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Wenn wir unsre Gaben bringen
Eigentlich ist es ja ein Phänomen bei altem, tradierten Liedgut: Über die Jahrzehnte, manchesmal gar Jahrhunderte bilden sich Text- und Melodievarianten heraus.
Dass dies nun anscheinend auch bei einem NGL geschehen ist, irritiert mich, zumal Kathi Stimmer-Salzeder ja noch unter den Lebenden weilt.
Es geht um das Lied "Wenn wir unsre Gaben bringen".
Im GL Österreich steht unter Nr. 766 folgende Melodie:
image_2.png - Bild entfernt (keine Rechte)
In verschiedenen Quellen aus Deutschland finde ich hingegen diese Melodie:
image.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich frage: Was soll das?
#2 RE: Wenn wir unsre Gaben bringen
#5 RE: Wenn wir unsre Gaben bringen
Ich kann die letzte Frage nicht zweifelsfrei beantworten. Immerhin ist in dem biographischen Wikipedia-Artikel über Kathi Stimmer-Salzeder zu lesen, dass die Komponistin im Interesse der Verbreitung ihres Liedgutes auf den Schutz durch die GEMA verzichtet (?).
Auffallend ist, dass das Lied in fast allen Diözesanteilen der deutschen Diözesen vertreten ist. Nur die Fassung in Trier entspricht der österreichischen.
Gewißheit könnte Einsicht in ihr Chorheft "Lebendiges Wort" bringen, welches das Gabenlied enthält (bei Stretta gelistet).
Die Melodie GL(Ö) 766 ist die ursprüngliche Fassung. Die in deutschen Diözesen verbreitete Version stammt von Heinz M. Lonquich. Siehe dazu: A. Zerfaß / A. Ackermann / F. K. Praßl / E. Volgger (Hg.): Die Lieder des Gotteslob. Österreich und Bozen-Brixen. Wien: Dom-Verlag 2022, S. 869-872.
#8 RE: Wenn wir unsre Gaben bringen
#9 RE: Wenn wir unsre Gaben bringen
Zitat von SJL im Beitrag #6
Ist die teilweise schon recht deutliche Ähnlichkeit zu "Nimm, o Herr, die Gaben, die wir bringen" auf die Webber-Melodie ein Zufall?
Ich vermag bei bestem Willen keine Ähnlichkeit mit GL 188 zu erkennen, weder im melodischen Verlauf noch in der Rhythmik (hier 2/2, dort 4/4-Grundschlag). Allenfalls in der Abfolge der Akkorde (T-D6-mP-SD-D), die aber bei vielen Liedern verwendet wird.
#10 RE: Wenn wir unsre Gaben bringen
Zitat von kargelertfan im Beitrag #9Zitat von SJL im Beitrag #6
Ist die teilweise schon recht deutliche Ähnlichkeit zu "Nimm, o Herr, die Gaben, die wir bringen" auf die Webber-Melodie ein Zufall?
Ich vermag bei bestem Willen keine Ähnlichkeit mit GL 188 zu erkennen, weder im melodischen Verlauf noch in der Rhythmik (hier 2/2, dort 4/4-Grundschlag). Allenfalls in der Abfolge der Akkorde (T-D6-mP-SD-D), die aber bei vielen Liedern verwendet wird.
Ach komm...! Schau dir mal einzelne Melodie-Elemente (z.B. die erste Achtel-Abwärtsbewegung direkt im Takt 1) in Kombination mit der harmonische Entwicklung an. Da muss ich mir schon recht viel Mühe geben, NICHT an das genannte Lied erinnert zu werden. Die Kombination mit dem Text tut dann das Übrige.
#12 RE: Wenn wir unsre Gaben bringen
Frau Salzeder hat mir per Mail bestätigt, dass die "norddeutsche Fassung" (die es allerdings bis München geschafft hat) eine Bearbeitung von Herrn Lonquich ist. Als allgemeine Fassung wäre ihr diese sogar lieber gewesen wäre - allerdings war die Urfassung in Österreich sowie Bozen/Brixen und Trier bereits verbreitet.
So kommt es, dass heute zwei Fassungen gleichberechtigt nebeneinander existieren. In ihr Chornotenheft "Lebendiges Wort" habe sie beide Varianten aufgenommen.
Na gut. Und ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie man beim besten Willen keinerlei Parallelen sehen können will. Let's agree to disagree!
Zitat von Gemshorn im Beitrag #12
Frau Salzeder hat mir per Mail bestätigt, dass die "norddeutsche Fassung" (die es allerdings bis München geschafft hat) eine Bearbeitung von Herrn Lonquich ist.
Ich persönlich halte die Lonquichsche Fassung für etwas geschmeidiger und in sich stimmiger . . .
In der Diözese Eichstätt hat diese Fassung - transponiert um eine kleine Terz nach oben, also nach F-Dur - unter der Nr. 721 Einzug in den Diözesananhang des GL gehalten. Als Quellenangabe heißt es dort: T. u. M.: Kathi Stimmer-Salzeder - es gibt also dort keinen Hinweis auf Herrn Lonquich . . .
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