Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR

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02.05.2024 15:31
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#16 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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SJL

Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #13
Johannus hat sich früher immer an die EU-Lärmschutzvorschriften o.ä. gehalten.

Das ist auch gut so, denn je nach Ohrposition und -entfernung vor dem Lautsprecher sollte man da vorsichtig vorgehen! Über das Menü kann man die Orgel nur begrenzt lauter machen*.


Das wäre allerdings von der Argumentation ein bisschen so, als würde ein Autohersteller die schlechten Fahrleistungen mit dem Verweis auf die geltenden Richtgeschwindigkeiten rechtfertigen. Sollte man situationsadäquates Verhalten wirklich durch technische Vorkehrungen obsolet machen, also quasi durch Entmündigung der Kunden?


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02.05.2024 15:50 (zuletzt bearbeitet: 02.05.2024 16:48)
#17 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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Administrator

Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #13
Johannus hat sich früher immer an die EU-Lärmschutzvorschriften o.ä. gehalten.

Ja, diese merkwürdige Generalentschuldigung für unrealistisch leise Orgeln ist mir bekannt. Spannend, dass sie hier (erstmalig?) auch für eine ausdrückliche Kirchenorgel angewendet wird.

Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #13
Würde die Ecclesia auf einer kleinen Empore stehen und auf der Rückfront in den Raum abstrahlen, sollte man mittels Intonat eine Kirche "füllen" können. Aber würde die Ecclesia mit Rückenabstrahlung ebenerdig aus einem Meter Entfernung auf die erste Kirchenbank strahlen, wäre das Maximum im Menü leider korrekt, auch wenn dann die Leute fünf Reihen weiter schon sehr gedämpft hören.

Lustigerweise stand die Orgel in jener Kapelle tatsächlich einmal an jenem und das andere Mal am anderen genannten Ort, sprich: einmal oben auf der Empore und einmal dicht vor der ersten Sitzreihe unten. Das Ergebnis präsentierte sich in beiden Settings so, wie ich es beschrieben hatte.

Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #13
Das ist das Problem bei Digitalorgeln, dass sie je nach Raum und Position sehr unterschiedlich "wirken".

Außer in dem von mir geschilderten Fall.

Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #13

* Trick: Generalvolumen auf Maximum und alle Einzeltöne eines Registers zusätzlich anheben. Ist etwas aufwändig (und soll es wohl auch sein), aber da geht dann noch was.

Sorry, für so eine aufwendige "Schönheitsoperation" hatte ich weder Zeit noch Muße noch Befugnis.

Ich hoffe sehr, dass Johannus gut dazu gelernt hat und die neue Opus Choir auch im Kapellenraum zu überzeugen weiß. Zusätzlich bewegt mich die Frage, ob das Örgelchen mit verdoppelter externer Abstrahlung auch eine mittelgroße Kirche bedienen kann.


Auf Orgelsuche.

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02.05.2024 16:50 (zuletzt bearbeitet: 02.05.2024 16:52)
#18 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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Bitte um Entschuldigung, dass ich bei der Ferndiagnose einer Orgel, die "in einer Kapelle" steht/stand leider nicht sehen konnte, wie groß der Raum war und wo die Orgel genau steht und ggf. früher stand. Ich habe lediglich versucht darauf hinzuweisen, dass die Orgel ganz sicher nicht zu wenig Verstärkerleistung besitzt, sondern falsch eingestellt war/ist. Dass genau diese Einstellung aber zur Kernkompetenz des Lieferanten gehören sollte, versteht sich von selbst! Der wird eigentlich genau dafür bezahlt und mit Intonat ist das eine Sache von einer Minute bzw. darf man das Einmessen der Verstärkerkanäle eigentlich voraussetzen.

Und ich stimme SJL völlig zu, dass viele Einstellmöglichkeiten zu vielen Fehlern führen und weiter führen werden.

Ein Orgellieferant berichtete mir vor über 30 Jahren mal von dem Fall (als es noch wesentlich weniger Einstellmöglichkeiten gab), dass er einen Notruf bekommen hätte: Eine Woche nach Lieferung würde die Orgel schlecht und eintönig klingen. Die Orgel sei daher wieder abzuholen. Vor Ort stellte sich heraus:

a) Der "Organist" registrierte immer Tutti.
b) Ein gequälter Zuhörer hatte den Volumenregler runtergedreht.

Dem geballten gemeindlichen Sachverstand war a) nie aufgefallen und man war nicht darauf gekommen, dass ein unübersehbar mit "Lautstärke" beschrifteter Knopf vielleicht im Zusammenhang mit dem Problem stehen könnte. Vor allem wäre man mit einem Keyboard mit dem Knopf "Kirchenorgel" ebenso gut bedient gewesen und hätte den Gegenwert eines damaligen Mittelklassewagens sinnvoller anlegen können.

Mir ist in den letzten Jahrzehnten leider nicht eingefallen, wie man diese Problematik ändern könnte. Vielleicht braucht man einfach doch nur Pfeifenorgeln -- weil es an denen nichts zu drehen gibt.


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02.05.2024 16:52
#19 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
So

Schade, dass man bei Johannus keine der Raumgröße und -akustik angepassten guten Lautsprecher anschließen kann.


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02.05.2024 16:59 (zuletzt bearbeitet: 02.05.2024 17:04)
#20 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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Administrator

Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #18
Ich habe lediglich versucht darauf hinzuweisen, dass die Orgel ganz sicher nicht zu wenig Verstärkerleistung besitzt, sondern falsch eingestellt war/ist. Dass genau diese Einstellung aber zur Kernkompetenz des Lieferanten gehören sollte, versteht sich von selbst!

Das sehe ich auch so. Der Lieferant war dazumals ein Johannushändler aus Wien...

Im Falle der mutmaßlich intonatorisch kastrierten Ecclesia (falls die Rede von der ausreichenden Verstärkerleistung zutrifft) blieb mir tatsächlich nichts anderes übrig, als den Gemeindegesang in einem Quasi-Tutti zu begleiten, da die Orgel mit kleinerer Registrierung tatsächlich keine Chance gehabt hätte, überhaupt gehört zu werden. Ein sehr unbefriedigender Zustand.

Edit: Mir dämmert gerade etwas. Ich glaube, es war nicht das Modell Choir, sondern die weiter oben erwähnte Ecclesia T-150, allerdings lediglich mit internen Lautsprechern betrieben, sprich das "Kästchen" mit den externen Lautsprechern fehlte. Ich erkundigte mich beim Besitzer damals über den Verbleib, man wusste nichts davon. Dubios.


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02.05.2024 17:35
#21 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
So

Vielleicht ist es (Chor-) Orgeln wie bei Schuhen:
Unisex ....und "one size fits all"? 🤔


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02.05.2024 17:37 (zuletzt bearbeitet: 02.05.2024 18:51)
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#22 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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SJL

Vielleicht noch als ergänzender Gedanke:

Die unterschiedliche Wahrnehmung einer optimalen Orgel-Lautstärke ist ja auch bei Pfeifenorgeln immer wieder ein Thema. Vor etlichen Jahren fand ich in einer Gemeinde eine (nagelneue) PO vor, die schon aufgrund ihrer Disposition für den Raum eher überdimensioniert war, und eine sehr kräftige Intonation setzte dem Ganzen die Krone auf. Dh, ein volles Werk war unten in der Kirche nahezu nicht zu ertragen, und bei der Gemeindebegleitung bekam man für alles jenseits der 8'+4' strafende Blicke. Das war sehr schade, denn eigentlich mag ich es, bei der Choralbegleitung die Orgel auch ein bisschen "auszufahren", also auch mal das angehängte Schwellwerk "auflodern" zu lassen etc. Das konnte man leider total vergessen, und so blieb letztlich gut die Hälfte der Register nahezu unbenutzt. Jetzt unterstelle ich mal, der Orgelbauer hatte ja auch Ohren am Kopf, und war sicherlich der Meinung, das gehört so. Aber zu laut ist eben auch nicht gut.


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03.05.2024 11:03 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2024 11:11)
#23 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
So

Da ein unprofessioneller großer Chor bei schlechter Akustik, schwierigen Räumlichkeiten, zu kleiner Lautstärke oder ungünstiger Abstrahlung der elektronischen Sakralorgel Probleme mit Timing und Tonhöhe bekommen kann, haben wir 2 kleine aber feine, unauffällige Stützlautsprecher links und rechts hinter der letzten Sängerreihe.

Tut manchmal Wunder.....


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03.05.2024 11:57
#24 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
Ro

Zitat von Soli Deo gloria im Beitrag #23
Da ein unprofessioneller großer Chor bei schlechter Akustik, schwierigen Räumlichkeiten, zu kleiner Lautstärke oder ungünstiger Abstrahlung der elektronischen Sakralorgel Probleme mit Timing und Tonhöhe bekommen kann, haben wir 2 kleine aber feine, unauffällige Stützlautsprecher links und rechts hinter der letzten Sängerreihe.

Tut manchmal Wunder.....


Dies kann wirklich fallweise sehr hilfreich sein.... Leider bei POs nicht so leicht zu realisieren...


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03.05.2024 13:11
#25 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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Können wir bitte zum Thema des Threads zurückkehren.


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03.05.2024 17:22 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2024 17:23)
#26 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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Zurück zum Thema!

Deine kleine Tabelle lässt für mich vor allem einen Schluss zu:

Man scheint bei Johannus endlich zu verstehen, dass "mehr Register" das entscheidende Verkaufsargument geworden sind. Denn die Kokurrenz bietet - wenn auch höchst umständlich - die Option, sich mal schnell eine andere Solostimme dazuzuholen. Und wenn eine Digitalorgel in einer Kirche letztlich immer ein Kompromiss bleiben wird, so werden die kleiner werdenden klanglichen Kompromisse inzwischen recht gut durch die Vielfalt der Register aufgewogen.

Denn vernünftig intoniert (und in der richtigen Lautstärke!) wird ein halbwegs kundiger Organist die Orgel eher nicht ff ausspielen, sondern die vielen Farbschattierungen nutzen wollen, die einem bei einer Pfeifenorgel in Kirchen dieser Dimension (maximal 150 Besucher) NIE zur Verfügung stehen würden.

Die Werbetexte sind interessant, denn daraus könnte man ableiten, dass endlich eine vernünftige Intonation mit gekauft wird, die den Namen auch verdient, und dass man bei der Beratung einer Gemeinde mit den externen Lautsprechern auch flexibel genug ist, um eine gute Beschallung zu installieren. Auch die 125 Registerbänke sind praxisnah.

Diese Orgel scheint mir so ziemlich genau das, was in NL vielerorts gebraucht wird, um in die Jahre gekommene ältere Modelle oder auch klanglich unbefriedigende Pfeifenorgeln ablösen zu können.

Und auch hierzulande dürfte der Bedarf dafür wachsen. Die Grenze "150 Plätze" ist dafür klug gewählt. Denn diesseits dieser Grenze sind die bisherigen Kirchenorgelmodelle überdimensioniert, während man sich in größeren Räumen mit guter Akustik weiter gegen digitale Lösungen sperren wird bzw. man dort so viel Lautsprecher und Verstärkerleistung installieren müsste, dass der Endpreis für"digital" dann schon wieder uninteressant wird.

Was jetzt noch fehlt ist eine 385 mit einem Solowerk als Floating Division....


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03.05.2024 19:21
avatar  wohli
#27 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #26


Was jetzt noch fehlt ist eine 385 mit einem Solowerk als Floating Division....


und dafür könnte selbst ich privat noch mal schwach werden ...


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03.05.2024 21:14
#28 RE: Für die Kapelle: Johannus Opus CHOIR
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Administrator

Ich vermute fast, dass die Ecclesia-Reihe als nächstes ein Update bekommt...


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