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Frage zu Marcel Dupré
#1 Frage zu Marcel Dupré
Hallo zusammen,
eine Frage in die Runde da einige hier ja sehr viel Ahnung haben. Ich schreibe gerade einen Beitrag zu Marcel Dupré. Soweit ist alles klar, jedoch hat Marcel Dupré nach meinem Wissen einige Stücke für das Harmonium geschrieben. Einige seiner Stücke sind ja sowohl für die Orgel wie auch das Harmonium geeignet.
Jedoch finde ich häufiger in diversen Quellen "24 Inventions für Harmonium (1924)" aufgelistet. Es soll es kurz vor seinem Tod geschrieben haben. Bis auf die Auflistung finde ich dazu jedoch nichts. Bei einigen Händler habe ich dieses Album dann tatsächlich gefunden, jedoch vermute ich, dass es sich da eher um Bearbeitungen handelt. Die Stücke aus dem Sortiment fordern nämlich ein Pedal. Nun bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob es sich dabei um Bearbeitungen für die Orgel handelt, oder Marcel Dupré als Franzose für das in Frankreich typischere Pedal Harmonium komponiert hat.
Kann da jemand von euch etwas Licht ins Dunkel bringen? Kennt jemand die originale Bezeichnung der Veröffentlichung? Mein Französisch reicht dafür leider nicht und in deutschen/englischen Quellen wird es nur sporadisch ohne weitere Informationen genannt.
Die 24 Invenrions sind für Orgel geschrieben, ich kenne aber nur die Ausgabe davon, die es auch auf imslp gibt.
Für Harmonium ist allenfalls die Elevation op. 2. Wobei ich auch hier davon ausgehen, daß die Zuschreibung "pour Orgue ou Harmonium" eher ein Werbespruch ist, um mehr zu verkaufen. Es gibt nämlich keine Registerzahlen, wie sie für Vierspiel oder Kunstharmonium üblich sind. Auch wird nicht mit der Manualteilung gerechnet. Die Sammlung in der das Stück steht kann zwar auf Harmoniums gespielt werden, die meisten Stücke sind aber eher von der Orgel aus gedacht.
Und wie kommst du darauf, dass in Frankreich das Pedalharmonium verbreitet war? Die meisten Instrumente dieser Art kenne ich eher aus den Niederlanden und dem deutschsprachigen Raum. Musikalisch geht dabei ja viel verloren, weil Expression und ähnliches durch ein elektrisches Gebläse nicht möglich ist. Diese Instrumente sind, meiner Meinung nach, nur billige Orgelersatzinstrumente, wie schon häufig an den Dispositionen erkennbar ist.
#3 RE: Frage zu Marcel Dupré
Zitat von Sc1978 im Beitrag #2
Und wie kommst du darauf, dass in Frankreich das Pedalharmonium verbreitet war?
Ich bin naiv davon ausgegangen weil viele Stücke für das "Harmonium" aus der Gegend ein Pedal möchte. Aber vermutlich wird es in den meisten Fällen so wie du sagst gewesen sein. Eine gute Methode noch ein paar Käufer zu finden.
Das macht es immer schwer zuverlässig echte Stücke für das Instrument zu finden. Nur weil Harmonium draufsteht ist dort nicht immer etwas drinnen für das Harmonium...
Ich werde wohl bei Marcel Dupré nur erwähnen dass einige seiner Stücke sich gut auf dem Harmonium spielen lassen. Da kann man wohl nicht viel falsch machen. Zugegeben lässt sich ja alles was Manualiter ist meist gut spielen... Nur Klanglich muss es dann nicht immer stimmig sein, aber das gilt umgekehrt ja genau so.
"Echte" Stücke für Harmonium lassen sich meist an detaillierten Registerhinweisen erkennen.
Wenn nur 1-4 angegeben ist kann man schon skeptisch sein.
Dann sollte man darauf achten, dass evtl. mit der Bass/Diskantteilung richtig umgegangen wird, die ist ja beim Saudwindharmonium anders als beim Druckwind.
usw.
#5 RE: Frage zu Marcel Dupré
Ah, was von MD lässt sich denn gut auf dem Harmonium spielen? Seine "Trois Préludes et Fugues" op. 7 vielleicht? Oder "Cortège et Litanie"? Selbst seine "79 Chorals" op. 28, die innerhalb seines Werkes als "leicht" gelten, sind in der Tradition von Bachs "Orgelbüchlein" mit obligatem Pedal gesetzt.
Bevor man - für welches Fachblatt auch immer - über Dupré schreibt, sollte man z.B. das Buch seines letzten Meisterschülers Michael Murray gelesen haben. Zudem hat Hans Steinhaus viele Selbstzeugnisse von MD ("MD raconte") und viele Zeugnisse über ihn ins Deutsche übersetzt. Die Lektüre ist dringend anzuraten, bevor man Unsinn verzapft. Merke: Wikipedia ist nicht unfehlbar ...
LG und viel Erfolg
Michael
Zum Harmonium gibt es ja nun auch einiges an Literatur.
https://harmonium.gdo.de/recherchen/stan...r-zum-harmonium
Von Gero C. Vehlow gibt es ein gutes Buch zur Geschichte von Stücken für Harmonium. Ist in Köln 1998 erschienen.
#7 RE: Frage zu Marcel Dupré
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #5
Ah, was von MD lässt sich denn gut auf dem Harmonium spielen?
Ich habe jetzt erst diese Woche einmal Op. 65 gespielt. Dies wird ja auch gerne mal mit dem Harmonium genannt.
Eine Aufnahme habe ich auch gemacht, die Orgel klingt nur leider im Moment nicht schön da sie schwer geschädigt ist. Das Lied ist trotzdem schön.
#9 RE: Frage zu Marcel Dupré
#10 RE: Frage zu Marcel Dupré
Das stimmt vieles von Dir behauptete nicht. "In Memoriam" ist eine Zyklus von 6 Stücken und trägt die Opus-Nummer 61. Op. 65 sind die "Vitrail". Beides für Orgel mit Pedal, nichts für Harmonium mit oder ohne Pedal. Genausowenig die Inventions op. 24.
Was vielleicht mit Harmonium gehen könnte: die "8 Short Preludes on Gregorian Themes" Op.45 für Orgel manualiter. Das sind die technisch leichtesten Sachen, die ich von Dupre kenne. Aber sie tragen keine Registrierungshinweise für Harmonium.
#11 RE: Frage zu Marcel Dupré
@kargelertfan vielleicht bringen die Noten, die ich genutzt habe Licht ins Dunkel:
https://sacredmusiclibrary.com/wp-conten...arcel_Dupre.pdf
Ich kann da nicht wirklich mitreden, da ich keinen der Bände besitze.
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #11
Ich kann da nicht wirklich mitreden (...)
Das ist vielleicht die sinnvollste Aussage zu Dupre in diesem mehr als schrägen Thread...
#14 RE: Frage zu Marcel Dupré
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