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Sterben die Einmanualigen aus?
Man muss aber unter Betracht ziehen, dass man für eine pfiffige Truhe mit Regal mal eben 45.000 Eurionen hinblättern kann. Da ist das doch schon eine günstige Alternative. Zum Klang kann ich leider nichts sagen, aber Monarke-Samples? Da sollte man sich eigentlich nicht beschweren können.
Zur Bank:
Unterlegklötze? Die habe ich schneller druntergelegt, als wenn ich den Unterschied zwischen einem Kollegen, der auf den Pedalen sitzt, und mir, der unter den Wolken hängt, hochkurbele. Zumal kann man sie sich zur Not selbst zimmern, wenn der Orgelbauer/-hersteller nicht kundenfreundlich genug ist und diese kostenfrei mitliefert.
Zitat von Aeoline
Sehr, sehr feines Instrument.
Sehr schicke und solide Verarbeitung und der Klang war auch sehr gut.
...und die Registerzüge sehen so aus, wie ich sie mir wünschen würde: ich bin gespannt, wann es die bei den anderen Orgeln auch so geben wird. Dann noch eine Holzklaviatur - und das Feeling ist perfekt....
Zitat von Copula
Man muss aber unter Betracht ziehen, dass man für eine pfiffige Truhe mit Regal mal eben 45.000 Eurionen hinblättern kann.
Man kriegt gebraucht auch für weniger Geld mehr Pfeifen (wenn man den Platz dafür hat):
http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-...3827544-74-1867
Zitat von martinZitat von Aeoline
Aber der Preis ist halt schon sehr stolz.
Für Holzkiste + 1x Manual+ Bank + "Computer" + 5x Lautsprecher+Verstärker, würde ich der Aussage zustimmen.
Du hast die Monarke-Technologie vergessen in deiner Aufzählung. Ich denke hier liegt der Schwerpunkt. Gegen diesen Klang ist wohl jede "Kleinorgel" eher eine "Holzkiste".
Daher verstehe ich nicht warum man sich hier aufregt. Diese Orgel ist wohl für eine ganz spezielle Kundenschicht hergestellt. Eine Truhenorgel mit realen Korpus und hochwertigstem Klang ohne Wartungskosten.
Zur Bank: das ist nicht euer Ernst, oder? Wir sprechen hier von einem Listen-Preis der immer noch verhandelbar ist! Da wäre es doch sehr gut möglich mal höflich zu fragen ob der Rabatt in Form einer höhenverstellbarer Bank möglich wäre, oder? Zudem liegt der Preis weit über dem üblichen Budget des Durchschnitts. Soll ganz sicher nicht überheblich klingen, aber die ca. € 1000 Mehrkosten (wenn es überhaupt so viel ist!) für eine Höhenverstellung machen den Kohl auch nicht mehr fett.
Ich wollte auch ganz bestimmt nicht eine "gefällt mir nicht" Diskussion auslösen. Ich habe das Instrument durch Zufall auf der Homepage gefunden und dachte, dass es hier genau zu dem Thema passt als Gegenbeweis zu "Sterben die Einmanualigen aus?"
Ich hatte ja mal einen Beitrag dazu verfasst, dass ich mir eine Art Positiv mit Super-Samples vorstellen könnte. Vielleicht ist dieses Instrument die Antwort auf meinen Gedankengang? Wir waren uns damals schon einig, dass sich bei der gewünschten Qualität der Preis einer PO mit wenigen Registern annähern würde. Auch das zeigt sich hier in diesem Instrument.
Ich finde die Entwicklung dieses Instruments gut und habe wirklich Interesse daran das Instrument einmal zu spielen.
#37 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
Zitat von elim1701
Ich finde die Entwicklung dieses Instruments gut und habe wirklich Interesse daran das Instrument einmal zu spielen.
Geht mir ganz genau so.
Der überwiegende Teil der Continuo-Truhen die mir unter die Finger gekommen sind, waren jahrelang umhergeschubste Krächzkisten mit Holzhackermechaniken. Die paar wirklich guten, die ich gespielt habe, hatten ein Preis-Leistungsverhältnis, bei dem sich die Fußnägel rollten.
Die Truhen werden üblicher Weise einfach in jeden Raum gestellt. Intonation ist nicht möglich. Man muss nehmen, was klanglich kommt. Dann wird schnell beigestimmt. Über die Qualität mancher "Stimmung" könnte ich ebenfalls Opernarien singen. Und dann hat man vielleicht ein kleines Barockensemble dabei - und der Oboist kann sein Instrument beim besten Willen nicht einfach verlängern und schon gar nicht absägen ...
Da ist es ein durchaus sinnvoller Ansatz, diesem - natürlich nicht gerade Verkaufsrekorde verheißenden - Kundensegment eine qualitativ hochwertige und halbwegs bezahlbare digitale Alternative zu bieten: Stets gestimmt und spielbereit, individuell und schnell intonierbar und ohne klangrelevante TransportschäDen zu bewegen. Dass Qualität ihren Preis hat und haben darf, darüber müssen wir - denke ich - nicht diskutieren. Für eine Kleinserie mit gut verarbeiteter und langlebiger Hardware scheinen mir 15.000 € nicht überzogen - zumal man in dieser Kategorie beim Anbieter mit sehr guter Beratung und wohl auch mit individuellem Finishing rechnen kann.
LG
Michael
Zitat von elim1701
Du hast die Monarke-Technologie vergessen in deiner Aufzählung. Ich denke hier liegt der Schwerpunkt. Gegen diesen Klang ist wohl jede "Kleinorgel" eher eine "Holzkiste".
Wenn ich die Komponenten-Preise überschlage, müsste sich zu dem Preis locker eine HW Lösung als Spezialanfertigung ausgehen von einen Fachgeschäft ausgehen, wobei natürlich bei Verlust der Vorteile nur das klassiche Orgelinterface zugänglich ist.
Zitat von Tabernakelwanze
Aufstellen - anstellen - spielen.
Solche HW Lösungen gibt es nicht von der Stange - individuell kann man sie aber (auch von Fachgeschäften) zusammenstellen lassen.
Zitat von Tabernakelwanze
Was HW kann, kann Monarke auch.
Nur das man für den Namen Monarke einen schönen Aufpreis zahlt.
Über diese Truhenorgel hinaus sieht man außerdem, dass Monarke-Qualität auch erheblich unterhalb der EUR 20.000 Grenze machbar ist. Gewiss, interne Abstrahlung - aber für Zuhause erwarte ich auch gar nichts anderes. Da kann man durchaus weiterdenken, was eine kleine, aber feine Hausorgel von Monarke kosten könnte. Zweites Manual und Pedal dazu, das sind wohl die 'realen' Mehrkosten. Zusätzliche Register verursachen m.E. allenfalls 'virtuelle' Kosten.
Eine Monarke-Hausorgel um EUR 15.000?
Ein solches Positiv ist kein Soloinstrument, sondern wird im Orchester als "Continuo-Orgel" gespielt.
Dabei ist mir oft nicht ganz klar, ob Continuo-Orgel oder eher Cembalo zu Einsatz kommen sollen.
Allerdings - um mal Bachs (sehr quellensichere) Matthäuspassion anhand der alten Bachschen Gesamtausgabe (Rust) als Beispiel heranzuziehen: Hier wird in der Partitur die Stimme einzelner "Nummern" mit beziffertem Baß differenziert zwischen "Continuo" und "Continuo e Organo".
Während ersteres meist in den Recitativen besetzt ist, werden die Chöre und oft auch die Arien mit letzterem bezeichnet.
Und schon wieder ergibt sich eine offene Frage: Bedeutet "Continuo e Organo" wirklich "Cembalo und Orgel", was in der aktuellen Aufführungspraxis nicht/kaum realisiert wird? Andererseits geht gerade bei den Chören die Continuo-Orgel im Orchester total unter, während ein Cembalo auch noch sehr angenehm "Das Schlagzeug macht".
Insgesdamt scheint mir die Auswahl beider Instrumente heutzutage etwas, hm... , inkonsistent.
Weiß jemand genaueres?
Daran schlösse sich dann die Frage nach der Berechtigung der "Truhe" an.
#43 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
Ich denke, jeder Versuch, eine zu 100 Prozent zutreffende historische Quellenlage zu eruieren, ist zum Scheitern verurteilt. Bach war Pragmatiker und mußte "mit den MäDchen tanzen, die da sind", wie mein Opa es so treffend zu formulieren pflegte. Und es wird wohl eher ein Cembalo als eine Truhe zur Verfügung gestanden haben - wobei auch das m.E. völlig spekulativ bleibt.
Ich selber continuiere lieber auf einem schön gestimmten Cembalo mit kräftigem 4' für die Chorpassagen statt auf der üblichen Leihtruhe mit abgestoßenen Ecken. eben weil das Cembalo ein "Schlaginstrument" ist und man damit sehr viel Rhythmus machen kann.
LG
Michael
Ach so: Eigentlich wollte mich mich nicht an der für manchen offenbar heilsentscheidenden Debatte "Sample versus Hauptwerk" beteiligen, auf die es ja wieder hinauszulaufen scheint. Ich halte sie für albern. Aber wenn ich Clemens' detaillierten und aussagekräftigen Erfahrungsbericht richtig gelesen habe, war eine Hauptwerkslösung für erheblich mehr Euronen nicht in der Lage, einen Raum zu füllen, der ein paar Nummern größer ist als ein Wohnzimmer...
Zitat von Wichernkantor
Ich selber continuiere lieber auf einem schön gestimmten Cembalo mit kräftigem 4' für die Chorpassagen statt auf der üblichen Leihtruhe mit abgestoßenen Ecken. eben weil das Cembalo ein "Schlaginstrument" ist und man damit sehr viel Rhythmus machen kann.
Da bin ich doch gleich wieder mal 100% bei Dir!
Und gerade arpeggierendes Spiel, z., B. in Recitativen, hat was. Da kommt das Positiv ausdruckmäßig einfach nicht mit.
Arpeggierendes Spiel ist bei einer Continuo-Orgel-Begleitung eigentlich notwendig. Beim Cembalo natürlich, um bei länger zu haltenden Akkorden auch noch "Klang zu haben".
Wie dem auch sei, ich glaube, dass die kleine Gloria-Truhe in vielen Dingen einem "bepfeiften" Instrument überlegen ist. Keine Verstimmungen mehr, historische Stimmungen auf Knopfdruck, keine Probleme mehr mit dem Transponieren - alles ist möglich. Ich würde sie vielleicht noch etwas ansprechender gestalten, aber das ist reine Geschmackssache und eine Frage des Preises. Eine wirkliche Alternative für Orte, an denen die Figuralmusik blüht.
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