CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht

30.07.2024 17:31 (zuletzt bearbeitet: 30.07.2024 17:34)
avatar  Flauten
#1 CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht
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Angeregt durch die Diskussionen um die Verkaufsanzeige eines Expanders CM-100 möchte ich hier gerne meine rein subjektiven Erfahrungen mit diesen beiden Expandern zur Diskussion stellen.
Vielleicht sind diese Zeilen ja dem ein oder anderen Interessenten eine Entscheidungshilfe ob eines möglichen Kaufs.

Ausgangspunkt:
Seit 05/2023 bin ich stolzer Besitzer eines, seit 07/2023 glücklicher Besitzer von zwei Viscount-Expanderen CM-100.
Beide Expander laufen mit der Software-Version 2.10, nach meinem Kenntnisstand die aktuellste und letze frei verfügbare Version. Diese Expander verfügen damit über je 176 Stimmen.
Als gemischte Stimmen gibt es eine Mixtur, ein Kornett, und eine Sesquialtera. Diese drei Stimmen können jeweils in gewissen Grenzen modifiziert werden, dazu in einem späteren Beitrag dann mehr.
Einer der Expander dient mir als hilfreiche und wertvolle Ergänzung meiner "Feldorgel" (Lieber Wichernkantor, Du mögest mir bitte verzeihen, dass ich diesen Begriff von Dir ungefragt entlehnt habe, aber diese Bezeichnung passt dermaßen perfekt zum Einsatz der Cantorum Duo . . .), der reichert meine Concert 350 um weitere 12 Register an.

Verfügbare Intonationsparameter
im Vergleich zwischen Physis-Intrumenten und dem CM-100

Physis-InstrumenteCM-100
Character (Oberonreichtum; möglich bei allen Labialen und Zungen; Gewichtung bestimmter Aliquoten bei den gemischten Stimmen)Character (Oberonreichtum; möglich bei allen Labialen und Zungen; Gewichtung bestimmter Aliquoten bei den gemischten Stimmen)
Air Noise (Luftgeräusche in der Pfeife; möglich bei allen Labialregistern außer bei den gemischten Stimmen)Noise (Luftgeräusche in der Pfeife; möglich bei allen Labialregistern außer bei den gemischten Stimmen)
Harmonic Noise (Intonationsschwankungen in einer Pfeife; möglich bei allen Stimmen)nicht vorhanden
Attack (Ansprechverhalten / Anschwellzeit des Tons; möglich bei allen Registern)Attack (Ansprechverhalten / Anschwellzeit des Tons; möglich bei allen Registern)
Rel. Detune (Verstimmungslevel beim Ausschwingen eines Tons; möglich bei allen Labialregistern)Rel. Detune (Verstimmungslevel beim Ausschwingen eines Tons; möglich bei allen Labialregistern)
Freq. Skew (Veränderungen der Intonation in der Einschwing- und Ausschwingphase der Lingualregister)Freq. Skew (Veränderungen der Intonation in der Einschwing- und Ausschwingphase der Lingualregister)
Detune (Verstimmungsgrad bei Schweberegistern) (Verstimmungsgrad bei Schweberegistern)
Detune Typenicht vorhanden
Keyb. Lo Lev. (Lautstärkeveränderungen im Bereich der tiefen Oktav)Keyb. Lo Lev. (Lautstärkeveränderungen im Bereich der tiefen Oktav)
Keyb. Hi Lev. (Lautstärkeveränderungen im Bereich der hohen Oktav)Keyb. Hi Lev. (Lautstärkeveränderungen im Bereich der hohen Oktav)
Tremulant (Wahl des Tremulanten 1) oder 2)nicht vorhanden
Volume (Lautstärke des jeweiligen Registers)Volume (Lautstärke des jeweiligen Registers)
nicht vorhandenHarm. Base (harmonische Basis der Mixturen)
nicht vorhandenRanks (bei gemischten Registern Anzahl der Chöre)


Fortsetzung folgt . . .


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30.07.2024 18:30
#2 RE: CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht
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Verlängert der Attack beim CM-100 das Ansprechverhalten oder handelt es sich um einen Fade-In? Bei der Prestige war nämlich der Attack ein reines Fade-In, bei Physis verlängert er den Einschwingvorgang der Pfeife.
Die Funktion Air Noise gibt es dann im CM-100? Der alte Editor wiederum hat diese Funktion noch nicht.


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31.07.2024 08:48
#3 RE: CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht
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Administrator

Danke, Flauten, für deinen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion.
Meinungen sind interessant, Fakten noch viel mehr.


Auf Orgelsuche.

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31.07.2024 08:50
avatar  Flauten
#4 RE: CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht
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Zitat von Ippenstein im Beitrag #2
Verlängert der Attack beim CM-100 das Ansprechverhalten oder handelt es sich um einen Fade-In?

Ich habe heut morgen extra die Orgel nochmal angeworfen und einen Physis-Principal mit einem CM-Principal verglichen:
Reduziert man jeweils die Luftgeräusche, welche ja ebenfalls für das Ansprechverhalten des jeweiligen Registers relevant sind, auf den niedrigsten Wert, und stellt man den Attack-Wert auf das mögliche Maximum, so hat man beim Physis-Principal vor allem in den unteren Oktaven das Gefühl, dass hier durchaus so etwas wie ein Einschwingvorgang simuliert wird. Diesen Eindruck habe ich beim CM-Principal deutlich geringer, glaube aber - nach derzeitige Erkenntnisstand - nicht, dass "nur" ein reines Fade-In dargestellt wird.
Aber: Die Concerto verfügt auch zusätzlich über einen Tracker-Touch, so dass ich darüber den Einschwingvorgang etwas "gebremster" auslösen kann. CM-100 verfügt über diesen Modus nicht. Hier wird der Ton beim Erreichen des Druck-/Auslösepunktes relativ abrupt abgerufen. Das mag evtl. das Hör-Ergebnis/-Empfinden etwas verfälschen.

Gerne kann ich aber, sobald meine externe Abstrahlung optimiert ist, ein paar Tests mit unterschiedlichen Registertypen machen, davon auch Klangaufnahmen anfertigen, und diese dann hier zur Diskussion stellen. Das wird jedoch noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, da ich neben meiner Orgel mich auch noch ein bisserl um meine "Zweit-Frau" und deren berechtigte Anliegen kümmern muss . . .

Zitat von Ippenstein im Beitrag #2
Die Funktion Air Noise gibt es dann im CM-100? Der alte Editor wiederum hat diese Funktion noch nicht.

Über diese Funktion verfügen meine Expander tatsächlich. "Noise" ist für mich ein wichtiger Parameter in der Intonation, ohne den die Ergebnisse in ihrer Qualität deutlich abfallen würden. Die Artem-Technologie kennt diesen Parameter ja leider nicht, und da vermisse ich ihn in der Tat schmerzlich . . .
Ich bilde mir daher ein, zum Teil mit meinem Expander realistischere Klänge darstellen zu können, als mit meiner Cantorum . . .

Mit herzlichem Gruß

Flauten


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31.07.2024 08:54
avatar  Flauten
#5 RE: CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht
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Zitat von Gemshorn im Beitrag #3
Danke, Flauten, für deinen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion.
Meinungen sind interessant, Fakten noch viel mehr.

Bitte, bitte, gern geschehen . . .
Da es hier aber auch viel um's Hören und Wahrnehmen von Klängen geht, sind natürlich ein Teil meiner Beiträge als subjektive Wahrnumg zu betrachten . . . Ich versuche aber, dies nach Möglichkeit und nach bestem Wissen und Gewissen jeweils kenntlich zu machen . . .


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02.08.2024 15:32
avatar  Flauten
#6 RE: CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht
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Sommerzeit ist Lesezeit, daher:
In der dem Beitrag angehängten ZIP-Datei findet Ihr diverse Bedienungsanleitungen für den CM-100, sowie eine Liste mit der Stimmenbibliothek der Software-Version 2.10.

Bei Gelegenheit werde ich die einzelnen Register der/meiner aktuellen Stimmenbibliothek mal (subjektiv) bewerten - aber das braucht noch ein bisserl Zeit . . .

Mit herzlichem Gruß

Flauten

Dateianhänge
  • cm100.zip

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04.08.2024 18:28
#7 RE: CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht
cl

#4 RE: Viscount bessert nach

Hatte ich die Auflistung sämtlicher Stimmen 2012 bereits eingestellt. :-)
Übrigens benötigt man den Prestige 80 Editor nicht zwangsweise. Sämtliche Parameter sind onboard erreichbar.

Liebe Grüße vom Clemens

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04.08.2024 19:36
#8 RE: CM-100, Potential u. Grenzen aus subjektiver Sicht
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Zitat von clemens-cgn im Beitrag #7

Übrigens benötigt man den Prestige 80 Editor nicht zwangsweise. Sämtliche Parameter sind onboard erreichbar.

Bis auf die Einzeltonintonation - dafür braucht's den Editor...


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