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Wie viele Lesungen in der Osternacht
Hallo zusammen und einen gesegneten Karfreitag.
Bei uns gibt es dieses Jahr nur 3 alttestamentarische Lesungen (Gen, Ex, Ezech) in der Osternacht.
Wie wird das bei Euch gehandhabt?
Gibt es Irgendwo alle 9 Lesungen (incl Epistel und Evgl)?
Ich hatte das bislang nur einmal in meiner Dienstzeit.
Macht ihr als Antwortgesang die Psalmen oder (Psalm-)Lieder?
Mit oder ohne Begleitung?
Herzliche Grüße
#3 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
Zitat von Sc1978 im Beitrag #1
Gibt es Irgendwo alle 9 Lesungen (incl Epistel und Evgl)?
Wir machen das auch nur verkürzt mit einer Auswahl an Lesungen. Das Problem ist, dass es für die meisten Gemeinden dann schnell zu viel wird. Zumindest ist es auch mein Empfinden, dass die Besucher allgemein bei zu viel Liturgie schnell gedanklich abschalten. Dann lieber etwas weniger.
#4 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
Seit mein derzeitiger Zelebrant eine Schmalspur-Variante der Osternacht bevorzugt (kein Antwortlied der Gemeinde auf das Exultet wie z.B. das bestens dazu geeignete GL 334 "O Licht der wunderbaren Nacht"; nur zwei alttestamentliche Lesungen, kein Gesang zur Taufwassersegnung/zur Austeilung des Wassers) habe ich den Dienst nicht mehr übernommen. Vier alttestamentliche Lesungen mindestens sollten es schon sein, sonst verliert die Osternacht den Charakter der Vigilfeier. 9 Lesungen habe noch nie erlebt.
Bei vier und mehr Lesungen sollte man der musikalischen Abwechslung halber nicht alle Antwortpsalmen aus Kantorenbüchern singen. Abwechseln zwischen Solopsalmodie, Gemeindeliedern (wie z.B. GL 402 insbesondere Str. 6-9, GL, GL 551/1+2, GL 143/1+3, 427/1+2), Kanons (Lobe den Herrn, meine Seele, GL 406, 412) und Psalmmotetten (so man ein dazu fähiges Vokalensemble hat) ist immer besser als Eintönigkeit. Wechselt man bei den Antwortgesängen stilistisch und besetzungsmäßig ab, kommt es nach meiner Erfahrung nicht zu Beschwerden wegen zu langer oder zu vieler Lesungen. Die Osternacht sollte sich auch in ihrer zeitlichen Länge von einem üblichen Sonntags-Gottesdienst unterscheiden.
#6 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
Ich halte grade dieses Lied (334) als Antwort der Gemeinde für eine textliche Doppelung, die eine unnötige Verlängerung ist. Was ich schon mal erlebt habe, dass das Lied als Exultetersatz gesungen wurde, das ist allerdings in meinen Augen auch Unsinn.
#8 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
Bei meinem alten Chef mussten nach den Lesungen immer Lieder kommen. Aber wegen den schlechten Sichtverhältnissen konnte da kaum einer mitsingen. Beim neuen Chef gibt’s nun den „klassischen“ Antwortpsalm. Das hat auch den Vorteil, dass der jeweilige Kehrvers vorgesungen wird und die Gemeinde ihn (mit Unterstützung des Chores) nachsingen kann - ohne das GL aufschlagen zu müssen. Nach der Exodus-Lesung gibts bei mir immer den Chor, da gibt es nette kleine Stücke dazu. Der Chor auf der rückseitigen Empore hat kleine LED-Klemmlampen an den Mappen und kann so singen. Zwei singen vom Tablet, die brauchen dann keine Beleuchtung.
Lesungen aus dem AT gab es hier zwischen drei und fünf. Seit Corona wird aber die kürzeste Version gewählt weil die Leute ein anderes Sitzfleisch inzwischen haben. Okay, so langsam bessert es sich, aber es wird doch eher gekürzt.
#9 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
#10 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
Ja, aber generell ist die Aufmerksamkeitsfähigkeit seit (durch) Corona kürzer geworden. Frag mal Erzieher/innen in den Kitas und Lehrer/innen in den Schulen. Das ist gerade bei den Dritt- und Viertklässlern extrem. Bei den jetzigen Erstklässlern geht es wieder leicht besser.
#12 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
Zitat von Gemshorn im Beitrag #7
... aus meiner Sicht sogar eine Entwertung des hochpoetischen Exsultet. Alles, was man da noch nachschiebt, verdunkelt die Strahlkraft des Osterlobes.
Das kann ich nun in keiner Weise nachvollziehen. Warum sollte denn die Gemeinde in diesen Preisgesang des Diakons nicht einstimmen dürfen mit einem Lied, das an mehreren Stellen auf den Text des Exultet Bezug nimmt? Denn als Antwortlied auf das Exultet hat Georg Thurmair diesen Text 1963 geschaffen, der nicht nur darauf, sondern auch auf das Entzünden des Feuers ("du Funke aus des Grabes Stein") Bezug nimmt. Als "Epilog" zum Exultet bezeichnet die Autorin des Liedkommentars in Ansgar Franz, Hermann Kurzke, Christiane Schäfer, "Die Lieder des Gotteslob", Bibelwerk Stuttgart 1915, dieses Lied. Man lese doch wenn möglich diese Kommentierung, die nicht ohne durchaus textkritische Aussagen daherkommt.
Es macht auch von der Dramaturgie der Osternacht her betrachtet Sinn, wenn jeder der vier Teile der Feier mit einem Gesang der Gemeinde abgeschlossen wird:
- die Lichtfeier mit "O Licht der wunderbaren Nacht"
-der Lesungsteil mit dem österlichen Halleluja bzw. einem Lied nach dem Evangelium
-die Tauffeier/Taufwasserweihe mit einem Lied zur Tauferneuerung
-die Eucharistiefeier mit einem beliebigen Osterlied
#13 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
Ich kann's dir auch nicht eindringlicher erklären. Anscheinend gibt es Dinge, die manche unmittelbar verstehen und andere gar nicht.
Es ist, wie es ist.
Vielleicht sollten wir ja generell noch mehr singen: Ein Antwortlied nach dem Evangelium, eines nach der Wandlung und wer weiß, an welchen Stellen noch.
Ich bin ein großer Fan der liturgischen Ordnung. Die wurde von vielen klugen Köpfen über viele Jahrhunderte entwickelt - und sie überzeugt mich meistenteils in ihrer Logik.
Ich teile Gemshorns Ausführungen vollumfänglich.
Trotzdem möchte ich einen Gedanken einbringen, der sich im Buch "Kleines Kirchenmusikalisches Kompendium" von Marius Schwemmer findet. Er betont, ebenso wie Gemshorn, den besonderen Stellenwert und Gehalt des Exsultet, leitet daraus jedoch das exakte Gegenteil für die liturgische Praxis ab:
"Der festliche Gesang des Exsultet, der in gleicher Weise Höhepunkt und Abschluss der Lichtfeier ist, verhallt gewissermaßen in der nun eintretenden Ruhe. Stellung und Bedeutung des Exsultet verlangen geradezu nach einer Antwort bzw. Beteiligung des Volkes, die über das 'Amen' und die Dialogsätze hinausgehen. Man kann dabei zunächst an ein Lied denken, das im Anschluss an den Osterlobpreis gesungen wird. So wird auch Wirklichkeit, was in den ersten Worten des praeconium paschale anklingt:
'Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigen Jubel'. Hierfür ist im Gottelsob das 1963 von Georg Thurmair gedichtete Liede 'O Licht der wunderbaren Nacht' gedacht."
#15 RE: Wie viele Lesungen in der Osternacht
Bei uns seit vielen Jahren die vorgeschriebene Minimalvariante mit 3x AT + 1x NT.
Dazu die Psalmen aus dem Münchner Kantorale.
Nach dem Exsultet kommt in jedem Falle 334 als Antwort der Gemeinde.
Ich habe noch das "Christ ist erstanden" nach dem Evangelium eingeführt.
Grüße von
SeltenGedackt
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