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Anzahl der Noten eines Musikstückes ermitteln
Hallo zusammen,
ich weiß, dass einige von euch sich intensiv mit Notensatz- und Notenschreibprogrammen auseinandersetzen und diese Tools z.T. sehr intensiv nutzen und sich damit sehr gut damit auskennen.
Kann man mit diesen Tools auch die Anzahl der Noten oder der Notenköpfe "zählen"?
Wir kennen das aus Word & Co.: dort kann man die Anzahl der Worte eines Dokumentes ablesen und ggf. auch die Anzahl der Buchstaben des Dokumentes.
Sowas suche ich auch für die Anzahl der Noten. Es geht mir da nur um Statistik und nicht um akribische Analyse. Mir kommt es also nicht auf die "Stelle hinter dem Komma" an, sondern eher auf eine "ungefähre" Zahl der Noten.
Gibt irgend ein Tool so etwas her?
VG
Aeoline
#3 RE: Anzahl der Noten eines Musikstückes ermitteln
#4 RE: Anzahl der Noten eines Musikstückes ermitteln
Für MuseScore scheint es ein Plugin "Score Statistics" zu geben -- ist das vielleicht was?
https://musescore.org/en/project/score-statistics
Das mit dem Noten zählen ist z.B. bei mir wichtig, um bei Notensatz-Aufträgen den Preis festlegen zu können: Eine Bach-Invention ist weniger aufwendig als ein Reger-Stück. Aus der Anzahl der Einzelelemente der Partitur und der Arbeitszeit oder Seitenzahl (je nach Vereinbarung) ergibt sich ein Kombi-Preis.
Finale kann zählen, Sibelius kann es, Capella ebenfalls.
VG
Ich verwende Finale recht selten oder konvertiere nur daraus. Sorry, das hatte ich anders in Erinnerung. Man kann da mehr oder weniger nur die Takte zählen (vgl. https://finale.jetzt/finalehelp/FinaleMa...ng_measures.htm).
Zitat von Gemshorn im Beitrag #2
Magst du noch ein wenig darüber plaudern, welche Einsichten du dir aus der Zählung versprichst? Ich bin neugierig.
Es wäre für mich lediglich ein Anhaltspunkt für meine persönliche Lernkontrolle.
Ich bringe es nicht fertig, ein erlerntes Orgelstück fehlerfrei vorzutragen. Je länger das Werk ist, desto mehr Fehler schleichen sich ein. Das liegt u.a. daran, dass ich mich nicht mehr klar fokussieren kann auf das Orgelspiel. Kaum kommt eine leichtere Passage, gleiten meine Gedanken z.B. in Richtung "Hast Du die Katzenklos heute schon sauber gemacht?" ab - und schwubbs... - greife ich daneben.
Da ich die Stücke die ich lerne ausschließlich mir selbst zu Gehör bringe, habe ich für mich selbst festgelegt, dass ich ein Stück als "gelernt" einstufe, wenn ich 92% der Noten richtig spiele. Die 92% stammen aus den Beurteilungsvorgaben der Deutschen Industrie und Handelskammern, wonach Prüfungsleistungen ab 92 Punkten als "sehr gut" zu beurteilen sind.
Mir genügt es also, wenn ich 92% der Noten richtig spiele. Klar gibt es in einem Stück immer "Sollbruchstellen", die aber durch gezieltes üben entschärft werden können. Aber irgendwann spielt man "irgendwo" im Stück "irgendwas" falsch - an immer verschiedenen Stellen... - das ist dann der frustrienste Part...
Ich mag noch so einiges erlernen und daher frage ich mich immer, ob und wann ich von "diesem" Stück auf das "nächste" Stück überwechseln sollte.
Immer dann, wenn ich mindestens 92% der Noten des bisherigen Stücks richtig spielen kann!!
Ich merke sehr wohl, ob ich mit einem Finger bei einer Note daneben liege (=eine Note falsch) oder einen kompletten mehrstimmigen Akkord weit außerhalb des Taktmaßes aushalte, weil ich erst überlegen muss, wie es danach weiter geht (=x Noten falsch) und am Ende des Stückes kann ich schon abschätzen, ob ich jetzt 15, 50 oder 200 Noten falsch gespielt habe.
Da wäre es eben dienlich, wenn ich wüsste, ob das Stück 200, 500 oder 1200 Noten hat.
VG
Aeoline
#11 RE: Anzahl der Noten eines Musikstückes ermitteln
Obskur.
Zählst du die falschen Noten während des Spiels im Geiste mit? Das wäre doch eine abermalige Ablenkung, die nur zu weiteren Fehlern führt.
Gehst du weiters davon aus, dass deine Fehlerquote bei jedem Durchgang exakt dieselbe bleibt?
Sehr unsicher bin ich mir auch, ob ich eine Darbietung, die zu 8 % aus Fehlern bestand, wirklich noch als "sehr gut" oder auch nur als "gut" bezeichnen würde.
Und ist nicht das Treffen der Noten lediglich das "Skelett" eines guten Vortrags? Besteht dieser nicht aus vielen weiteren Faktoren?
#12 RE: Anzahl der Noten eines Musikstückes ermitteln
#13 RE: Anzahl der Noten eines Musikstückes ermitteln
Ich zitiere Ludwig v. Beethoven:
Eine falsche Note zu spielen, ist unbedeutend. Ohne Leidenschaft zu spielen, ist unverzeihlich.
LG. Josef
2023/4 Roland C 30 und einige herrenlose Harmonien
PLZ 96132
Zitat von Gemshorn im Beitrag #11
Zählst du die falschen Noten während des Spiels im Geiste mit? Das wäre doch eine abermalige Ablenkung, die nur zu weiteren Fehlern führt.
Nein - natürlich zähle ich die falschen Noten nicht mit. Am Ende einer Performance habe ich ein dennoch ein Gefühl dafür, wie oft und an welchen Stellen ich daneben gelegen habe.
Zitat von Gemshorn im Beitrag #11
Gehst du weiters davon aus, dass deine Fehlerquote bei jedem Durchgang exakt dieselbe bleibt?
Exakt natürlich nicht - aber ab einem gewissen "Übungsgrad" spiele ich immer wieder an irgendwelchen Passagen irgendwelche Noten falsch.
Zitat von Gemshorn im Beitrag #11
Sehr unsicher bin ich mir auch, ob ich eine Darbietung, die zu 8 % aus Fehlern bestand, wirklich noch als "sehr gut" oder auch nur als "gut" bezeichnen würde.
Das ist nunmehr wirklich eine völlig persönliche Einschätzung. Für mich - als ungelernter, unbezahlter Freizeitorganist - ist ein privater Vortrag von z.B. Widor's Toccata - mit mehr als 92% korrekt gespielter Noten, ein sehr gutes Ergebnis.
Wenn Du sie jederzeit 100%ig richtig spielen kannst, dann gehörst Du für mich zu den Leuten, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen könnten. Ich kann jedenfalls mit meinem Orgelspiel kein Geld verdienen.
Zitat von Soli Deo gloria im Beitrag #12
Musizieren mit bürokratischer Abrechnung? - Vielleicht ist das ja der EINE Fehler?
Ich schrub schon weiter oben, dass es mir nicht um eine bürokratische und akribische Analyse geht - sondern nur um eine ungefähre Möglichkeit, die Qualität meines Vortrags mir selbst gegenüber nachweisen zu können.
Zitat von Späteinsteiger im Beitrag #13
Ich zitiere Ludwig v. Beethoven: Eine falsche Note zu spielen, ist unbedeutend. Ohne Leidenschaft zu spielen, ist unverzeihlich.
Hallo Josef,
vielen Dank für das Zitat von v. Beethoven... - es geht jedoch leider völlig an meiner Leistungsfähigkeit vorbei. Ich "arbeite" an der Orgel. Ich "spiele" nicht an der Orgel.
"Leidenschaftliches" Orgelspiel von klassischer Literatur ist bei mir nicht vorstellbar, weil ich hochkonzentriert versuche, Noten vom Blatt abzulesen und in richtige Finger- und Fußaktionen umzusetzen. Oftmals vergesse ich dabei sogar das Atmen oder Schlucken. Ich bewundere die Leute, die Orgel "spielen" können. Deshalb agiere ich auf Forumstreffen auch nie als "Aktiver". Mir tut es viel mehr wohl, anderen auf tollen Instrumente zuzuhören, wenn sie "spielen".
Entschuldigung... - mir ist es wichtiger, zehn Takte eines großen Literaturstücks am Stück nahezu fehlerfrei zu spielen, als mit "Leidenschaft" ständig daneben zu greifen...
Vermutlich liegt es bei mir daran, dass ich mir zu hohe Ziele setze bzw. Stücke spielen möchte, die deutlich über meinem Begabungslevel liegen. Aber gerade diese Stücke sind es, die ich seit +vierzig Jahren gerne höre aber nicht spielen kann (konnte), sind es, die ich nun akribisch erlerne. Für mich ist es ein grandioser Erfolg, wenn ich z.B. "Grand Choeur Dialogué" bislang überhaupt nicht, nun aber zu 94% richtig spielen kann.
Was andere von dem Vortrag halten, ist mir Schnurz und Piepe, zumal sie den Vortrag sowieso nicht hören...
VG
Aeoline
Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...
Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)
Hallo,
bei mir ist das ganz anders, weil ich regelmäßig im Gottesdienst spiele (im vergangenen Kirchenjahr 30 mal in meiner Gemeinde). Ich habe also eine ganz andere Motivation an der Orgel.
Ich suche Stücke, die praktikabel und technisch einfach sind, zum Thema oder in den Rahmen des Gottesdienstes passen und gut ankommen bzw. den Leuten gefallen. Gestern hatten wir Patrozinium. Vor dem Gottesdienst spielte die evangelische Bläsergruppe zur Begrüßung der Leute vor der Kirche. Als die in Kirche kamen und ihre Plätze einnahmen, spielte ich ein ganz einfaches Stückchen, "Die Glocken von Bergerac" (A. Willscher), das das Geläut der Kirche dieser Kleinstadt beschreibt. Unsere Kirche durfte und darf nämlich keine Glocken haben - in der DDR wurde nicht zugelassen, dass die sozialistische (Mehrheits-)Gesellschaft in ihrer Ruhe gestört wurde. Damit das wie Glocken klingt, muss man natürlich schon ein bisschen überlegen, wie man das spielt. "Echte" Glocken schlagen ja nicht nach Metronom und klingen mal länger, mal kürzer, je nachdem wie der Klöppel den Mantel trifft. Zum feierlichen Einzug dann ein kleines Präludium von Rinck (1 knappe Minute), bevor "Ihr Freunde Gottes" gesungen wurde.
Im Gottesdienst kommt es für mich darauf an, die Gemeinde zu begleiten, gestern im Zusammenspiel mit Chor und der Bläsergruppe. Planen, Absprechen, Üben sind da natürlich nötig. Fehler bei der Gemeindebegleitung sind in den Begleitstimmen verzeihlich, wenn die Melodie so ungefähr zu hören ist und vor allem der Rhythmus stimmt. Etwas schwierig war hier gestern, dass die Bläsergruppe tendenziell mindestens 10 Prozent langsamer spielt als die Orgel. Ich mache aber die Intonation und übernehme in der Regel die 1. Strophe... Macht aber trotzdem allen Freude und die Bläsergruppe bekommt hinterher auf alle Fälle Steaks und Bratwurst beim Fest umsonst bzw. ohne Bitte um eine Spende.
Zur Kommunion trug zuerst der Chor ein Stück vor. Da ich nicht wusste, wie lange das dauert und wie viele Leute an diesem Tag kommen würden, habe ich die Aria in F aus Pachelbels Hexachordum Apollinis gewählt und vor allem die ersten Variationen (wieder)geübt. Ich spielte dann so viele Variationen bis die Kommunion zu Ende war. Zum Nachspiel ein kurzes Stück über "Großer Gott, wir loben dich" von Kropfreiter (Schlusslied mit voller Orgel und Bläsern bei der letzten Strophe), weil dann die evangelische Bläsergruppe noch etwas spielen wollte.
Für große Literatur ist da eigentlich kein Platz. Als ich vor 15 oder 20 Jahren mit dem Orgelspiel wieder angefangen hatte, hatte ich den Anspruch, auch ein paar größere Werke spielen zu können. Ich habe dann aber gesehen, dass das Einüben im fortgeschrittenen Alter viel Zeit braucht, die einfach nicht da ist, wenn man man alle 2 Wochen einen Gottesdienst begleitet, die Liedpläne erstellt, die Organistendienste organisiert und dazu noch die Anforderungen im Beruf steigen. Irgendwann habe ich mein Leid einem ganz bekannten Konzertorganisten mit Supertechnik am Rande eines Konzert geklagt und da sagte er mir: "Ach, für diese Stücke sind doch wir Profis da, die müssen Sie als ehrenamtlicher Organist doch nicht spielen können." Das fand ich tröstlich und habe mich daran gehalten.
Ich kann aber schon nachvollziehen, dass man seine Traumstücke spielen können möchte und sich da auf den Hosenboden setzt. Ich weiß aber aus meinem Beruf auch, dass etwa die Feinmotorik bei manchen Passagen in steigendem Alter einfach nicht mehr mitmacht. Schon ab 40, 45 Jahren gibt es da und auch in den Sinnen Einschränkungen - dass in diesem Alter regelmäßig erstmals zu Lesebrillen gegriffen wird, illustriert dies. Selbst relativ einfache Begleitfiguren wie bei französischen Toccaten würde ich mir heute schon gar nicht mehr in angemessenem Tempo zutrauen. Die Profis sagen: Ist doch einfach, ist doch immer dieselbe Figur, die da durchläuft. Aber ich bekomme das mit vernünftigem Aufwand nicht hin, so dass das Stück erkennbar wird. Ab dem Alter von 40/45 Jahren ist Sichern des Repertoires angesagt, nicht unbedingt Erweitung um technisch anspruchsvolle Stücke. Sicher sehe ich mir das eine oder andere Stück aus Interesse einmal an der Orgel an (IMSLP sei Dank), aber einüben - nee.
@Aeoline: Das mit den 8% Fehlern ist einfach so geschätzt oder? Der Takt von Widors Toccata, in dem das Pedal einsetzt hat, 90 Noten (habe ich mal gezählt). 8% Fehler wären dann ja 7(,2) Fehler in diesem Takt. Ist das so gemeint?
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
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