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Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Anonymous
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#241 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Anonymous
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#242 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Mein Appell ist und bleibt daher: überrascht eure Gemeinden und Zuhörer schon heute immer wieder mal damit, dass die Orgel auch anders als traditionell klingen kann. Es gibt nun wirklich genügend Literatur von einfach bis schwer und von nur sehr leicht modernisiert bis Pop. Auch im Barock gab es schon ausgesprochen volkstümliche Stücke. Da findet jeder etwas ohne dass er sich gleich verbiegen muss! Gerade jetzt rund um Weihnachten sollte man unbedingt dran denken, für die Orgel "Werbung" zu machen, in dem man etwas eingängiges spielt. Zum Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=le2NIhQA53U
https://www.youtube.com/watch?v=2MlIC2kbXjc
https://www.youtube.com/watch?v=o7tchnZd3D4
(Bezugsquellen sind in den Videountertexten angegeben.)
Anspruchsvoller ist dann schon dies hier. Aber man sieht, dass das begeistert. So eine Stimmung würde ich mir jetzt in dem Besinnungsmarathon in ganz vielen Orgelkonzerten wünschen!!
https://www.youtube.com/watch?v=U8EYtirfF4I
Von Richard Elliott gibt es aber auch ein einfaches In Dulci Jubilo.
Es reicht nicht, erst angesichts einer teuren Investition dann plötzlich anzufangen, moderne Orgelmusik rauszuhauen. Wir müssen jetzt anfangen, mehr für den Normalo gut hörbare Sachen einzustreuen. Nur so kann man nachhaltig ein Bewusstsein dafür schaffen, das die Orgel wirklich die Königin der Instrumente ist und vielfältig einsetzbar ist.
Zitat von Laurie Phelps
Ich danke holpijp (gibt es eigentlich zwei User unter diesem Namen?) ausdrücklich für den soliden Hinweis, dass alle fünf Jahre eine gründlichere Reparatur sein muss.
Laurie,
in deinem Beitrag steckt viel Wahrheit, aber das hier passt nicht zu meinen Erfahrungen.
Eine Generalreinigung wird alle 15 bis 25 Jahre empfohlen.
Ich habe eine Orgel, Baujahr 1983, erlebt, an der in den ersten 17 Jahren vermutlich kein Orgelbauer war. Dann wurde sie unsachgemäss eingepackt und die Kirche lange, lange renoviert. Als man mich für den Einweihungsgottesdienst fragte (es war eine Nachbarpfarrei meiner Heimatgemeinde), wurde die lächerlich dünne Folie von der Orgel runtergezogen. Der Spieltisch voller Staub - aber sie klang wunderbar! Einfach qualitätvoll gearbeitet. Alle Pfeifen sprachen an, die Mechanik wunderbar einreguliert. Auch jetzt, nach 31 Jahren, klingt sie noch wunderbar, es musste NIE etwas repariert worden (vollmechanisch).
Auch an meiner Heimatorgel, Baujahr 1967, haben wir 1997 die erste Generalreinigung gemacht. Vorher waren ein paar Mal die kleinen Feinsicherungen auf den Schleifenzugmotoren durchgebrannt (Pfennigsartikel) und mal einer dieser Motoren ausgetauscht worden, sonst war da auch noch nichts. Von daher also nicht wirklich "alle fünf Jahre"...
Martin
P.S. Bei der letztgenannten Orgel stellt sich aber jetzt das Problem, dass Heuss die Produktion dieser Schleifenzugmotoren eingestellt hat... der Austausch dürfte bei über 30 Motoren auf jeden Fall fünfstellig werden.
Hallo,
Zitat von Laurie Phelps
Leider haben wir einfach das Problem, dass Orgelmusik derzeit einen außerordentlich schlechten Ruf hat.
[...]
Ich versuche immer wieder, in diesem Forum die Sichtweise auf die Orgel aus dem Gemeinderaum und nicht nur von der Orgelempore in den Mittelpunkt zu rücken. Egal wie wohl wir uns auf der Empore fühlen, es ist IMMER so, dass Menschen Dinge, die nicht in ihrem Erfahrungsbereich liegen, auch nicht verstehen oder nachvollziehen können bzw. wollen.
[...]
Mein Appell ist und bleibt daher: überrascht eure Gemeinden und Zuhörer schon heute immer wieder mal damit, dass die Orgel auch anders als traditionell klingen kann. Es gibt nun wirklich genügend Literatur von einfach bis schwer und von nur sehr leicht modernisiert bis Pop. Auch im Barock gab es schon ausgesprochen volkstümliche Stücke. Da findet jeder etwas ohne dass er sich gleich verbiegen muss! Gerade jetzt rund um Weihnachten sollte man unbedingt dran denken, für die Orgel "Werbung" zu machen, in dem man etwas eingängiges spielt. Zum Beispiel:
ich sehe das eigentlich gar nicht so, dass die Gemeinde die Orgelmusik langweilig oder uninteressant findet. Allerdings sind viele von uns keine Profis und können nicht mal einfach so eine Toccata zu einem Thema improvisieren. Aber wenn bei uns ein Profi spielt, beispielsweise ein Kirchenmusikstudent, dann gibt es natürlich schon solche Sachen. Gerade neuere Kompositionen mit bisweilen etwas ungewöhnlichen Harmonien (ich spiele z.B. viel Willscher) erfordern mehr technische Präzision und Sicherheit als barocke oder romantische Stücke. Der Übeaufwand ist deutlich höher und die Übezeit muss man neben dem Beruf erst einmal finden. Das 3. und 4. Stück würde bei manchen Gemeindemitgliedern vielleicht auf Ablehnung stoßen, gerade Weihnachten würde das viele Leute eher irritieren.
Eigentlich sehe ich, dass ein großes Spektrum von Musik gut ankommt. Weil die Leute keine Musiker oder geübte Musikhörer sind, sind es oft einfache Stücke, die gut ankommen, und zwar quer durch den Gemüsegarten: Etwas von Willscher, mal jazzig, mal moderner, mal im Flamencorhythmus, Franzosen aus dem 19. Jh. für den Dorforganisten, in letzter Zeit habe ich ein paar der einfachen Präludien von Gustav Merkel gespielt, dazwischen einmal ein Johann Speth, barocke Franzosen wie Corrette oder Spanier - die Kompositionszeit ist doch nicht das Problem. Wichtig ist, dass die Musik überzeugend kommt. Und das kann ein wunderschönes spanischen Tiento de falsas von 1640 genauso sein wie eine mexikanische Liebesschnulze im 3/4 Takt (das beispielsweise habe ich eine Ticken langsamer schon mal zur Kommunion gespielt, kam gerade bei älteren Damen prima an, nur ein Freund, der aus Lateinamerika kommt, wunderte sich ein bisschen).
Ich habe neulich in einem nächtlich dunklem Dom auf der Chororgel (1 Manual, 9 Register, davon 1 geteilt und 1 nur im Diskant) das Magnificat noni toni von Samuel Scheidt gehört, zwischen die Versetten wurden dabei die Magnificat-Verse gesungen, das war hinreißend gespielt und wäre wohl überall, jedenfalls in den Gemeinden hier, die ich kenne, gut angekommen. Überhaupt füllte die die kleine Chororgel (im holländischen Rennaissance-Stil), die die Domgemeinde eben erst für 40000 Euro (gebraucht) inkl Transport und Installationskosten erworben hat, nicht nur den Chor der großen mittelalterlichen Kirche (Gewölbehöhe mehr als 25m, Länge des Innenraum ca. 90m) bestens aus, sondern den halben Kirchenraum gleich mit. Das war erstaunlich. Da müsste man vermutlich schon sehr viel mehr in Lautsprechertechnik stecken, um denselben Klang zu erreichen. Damit bin ich übrigens wieder beim ursprünglichen Thema des Fadens.
Ich will sagen: Es kann sein, dass die Zahl der Pfeifenorgeln wegen Finanzprobleme der Kirchen und wegen des fehlenden Nachwuchses im ehrenamtlichen Bereich zurückgehen wird. Aber nicht, weil die Leute Orgelmusik zu fade fänden. Undwenn sich deine Gemeinde dann nur eine DO inkl Abstrahlung von maximal 8000-10000 Euro leisten kann, wird es klanglich sicher in der Regel arm-selig.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von chp
Gerade neuere Kompositionen mit bisweilen etwas ungewöhnlichen Harmonien (ich spiele z.B. viel Willscher) erfordern mehr technische Präzision und Sicherheit als barocke oder romantische Stücke. Der Übeaufwand ist deutlich höher und die Übezeit muss man neben dem Beruf erst einmal finden.
Hallo chp,
generell stimme ich dir darin zu, dass modernere Orgelmusik (z.B. auch SchröDer) gut geübt werden muss, sonst erleidet man schnell Schiffbruch! Allerdings finde ich die veröffentlichten Willscher-Sachen viiieeel einfacher als z.B. ein Buxtehude-Präludium oder eine Bachfuge!
Dass er so viele Sachen ohne Pedal schreibt, mag dem Anfänger oder dem Vom-Klavier-Umsteiger willkommen sein, aber nimmt den Stücken leider viel orgelmäßiges.
Selbst sein tolles "Mein Beethoven" ist für einen C-Musiker, der übt, kein Thema...
Zitat von chp
Ich habe neulich in einem nächtlich dunklem Dom auf der Chororgel (1 Manual, 9 Register, davon 1 geteilt und 1 nur im Diskant) das Magnificat noni toni von Samuel Scheidt gehört, zwischen die Versetten wurden dabei die Magnificat-Verse gesungen, das war hinreißend gespielt und wäre wohl überall, jedenfalls in den Gemeinden hier, die ich kenne, gut angekommen. Überhaupt füllte die die kleine Chororgel (im holländischen Rennaissance-Stil), die die Domgemeinde eben erst für 40000 Euro (gebraucht) inkl Transport und Installationskosten erworben hat, nicht nur den Chor der großen mittelalterlichen Kirche (Gewölbehöhe mehr als 25m, Länge des Innenraum ca. 90m) bestens aus, sondern den halben Kirchenraum gleich mit. Das war erstaunlich. Da müsste man vermutlich schon sehr viel mehr in Lautsprechertechnik stecken, um denselben Klang zu erreichen. Damit bin ich übrigens wieder beim ursprünglichen Thema des Fadens.
Verrätst du uns noch, wo das war?
Zitat von chp
Ich will sagen: Es kann sein, dass die Zahl der Pfeifenorgeln wegen Finanzprobleme der Kirchen und wegen des fehlenden Nachwuchses im ehrenamtlichen Bereich zurückgehen wird. Aber nicht, weil die Leute Orgelmusik zu fade fänden. Undwenn sich deine Gemeinde dann nur eine DO inkl Abstrahlung von maximal 8000-10000 Euro leisten kann, wird es klanglich sicher in der Regel arm-selig.
Hundertprozentige Zustimmung!
Hallo,
Zitat von Martin78
generell stimme ich dir darin zu, dass modernere Orgelmusik (z.B. auch SchröDer) gut geübt werden muss, sonst erleidet man schnell Schiffbruch! Allerdings finde die veröffentlichten Willscher-Sachen viiieeel einfacher als z.B. ein Buxtehude-Präludium oder eine Bachfuge!
ja klar, aber nach 3 oder 4 einfacheren eingeübten Buxtehude Präludien mit entsprechendem Übeaufwand überlasse ich das inzwischen lieber den Profis, auch weil im normalen Sonntagsgottesdienst für solche Konzertstücke eigentlich kein rechter Platz ist, außer man zerlegt sie (ein Teil vorab, ein Teil zu Einzug, ein Teil zur Kommunion, einer zum Auszug).
Zitat von Martin78Zitat von chp
Ich habe neulich in einem nächtlich dunklem Dom auf der Chororgel [...]
Verrätst du uns noch, wo das war?
Die ist noch gar nicht eingeweiht, das war eine vorab Demo. Ich hole das nach, wenn die Chororgel offiziell in Betrieb genommen wird.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von chp
ja klar, aber nach 3 oder 4 einfacheren eingeübten Buxtehude Präludien mit entsprechendem Übeaufwand überlasse ich das inzwischen lieber den Profis, auch weil im normalen Sonntagsgottesdienst für solche Konzertstücke eigentlich kein rechter Platz ist, außer man zerlegt sie (ein Teil vorab, ein Teil zu Einzug, ein Teil zur Kommunion, einer zum Auszug).
Oh, bitte eher nicht zerstücken, sondern weiter pflegen und komplett z.B. beim Auszug spielen; für solch eine schöne Musik sollten sich doch wenigstens ein paar Zuhörer interessieren! Wäre jammerschade, wenn du so ein Repertoire verkümmern lässt.
Wenn keine Zuhörer da bleiben, dann hast du wenigstens S.D.G. gespielt Prost: Dafuer:
Wie hört man es verbreitet (ich kenne jedenfalls ein entsprechendes Exemplar): "Was soll ich da zum Schluss grossartig was einstudieren, es hört ja eh niemand zu". Die Einstellung ist dann quasi der Freibrief zum kunstlosen Rumdudeln. Im Prinzip würde dann auch eine F-Dur-Kadenz im Kaugummitempo auf 45 Sekunden ausgedehnt ausreichen, wenn die Gemeinde die allsonntägliche Fluchtübung zum Auszug durchführt.
Tabernakelwanze
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#248 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Ich möchte nochmal auf die Kosten des Unterhalts einer PO zurückkommen. Meine Dienstorgel hat 18 Register, ist also relativ klein. Den Orgelbauer lasse ich höchstens in jedem 2. Jahr zur Stimmung anrücken. Die kostet momentan zwischen 500 und 600 Euronen. An außerplanmäßige Reparaturen kann ich mich nicht erinnern, und ich sitze schon seit 1998 an dem Instrument (Baujahr 1985). Vor ein paar Jahren gab es eine Ausreinigung, die hat 15.000,00 Euro gekostet. So liegen wir in 30 Jahren bei etwa 23.250,00 Euro an Unterhaltskosten, also pro Jahr ca. 775,00 Euro, pro Tag sind das ca. 2,12 Euro. Also so teuer finde ich das nicht.
Selbst wenn du jedes Jahr die Stimmung durchführen lassen solltest, würden sich nur EUR 1.050 pro Jahr und EUR 2,87 pro Tag ergeben.
Wie gesagt, wenn einmal die grosse Anschaffung getätigt ist - da lassen sich DO und PO definitiv nicht gut vergleichen... Der eigentliche Wartungsaufwand später ist überschaubar. Und die 15.000 Euro alle paar Jahre ist ein Betrag, der im Zweifel nach 15 und 20 Jahren für eine neue Orgel / neue Lautsprecheranlage fällig wird.
Das gilt natürlich alles nur, wenn man von einer guten PO ausgeht. Eine schlechte Pneumatik wird in der Kalkulation anders aussehen...
Seien wir froh, wie gut die Versorgung mit DO in unseren Ländern ist! Nicht alles wird in den nächsten Jahrzehnten erhalten werden können, aber wenn eine Kirchengemeinde die 15.000 - 20.000 für eine Reinigung gar nicht gestemmt kriegt, kann sie sich auch in der Regel keine vernünftig abgestrahlte DO leisten.
Anonymous
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gelöscht
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#250 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Das ist aber für kleine Gemeinden oft sehr teuer. Gute DO Orgeln haben oftmals jahrelang keine weiteren Kosten.
Johannus gab seinen Analogorgeln damals 30 Jahre ziemlich störungsfreies Arbeiten, dann für Generalinstandsetzung 10 % des Kaufpreises. Bei Allen gibt es die Angabe 25-30 Jahre nahezu störungsfrei, die ersten 10 Jahre im Störfall gar keine Kosten. Clemens berichtete mir über die jahrelange störungsfreie Funktion seiner Dienst-Allen (wohl nur Batteriewechsel).
In der Uckermark z.B. kann kaum eine Gemeinde das Geld für Stimmung oder Wartung aufbringen, nicht weil zu wenig Leute in den GoDi gehen, nein sie haben einfach kein Geld für Kollekte, mag man das nun verstehen oder nicht.
Jedes erste Sommerkonzert spiele ich da für das jeweilige Instrument um mindestens eine Stimmung wieder hinzubringen für die oft weit über 100 Jahre alten Instrumente. Manche Pastorin oder Pastor betreut bis zu 14 Gemeinden.
Unzählige Orgel lassen kein verantwortungsbewusstes Restaurieren zu, gemessen an den Bürden der Gemeinde. Und die Zukunft der Gemeinde (Kirchenschliessung wegen finanz. Aus)ist nicht nur bereits einmal deshalb beendet worden , weil ein verantwortungsloser Träumer die finanz. Problem der Gemeinde nicht ernst nahm und von "weiter Denken müssen und nicht so kleingeistig egoistisch, über das Momentane hinaus, über die momentane Situation hinaus an eine Zukunft denken". Ja die gab es dann auch. Aber anders als der Spinner es erträumte, nämlich mit Kirchenschliessung und Klage wegen falscher Beratung. Eine 9 Register Kiste die mal einer der 100 sooo bedeutenden Orgelbauer zufällig da gebaut hat, musste auf Teufel komm raus restauriert werden. Kein Organist vor Ort, einmal im Jahr Prestigekonzerte der "Alte Musik" Fraktion mit Sekt und Häppchen, dann rollten die Benz davon samt den darin hockenden vorher historisch informierten Fingersatzprofessores , und die Orgel wartete wieder auf das nächste "Event":
Nein also, da muss man sehr wohl scharf genug abwägen und auf dem Boden bleiben. Ich empfehle immer Gemeinden mit 100 -200 Gemindemitgliedern ihre Orgel NICHT für 60.000 Euro zu sanieren wenn nicht mal das Dach richtig abgedichtet wurde, oder die Gemeinderaum Heizkosten kaum bezahlt werden können. Da ist das Restaurieren einer angeblich so wertvollen Orgel schwachsinnig. Und eine DO eindeutig mein Favorit. Weil Träume da nichts zu suchen haben. Und ganz wichtig: ich sehe DO nicht als Notlösung sondern als GLEICHBERECHTIGTE Instrumente an. Ansonsten wäre ich ja in einem anderen, einem Pfeifenorgelforum, bei denen Herren schon das Wort Suboctavkoppel einen als Ketzer benennen lies ,der vom Forum auszuschliessen sei, DO Spieler alles Idioten seien und keine Musiker, das ganze Gedönse. rgel:
#251 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Zitat von Martin78
....Das gilt natürlich alles nur, wenn man von einer guten PO ausgeht. Eine schlechte Pneumatik wird in der Kalkulation anders aussehen......
Ich kann Dir Pneumatiken zeigen, in denen seit 80 Jahren kein Bälgchen erneuert werden mußte. Bei der Beurteilung wird viel zu oft unterschlagen, daß Industrieemissionen das feine Leder in Membranen und Bälgchen von innen zerfressen hat. Außerdem entsprach die Disposition nicht mehr der neuesten orgelbewegten Mode: Das war dann das Todesurteil für so manch eine Pneumatik .... Viele Kegelladen mit Pneumatiken sind schlicht nicht ausreichend gewartet worden.... Je nach klimatischen Verhältnissen war bis zu zweimal jährlich ein Korrektur der Kegelregulation notwendig, um heulerfrei zu funktionieren. Häufig war die Warmluftheizung der Trocknungstod der Pneumatik, weil das Leder dann seine Elastizität verlor....
und die oft grottenschlechten Mechaniken mit verbauten Plasteteilen, die porös und spröDe werden und von selbst zerspringen... unterschlägst Du geflissentlich. Im Archiv habe ich noch Fotos von regelrecht explodierten Wellenbrettern. Zum Erbauungszeitpunkt war man der Auffassung, die Plastikdöckchen seien unkaputtbar und liefen ja außerdem geräuschärmer...
Eine Voith&Söhne, Durlach Pneumatik: Was gäbe ich drum, sie unter den Fingern zu haben.
Zitat von clemens-cgn
Ich kann Dir Pneumatiken zeigen, in denen seit 80 Jahren kein Bälgchen erneuert werden mußte (...)
und die oft grottenschlechten Mechaniken mit verbauten Plasteteilen, die porös und spröDe werden und von selbst zerspringen... unterschlägst Du geflissentlich.
Hi Clemens,
sorry, definitiv nicht geflissentlich. Ich wollte keine Ressentiments gegen Kegelladen bedienen, insofern war mein Beispiel etwas ungeschickt.
Wie du habe ich auch schon an überpünktlichen Kegelladen und verdammt schlecht einjustierten, ausgespielten mechanischen Instrumenten gesessen - und natürlich auch anders herum.
LG nach Kölle
Martin
#253 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Offenbass 32
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#254 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Clemens ich danke dir für das ritterliche Einschreiten zugunsten der Pneumatiken.
Ich muß dazu sagen daß ich in unseren Gemeinden ausschließlich Pneumatiken habe...aus besten Baujahren von 1890-1930 ist da alles dabei.
Ich würde sie alle nie gegen irgendeine mechanische Klapperorgel tauschen wollen. Und genauso möchte ich Superoctav,-Suboctav,-und Manualkoppeln nicht hergeben.
BWoll
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#255 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Ich mag alles! [smile] Aber: Es ist bei mir literaturabhängig. Will ich Bach/Buxtehude/noch frühere alte Meister spielen, brauch ich eine mechanische Traktur (vorausgesetzt: sie ist sehr präzise und gut!) um das stilecht zu artikulieren. Da wäre mir eine Pneumatik einfach zu indirekt.
Geht es um Reger/Mendelssohn/Brahms: Da hätte ich dann gerne sowas wie in Annaberg-Buchholz an der Walcker-Eule-Orgel. Das macht dann wirklich sehr viel Spaß, da die Pfeifen weicher angespielt werden.
Wenn ich Vierne/Franzosen spiele bevorzuge ich ebenfalls Pneumatik oder noch besser: die elektrische Traktur! [smile] Da kann man dann sehr schön virtuos improvisieren ohne das man nach 20 Minuten eine schmerzende Hand hat.
Alles hat so seine Vor-und Nachteile.
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