Genau.

In anderen Orgeln nennt man diese Funktion "LOCAL OFF". Es gibt Instrumente - wie offensichtlich auch die Content Celeste 340 - da kann man nur "generell" die Klangerzeugung der Orgel deaktivieren.

Bei meiner Unico kann ich jede Stimme einzeln auf "LOCAL OFF" setzen. Das hat man vermutlich gemacht, um Hybridlösungen zu unterstützen. Hätte ich z.B. so einen Consolo-Echtpfeifen-Aufbau, könnte ich die Pfeifenregister an der Orgel auf "LOCAL OFF" setzen und somit die digitalen und echten Register mischen.

Bei Dir genügt ja die Funktion, die Orgel als Hauptwerk-Spieltisch zu nutzen und die interne Klangerzeugung auszuschalten.

Setzen die Wippen denn trotzdem MIDI-Signale ab?

VG
Aeoline

Na prima.

Dann könntest Du die Content-Wippen zur Steuerung der Hauptwerk-Register auch gänzlich ohne Monitor nutzen. Ich weiß, dass ich mit dieser puristischen Vorgehensweise hier ziemlich alleine stehe, aber ich mag nun mal keinen PC-Monitor auf oder neben der Orgel.

Hauptwerk startet bei mir automatisch und lädt die letzte Orgel. Die Registerwippen sind so beschriftet, wie es zur "letzten" Orgel passt. Ein Hotkey auf einer Funktastatur lässt Hauptwerk und PC herunterfahren, wenn ich fertig gespielt habe.

Nur, wenn ich während der Spiel-Session das Sampleset wechseln möchte oder andere Einstellungen in Hauptwerk ändern möchte, dann brauche ich einen Monitor. Dafür liegt ein (weißes) scheinbar unsichtbares USB-C Kabel hinter dem Notenpult, an dem ich dann mal kurz mein Tablet anstöpsele, um die PC-Anzeige gespiegelt zu bekommen.

Sobald die notwendigen Einstellungen geändert wurden, verschwindet das Tablet wieder von der Orgel...

Aber - wie gesagt - mit dieser puristischen Vorgehensweise bin ich hier ziemlich alleine.

VG
Aeoline

@Orgelfreund
Alle meine bisherigen Sets brauchen weniger Wippen, als mir an der Unico zur Verfügung stehen. Insgesamt habe ich 68 Wippen, die ein MIDI-Signal senden. Dazu kommen die sechs Wippen der Viscount-Standard-Koppeln, die eben kein Signal senden.

Mit 68 habe ich bis jetzt jedes Set abbilden können. Wenn noch genug Wippen übrig sind, dann erlaube ich mir sogar, die sechs Koppeln dahin zu legen, wo sie ergonomisch am sinnvollsten sind. Die sechs Standard-Viscount-Koppeln bekommen in diesem Fall ein Blanko-Schildchen aufgesteckt und sind somit "außer Betrieb"

Bei Annaberg (mein größtes Set) kam ich jetzt an die Grenzen. Nur noch eine Wippe ist frei und ich muss die Standard-Viscount-Koppeln nutzen, die so gar nicht ergonomisch sind, weil ich grundsätzlich in jedem Set das Hauptwerk unten, das Positiv in der Mitte und das Schwellwerk oben habe.

Die Beschriftung löse ich über die auswechselbaren Schildchen. Jedes Set hat ein Tütchen mit Schildchen. Ich wechsele die Sets sehr selten. Etwa vier Monate spiele ich ein Set, bevor ich mal wieder was anderes haben möchte. Gegenwärtig erfreue ich mich an Annaberg-Buchholz. Die Schildchen auf ein neues Set zu wechseln geht recht flugs.

1. die Katzen aussperren
2. das Tütchen auf die Orgelbank auskippen und die Schildchen drehen, dass man sie lesen kann
3. die bestehenden Schildchen ausklicken. Das mache ich zweihändig und brauche etwa 5sek für zwei Schildchen.
4. die bestehenden Schildchen in das Tütchen des alten Sets
5. den ausgedruckten "Belegungsplan" des neuen Set auf das Notenpult und die neuen Schildchen wieder einklicksen
6. die Katzen wieder reinlassen

Je nach Größe des Set brauche ich für die Prozedur etwa 20 Minuten.

Ich spiele sehr viel mit den Setzern. Ich habe eine durchgängige Matrix festgelegt, in der jedes Stück in jedem Set auf den gleichen Setzern liegt. Mendelssohn-Bartholdy ihm seine Sonate Nr. 2 liegt auf Bank 10, Generalsetzer 2, Divisionals 1-5. Dabei ist es egal, ob ich gerade Annaberg geladen habe und die Schildchen zu den Stimmen passen oder ob ich das Stück mal eben in Caen spielen möchte. Dann wird Caen geladen und derselbe Setzer aufgerufen. Dann passt natürlich optisch keins der Lämpchen zu den Schildchen aus Annaberg, die gerade montiert sind, aber es klingt trotzdem gut.

Handregistrierung ist so gar nicht meins. Klar muss ich "meine" Disposition zu einem Stück erst finden und dann - unabhängig vom Set - immer auf den gleichen Setzer programmieren. Dafür muss dann das Tablet herhalten, damit ich die Stimmen auf dem Monitor ziehen oder abstoßen kann. Sobald ich meinen Sound für ein Stück für ein Set festgelegt habe, kommt das Tablet wieder weg.

Du kannst Dir das gerne mal ansehen / anhören / spielen, wenn Du in der Nähe bist. Bilder gibt es auch in meinem Vorstellungs-Thread - am besten von hinten nach vorne durchklicken...

VG
Aeoline