Meine Dienstorgel hat so einen MIDI-File Player mit eingebautem Hymnar. .... Mein Pfr. war darüber zu Anfang sehr darüber erfreut ... Gott sei Dank! Seine Versuche damit sind nicht zu seiner Zufriedenheit ausgefallen ... Falls wirklich keine Vertretung aufzutreiben ist, wird a capella gesungen.

Ich habe schon einige Orgeln mit so einem Tastendrücker gesehen. Keine Ahnung wie die Teile heißen, aber man setzt sie auf das Manual und dann werden die Tasten automatisch gedrückt. Soll es in diversen Ausführungen mit mehren Manualen und auch Pedal geben.

Ich bin da ehrlich gesagt skeptisch. Ein Computer spielt ja akkurat dass was er soll. Meist hört sich dies aber auch wie vom Computer gespielt an. Meist steht aber wohl eher das Argument Kosten im Raum. Ein Orgelspieler kostet nun einmal Geld für die Ausbildung und die Einsätze. Aber ich bezweifle ehrlich gesagt, dass diese Technik unterm Strich günstiger ist.

Derjenige der die Noten setzt, die Stücke einspielt (wenn es nicht wie Computer klingen soll) oder auch der, der die Geräte baut und wartet will ja auch etwas verdienen. Ich kenne die Systeme nicht, vermutlich wird man aber jedes Lied für einen Gottesdienst lizenzieren müssen und wer weiß ob die teuer gekaufte Hardware in fünf Jahren noch unterstützt wird. Die Flexibilität wird wohl auch eher mäßig sein.

Persönliche Meinung: Wenn eine Gemeinde kein Geld oder Arbeit in einen Orgelspieler investieren will, dann sollte diese darüber nachdenken entweder ohne Musik zu singen, oder das Thema Singen allgemein überdenken.

Auch Kisselbach bietet einen Selbstspieler an:
https://kisselbach.de/de/produkt/ecantore-system/

Auch in der NAK gibt es das Problem der zunehmend fehlenden ja ausschließlich ehrenamtlich arbeitenden Organisten und Organistinnen. Zur Zeit werden die Lieder des kompletten Gesangbuches als mp3-Datei eingespielt. Wirklich glücklich ist auch in der entsprechenden Kirchenmusikalischen Verwaltung niemand deswegen, die Notwendigkeit gebietet aber eine solche Lösung ...

Der Computer spielt das, wozu er programmiert wurde. Das kann steril klingen oder u.U. sogar in die Hose gehen. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass ein Mensch zwingend besser spielen würde. Leider höre ich in den Kirchen oft genug Orgelbegleitung, bei der man Herzrhythmusstörungen bekommt (der Klassiker: konsequentes und willkürliches "Abkürzen" von Pausen oder langen Notenwerten am Abschluss einer Choralzeile, oder umgekehrt das Einfügen von Pausen, wo keine sind). Da hätte ich mir manchmal den Computer herbeigewünscht...

Zitat von Aeoline im Beitrag #7

---

Darin ist die eines Organisten / Orgelspielers noch eine der harmlosesten.

---

Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #8

---

Wobei man dann den Pfarrer genau so ersetzten könnte. [...]

---

Mittlerwile steigt zumindest rein relativ wieder die Organistenanzahl .... die Anzahl der Gottesdienste in den Gemeinden ist vielfach auf ein Bruchteil gefallen....

Am Ende wird es so sein, dass der Mensch obolet ist. Als Babyboomer werde ich das nicht mehr erleben, aber ein oder zwei Generationen nach mir ...

Nachdenkliche Grüße
Gerd

Zitat von geris im Beitrag #11

---

Am Ende wird es so sein, dass der Mensch obolet ist.

---

Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #12

---

Gleichzeitig zeigt es dich sehr gut welche Berufe tatsächlich wertschöpfende Berufe sind. Ein Handwerker, Hausmeister oder Reinigungskraft wird so schnell nicht ersetzt 😄

---

Ich würde zu der ChatGPT-Predigt noch anmerken, dass die Maschine beim Training mit Milliarden Texten gefüttert wurde, und dass ich mich nicht wundern würde, wenn da auch genau solche Texte dabei waren. Je dichter die KI an den Trainingsdaten bleiben kann, desto perfekter ihre Antwort.

Mehr müsste sie schon leisten, wenn man sie bittet, das Gleichnis so zu erzählen, wie Platon es Bundesfinanzler C.L. erklären würde, und sie hinterher noch befragt, wieso sie sich jeweils so und nicht anders entschieden hat.

Auch das Problem der Verlässlichkeit ist ja noch nicht gelöst -- aber das ist vielleicht nicht mehr so schlimm, wenn man hört, dass die jungen Leute (OK ich werde so langsam alt :D) sich, weil sie die Berichte der Leute, denen sie folgen, "authentischer" finden, lieber über social media "informieren" als über seriöse Medien ;)

https://www.google.com/search?ie=UTF-8&c...fung+definition
Auch wenn es manchen nicht passen mag, daß sie gemäß Definition nicht wertschöpfend sind.