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Einladung Forumstreffen 2023 Himmelfahrt
#61 RE: Einladung Forumstreffen 2023 Himmelfahrt
Jungens, bleibt locker
Ich bin zwischen K und D aufgewachsen. Nicht jedes Kölsch stand in meiner Gunst. Das Reissdorfer Kölsch hat mir in jungen Jahren sehr gut geschmeckt. Das war auch aus der Flasche sehr lecker. Aber meistens waren wir dann doch immer in D und haben die Hausbrauereien abgeklappert. Das Schuhmacher Alt war/ist ein außergewöhnliches Tröpfchen...
#63 RE: K - D
#65 RE: K - D
#66 RE: K - D
#67 RE: Einladung Forumstreffen 2023 Himmelfahrt
Jetzt wäre ich selber neugierig, was die Leute zu Donnerstag und Freitag noch erzählen mögen, aber dass der Samstag super war, weiß ich zufällig genau =)
Da war eine lehrreiche und tolle Führung durch die Werkstatt bei Klais, vom imposanten Holzlager bis zur Pfeifengießerei. Vielleicht hat man das eine oder andere zum Thema schon mal in Dokus gesehen, aber es ist eben doch was völlig anderes, da zu sein, wo es (werktags) wirklich passiert.
Dann ein schöner langer Nachmittag in der (auch interessant gebauten) Friedenskirche Mühlheim, mit ziemlich großer und vielseitiger Orgel, die ausführlich ausprobiert werden durfte.
https://organindex.de/index.php?title=K%..._Friedenskirche
Und die guten Gespräche dazwischen nicht zu vergessen!
Dankeschön an Clemens fürs Organisieren (und für die fachkundige Unterstützung beim Registrieren -- den Beweis, dass das Grand Jeu in der Lage wäre, den Leuten die Perücken abzuheben, haben wir jedenfalls; das hätt ich mich von alleine in dem Stadium nicht getraut :D)
So dürften Samstage gerne öfter sein (=
#68 RE: Einladung Forumstreffen 2023 Himmelfahrt
Wir sind auf gerade zurück von einem wunderbaren Wochenende und richtig platt. Zusammenfassung: Selbst schuld, wer nicht dabei gewesen ist. (Die Bilder gibt es dann in der Galerie)
Beim Auftakt am Mittwoch waren wir ja noch nicht dabei gewesen, aber Donnerstag waren wir dann ab Mittag mit dabei. (Der Weg von Dunkeldeutschland in das strahlende Köln war halt weit, dafür aber mit Sonnenschein bei frühsommerlichen Temperaturen). Zuerst war Clemens Haus- und Hoforgel, die 4-manualige Artiste, zu beackern. Es ist ein interessantes Instrument, dessen (intonatorische) Möglichkeiten wir bei weitem nicht ausreizen konnten. Das Radialpedal war zuerst auch gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich mal ein bißchen dran gewöhnt hat...
Ein Wermutstropfen muß natürlich auch sein: Da die Hälfte der Abstrahlung zerschossen gewesen war, konnten wir die Orgel eher mono als stereo hören. So hoffen wir, daß die Anlage bald wieder in voller Pracht erstrahlen kann, damit Clemens sie auch wieder voll genießen kann.
Ein voller Bauch studiert nicht gerne, weshalb die Völlerei erst nach dem Studium kam, indem wir das Steakhaus am Platze beehrten und unsere Bäuche beschwerten. (Da wurden nicht nur die Augen größer).
Der Nachteil von solchen Treffen ist ja, daß man viel und lange zu bereden hat, weshalb es auch spät wurde, als uns das Bett das erste Mal sah. (Weniger) frisch und munter ging es dann in den Freitag.
Gerd Kisselbach kam extra für uns aus Baunatal angereist, um uns zu verköstigen und nebenbei uns die neue Optimus nebst allem, was sonst noch da stand, testen zu lassen. Hier sei ihm unser herzlicher Dank für alles ausgesprochen - wir haben uns wirklich wie zuhause gefühlt.
Zuerst verglichen wir die Cantorum Duo mit der Optimus und spielten gleiche Sequenzen, Einzeltöne usw... dann wurde im Verlauf des Tages die Optimus mit der Concerto 350 verglichen. Ebenso konnten wir den Editor ausprobieren. Meine Meinung dazu habe ich im anderen Faden ja bereits kundgetan. Für mich war es sehr interessant, mich mal durch die Palette an Instrumenten zu spielen mit dem für mich gültigen Ergebnis, daß ich zum Zeitpunkt X = "Jetzt" mit meinem Instrument die für mich richtige Wahl getroffen habe. Wie sich die Concerto+ nächstes Jahr schlagen wird, wird sich hoffentlich in einem Direktvergleich von alt und neu zeigen. Es wird auf jeden Fall spannend werden.
Nach 4 Stunden! (Heeeee, wo sind die so schnell hin?) fuhren wir mit der Straßenbahn (Yes, das ganze Wochenende nur mit den Öffis bestritten!) zu Sankt Kunibert, die eine Kuhn-Orgel beherbergt, die sich ganz dem CC verschrieben hat. Und da kann man auch noch Reger drauf spielen! Ansonsten ist der Klang butterweich und der Kirchenraum mit seinem langen Nachhall trägt die Bässe wie ein Fluß. Nein, wie schön! Leider war nicht so viel Zeit, die Orgel ausgiebig zu drangsalieren, denn wenn man sich mal auf sie eingeschossen hat, will man nicht mehr so schnell davon weg.
Aber wenn man schon wieder weg muß, kann man ruhig noch eine andere ausprobieren. Also auf nach St. Heribert. Dort steht eine CC oder war es jetzt Mutin oder eine Mischung? Ja, ich höre eigentlich gut zu, vergesse aber genauso schnell wieder... naja, auf jeden Fall was für das heimische Wohnzimmer. Klingt wie ein Harmonium, aber gut brauchbar und typisch französisch. Und dann war da noch die große Orgel mit Rückpositiv, die 1962 die erste Orgel Kölns gewesen war, die keine feste Werk-Manualzuteilung hat, heißt, man kann jedes Werk fast jedem Manual zuteilen. Die Orgel war zwar flink, aber für Christophs noch flinkere Hände halt doch zu langsam. Den Karg-Elert mochte sie dann auch nicht mehr und das Rückpositiv streikte mit einem Dauer-G (der Übeltäter war der Gatte meiner Ehefrau!) Naja... sind ja noch ein paar Register übrig - oder man nutzt das als Bordunton... man muß ja heutzutage doch flexibel sein...
Genug studiert! Es lebe die Völlerei! In einem urtypischen Kölner Gasthaus mit der ebenso urtypischen Kellnerin wurde dann Christoph und Harald erst mal gezeigt, daß man vor dem Essen ruhig noch mal schwimmen gehen kann und da auch 0,3 L reichen, um richtig schön naß zu werden. Dafür waren aber die Portionen dann ordentlich und das Wiener Schnitzel schmeckte hervorragend. Und wie das so ist... langer Abend, lange Gespräche und dann spät ins Bett gefallen. (Ebendieses hatte schon nicht mehr mit uns gerechnet). Tief und fest geschlafen und am nächsten Morgen unter die Dusche. (Noch weniger) frisch und munter erwartete uns der Samstag. (Das ist auch der Vorteil, wenn man chauffiert wird)
Und nun die neuesten Meldungen der Tagesschau: Bonn! Eine kleine Gruppe von Enthusiasten irrt mit der Straßenbahn durch halb Bonn, dem Fahrer drohend, selbst das Steuer in die Hand zu nehmen, wenn er nicht sofort umdreht... naja, Aussteigen und die gegenüberliegende Straßenbahn zu nutzen erwies sich dann doch als fruchtbringender. Herr Dr. Theobald führte uns dann geduldig durch das große Klais-Werk, zeigte uns die Orgeln, die momentan in der Firma sind - unter anderem eine Äolian Skinner - und garnierte das Ganze mit der einen und anderen Anekdote. Herrlich! Und vielen Dank für die Führung.
Auf dem Rückweg dann in die Straßenbahn mit der richtigen Richtung und wir rückten wieder in Kölle ein, um der letzten Orgel zu fröhnen. In der evangelischen Kirche steht ein Mordsdrum von Orgel, so daß der geneigte Zuhörer beim Tutti verbale Schellen bekommt, daß ihm Hören und Sehen vergeht. Meckere ich doch sonst immer, daß die Orgeln zu klein dimensioniert sind, so war das endlich mal absolut ausfüllend. Die Orgel hat ein paar Besonderheiten wie "klassischer Wind" oder "Winddrossel". Laut Clemens werden bei ersterem die Stabilisatoren ausgeschalten, bei letzterem kommt eben weniger Wind. An dieser Orgel konnten wir uns nochmal stundenlang austoben, was vor allem Bernhard und ich gerne in Anspruch genommen haben.
Danach ließen wir den Tag noch bei einem guten Essen ausklingen.
Wenn Betten sprechen könnten, würden sie ihre absolute Eifersucht und Wut ausdrücken... aber sie können es nicht und wir fielen wie Steine in sie rein. Heute morgen dann erwartete der Tag uns als Häuflein Elend. Fertig, kaputt, ausgespielt und ausgelutscht. Eigentlich wollten wir uns zu Mittag noch mit Clemens und Harald treffen, aber da ging einfach nichts mehr und 5 1/2 Stunden Fahrt (unter Idealbedingungen) steckt man ja doch nicht so einfach weg.
Lieber Clemens und lieber Uwe, es sei Euch von den Klengetholern herzlich für alles gedankt. Es war ein phantastisches Wochenende mit vielen schönen Eindrücken und auch alle, die dabeigewesen sind, waren eine dufte Truppe, die auch noch den gleichen Humor hat! Langeweile trat nicht auf und es war ein wirklich erschöpfendes Programm. Eventuell müssen wir das Ganze mit weiteren Orgeln nochmal wiederholen
Es grüßt aus Dunkeldeutschland
der Ippensteiner und sein besseres Drittel
#69 RE: Einladung Forumstreffen 2023 Himmelfahrt
Besser kann man das überaus gelungene Treffen nicht beschreiben. Dafür möchte ich Clemens, Uwe, Gerd Kisselbach mit seiner Gastfreunschaft und allen Kantoren, die ihre Pforten für uns geöffnet haben, danken. Es war, wie immer, eine sehr harmonische Begegnung mit vielen Gesprächen, Eindrücken und Klängen zu denen nicht nur Clemens und Bernhard, sondern auch unser Handzuginstrumentenmachermeister mit sehr schönen Improvisationen beigetragen hat.
Liebe Grüße
Matthias
Hallo zusammen,
falls hier jemand auf meinen Beitrag wartet, so bitte ich noch um etwas Geduld. Ich bin schon fleißig am schreiben, aber es fehlt noch etwas. Bröckchenweise möchte ich das nicht veröffentlichen, weil mir immer noch was einfällt, was an vorgelagerten Textpassagen noch geändert werden muss...
VG
Aeoline
#72 RE: Einladung Forumstreffen 2023 Himmelfahrt
Hallo in die Runde,
hier ist das bessere Drittel vom Ippenstein Auch von mir ein großes Dankeschön an Clemens und Uwe für die Organisation. Wir beide waren zum ersten Mal dabei. Es war ein tolles Wochenende und ich bin schon gespannt auf eine Fortsetzung . Mein Orgelspiel war ja leider in den letzten Jahren bissel in einer Art Dornröschenschlaf......
So freue ich mich auf das nächste Treffen, bei dem ich dann hoffentlich mehr aktiv sein werde. Herbst wird vermutlich nicht möglich sein bei uns, es sei denn, ihr legt das nächste Treffen in die sächsischen Herbstferien zwischen dem 30.09. und 15.10. .
Viele Grüße
Salome und Andreas
#73 RE: Einladung Forumstreffen 2023 Himmelfahrt
Soo...
nun möchte ich auch noch meinen ganz herzlichen Dank an die beiden Organisatoren Clemens und Uwe zum Ausdruck bringen:
Sowohl für die ausgewählten Instrumente als auch für das Manegement in Sachen "Öffentliche Verkehrsmittel", mit denen alle Ziele gut erreichbar angesteuert wurden.
Es war einfach sagenhaft!
Was in diese drei Orgeltage alles hineingepackt wurde, ohne daß man sich hetzen mußte, war großartig!
Die Auswahl an Instrumenten, die die orgelreiche Stadt Köln bietet, war sicher nicht einfach, aber, dank unserem, besonders im Kölner Raum beheimateten, kundigen Orgel-Experten Clemens mit Sinn und Verstand ausgewählt.
Es ist ja inzwischen hier schon einiges geschrieben worden, dem ich mich nur gerne anschließen kann.
Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz - im Gegenteil!
Stellvertretend für alle Lokale möchte ich als "Steak-Fan" das "Django" ganz besonders hervorheben:
Köstlich, was dort an Spezialitäten geboten wurde - "Musik" für den Gaumen! 😋
Und: Tolle Stimmung und anregende Gespräche beim Abendessen!
Zu den Orgeln:
Am Donnerstag, dem Fest Christi Himmlfahrt ging es gleich los mit einem fulminanten Improvisationsfeuerwerk zur Messe
in St. Maria im Kapitol an der trefflich intonierten Klais-Orgel, die sich durch das inspirierte Können des Organisten von ihrer besten Seite zeigte!
Ein bestens gelungener Einstand!
Danach ging es weiter mit Clemens Dienst-Instrunent in der Kölner altkatholischen Kirche: Eine überaus gelungene, viermanualige Rodgers-Digital-Installation, die einigen Mitforianern ja schon bekannt ist!
Wir hatten alle viel Zeit, uns mit diesem wunderbaren Instrument zu beschäftigen.
Die Stimmung war zeitweise dermaßen heiter, daß, bei vieler verschiedener Art Orgelmusik, sogar ein Tänzchen gewagt wurde... und Uwe sich sogar als Sänger präsentierte... Da konnte auch der kleine Wermutstropfen, daß die Orgel im Moment nicht ihren gesamten herrlichen Klang präsentieren kann, weil eine Seite "zerschossen" wurde, der fröhlichen Stimmung nichts anhaben!
Hoffen wir, daß die Reparatur durch kompetente Hände bald erfolgen kann...
Nicht unerwähnt soll bleiben, daß Clemens an diesem Tag Geburtstag hatte, was auch gebührend berücksichtigt wurde!
Ad multos annos, lieber Clemens!
Der Freitag ging orgelmäßig äußerst spannend weiter:
Zuerst war der Besuch bei der Kölner Niederlassung der Firma Kissrlbach angesagt!
Gerd Kisselbach war, "bewaffnet" mit zwei großen Schachteln lecker belegter Brote, extra von Baunatal nach Köln gekommen, um uns die Tür zu "seinen" Orgeln zu öffnen, denn der zuständige Filialleiter war an diesem Tag verhindert.
Ganz herzlichen Dank!
Nun hatten wir viel Zeit, die Optimus-Physus-plus-Orgeln und den neuen Editor ausgiebigst zu testen, was wir auch sehr gerne taten!
Natürlich muß man bei den Höreindrücken die jeweilig verbaute Abstrahlung eingehend berücksichtigen; trotzdem konnte man aber schon einen gewissen Eindruck gewinnen, was sich beim neuen Physis plus gegenüber dem "alten" Physis geändert hat.
Ich kann natürlich nur meinen subjektiven Eindruck wiedergeben:
Es gibt Verbesserungen, das ist unbestritten!
Aber für mich wöre das, was ich bis jetzt gehört habe, kein Grund, meine 355cc gegen ein Physis plus-Instrument zu tauschen.
Es bleibt noch abzuwarten, wie sich der Höreindruck bei den Concerto-Nachfolge-Instrumenten, bei denen ja auch der Editor noch mehr Möglichkeiten aufweist, darstellt.
Bis die herauskommen, dauert es ja noch etwas.
Trotzdem: Meine Orgel dafür zu "entsorgen", kann ich mir nicht wirklich vorstellen, vom Faktor "Nachhaltigkeit" einmal ganz abgesehen!
Ein sehr interessanter Abschnitt dieses Tages endete gegen 15:00 Uhr.
Dann ging es in die alt-ehrwürdige Kirche
St. Kunibert, die eine phantastische, ganz im Stil von Aristide Cavaillé-Coll konzipierte Kuhn-Orgel aus dem Jahre 1993 in ihrem Raum birgt!
Die Kombination aus Instrument und Akustik (bis zu 14 Sekunden Nachhall!) kann man in ihrer Wirkung kaum beschreiben.
Ein Versuch:
So geht "Kathedrale"!
Und dann das Ganze noch in Gestalt des begnadeten englischrn Organisten
George Warren präsentiert...
Man muß es einfach erlebt haben!
DAS ist ein wirklicher Künstler, und zwar nicht nur mit Worten!
Im Gegensatz zu so manchen anderen,
zeigen sich bei diesem Mann weder
"Star-Allüren" noch Dünkel-Gehabe gegenüber Mitmenschen, die gerne Orgel spielen, ohne sein Niveau zu erreichen:
Ja, er ermunterte uns bereitwillig, das Instrument selbst zu spielen, was keineswegs selbstverständlich ist und für mich einen ganz besonderen Höhepunkt darstellte:
Im Jahre 1997, als ich bei einem Ponufikalamt mit Kardinal Stickler in St. Kunibert als Organist vorgesehen war, durfte ich aufgrund des Einsprüche des damaligen Organisten nicht spielen.
Nun durfte ich es! Ich kann meine Gefühle nur schwer beschreiben...
Dieses gewaltige Instrument, das alle Nuancen ermöglicht, in einer solchen Kathedral-Akustik...
Das hatte ich so bisher noch nicht erlebt.
Und auch den anderen, die spielen wollten, hat es große Freude gemacht.
An dieser Stelle möchte ich Andreas "Ippenstein" nennen, der ein wunderbarer Improvisator ist, und den ich mit seiner Frau, ebenfalls Organistin, zum ersten Mal real kennenlernen durfte.
Andreas ist für unser Forum, wie sicher schon viele gemerkt haben, eine echte Bereicherung!
Nicht zu vergessen:
An diesem Tag stieß noch der Organist Christoph Bartusek, der in der Kirche
St. Peter in Rheinberg wirkt, zu uns!
Ein hervorragender, inspirierter Künstler!
Seinen YouTube-Kanal kann ich nur wärmstens empfehlen!
Von "Kunibert" ging es dann weiter
zu "Heribert".
Neu-St. Heribert besitzt eine dreimonatige Ernst-Seifert-Orgel aus dem Jahre 1962,
die als Besonderheit eine der ersten Orgeln zu sein, die mit der Auflösung der strikten Werktrennung bei der Anlage der Pfeifen und der Manuale, aufweist.
Durchaus imposant im Klang, sind mir persönlich die Mixturen dann doch eine Spur zu scharf, wie man dies ja häufig bei Orgeln dieser Zeit antrifft.
Der dortige Organist, Herr Lehn (?), der uns sehr kundig die Orgel erklärte, beklagte auch den unbefriedigten Zustand des Instruments, das "kein richtiges Gehäuse" hat (sieht halt nach "Baukasten" aus).
Der nicht optimale Zustand wurde zudem durch einen Heuler, der nicht mehr wegzukriegen war, hörbar.
Was sich in dieser Kirche die übrigens auch über eine hervorragende Akustik verfügt, allerdings als ein echtes Kleinod entpuppte,
war die Mutin-Cavaillé-Coll-Orgel aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts mit
12 Registern, ursprünglich als Hausorgel konzipiert, in der Anlage ähnlich dem Instrument, was wir in Mainz-Bretzenheim zu sehen und zu hören bekamen.
Aber nach meinem Eindruck kommt die Orgel in der vortrefflichen Akustik
von St. Heribert Köln weit besser zur Geltung als jene in Bretzenheim.
Die Akustik macht halt schon erhebliches aus...
Zunächst etwas zurückhaltend daherkommend, füllt sie jedoch bei voller Registrierung den Chorraum gut aus, und der Schweller ist von beträchtlicher Wirkung!
Echter Cavaillé-Coll-Sound, und mit der angenehmen Mixtur gar nicht "nach Harmonium" klingend - Was will man mehr?
Auch auf diesem Instrument, das auch von uns gespielt werden durfte, dürfen, stellte sich für mich als etwas ganz besonderes dar, es spielen zu dürfen....
So klang auch dieser Tag mit einem gemütlichen, leckeren Abendessen aus.
Danach führten "wir drei Jungendherbergler" Harald, Matthias und meine Wenigkeit noch in Haralds Zimmer ein sehr intensives, mit Orgelmusik angereichertes Gespräch
"über Gott und die Welt".
So wurde es auch entsprechend spät...
Und schon nahte sehr früh der letzte "Orgeltag", der es nochmal so richtig in sich hatte:
Die Wallfahrt zur Orgelbau-Weltfirma Johannes Klais nach Bonn!
Mit den gut aufgestellten öffentlichen Verkehrsmitteln ging es gegen 8:30 h los.
Um 10 Uhr war der Termin mit
Dr. Hans Wolfgang Theobald, eine "Seele" der Firma Klais, inzwischen bereits vier Jahre in Rente, vor dem Firmen-Eingang ausgemacht!
An diesem letzten Tag stieß übrigens noch unser Mitforianer Martin ("Regal-acht") noch dazu!
Herr Dr. Theobald begrüßte uns sehr freundlich und die Führung durch die ganzen "heiligen Hallen" war sowohl äußerst interessant und lehrreich, als auch ein vollendeter Genuß!
Wie soll man das alles beschreiben:
Die ganzen verschiedenen Werkstoffe:
Holz, Metall, darunter besonders Zinn und Blei, die unerschöpflichen großen und kleinen Werkzeuge, Fräsen, Gießschlitten, Leder in Form von Dichtungen für die Bälge, Membranen, kleine Motoren, die auf elektrischem Wege das Spielgefühl mit seinen Nuancen wie auf einer mechanischen Traktur vermitteln sollen, die "Mini-Orgel"-Gesellenstücke, usw. usw...
Als Instrumente, die gerade in Arbeit sind (Restaurierungen) blieben mir eine Aeolin-Skinner-Salonorgel mit Selbstspiel-Einrichtung, eine Dorforgel aus dem
19. Jahrhundert mit neugotischem Prospekt, die, unter Belassung des Eineinhalb-Oktaven-Pedalumfangs (Kommentar dazu von Herrn Theobald: "Nein, man muß nicht auf jeder Orgel den ganzen Bach spielen können."), das bisher nur an das Manual angehängt war, nun noch mit einem selbstständigen Pedalregister erweitert wird, und schließlich ein mittelgroßes Instrument des Firmengründers Johannes Klais vom Anfang des 20. Jahrhunderts, daß durch die "Orgelbewegung" der 1950-er/1960-er Jahre schrecklich misshandelt wurde, wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt wird,
in Gestalt sehr vieler, nach dem "Orgelbewegungs-Motto": "Aus einem
Cello 8' mach Oktave 2' " nun wieder zu ursprünglicher Länge geführten Pfeifen (Kommentar von Herrn Dr. Theobald dazu: Die haben diese Orgeln einfach nicht verstanden.").
Diese Aufzählung ist sicher nicht vollzählig...
Kurzum: Es war GROSSARTIG!
Krönender Abschluß dieses Treffens bildete nach dem Besuch der Firma Klais
bei der Rückfahrt nach Köln, Uwe hatte sich bereits in Bonn von uns verabschiedet,
die Woehl-Orgel der evangelischen Fruedenskirche Köln-Deutz (II/37, mit umfangreichem Koppel-Apperat und einem sehr wirkungsvollem Schweller).
Das praktische: Direkt neben der Kirche war ein sehr schönes Café, das zu einem gegenüber liegenden Restaurant gehörte.
Dort gab's den Nachmittags-Kaffee mit guten Kuchen und Torten und, nach der ausführlichen Orgel-Betastung in der Kirche, das Abschluß-Abendessen.
Die freundliche Organistin händigte Clemens den Schlüssel aus, und wir hatten Kirche und Orgel für uns!
Auch dieses Instrument hat mich in jeder Hinsicht beeindruckt:
Die Disposition, die Intonation, die Vielseitigkeit bei der Verwendung der Register, besonders durch die Sub- und Superoktav-Koppeln, die enorme Schwellwirkung, das sehr bedienungsfreubdliche Register-Tablett an der linken Seite der Manuale, und sogar der Prospekt: Obwohl moderne gestaltet, kann man ihn gut anschauen, ubd er paßt m.E. auch gut in diese Kirche, wie sie zur Zeit eingerichtet ist.
Der letzte Krieg hatte leider auch bei dieser Kirche seine unübersehbare Auswirkung hinterlassen...
Da wir genug Zeit hatten, wurde diese Orgel auch ausgiebig bespielt:
Zunächst fühtte uns Clemens auf kundige Weise die einzelnen Register vor, danach zeigte Martin, wie gut diese Orgel auch alt-französisch kann - man kann bei diesem Instrument auch den Wind drosseln -,
danach gab es wunderschöne Improvisationen von Andreas, aber auch einen Reger und einen Karg-Elert hatte er parat, und die Woehl-Orgel zeigte sich auch bei dieser Epoche von ihrer besten Seite!
Von Salome gab es noch ein "Carillon" von Vierne, und ich durfte auch nochmal...
So, jetzt habe ich Euch genug "vollgeschrieben"!
Nochmals ganz herzlichen Dank an die Organisatoren Clemens und Uwe, und natürlich auch allen anderen, die dabei waren: Salome, Andreas, Harald, Matthias, René, Christoph, Martin, (hoffe, ich habe niemanden vergessen!)
Wir waren eine richtig tolleTruppe!
Viele Grüße
Bernhard
#74 RE: Einladung Forumstreffen 2023 Himmelfahrt
Zitat von Canticus im Beitrag #73
Nicht zu vergessen:
An diesem Tag stieß noch der Organist Christoph Bartusek, der in der Kirche
St. Peter in Rheinberg wirkt, zu uns!
Ein hervorragender, inspirierter Künstler!
Seinen YouTube-Kanal kann ich nur wärmstens empfehlen!
Viele Grüße
Bernhard
Das kann ich nur bestätigen - Christoph war letztes Jahr bei und zuhause und hat der NOBILIS Klänge entlockt, die einfach fantastisch warten. Plötzlich war unser Heim eine Kathedrale ...
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