso leiser wirkt ein Raum.

(Man stelle einmal ein Klavier/einen Flügel vom akustisch gut gedämmten Wohnzimmer ins Treppenhaus.....du wirst das Instrument wegen den manchmal extrem verstärkten und teils auch abgeschwächten Frequenzanteilen nicht wieder erkennen.
Ich kam einmal zu einer Frau, die ihren an sich herrlichen Flügel, der in Einfamilienhaus in einer offenen Galerie stand, verkaufen wollte, weil es einfach furchtbar war..... .)

Ich vermute - je nach euren Verhältnissen - dass die Frage der Aufstellung entscheidender sein könnte als die Klangerzeugung.
Wenn der Platz bleiben und akustisch schwierig sein sollte, müsste man vielleicht anders vorgehen.

Zudem deutest du an, dass du klanglich möglicherweise "marktkirchenverwöhnt" bist und französisch-romantischen Orgelklang mit weniger Kompromissen liebst. Auch das deutet für mich auf ein eventuell notwendigerweise anderes Anpacken und ganz erhebliche Informations-, Lern- und vielfältigste HÖRarbeit hin, falls du mit dem Ergebnis wirklich zufrieden sein möchtest.


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25.01.2023 12:55
avatar  Aeoline
#17 RE: dilettante stellt sich vor
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Zitat von SJL im Beitrag #14
...Meines Erachtens liegt der nächste Schritt auf der Hand: nimm dir einen Tag frei, besuche einen gut sortierten Händler und probiere die Instrumente in Ruhe aus. Du wirst relativ schnell merken, was dir liegt und was nicht...

Hallo Frank,

das ist jetzt wirklich genau der richtige Tipp von SJL. Bevor Du Dir hier im Forum zu viele Dinge in den Kopf kommen lässt, solltest Du wirklich eigene Höreindrücke sammeln. Das geht einfach nur beim Händler, der mehrere oder alle Titelaspiranten nebeneinander im gleichen Raum stehen hat.

Sicher wirst Du in Köln einen Termin machen müssen. Sprich mit dem Händler und sage ihm, dass Du eine 3man Concerto, eine 3man Optimus und ggf. eine Hauptwerk-Orgel oder ein Johannus LiVE-Modell (aka Nobilis) probespielen willst. Man wird das bei Kisselbach sicher arrangieren können, dass - mit einer Vorlaufzeit - die Instrumente in der Ausstellung stehen.

Dann in Ruhe hinfahren und den Verkäufer bitten, die Instrumente alle auf Werkseinstellungen zurückzusetzen - nicht, dass am Vortag ein Interessent mal am Equalizer rumgespielt, den Bass rauf und die Höhen runter gedreht hat, und Du dann beim ersten Höreindruck sagst: "Die klingt mir zu dumpf".

Auch eine Digitalorgel bekommt keine zweite Chance einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.

Nach dem Besuch wirst Du schon viel schlauer sein und man kann die Diskussion dann hier auch gezielter weiterführen.

Auch den Hinweis von Soli Deo Gloria wegen der Akustik des Treppenhauses nimm' gleich mit zum Händler. Fotos sind hilfreich. Wenn das Treppenhaus als Musikzimmer dienen soll, dann könnte es wirklich tricky werden. Eine LiVE III würde ich da schon fast ausschließen, weil sie die Abstrahlung auf den Organisten optimiert. Aber vielleicht ist das Treppenhaus ja auch nur der Aufstellungsplatz und Du wirst mit KH spielen? - dann ist das Akustikproblem natürlich keins mehr...

VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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25.01.2023 18:07
#18 RE: dilettante stellt sich vor
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Zitat von Aeoline im Beitrag #17
...Dann in Ruhe hinfahren und den Verkäufer bitten, die Instrumente alle auf Werkseinstellungen zurückzusetzen...
Auch eine Digitalorgel bekommt keine zweite Chance einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen...

Ein wichtiger Tipp, ja!
Deswegen wundert es mich, (bzw. würde mich wundern, wenn es nicht der Fall wäre), warum das nicht der erste Handgriff der Verkäufer ist, wenn sie einem Kunden das Instrument anschalten. Vielleicht wird das ja durchaus teilweise gemacht, aber anscheinend nicht überall durchgängig.


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25.01.2023 18:27
avatar  Aeoline
#19 RE: dilettante stellt sich vor
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Zitat von Regal acht im Beitrag #18
...Deswegen wundert es mich, (bzw. würde mich wundern, wenn es nicht der Fall wäre), warum das nicht der erste Handgriff der Verkäufer ist, wenn sie einem Kunden das Instrument anschalten. Vielleicht wird das ja durchaus teilweise gemacht, aber anscheinend nicht überall durchgängig.

Naja - ich erinnere mich, dass ich zu meiner Orgel-Evaluierungs-Phase vor nun mehr fast 13 Jahren sehr fasziniert davon war (und es heute noch bin...), dass man sich auf einer Physis-Orgel seine Wunschdisposition völlig frei zusammenstellen kann - wenn man den Editor hat.

Die Unico in der Ausstellung hatte natürlich keinen Editor und so suchte ich nach einer Möglichkeit, diesen freien Registertausch mit Bordmitteln zu simulieren. Siehe da: Auf die Wippe "Posaune 16" im Pedal ließen sich auch 32' Register legen - ganz ohne Editor. Schwubbs... - erledigt. So hatte ich eine "Contra Bombarde 32" auf der Wippe "Contra Bombarde 32" und ein "Kontrafagott 32" auf der Wippe "Posaune 16". Den Unterschied habe ich selbst mit meine Mehlohren gehört...

Also das freie verteilen der Stimmen auf die zur Verfügung stehenden Wippen funktionierte. Experiment abgeschlossen...

Drei oder vier Wochen später stand der nächste Evaluierungs-Besuch beim Händler an. Die Unico stand noch immer an derselben Stelle in der Ausstellung - und - in dem User-Style 1 war auf der Wippe "Posaune 16" im Pedal noch immer das "Kontrafagott 32"...



Seltsam? - aber so steht es geschrieben...

VG
Aeoline


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Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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25.01.2023 18:57
#20 RE: dilettante stellt sich vor
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Diese Möglichkeit schätze ich sehr, da ich mir nun meine Wunschdisposition und Klang gebastelt habe. Es steht übrigens eine Concerto 350 zum Verkauf.


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25.01.2023 19:21
#21 RE: dilettante stellt sich vor
di

Vielen Dank für die vielen guten Hinweise!
Hauptwerk kommt für mich eher nicht in Frage, das Üben und Orgelspielen steht für mich klar im Vordergrund, auch mit dem Ziel, durch Üben auf einem verfügbaren Instrument wieder (zusätzlich) Zugang zu „richtigen“ (Sorry… … nicht abwertend gemeint) Orgeln zu bekommen und vielleicht auf meine alten Tage auch wieder kirchenmusikalisch aktiv zu werden. Wenn ich also schöne, natürlich klingende und gut zusammengestellte Register von vier verschiedenen virtuellen Orgeln haben kann, ist mir das wahrscheinlich genug - dann möchte ich mich eher nicht mit weiteren Intonationen beschäftigen und lieber Geld in schöne und gut spielbare Holztasten stecken.
Ich muss nun zunächst Notenbeispiele verschiedener Epochen zusammenstellen und am Klavier so weit üben, dass ich mich im Laden nicht zu sehr schäme, und dann fahre ich mit Fotos vom Treppenhaus zu Fa. Kisselbach. Momentan ahne ich - auch nach den Hinweisen von Gemshorn - dass eine 3-manualige Optimus mit holzbelegten Tasten und geschweiftem Pedal mein Trauminstrument werden könnte. Besser und teurer geht immer, ich denke aber, dass ab einem gewissen Punkt Üben mehr bringt als weitere Intonationen. Aber vielleicht denke ich nach der direkten Erfahrung anders. Vielen Dank jedenfalls bis hierher, es wird ein paar Wochen dauern, bis ich die Fahrt werde machen können, dann freue ich mich darauf, hier zu berichten, idealerweise von einem Kauf…
Herzliche Grüße Frank


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25.01.2023 20:10
avatar  Viola da Gamba ( gelöscht )
#22 RE: dilettante stellt sich vor
Vi
Viola da Gamba ( gelöscht )

Üben kannst du natürlich auf jeder der genannten Lösungen. Du solltest einfach einmal was ausprobieren.
Wenn du nur anschalten und spielen willst, ist ein Sampling Instrument sicher gut. Das geht bei Hauptwerk auch. Physis ist schon eher was für Leute, die gerne am Klang basteln.
Ich rate dir dazu, so viel wie möglich auszuprobieren.... auch Hauptwerk. Ich würde es nicht noch einmal hergeben....


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27.01.2023 13:41
#23 RE: dilettante stellt sich vor
cl

Lieber Frank,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
In welcher Region Deutschlands bist Du denn zu Hause?

Liebe Grüße vom Clemens

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27.01.2023 18:59
#24 RE: dilettante stellt sich vor
di

Lieber clemens-cgn,
ich wohne in Westfalen.
Herzliche Grüße Frank


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27.01.2023 19:38
avatar  Aeoline
#25 RE: dilettante stellt sich vor
avatar

Hallo Frank,

da Du ggf. beim ersten Hörvergleich beim Händler eine Bestellung / einen Kauf in Betracht ziehst, würde ich gerne noch einen gut gemeinten Rat loswerden:

Bedenke bitte, dass unsere Orgeln nur bedingt "modular" sind. Das heißt, dass Du die entscheidenden Faktoren bei der Bestellung berücksichtigen musst, sonst wird es nachher sseeeeeehr teuer...

Damit sind in erster Linie die Klaviaturen und andere "Hardwarebestandteile" der Orgel bzw. des Spieltischs gemeint. Eine Orgellampe lässt sich halt leichter nachrüsten, als eine andere Klaviatur.

Du hast in gewisses Auge auf die 3man. Optimüsse geworfen... - das Trendmodell 3.44 ist nur mit 30er Pedal zu haben. Das lässt sich wegen der Gehäusebreite vermutlich auch nicht nachträglich auf 32 austauschen.

Die 3.47er Modelle kannst Du mit 32er Pedal bestellen. Alle haben keine Fußpistons. Wenn Du die z.B. mitbestellen möchtest, dann mach Dir vorher Gedanken, welche bzw. wie viel Du haben willst. Bei der Bestellung werden die Mehrkosten je Piston kaum ins Gewicht fallen - falls Du später welche nachrüsten möchtest, wird das pigs-expensive...

Gleiches gilt insbesondere für die Klaviaturen, die sich im Nachhinein wenn überhaupt nur gegen eine Summe austauschen lassen, die einem Orgelneukauf recht Nahe kommen.

Eine ggf. höhenverstellbare Bank oder weitere Extras sollten auch immer gleich zur Bestellung gehören. Spart jede Menge Geriebenes...

"Drum prüfet, wer sich langezeit bindet, ob sich nicht noch was zum Mitbestellen findet..."



VG
Aeoline


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Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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27.01.2023 20:13
#26 RE: dilettante stellt sich vor
di

Lieber Aeoline,
Herzlich DANKE !! Da hätte ich sicher nicht darauf geachtet. Und da gibt es sicher noch mehr zu bedenken.

Ich lasse das besser langsam angehen … (übe zuallererst..), und höre im Laden erstmal, ob wirklich Optimus oder Concerto (oder … Viscount…. oder…), also Sampling vs. Physis. Wie gesagt, ich möchte einschalten und spielen … eher nicht intonieren. Dann will ich wissen, wie sich die Klaviaturen und Pedale spielen bzw. anfühlen. Dann stelle ich dort lauter Fragen. UND DANN fahre ich nachhause, versuche eine Zusammenstellung und möchte erst hier um Rat fragen. DANN Kauf - ist zuviel Geld für Spontankauf!
Herzliche Grüße Frank


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27.01.2023 22:43 (zuletzt bearbeitet: 27.01.2023 22:44)
#27 RE: dilettante stellt sich vor
tr

Zitat von Viola da Gamba im Beitrag #7
Hast du auch über Hauptwerk nachgedacht. Bei dem, was du schreibst, würde das auf gut passen.

Das habe ich auch gerade gedacht :-). @dilettante: Westfalen ist ja ziemlich groß. Falls Bochum für dich in erreichbarer Nähe ist, bist du herzlich eingeladen, Hauptwerk auszuprobieren.

Ansonsten würde ich auch noch die Content Celeste 340 in's Rennen werfen, die preislich mit der Optimus 3.40 vergleichbar ist, sowie die Hoffrichter Blockorgeln - letztere sind in freier Wildbahn leider schwer zu finden - da wäre wahrscheinlich ein Besuch in Salzwedel angesagt.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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27.01.2023 22:47
#28 RE: dilettante stellt sich vor
tr

Noch ein Gedanke: Sind drei Manuale für dich unverhandelbar oder wäre ggf. auch ein zweimanualiges Instrument mit höherwertigen Manualen und mehr Sonderausstattung eine Option?

Viele Grüße
Trompetendulzian


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28.01.2023 09:58
#29 RE: dilettante stellt sich vor
di

Lieber trompetendulcian,
vielen Dank für Deine Hinweise! Es sollte schon eine 3-manualige Orgel sein, für frz.-romantische Literatur möchte ich schon GO, Positif und Récit haben, da würde ich mich im Nachhinein mit einer 2-manualigen Orgel herumärgern.
Die Content Celeste 340 habe ich mir im Netz angesehen und - gehört. Ist preislich interessant, auf einigen Hörbeispielen, v.a. von der Content Webseite, erschien mir der Klang eher künstlich. Die Hoffrichter Blockorgeln habe ich auch nachgesehen, kommt eher nicht in Frage, ich möchte schon ein ein "einheitliches" Instrument, keine Stückelung .... für mich, aber auch für den WAF (woman accepting factor...)...
Hauptwerk bringt mich nun doch ins Grübeln, hatte ich zunächst verworfen, da ich nicht wusste, dass es Orgel-Gesamtlösungen gibt - habe mir nun die Content Cambiare Serie auf der Webseite angesehen. Aus dem Netz ist das sicher nicht abschliessend zu beurteilen, aber von den Klangbeispielen her .... die fand ich schon SEHR überzeugend. Und die Möglichkeit, bestimmte historische Instrumente mit dem "echten" (na ja) Klang ins Haus zu holen, finde ich attraktiver als eigene Klänge zu schaffen. Ich würde da mehr auf die ästhetischen Konzepte und das Können der professionellen Intonateure aus verschiedenen Jahrhunderten geben als auf meine naturgemäß anfängerhaften Versuche, z.B. mit einer Physistechnologie - auch wenn vielleicht mit Sampling die Klänge nicht zu 100% rüberkommen. Die Klangbeispiele sind sehr schön. Stören würde mich hier aber zumindest am Anfang das Bedienungskonzept mit den iPad-Bildschirmen, auch wenn das die logische Konsequenz der vielfältigen Möglichkeiten ist. Touchpad berühren statt Register zu ziehen.... na ja. Aber der Klang ist toll. Und teurer ist es wohl auch. Die Entscheidung wird länger dauern...
Herzliche Grüße, Frank


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28.01.2023 10:14
#30 RE: dilettante stellt sich vor
avatar
Administrator

Wenn eine hochwertige Lösung in Betracht kommt, Touchscreen-Feeling aber eher weniger gewünscht ist, käme auch eine Johannus LiVE (gibts mit Manubrien und auch mit Wippen) oder eine Gloria Nobilis in Frage.


Auf Orgelsuche.

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