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Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
#1 Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
Da ich beim Üben sinnvollerweise immer mal wieder kürzere oder längere Pausen mache, frage ich mich, ob es sinnvoll ist, die Digitalorgel auszuschalten, wenn man etwa eine halbe Stunde nicht spielt. Oder ist es besser, die Orgel an zu lassen, weil das häufige An- und Ausschalten längerfristig schädlich für die Orgel ist?
Der Schalter wird nicht besser und bemisst seine Lebenszeit nach Anzahl seiner Bewegungen. Natürlich sollen wir Strom sparen. Dann alle Stromverbraucher ausschalten. nur die Digitalorgel mit Zubehör anlassen und auf dem Stromzähler schauen, wie lange es dauert bis 1 kwH verbraucht sind. Das sind dann bei mir 42 Cent. Heute bei Sonnenschein pumpt mein Balkonkraftwerk was zum kostenlosen Organieren bei und wehrt sich damit gegen die geplanten 250m hohen Windmühlen.
Ernst und energiebewußt gesagt: Wenn ich aufs WC gehe, bleibt die Orgel an. Länger weg, dann aus.
Das gleiche Problem ist ja, bei den ganzen LED Leuchten. Da lasse ich im Flur lieber alles an, denn irgendwann wird die ganze Lampe fällig. Die 100 W Birne früher habe ich immer gleich ausgeschaltet.
Ungefragt auch das: ich habe eine Mehrsteckerleiste bei der ich jeden Anschluss einzeln ausschalten kann. Da stehen drei Netzteile drauf, die ich mindestens über Nacht ausschalte. Nicht wegen dem/s Verbrauch/es, sondern wegen der Brandgefahr der Netzteile. Sicher ist sicher.
Alle paar Wochen spiele ich im ökumenischen Gottesdienst im Krankenhaus. Da steht eine einmanualige Weigle. Vor jedem Spiel kann ich hinter die wurmstichige Pfeifenansammlung kriechen, da meine Kolleginnen jedes Mal den Stecker herausziehen. Da habe ich weniger Ängste als bei den pressebekannten Netzteilen und schimpfe jedes Mal, wenn ich die geweißelte Wand berühre.
Ein interessantes Thema mit sicher auch anderen Meinungen. Insbesondere von professionellen Stromern. Ich versuche alles mit meinem eigenen Verstand eines Amateurs pflichtgemäß zu lösen. Leider erlaubt mir der Mindestlohn nicht die Beschäftigung von Kalkanten
Michael
Humor ist beabsichtigt!
Aus meiner Sicht ist die eigentliche Frage, die nach der Haltbarkeit der Orgel, und die ist nur in Abhängigkeit von der thermischen Stabilität und der thermischen Ausgewogenheit der Elektronik zu beantworten.
Überhitzt kein Bauteil während des "Leerlaufes", wovon bei einer ordentlichen Konstruktion auszugehen ist - sonst würden diese "unter Last" noch wärmer - , dann ist es für die Haltbarkeit am Besten, die Elektronik dauernd unter Spannung zu halten.
Zum Vergleich, die Steuerung einer Heizungsanlage schaltet mensch im Sommer auch nicht ab.
Schaltet mensch immer wieder an und aus, werden die Lötverbindungen durch thermische Wechselbeanspruchung wesentlich mehr belastet.
Netzteile, die bei Dauerbetrieb (zu) warm werden, sind entweder nicht vernünftig konstruiert, schlecht gebaut oder schlicht zu klein. Wird der Stecker des Netzteils in der Steckdose warm, hat die Verbindung Stecker-Steckdose einen zu hohen Übergangswiderstand. Auch hier ist Qualität angesagt.
Zur Absicherung sind entsprechend abgesicherte Steckerleisten ebenso sinnvoll wie Rauchmelder.
Ich habe persönlich sehr gute Erfahrungen mit der Steckdosenleisten der Fa. Brennerstuhl gemacht. Die tauschen eine defekte auch nach 4,5 Jahren noch kostenfrei und ohne Diskussion aus.
#4 RE: Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
Zitat von Positiv im Beitrag #2
Der Schalter wird nicht besser und bemisst seine Lebenszeit nach Anzahl seiner Bewegungen.
Ich habe eigentlich weniger Sorgen wegen der Abnutzung des Schalters, sondern ob der Spannungsanstieg durch das Einschalten bei den neueren Digitalorgel schädlich sein kann, wenn er zu oft erfolgt.
Und nebenbei: Weiß jemand , wieviel Strom eine Digitalorgel (ich habe Gloria concerto 350) ungefähr verbraucht? Alle Geräte ausschalten (auch den Kühlschrank) und auf den Stromzähler zu schauen wäre sicher eine Möglichkeit, aber etwas umständlich.
#5 RE: Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
Für die Sonus 60 (also die Concerto 350) stehen 580 Watt Lautsprecherleistung bei Viscount auf der Homepage -- das muss sein, wenn alles bis zum Anschlag aufgedreht ist. Dazu noch konservativ geschätzte 400 Watt für die Elektronik (ich wäre verwundert, wenn es soviel wäre -- schließlich ist keine dicke Grafikkarte zu versorgen und die Kühlung ist hauptsächlich passiv), und ein paar Watt für die Pedal- oder Notenbeleuchtung, und man kommt höchstens an ein Bügeleisen heran. Im Regelbetrieb in einem Haus mit anderen Parteien, von denen man nicht gelyncht werden möchte, schätze ich pi mal Daumen auf fünfhundert Watt.
Leider weiß ich nicht, wie hoch der Verbrauch - Leerlauf oder bei Nutzung - ist. Das kannst du am ehesten über eine elektronische Messung die zwischen Stecker und Steckdose eingebracht wird ermitteln. Die gibt es relativ preiswert bei den Elektronik-Versendern oder auch leihweise bei der Energieberatung des Verbraucherschutzes oder deines örtlichen Energieversorgers.
#7 RE: Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
Ganz einfach.....und auch aufschlussreich für andere Geräte:
https://amzn.eu/d/f2BnxzC
Stromspitzen beim Ein- und Ausschalten sind nicht ohne.....
Zitat von Positiv im Beitrag #2
Das gleiche Problem ist ja, bei den ganzen LED Leuchten. Da lasse ich im Flur lieber alles an, denn irgendwann wird die ganze Lampe fällig. Die 100 W Birne früher habe ich immer gleich ausgeschaltet.
Das nennt mensch in der Branche Rebound-Effekt; jede Energiespartechnik und alle Öko-Strom-Tarife haben im Endeffekt zu höheren Verbräuchen und zu höheren CO2-Austößen geführt, da das beruhigte schlechte Gewissen nicht mehr über die Notwendigkeit eines Verbrauches nachdenkt.
Würde bei uns über Effektivität nachgedacht anstatt nur auf die Effizienz zu schielen, wären die Debatten über die "richtigen" Energie-Erzeugungsstrategien deutlich weniger emotional und mehr zielgerichtet.
Ich schweife ab...
Meine Gloria Concerto 350 verbraucht im eingeschalteten Zustand eine Leistung von 50,3 Watt
Während kurzen Spielunterbrüchen 5 - 15 Minuten schalte ich die Orgel nie aus.
Zwischen Übungssequenzen ab 30 Minuten schalte ich sie aus.
Bie heute hatte ich noch keine Schalterproblem.
LG
Martin
#10 RE: Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
Ich würde davon ausgehen, dass einer Orgel von einem bekannten Hersteller das Einschalten nicht schaden sollte. Bei alter Technik wäre dies vielleicht denkbar, aber moderne Netzteile stellen ja intern erst einmal eine stabile Spannung her, bevor sie die Externe Ausgabe freigeben. Allgemein sollte man ja auch davon ausgehen, dass ein Orgelbauer die Komponenten so auswählt, dass diese den normalen Gebrauch ohne Schaden überstehen...
Ob man nun Strom spart durch das ausschalten bei einer Unterbrechung des Spiels ist ja auch nicht wirklich sofort ersichtlich. Wenn eine Orgel die im Leerlauf steht vielleicht 15 Watt verbraucht, dann wäre es Quatsch diese bei 15 Minuten Pause abzuschalten, wenn diese dann beim drei Minuten langen Startvorgang 500 Watt verbraucht...
Ich selbst nutze hier einen Spieltisch der ein Eigenbau ist. Manuale, Pedal und Schalter sind alle via USB verbunden an einem USB Hub. An diesem ist auch der PC Stick mit der Orgelsoftware. Dieses Setup braucht unter Vollast weniger als 10 Watt. Da schalte ich die Orgel am Nachmittag ein und irgendwann wenn ich ins Bett gehe wieder aus. Der Verbrauch ist also in etwa Vergleichbar mit dem Standby eines Fernseher...
Vielen Dank für die Antworten.
Ich versuche die wesentlichen Aussagen zusammenzufassen:
1. Durch das Ein- und Ausschalten entsteht keine spürbare Abnutzung der Elektronik.
2. Der Einschaltevorgang kostet relativ viel Strom, so ist eine Stromersparnis nur bei sehr langen Pausen gegeben.
3. Der Elektronik schadet es nicht, wenn sie viele Stunden am Tag eingeschaltet ist
#12 RE: Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
Na, es ist eben komplizierter.
Zitat von Basti im Beitrag #11
1. Durch das Ein- und Ausschalten entsteht keine spürbare Abnutzung der Elektronik.
Jeder Schaltvorgang erzeugt eine gewisse Belastung, diese sollte aber bereits eingeplant sein.
Zitat von Basti im Beitrag #11
2. Der Einschaltevorgang kostet relativ viel Strom, so ist eine Stromersparnis nur bei sehr langen Pausen gegeben.
Auch hier kommt es darauf an. Der Kern einer digitalen Orgel ist im Prinzip nur ein Computer. Die Hardware und Software kann optimiert sein, so dass im Leerlauf nur geringer Verbrauch besteht, der Hersteller kann sich dafür aber genau so gut nicht interessiert haben und die Orgel verbraucht ihre 500 Watt unabhängig ob sie genutzt wird oder nicht. Da hilft nur nachmessen.
Zitat von Basti im Beitrag #11
3. Der Elektronik schadet es nicht, wenn sie viele Stunden am Tag eingeschaltet ist
Doch, natürlich altert die Elektronik bei Benutzung. Wärme begünstigt die Alterung meist noch. Jedoch altert Elektronik genau so auch, wenn sie nicht genutzt wird. Auch da kann es eben sein, dass eine Orgel die im Betrieb ein Wärmeproblem hat, oder Komponenten am oberen Spektrum der Spezifikationen betrieben werden, einen höheren Verschleiß erleiden können wenn diese eingeschaltet sind.
Und dann ist natürlich noch der Zufall ein Punkt. Zwei gleiche Geräte, eines wird 24 Stunden am Tag genutzt und funktioniert nach 30 Jahren noch. Das zweite wird pfleglich behandelt und nur ein paar Stunden im Jahr genutzt und ist nach einem halben Jahr defekt. Kann aber auch genau umgekehrt sein.
Deine Orgel ist ein Gebrauchsgegenstand, der genutzt werden möchte. Du solltest sie also einfach benutzen und dich daran erfreuen. Abgesehen von der Elektronik kann aber auch die Mechanik leiden, wenn diese nicht genügend bewegt wird. Bei mechanischen Orgeln sieht man es ja auch. Eine Orgel die jeden Tag gespielt wird und in Bewegung bleibt hat natürlich einen Verschleiß durch die Nutzung, aber nach fiktiv Zehn Jahren wird diese in den meisten Fällen besser funktionieren als eine Orgel die einmal alle drei Wochen zehn Minuten im Gottesdienst gespielt wird.
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #12
Doch, natürlich altert die Elektronik bei Benutzung. Wärme begünstigt die Alterung meist noch. Jedoch altert Elektronik genau so auch, wenn sie nicht genutzt wird. Auch da kann es eben sein, dass eine Orgel die im Betrieb ein Wärmeproblem hat, oder Komponenten am oberen Spektrum der Spezifikationen betrieben werden, einen höheren Verschleiß erleiden können wenn diese eingeschaltet sind.
Da bleibt die Frage , was mit "altern" gemeint ist?
In Zeit gemessen, altern beide Varianten gleich schnell.
Wenn damit Verschleiß gemeint ist, dann ist es aus meiner Sicht schädlicher aus- und wieder einzuschalten als durchgängig in Betrieb zu lassen.
Das Thema Wärmeentwicklung ist nur dann eines, wenn die Elektrik und Elektronik nicht vernünftig dimensioniert ist. Das Thema Spannungsspitzen tritt nur dann auf, wenn die Transformatoren und Spannungsteiler dies ermöglichen. Das Thema thermische und daraus folgende mechanische Wechselbeanspruchung tritt bei jedem Lastwechsel auf. Also bei jedem Aufwärmen nach dem Einschalten und jedem Abkühlen nach dem Ausschalten.
Ich halte die Diskussion noch für zu theoretisch, da ich leider keine Ahnung von den Konstruktionsprinzipien unterschiedlicher Hersteller und vor allem deren unterschiedlichen Generationen habe.
Gibt es hier Fälle von Elektronikausfällen, die nicht auf Gewittereinwirkungen zurück zu führen sind, und welche "Betriebsart" war dabei maßgeblich?
#14 RE: Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
Zitat von Regal acht im Beitrag #5
Für die Sonus 60 (also die Concerto 350) stehen 580 Watt Lautsprecherleistung bei Viscount auf der Homepage -- das muss sein, wenn alles bis zum Anschlag aufgedreht ist. Dazu noch konservativ geschätzte 400 Watt für die Elektronik (ich wäre verwundert, wenn es soviel wäre -- schließlich ist keine dicke Grafikkarte zu versorgen und die Kühlung ist hauptsächlich passiv), und ein paar Watt für die Pedal- oder Notenbeleuchtung, und man kommt höchstens an ein Bügeleisen heran. Im Regelbetrieb in einem Haus mit anderen Parteien, von denen man nicht gelyncht werden möchte, schätze ich pi mal Daumen auf fünfhundert Watt.
Bei solchen Angaben zur Abstrahlung muss man schon genau nachschauen, was mit den Leistungsangaben wirklich gemeint ist: ist es wirklich die elektrische Leistung oder doch eher die Schallleistung? (In den 90ern war es ja nicht unueblich, eher die Schallleistung als die elektrische Leistung anzugeben, nach dem Motto «Nicht schoen, aber laut!» 🥴 )
So sind z.B. Gitarrenverstaerker (oder: PA-Anlagen) gerne sehr laut, brauchen aber relativ wenig Strom.
Meine AO (=Analoge Orgel) hat tatsaechlich einen Verbrauch von etwa 900W - aber da reden wir wirklich von Roehrentechnik aus den 1920-30ern, wo vermutlich 80-90% der Energie als Abwaerme landet…. (Es handelt sich um eine Hammond RT3 aus den 50ern mit Solopedal und dem grossen Leslei. 🥰😗)
Die 400W fuer ein bisschen Consumerelektronik scheint mir auch sehr uebertrieben: Unser E-Auto hat bereits nur beim Ladevorgang(!) einen Standbyverbrauch von 300W - und da reden wir ueber Hochleistungsschuetze der Fahrbatterie und Ladeelektrik, die bis zu dreistellige KW-Leistungen hantieren koennen muss.
Die Elektronik einer DO duerfte - ohne Verstaerker - meiner Meinung nach nicht mehr als eine zweistellige Wattzahl verbrauchen?
(Der Stromverbrauch eines TV, Verstaerker oder selbst des alten Desktop-PCs gehen hier im statistischem Rauschen komplett unter - das kann ich in der App unseres Stromanbieters nicht mehr erkennen)
Davon ab:
Selbst meine PO hat quasi eine Art «Stromsparmodus» 🤗
Wenn ich alle Register abstosse, wird nach einiger Zeit das Geblaese deutlich Hoerbar gedrosselt. (Wohl eher wegen Geraueschentwicklung als zum Stromsparen?)
Allerdings auch:
Wenn ich die Orgel ausschalte, werden die Netzwerkkomponenten weiterhin mit Strom versorgt, die Core-CPU wird nur in einen «Standbymodus» versetzt. Das macht allerdings auch Sinn, wenn die CPU fuer die Touchscreen-GUI schon fast 3 Minuten zum booten braucht…
#15 RE: Häufiges Ein- und Ausschalten schädlich?
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