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Neue Johannus Studio
Auf der Website von Johannus wird für Ende Januar 2024 eine neue Studio angekündigt mit Samples von Amsterdam und Dresden:
Siehe hier
#2 RE: Neue Johannus Studio
#3 RE: Neue Johannus Studio
Na, wenn der Originalklang gut ist, kann man ja immer noch die Mixturen piepsiger, die Bässe dröhnender und die Zungen quakender machen ;)
Aber abseits von der Gehässigkeit bin ich auch neugierig. Irgendwann demnächst wird man dann wohl mal wieder beim Händler des Vertrauens vorbei schauen müssen, um auszuprobieren! Das Trio+ von Viscount kommt ja sicher auch bald raus.
Echt spannende News. Da bin ich ja direkt froh, dass ich immer noch nicht neu gekauft habe.
Wenn das Ding nach was klingt... Auch Johannus wird wissen, dass die Konkurrenz in der Zwischenzeit nicht geschlafen hat.
Was auf der Homepage als Hintergrundsound zwitschert, klingt gar nicht übel.
#5 RE: Neue Johannus Studio
Zitat von Regal acht im Beitrag #3
Aber abseits von der Gehässigkeit bin ich auch neugierig. Irgendwann demnächst wird man dann wohl mal wieder beim Händler des Vertrauens vorbei schauen müssen, um auszuprobieren! Das Trio+ von Viscount kommt ja sicher auch bald raus.
Ich meine das in keiner Weise "gehässig". Es wäre Modellkannibalismus, wenn es die Klangqualität einer hochpreisigen Orgel wie der Live III zu einem erheblich geringeren Preis in der Studio gäbe. Für den Kunden wäre das natürlich wirklich interessant! Ergo darf eine Studio zwar gut, aber nicht "zu gut" klingen. Ich denke, man wird wohl die Disposition so beschneiden, dass die Lust auf die vollständige Orgel geweckt wird. Aber in der Tat, erst mal hören, was da kommt.
LG
Michael
#6 RE: Neue Johannus Studio
Anscheinend möchte man nun auch am low end in Richtung hoher Qualität gehen - mit den Namen Amsterdam und Dresden wird jedenfalls die Erwartung geweckt, dass Orgelabbilder, wie man sie bisher nur von Hauptwerk bzw. Johannus LiVE kannte, nun auch im Einsteigersegment angeboten werden sollen. Das wäre ein Quantensprung.
Möglichkeiten der Einsparung mit dem Ziel eines attraktiven Preises gibt es zur Genüge an der Spieltischausführung, um nur ein Beispiel zu nennen.
Ich jedenfalls finde den Schachzug von Johannus genial.
#8 RE: Neue Studio
Aus Kundensicht ist es sehr zu begrüßen, dass die klanglichen Standards im Einstiegssegment jetzt so deutlich höher liegen. Messlatte ist nun wohl die Cantorum Duo+ bzw. das entsprechende Ganzmöbel. Da muss Johannus nachlegen und mit den Samples in LIVE-Qualität wäre das m.E. möglich. Ich habe kürzlich erst die Sonique gespielt. Allerdings habe ich einen Fehler gemacht: Vorher habe ich gut zwei Stunden das Duo+ geritten. Angesichts dieses knackigen und sehr direkten Klanges wirkte die Sonique auf mich sehr weit weg, mit viel Hall aufgehübscht. Etwas "Hosenbein"-Nostalgie machte sich breit ob der fehlenden Tweeter. Mich überzeugt eine DO, wenn ihr direkter, nur sparsam verhallter Klang sich der PO so weit wie möglich annähert. Der Wandel des Publikumsgeschmacks zu wattierten Klängen im Kathedralhall-Bett ist an mir vorübergegangen, Und es will darob einfach keine Trauer aufkommen.
LG
Michael
#9 RE: Neue Studio
Damit ist also eingetreten, was ich schon bei der Präsentation von Physisplus skizziert hatte. Viscount tat damals den einzig logischen Schritt und griff im Einsteiger-Bereich an. Man darf vermuten, dass die in den Läden präsentierten Versionen klanglich noch viel Handarbeit erfordern (die aber mindestens 80 Prozent der Kunden nicht erledigen können oder wollen). Der Marktführer hat nun erwartungsgemäß reagiert und macht gleich Nägel mit Köpfen: Ist man in Ede schlau, dann bringt man tatsächlich zumindest das, was sich der normale Mensch mit einer HW-Ausstattung auch so für den Preis leisten würde. Und zusätlich zum günstigen Preis spart sich der Kunde die Fummelei am Rechner oder Intonationsmenü und die anderen Nachteile von HW (bzw. Organteq usw.) bzw. Physis.
Bei der im Sample vorhandenen Nähe zum Original dürften sich die Unterschiede im Klang zu den LiVE-Modellen zwangsläufig in Grenzen halten. Wenn ich mir die (gegenüber Deutschland) viel bescheideneren Mehrfamilienhäuser bei unseren Nachbarn so anschaue (also die Wohnverhältnisse der Zielgruppe Jan Willem Normaleverbruiker), dann wird man/frau als Organist dort sehr viel akustische Rücksicht nehmen müssen und bleibt somit der ultimative klangliche Doppel-Wumms sowieso in der Tüte bzw. im Kopfhörer. Damit aber wird die Qualität der eingebauten Verstärker für das Endresultat weniger relevant.
Wenn Johannus es außerdem ernst meint mit seinem Versprechen, das jeder Topp-Orgelklang in der eigenen Huiskamer haben soll, dann macht es mehr Sinn, künftig den Preisunterschied über sekundäre Aspekte zu steuern: Wer in NL ein großes Häuschen besitzt, hat auch das Kleingeld für ein schönes Möbel oder einige extravagante Dinge, wie irgendwann einen eingebauten Expander (über den dann alle Schattenregister der Vorbildorgel einspielbar sein würden), online abrufbare Gimmicks oder sogar besonderen Service.
Für mich ist das eine der besten Nachrichten des Jahres. Endlich mal nicht nur Krise, Krise, Krise, sondern proaktives Handeln und eine strikte Kundenorientierung: "Was können sich 2024/2025 all diejenigen leisten, die jetzt langsam mal ihre Opus 910 ersetzen sollten?"
Den Markt wird das gründlich durchrütteln, denn diejenigen, die besten Klang bisher nur zum Höchstpreis oder als DIY-Bastelvariante verkaufen, haben nun das Nachsehen, wenn sie sich bisher noch nicht mit solchen Geschäftsmodellen beschäftigt haben. In Ede hat man das offensichtlich getan und hat damit einen Vorsprung von rund einem Jahr. Das könnte in 2024 noch sehr spannend werden.
Na dann: Vrolijk Kerstfeest.
Die hochwertigen Live-Samples baureihenübergreifend zu nutzen, ist ja absolut sinnvoll, wenn man sie schon im Regal liegen hat. Man bräuchte ja auch nicht zwingend jeden Einzelton vorzuhalten, sondern könnte auf Interpolation setzen. Weiß nicht, ob das tatsächlich viel einspart, aber es wäre eine Möglichkeit der Differenzierung zu den höherwertigen Baureihen.
Auf dem Werbebild ist auch die Rede von "convolution reverb". Bislang war ja gerade der Hall bei den einfachen Modellen ein Schwachpunkt. Vielleicht gibt es da ein hörbares Upgrade?
Dieses Phänomen sieht man in vielen Bereichen (z.B. Automobil): man führt Innovationen im Premiumsegment ein, und später, wenn die Entwicklungskosten weitestgehend amortisiert sind, werden die Features "nach unten durchgereicht". Und die Live-Baureihe gibt es jetzt seit ca. 8 Jahren, es ist also an der Zeit...
Bin mal gespannt. Vernünftig intoniert konnte sogar die alte Studio schon durchaus annehmbar klingen. Könnte also ein sehr interessantes Instrument werden, wenn man was Solides zum Spielen sucht ohne viel Schnickschnack.
VG
Stephan
... und genau das ist es, worauf Johannus setzt - vielleicht auch, um sich vom Konkurrenten Viscount zu unterscheiden.
Viscount liefert mit Physis (Plus) Orgeln, die maximal anpassbar sind. Etwas für die Freunde der kunstreichen Intonation.
Johannus möchte offenbar etwas "Spielfertiges" liefern, und das wird vermutlich nicht wenigen Kunden gefallen. Ich war früher selber einer, der gerne an der Intonation gefeilt und viel herumgeschraubt hat. Mit den Jahren ist mein Bedürfnis danach gestillt und ich möchte wieder mehr spielen. Darum muss ich heute sagen, dass ich überaus gespannt bin auf die Studio!
Eine Studio kann (und will) keine Monarke sein, das ist klar.
Man wird also kein extravagantes Möbel mit luxuriöser Anmutung erhalten - und vermutlich auch kein 12.1 Audiosystem. Aber es wird - so viel traue ich Johannus zu - eine Orgel sein, die Zuhause gut klingt. Der Verzicht auf ein opulentes Gehäuse scheint mir der wichtigste Faktor beim Drücken der Kosten zu sein. Ich gehe davon aus, dass auch die neue Studio wieder im Laminat-Finish vom Fließband fällt, bestückt mit einer Abstrahlung, die für Zuhause genügt.
Gemeinsam mit dem Convolution Reverb und den schönen Samples könnte da wirklich eine Orgel herauskommen, die - um es in modernem Jargon zu formulieren - "sexy" ist.
Sampling ist also anscheinend doch noch nicht tot...
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #8
the Sonique seemed very distant to me
I would assume that the same OrangeCore+ in the Sonique line would be used in the new Studio line.
In addition, the small about of original space reverb in the samples would (how much?!?) create a less coherent sound when stops from different organs are combined together. Of course, combinations of many stops and oodles of reverb make those subtle differences moot.
Johannus cobbling a sample set together to match the physical stop lists likely "generic-fies" the resulting sample set removing greater or lesser amounts of the named original organ's cohesive, unique sound. May be that's why some say the resulting sample sets have the "Johannus" sound--absent one organ's overall coherency, the mixing/matching Johannus does is the Johannus sound.
#13 RE: Neue Johannus Studio
Ich war vor einer Woche in Baunatal und konnte die neue Sonique 260 und die große Optimus 347 anspielen. Der erste Eindruck an der Optimus war: "Ohne zusätzliche Abstrahlung wird das nix". Im Gegensatz dazu sitzt man an der Sonique tatsächlich in einer Klangwolke. Auffällig sind auch die aus der Live-Serie verwendeten, wirklich guten Samples. Sie hatte relativ wenig von dem holländischen Johannus Klang. Ein Instrument zum Einschalten und Losspielen. Die Optimus ist ein Rohdiamant, der Arbeit benötigt in Sachen Intonation und Klangabstrahlung. Ich hatte vor Weihnachten noch auf die Maestro-Serie gehofft, aber das wird wohl nichts.
LG Frank
#14 RE: Neue Johannus Studio
Zitat von SaintSernin im Beitrag #13
Die Optimus ist ein Rohdiamant, der Arbeit benötigt in Sachen Intonation und Klangabstrahlung. Ich hatte vor Weihnachten noch auf die Maestro-Serie gehofft, aber das wird wohl nichts.
Das meinte ich... Viscount hat Potenzial, Johannus stellt dem Kunden etwas (halbwegs) Spielfertiges hin.
Ah, wird die Serie oberhalb der Optimus Plus gar nicht Concerto Plus, sondern Maestro heißen?
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