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dilettante stellt sich vor
#1 dilettante stellt sich vor
Vor 30 Jahren war die Orgelmusik ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, während meiner Schulzeit habe ich die C-Orgelprüfung als Schüler von Karl-Heinrich Büchsel in Wolfenbüttel absolviert. Dann war ich jahrelang Schüler von Hans-Uwe Hielscher und habe die frz. Orgelromantik an der Orgel der Wiesbadener Marktkirche kennenlernen und zum Teil erlernen dürfen, 1985 habe ich dort einmal eine Orgelmusik zur Marktzeit bestritten.
Dann kamen ein anderer Beruf und Familie und Kinder, die mich voll aus- und erfüllten, so dass ich seit 30 Jahren praktisch nur noch Klavier gespielt habe. Durch Zufall habe ich von diesem Forum erfahren, und ich erwäge, uns eine digitale Sakralorgel ins Haus zu holen, so dass ich wieder einmal anfangen könnte mit Üben, sogar mit frz.-romantischen Klängen, so dass ich nicht Widors 5. Symphonie oder Messiaens Banquet Céleste auf einer norddeutschen Orgel verstümmeln müsste…. und neben dem fordernden anderen Beruf immer Zugang zu einem Instrument haben könnte. Ich erhoffe mir hier Anregungen und ggf. Rat für die Auswahl eines schönen Instruments, bin aber so lange „raus“ aus dem Thema, dass ich zumindest am Anfang nur wenig werde beitragen können. Es wäre mir aber eine große Freude, wenn ich auf diesem Wege - nach 30 Jahren - wieder einmal zum Orgelspiel käme.
Mit herzlichen Grüßen, Frank
Hallo lieber Frank,
herzlich willkommen bei uns im Forum. Mit Deiner "Erwägung", Dir eine digitale Sakralorgel ins Haus zu holen, bist Du hier genau an der richtigen Adresse.
Sicher hast Du im Forum schon etwas herumgestöbert und die ein oder andere Meinung gelesen. Die hier versammelte Schwarmintelligenz zu dem Thema wird Dir auch gerne individuelle Ratschläge und Meinungen zukommen lassen.
Dafür wären noch etwas mehr Info's hilfreich...
Wie "groß" soll / darf die Orgel sein und werden?
Wie viel "Geriebenes" darf sie verbrauchen?
Wie ist der Raum, in dem sie stehen soll?
Wie hoch ist der WAF(*) zu bewerten?
Dein Musikgeschmack gefällt mir sehr gut - wir liegen da auf einer Wellenlänge.
Also... - alles Gute hier bei uns und einen fruchtbaren Gedankenaustausch...
VG
Aeoline
P.S. - WAF = Woman's accepting factor... - oder um es arbeitsrechtlich auszudrücken: Hat sie ein "erzwingbares Mitbestimmungsrecht" oder lediglich ein "Informationsrecht"...
#4 RE: dilettante stellt sich vor
Liebe/r Aeoline,
seit ich von der Existenz solcher Orgeln erfahren habe, habe ich natürlich stundenlang herumgesurft… von daher (und der absoluten preislichen Oberschmerzgrenze) habe ich eine einfach ausgestattete Gloria concerto 350 im Blick, wir haben ein Einfamilienhaus mit einem offenen Treppenhaus (offene Holztreppe), die Orgel könnte in einer Ecke im 1. OG stehen und so das ganze Haus beschallen, akustisch sicher nicht optimal, von den Räumlichkeiten und dem WAF her aber eher alternativlos. Mein WAF ist aber sehr unterstützend und hilfreich . Ich frage mich, ob die Physis-Technologie für mich als Marktkirchenklang-verwöhnten Dilettanten so einen Unterschied macht, oder ob es ein 3-manualiges Instrument aus der Optimus Serie nicht auch tut. Ich werde solch eine große Anschaffung aber sicher nur einmal machen.
Herzliche Grüße, Frank
Physis oder Sampling ist u.a. auch eine Frage, ob du selber intonieren willst oder nicht - und in welchem Umfang. Mit Physis bekommt man ein sehr gutes Werkzeug an die Hand, das nicht nur schönen Klang produziert sondern zugleich umfassende Intonations- sowie Disponierungsmöglichkeiten bietet.
Die Optimus basiert auf Sampling, wie du richtig bemerkt hast, klingt aber m.E. ebenfalls sehr gut. Wenn es um diese beiden Orgelserien geht, empfehle ich dir den Besuch in einem der Orgelhäuser der Fa. Kisselbach, wo du beide Technologien im Vergleich hören und spielen kannst.
Gemeinsam ist beiden Serien der Hersteller: Viscount, gewürzt mit Customisierungen durch die Fa. Kisselbach. Das bedeutet, dass beide Serien zwar unterschiedlich in der Klangerzeugung und im Klangbild, aber gleich (oder sehr ähnlich) an Gehäusegestaltung und Verarbeitungsqualität, Klaviaturenauswahl usw. sind.
#6 RE: dilettante stellt sich vor
Lieber Gemshorn, vielen Dank für diese wertvolle Info - selber intonieren will ich eher nicht. Wenn ich Zeit habe, will ich üben und Klänge hören können, die für die entsprechenden Stücke taugen. Früher als aktiver Organist musste ich ja auch immer sehen, wie ich die Stücke an die jeweiligen Orgeln anpassen konnte und gewisse (oft ganz schön schlimme) Kompromisse eingehen. Ich finde es schon extrem faszinierend, Stücke von Sweelinck über Bach und Couperin bis zu Franck, Widor und Vierne auf verschiedenen virtuellen Orgeln ohne allzu arge künstlerische Schmerzen (wie früher) spielen zu können. Und da würde ich mit einer guten Registerauswahl schon auskommen. Viel wichtiger wäre es mir, dass die Klänge natürlich und nicht digital-künstlich rüberkommen. Die Werbung sagt, dass Physis natürlicher klingt. Dazu wollen wir bald nach Köln zu Kisselbach fahren. Momentan kann ich Stücke von früher aber nur manualiter anspielen, habe seit Jahren kein Pedal angerührt. Daher interessiert mich auch Euer Urteil in dieser Frage so sehr.
Herzliche Grüße Frank
Was das Duell Physis/Sampling betrifft: Es kommt darauf an. Prinzipale finde ich beim Sampling häufig einen Hauch überzeugender als bei Physis, insbesondere in den höheren Fußtonlagen. Als ich zum ersten Mal eine Optimus spielte, war ich sehr angetan vom Klang. Für jemand, der "nur" (welch Wort...) spielen möchte, fand ich das Optimuspaket sogar attraktiver - denn die Orgel bietet vier gebrauchsfertige Intonationen ohne weiteren Schnickschnack (welch Wort...).
Bei Physis zahlst du mehr, weil eben auch umfangreiche Intonationsmöglichkeiten an Bord sind.
Köln ist gewiss eine lohnende Fahrt für dich. Wie hieß es einst in der Werbung: "Der Vergleich macht sie sicher!"
#9 RE: dilettante stellt sich vor
#10 RE: dilettante stellt sich vor
Lieber Gemshorn,
Dein Kommentar zu Optimus ist mir sehr wertvoll, danke! Dieses Instrument ist doch wohl modifiziert von Fa. Johannus - oder? Wäre dann eine Johannus (Live 3T?) auch interessant - hier kann man ja wohl auch nachträglich Intonationen laden - was bei der Optimus offenbar nicht geht? Aber die direkte Umschaltung der vier Orgelstile wäre mir wichtiger als nachträglich noch was laden zu können - ich sehe schon, dass ich bald nach Köln fahren muss… ich will Euch nicht mit Fragen löchern, die ich dort dann beantwortet finden kann. Aber könnt Ihr was sagen zu Unterschieden Kisselbach vs. Johannus vs. Viscount? Das Instrument soll lange halten und mechanisch gut verarbeitet sein.
Herzliche Grüße Frank
#11 RE: dilettante stellt sich vor
#12 RE: dilettante stellt sich vor
Zitat von dilettante im Beitrag #10
Lieber Gemshorn, Dein Kommentar zu Optimus ist mir sehr wertvoll, danke! Dieses Instrument ist doch wohl modifiziert von Fa. Johannus - oder? Wäre dann eine Johannus (Live 3T?)
Die Optimus ist von Viscount (heißt dort im Original Chorum) und verwendet ARTEM-Technologie für die Samples. Die selben Samples finden sich auch im Cantorum Duo/Trio -- Wenn also die Optimus gefällt, aber kein gesteigerter Wert auf ein Spieltisch-Möbel gelegt wird, kann man dort u.U. noch Geld sparen (selbst, wenn man das Set mit Bank und Pedal etc. kauft).
(
Die Live 3T-Variation von Kisselbach heißt Nobilis und ist ein wenig teurer als die Optimus-Modelle ;)
(bei der Nobilis lässt sich allerdings auch nichts nachladen -- dafür gibt es aber genaue Beschriftungen für alle Register der vier Orgeln)
)
Auch von mir ein herzliches Willkommen!
Es ist immer wieder eine Freude zu erleben, daß neue Orgelfreunde aus dem Profi- und Amateurbereich zu uns in dieses Forum stoßen!
Ich finde es auch immer sehr spannend, wenn Organisten eine Orgel für zuhause suchen!
Habe da selbst eine längere Odyssee hinter mir, die sich, dank dieses Forums, zu meiner vollsten Zufriedenheit an ihr Ende gekommen ist.
Meine Orgel basiert auf der Viscount Physis-Technologie, die einerseits eine sehr große Flexibilität in Sachen individueller Dispositionen und Intonationen aufweist, andererseits aber auch mit den vier festen Werksintonationen sehr vielseitig ist.
Zu Deiner Frage wegen der "Gloria Optimus":
Diese basiert auf der Viscount-Artem-Sampling-Technologie.
Freue mich, von Deinem weiteren "Orgelweg" zu lesen!
Herzliche Grüße
Bernhard
Lieber Frank,
ein herzliches Willkommen!
Meines Erachtens liegt der nächste Schritt auf der Hand: nimm dir einen Tag frei, besuche einen gut sortierten Händler und probiere die Instrumente in Ruhe aus. Du wirst relativ schnell merken, was dir liegt und was nicht.
Auch wird sich ggf. dein preislicher Rahmen bzw deine Investitionsbereitschaft neu kalibrieren, wenn du mal "Blut geleckt hast". Meine Orgel kostete auch das doppelte von dem, was ich ursprünglich mal ausgeben wollte.
Mit theoretischen Empfehlungen werden wir dir jedenfalls nur bedingt weiterhelfen können, da dreht man sich recht schnell im Kreis. "Viel spielen und viel hören", nur so kommst du deiner Lieblingsorgel näher.
Bei konkreten Fragen oder für die kritische Nachlese deiner Eindrücke wirst du hier viel Unterstützung finden.
Viel Freude bei diesem Projekt. Bin gespannt!
VG
Stephan
Hallo Frank,
Es handelt sich herbei um ein Computer Programm. Es ermöglicht dir über einen MIDI fähigen Spieltisch original Instrumente, die dafür gesampelt wurden, zu spielen. Einige von uns nutzen dies parallel zu ihrer Digitalorgel. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Gerne helfe ich hier weiter.
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