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Viscount Physis Technologie - Softwarestand V1.7
Kontrabombarde 32
(
gelöscht
)
#76 RE: Viscount Physis Technologie - Softwarestand V1.7
Ich schaue ja auch fast jeden Tag auf die Homepage von Viscount und prüfe, ob wieder ein neues Upgrade reingestellt wurde.
Bis jetzt gehe ich davon aus, daß der offenbar vor einigen Monaten neu eingestellte "musikalische Techniker" oder "technische Musiker" noch weiter an den Klängen arbeitet.
Gruß
Kontrabombarde 32
Zitat von Gemshorn
Denn im Unterschied zum Sampling ist Physis kein klangreproduzieredes Verfahren - sondern eine klangerzeugendes! Damit steht Physis von seinen Grundlagen her näher an der Pfeifenorgel als jede Samplingorgel.
Dann müsste Haarkammblasen auch ganz nah am Klang der Pfeifenorgel sein, da es ja auch ein klangerzeugendens Verfahren ist
Einen Klang aufnehmen und dann wieder abspielen klappt doch hervorragend - das Ergebnis ist klanglich unheimlich nah am Original. Jedenfalls deutlich näher, als alle Versuche die ich bisher gehört habe, den Klang synthetisch nachzubilden. Wozu soll das denn gut sein? Macht das überhaupt Sinn? Die DO´s klangen in meinen Ohren besser, als man noch mit reinem Sampling gearbeitet hat. Der Nachteil ist halt, daß man dann nicht mehr so gut den gesampelten Klang verbiegen kann, für alle die unbedingt nachträglich "rumintonieren" müssen und sich einen eigenen Klang basteln wollen. Mit der heutigen Rechenleistung und den riesen Speicherkapazitäten könnten reine Samplingorgeln doch noch wesentlich besser klingen als vor einigen Jahren.
Wenn ich optisch etwas genau abbilden möchte greife ich doch auch zum Fotoapparat und bekomme dann ganz einfach ein ziemlich exaktes Abbild vor Original. Wer käme denn heute noch auf die Idee, das mit Pinsel und Farbe abmalen zu wollen. Selbst ein Meister vom Fach wird es mit viel Zeitaufand wohl kaum so gut malen können wie es der Fotoapparat auf einen Klick schafft.
Aber egal ob mit Foto oder mit Pinsel, ich werde immer nur ein Abbild von einem Apfel erhalten können, das mehr oder weniger realistisch nach Apfel aussieht. Aber es ist nie ein Apfel und wird nie einer sein!
Genauso werden wir nie eine Pfeifenorgel nachbilden können, außer wir bauen eben eine
Ebenso dürfen wir nicht anhand unserer Vergleiche von Aufnahmen am Kopfhörerausgang einer Physis-Orgel allzu große Rückschlüsse auf den Klang des Instrumentes ziehen! Eine Unico klingt letztendlich erst nach der Abstrahlung im Raum, wie ja hier schon mehrere Diskutanten darauf aufmerksam gemacht haben!
Genausogut könnten wir uns ins Rückpositiv einer Silbermannorgel setzen und dann am Klang rumnörgeln. Zu schrill, zu rauschig, zu unausgeglichen, das Hauptwerkplenum viel zu leise und verwaschen und die Pedaltrompete viel zu dumpf.
Das was am Line/Kopfhörerausgang der DO herauskommt lässt zwar Rückschlüsse auf die Güte der Klangerzeugung zu, aber es ist längst nicht das was man dann über die Abstrahlung hört. Ein super Sampling über eine ungünstige Abstrahlung klingt sicherlich schlechter als eine noch nicht ganz so perfekte Klangsynthese aber dafür mit gut ausgeklügelter Abstrahlung.
Gruß Michael
Herrje, Mike.
Ich sagte doch, wie ich es meine: Physis generiert Klänge - und ist (so gesehen!) 'originaler' als die bloß reproduzierende Samplingtechnologie. Damit treffe ich noch keinerlei Aussage über die Qualität des erzielten Ergebnisses.
Der Unterschied zum Kammblasen ist der, dass der Kamm und sein Bläser eher selten mit dem Anspruch auftreten, nach Orgel klingen zu wollen.
Wie weit das eine wie das andere seinem Anspruch gerecht wird, bleibt Ansichtssache.
Liest das hier vielleicht jemand, der seine Firmware von V1.irgendwas auf V1.7 hochgezogen hat?
Ich bin mir nicht mehr 100%ig sicher, aber ich glaube mich erinnern zu können, dass bei der Orgel im Vorführraum (mit V1.irgendwas) die vier User-Settings für die Stimmeneinstellungen (*.STY) NICHT getrennt abgespeichert und wieder geladen werden konnten.
Habe es gerade probiert.
Mit V1.7 geht es.
Wenn man die gewählten Stimmen und deren Parameter (*.STY) speichert, wird die aktuell eingestellte Intonation gespeichert, und nicht - wie ich meine beim Forumstreffen ausprobiert und bestätigt bekommen zu haben - ALLE VIER User-Settings auf einmal.
Man kann der *.STY einen Namen verpassen und wenn man die Datei wieder laden will (bei V1.7) wird man gefragt, welchen der vier User-Intonationen man überschreiben will.
Es ist also ganz einfach möglich, Kopien von den unveränderbaren Standard-Intonationen zu ziehen, nach belieben abzuändern und auf eine ausgewählte User-Intonation zu speichern, ohne die anderen User-Intonationen anzutasten.
Mein Orgel-Freund, der mich regelmäßig besucht, freut sich sehr darüber (und ich auch [smile] ) weil er jetzt "seine" User-Intonation hat, an der er rumexperimentieren kann wie er will...
LG
Aeoline
Ach ja - und noch was wollte ich nochmal loswerden, obwohl ich es bestimmt schon mal wo anders gepostet habe - tja - man(n) wird halt älter...
In der Registerbibliothek der Unico sind ja manche Stimmen mehrfach vorhanden - z.B. im HW der "Prinzipal8A" bis "Prinzipal8C". Außerdem gibt es "Principaal8" und "Principal8x" und "Principale8" usw.
Auch in den anderen Werken sind manche Stimmen zigmal vorhanden - acht Vox Humana's z.B. im SW (wenn ich das richtig im Kopf habe).
Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass man hier Register über die User-Parameter verändert habe um sie dann unter einem neuen Namen abzuspeichern.
Ich habe mir jetzt mal intensiv den "Prinzipal8A" im Hauptwerk angeschaut und festgestellt, dass man den Klang dieses Registers NICHT dadurch erzeugen kann, dass man z.B. den "Prinzipal8B" hernimmt und ihn über die für die Benutzer zugänglichen Parameter abändert.
Will sagen: Diese Schattenregister werden erzeugt, indem Viscount die Klangparameter unterschiedlich gestaltet hat, die für den Benutzer an der Orgel NICHT zugänglich sind. Es sind also "echte", andere Register.
Alle, die die Physis-Klangerzeugung bzw. deren Ergebnis nicht zufrieden stellt, brauchen bitte jetzt nicht schreiben, dass es nichts nutzt, zwölf kaputte FahrräDer zur Auswahl zu haben, wenn man doch nur EIN funktionierendes Fahrrad haben möchte - also zwölf (unterschiedliche !!) synthetische Physis-Prinzipalklänge zu haben, von denen keiner DEN persönlichen Prinzipal-Klang wiedergibt.
Ich für meinen Teil habe "meine" Prinzipale gefunden - sogar für mehrere Intonationen.
Leider ruft jetzt die Hausarbeit und ich kann nicht weiter orgeln...
[schild=24,0,000000,C0C0C0]Schade[/schild]
LG und eine schöne weitere Adventszeit wünscht
Aeoline
Das ist keine Neuerung, denke ich.
Doubletten dürften allerdings Register wir Prinzipal8A und Oktave3A usw. sein. Da hörte ich keinen Unterschied, außer dass oktaviert wurde. Aber das ist schon in Ordnung. Man muss ja nicht sämtliche Register aus der gleichen virtuellen 'Pfeifenreihe' nehmen.
Zitat von Mikelectric
Wer käme denn heute noch auf die Idee, das mit Pinsel und Farbe abmalen zu wollen. Selbst ein Meister vom Fach wird es mit viel Zeitaufand wohl kaum so gut malen können wie es der Fotoapparat auf einen Klick schafft.
Weil es seither Menschen gab, denen es nicht genügte, etwas ultrakomplexes "nur" zu kopieren.
Hätten die GebrüDer Wright nur Vögel fotografiert, könnte heute keiner von uns in den Urlaub fliegen.
Obwohl die nachgebauten Vögel der heutigen Zeit nicht mit den Flügeln schlagen, erfüllen sie doch den Zweck: Der Mensch kann mit ihrer Hilfe fliegen.
In Italien haben sich vor Jahren Menschen eines Herstellers dazu entschieden, nicht "nur" das zu machen, was zahlreiche andere Hersteller auch machen: Orgeln zu bauen mit "statisch" gesampelten Klängen (= Fotoapparat)
Man entschied sich dazu, den schwierigen Weg zu beschreiten dieses sehr komplexe Gebilde (=Klang) nicht zur zu kopieren, sondern selbst erzeugen zu wollen.
Alleine die Tatsache, für diese "Vision" viel Zeit und Geld zu investieren, finde ich bemerkenswert.
Es ist doch klar, das die (ersten) Ergebnisse dieser Vision nicht jedermanns Geschmack trifft. Ich bin sicher, dass auch die GebrüDer Wright bei der Vorstellung ihrer Flugmaschinen nicht nur Euphorie und Zustimmung eingefahren haben.
Oder noch ein Vergleich - (klar hinkt der - wie jeder... [smile] )
Kennt ihr noch Windows 3.11?
To be continued...
LG
Aeoline
Zitat von Aeoline
Hätten die GebrüDer Wright nur Vögel fotografiert, könnte heute keiner von uns in den Urlaub fliegen.
Der hinkende Vergleich bezog sich ja auf Fotografieren gegenüber Malen! Also wenn die GebrüDer Wright die Vögel gemalt hätten, dann könnte heute eben auch keiner in Urlaub fliegen.
Aber stattdessen haben sie ja ge.... ähh ...Vögel gebaut... ...aber lassen wir das
Was mich aber mal interessieren würde - es ist ja jetzt die Software-Version 1.7 aktuell - wie schnell geht diese Entwicklung denn voran? Wann fing es denn an mit V1.0 und wie lange dauert es im Schnitt auf ein neues Update? Vielleicht gibt es ja auch eine chronologische Auflistung der Änderungen jeder Version. Möglicherweise auf der Web-Seite von Viscount?
Wenn Physis noch viel Potenzial hat und die Entwicklung rasch geht, dann stehen ja vielleicht auch schon weitere Updates mit ungeahnten Möglichkeiten vor der Tür.
Gruß Michael
Ich habe mich jetzt etwa ein halbes Jahr mit den Physis-Orgeln beschäftigt, bevor ich die Bestellung aufgegeben habe.
Leider habe ich mich in dieser Zeit kaum um die Versionsnummern der Software gekümmert.
Ich meine mich dunkel erinnern zu können - ohne jetzt irgendjemand "schlecht" nachreden zu wollen - dass auf dem Vorführinstrument schon zum Jahreswechsel 2011/2012 eine Version 1.4 (??) drauf ist (war).
Ich trete jetzt aber bewusst zurück und überlasse den zig-1000 Viscount-Besitzern den Vortritt, die sicher genauer beschreiben können, wann welche Orgel mit welchem Softwarestand ausgeliefert wurde...
[wink]
LG
Aeoline
Hallo,
m. E. ist der Klang einer DO zum Großteil auch von den Lautsprechern/Verstärkern und natürlich von der Raumakustik abhängig.
Die Klangerzeugung ist natürlich wichtig, aber man stelle sich mal eine Pfeifenorgel im Wohnzimmer vor – authentisch die Klangerzeugung aber schrecklich im resultierenden Klang.
Ich habe erst vor kurzem angefangen selbst zu musizieren. Seit ich denken kann liebe ich aber die Musik. Ich habe schon sehr früh versucht den Sinneseindruck von Live-Konzerten mit nach Hause zu holen. Ich habe irgendwann vor vielen Jahren mit einer kleinen audiophilen Hifi-Anlage begonnen (Plattenspieler, Röhrenverstärker etc.) bis hin zur Referenz-High-End Anlage.
Die Kirchenorgel war immer mein Maßstab.
Und genau diese benötigt (audiophile Live-to-2-Track Aufnahmen vorausgesetzt) eine gewaltige Soundanlage zur einigermaßen authentischen Reproduktion.
Die gewaltige Anlage benötigt man nicht um die originale Lautstärke weidergeben zu können, sondern um auch bei leisen Tönen alle Details hören zu können. Gerade die Dynamik ist eigentlich nicht das Problem bei einer Kirchenorgel.
Ich hatte so ziemlich alles an namhaften Gerätschaften ausprobiert was es am Markt gab. Das Endresultat mit dem ich endlich einigermaßen zufrieden war, waren Infinity Beta Lautsprecher mit 4 mächtigen Adcom Monoblöcken. Diese Lautsprecher alleine kosten wesentlich mehr als meine Unico 500 gekostet hat.
Um Vergleichsmöglichkeiten (so gut es geht) mit dem echten Klang eines live gespielten Instruments oder Orchesters zu haben, habe ich viele Kirchenorgel- und klassische Konzerte besucht. Ich habe also etliche Konzertreisen unternommen und dann immer wieder die Klangkonserven zuhause vergleichen.
Da aber alleine schon der Raum zuhause vollständig anders klingt als die ganzen Schallreflexionen im Konzert, ist es untern Strich selbst bei beliebig großem Aufwand (auf den High-End Messen gab es Anlagen zu hören die etliche 100.000 Euro kosteten) mit der Reproduktionstechnik unmöglich den Original-Klang nachhause zu holen.
Dennoch, wenn man sich viel Mühe gibt und viel Geld investiert ist es zumindest nicht schlecht was man zuhause so hören kann. Nicht "original Konzert", aber wenn man die Augen zumacht kann man schon mal kurzfristig vergessen dass alles nur Konservenkost ist.
Über 20 Jahre habe ich experimentiert und unterm Strich möchte ich sagen, dass vieles von dem, was in den Hifi-Foren und den Fachzeitschriften diskutiert wird am Kern der Sache vorbei geht. Die reden von Verstärkern, Elektronik, Sampling-Frequenzen und technischen Daten und glauben wirklich den Unterschied von diversen elektronischen Bauteilen oder gar Kabeln heraushören zu können. Ich tat mir da immer schwer. Aber ich konnte oft sagen wann etwas insgesamt authentisch klang und wann nicht. Und das hing eigentlich immer nur von den Lautsprechern und dem Raum selbst (und der Lautsprecheraufstellung darin) ab.
Da die Kirchenorgel mein Lieblingsinstrument ist und die Reproduktion via Hauptwerk (augenscheinlich!) preislich günstig ist, kaufte ich einen MAC und installierte Hauptwerk, kaufte eine gutes Audiointerface und schloss das Ganze an die Hifi-Anlage an. Als Spieltisch kaufte ich zwei Doepfer Midi-Keyboards und ein Viscount Midi-Pedal. Die Sample-Orgeln die bei Hauptwerk dabei sind waren schon mal nicht sehr beindruckend – vielleicht war es aber auch ein Fehler, dass ich kurz zuvor im Passauer Dom war [smile] Ich kaufte eine Skinner-Orgel für Hauptwerk und dann war es schon etwas imposanter. Also eigentlich war ich echt erstaunt wie gut das klang. Allerdings erlaubte mir der RAM-Speicher mit nur 8GB nicht die Wet-Version mit hoher Sampling-Frequenz zu laden. So musste ich ohne Hall auskommen, was einfach nicht befriedigte. Der Raum erlaubte es auf Grund der Größe nicht einen entsprechenden Raumklang zu produzieren und so griff ich in die Wunderkiste des Signalprocessings. Bei High-End Anlagen ist ja alles verpönt was den Klang beeinflusst – ich hatte noch nicht mal einen Vorverstärker sondern habe den CD-Spieler direkt an die Endstufen angeschlossen, geschweige denn irgendwelche Manipulationen des Klangs. Schon ein Laustärkeregler ist Gift bei High-End Anlagen – verursacht nur Phasenverschiebungen. Allerdings hatte ich mit Hauptwerk eben keinen originalen Nachhall und auch waren bei den tiefen Frequenzen gewisse Probleme (stehende Wellen im relativ kleinen Raum). Ein Behringer UltracurvePro-DEQ2496 und ein TcElectronic M350 brachte aber erstaunlich gute Ergebnisse. Ich war zufrieden!
Nur der selbstgebaute Spieltisch mit den Plastiktasten ohne Druckpunkt etc. war unbefriedigend.
Da fertige Hauptwerk Spieltische auch nicht billig sind beschloß ich den schönsten Spieltisch zu kaufen, den ich so im Internet gefunden habe – eine Unico 500. Ich wollte damit nur Hauptwerk ansteuern und interessierte mich nicht für die Klangerzeugung der Unico. Noch weniger für die eingebauten Lautsptrecher, Register, etc.
Ich war allerdings erstaunt, was für jämmerliche Lautsprecher da in der Orgel verbaut sind. Da braucht man sich wirklich nicht wundern, wenn da keine Kirchenorgel rauskommt. Eigentlich nur wegen der Optik habe ich zur Unico 500 noch eine Pipe 27 geordert (mag jetzt blöD klingen, aber ich hatte keine anderen Pfeifen-Attrappen im Internet gefunden). Wiedergeben wollte ich eigentlich sowieso über die Hifi-Anlage.
Als die Orgel geliefert wurde, stellte ich aber fest, dass alles in einem Raum - beim besten Willen - keinen Platz hat. Irgendwie habe ich mich da in der Größe verschätzt. Das ging schon damit an, dass die Pipe 27 an der vorgesehenen Stelle nicht auf die Unico passte, da der Raum hier zu niedrig war.
Also habe ich die Orgel in den Keller gestellt (das gesamte Eisentreppengeländer musste für den Transport weggeflext werden).
Als ich sie eingeschaltet habe, war ich maßlos enttäuscht. Man braucht hier wirklich nicht über Anblasgeräusche oder sonst was reden, was aus der Unico mit den eingebauten Lautsprechern kommt hat kaum etwas mit einer echten Pfeifenorgel zu tun – eigentlich rein gar nichts.
Ich dachte es läge an der Klagerzeugung der Unico, die gerade in diesem Forum so oft kritisiert wird. Dieses Forum habe ich eigentlich erst gefunden wo ich vom Klang der Unico so enttäuscht nach Erklärungen im Internet suchte.
Also eine kleine Hifi-Anlage in den Keller und endlich Hauptwerk ran. Es war nicht viel besser! Ich wusste ja, dass man gewaltige Lautsprecher braucht um eine Kirchenorgel wiederzugeben und die kleine Hifi-Anlage war einfach ein Witz. Na ja so klein ist sie auch wieder nicht, hatte sie doch 4 Lautsprecher und zwei Subwoofer.
Dennoch alles Mist.
Also habe ich eine Pipe 27 angeschlossen und abgesehen davon, dass die jämmerlich billige Verstärker hat, die ziemlich rauschen und surren (PA-Verstärker eben – auf der Bühne interessieren niemanden die Betriebsgeräusche wenn der Saal voller Leute ist, die dann um ein vielfaches lauter sind- in der Pipe 27 für den Heimgebrauch sind diese Verstärker allerdings eine Frechheit), also abgesehen davon war der Klang aber gewaltig. Die Lautrsprecher der Pipe 27 haben alles andere als einen geradlinigen Frequenzverlauf und als Hifi-Lautsprecher würden die selbst in der Einstiegsklasse nicht durch die Tests kommen, aber in Verbindung mit den eingebauten Lautsprechern der Unico war der Klang plötzlich ganz anders.
Beide Lautsprecher-Systeme ergänzten sich irgendwie genial.
Manche Dinge hört man mit den eingebauten Unico Lautsprechern gar nicht (z. B. alles was in den oberen oder sehr tiefen Frequenzbereichen angesiedelt ist)! Beide Systeme zusammen und der Klang war plötzlich da!
Aber ganz perfekt war es immer noch nicht.
Also eine zweite Pipe 27 musste her (die Verbesserung durch eine war schon unglaublich - was sollten dann erst zwei bringen). Bbeide Pipe 27 nun an die Wand (nach ganz oben an die unterkante der Decke) und mit den einzelnen Ausgangskanälen der Unico (4-Kanal) und einem speziellen Panning, das mir von Viscount eingerichtet wurde angesteuert. Die Orgel in die Mitte des Raums auf ein Podest (hier gibt es am wenigsten stehende Wellen und man braucht zu den Pipe 27 auch einfach etwas Abstand damit sich Raumklang erzeugen kann). Zusätzlich noch den reinen Hallausgang über die HiFi-Anlage an die gegenüberliegende Wand (als Raumklangsimulation). Das Ganze noch mit einem Auto-EQ mittels Frequenzspektrum-Analyse eingemessen und bitte – es klingt nach Kirchenorgel!
Fazit: die Unico 500 klingt nun eindeutig besser als die Hauptwerk-Skinner! Hauptwerk klingt irgendwie immer wie eine CD. Die Unico klingt wie eine echte Orgel – vielleicht nicht perfekt, aber authentisch und sie imitiert eben keine Orgel, sondern sie ist eine Orgel! Man könnte sich mit der Unico noch so viel spielen, d. h. an ihr "basteln" weil sie eben den Ton selbst erzeugt und nicht nur einfach eine Klangkonserve wiedergibt, nur hätte man dann keine Zeit mehr in die Arbeit zu gehen.
M. E. sind externe Lautsprecher mit entsprechendem Panning und Anpassung an die Raumakustik elementar – sonst braucht man von "Klang" gar nicht erst zu sprechen. Also sind auch Vergleiche von Tonaufnahmen zur Beurteilung des Unico-Klangs reine Spielerei ohne Bezug zur (erzielbaren) Realität. Allerdings: einfach kaufen und gut, ist nicht! Das kannte ich aber schon aus der High-End-Szene.
PS: Ich habe nun auch auf die 1.7 Firmware upgedatet und die neuen Stimmen sind echt toll. Insbesondere eben die Mixturen sind wesentlich lebendiger.
Aber auch hier eine interessante Überraschung: als ich die alten Register durch alle neuen Stimmen ersetzt hatte war das volle Werk einfach nicht mehr harmonisch – als wären zwei unterschiedliche Orgeln zusammen gebastelt worden. Für sich klang jede der neuen Stimmen besser als die alten, nur im Zusammenspiel eben nicht. Ich habe nun einzelne ersetzt, aber eben gerade nicht die neuen schönen silbernen Barock-Mixturen. Der Klang war dann einfach zu obertonreich, sprich unangenehm.
Es ist eben ein Unterschied ob sich viele Obertöne und silberne Klangfarben in einer Kirche befinden oder im Wohnzimmer! Die amerikanische "sanfte" Abstimmung ist im Wohnzimmer einfach ohrenfreundlicher – insbesondere wenn man relativ reale Lautstärken spielen möchte.
LG
Michal
Hallo,
ich wünsche jedem, ein schönes Weihnachtsfest gehabt zu haben und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013.
Ich bekam zwischen den Jahren noch ein nachträgliches Geschenk: Ein Forumsteilnehmer kam mich besuchen und wir spulten zusammen ordentlich Betriebsstunden auf die Unico. Zweieinhalb Tage haben wir die Nachbarn genervt und Musik gemacht und Intonationen erarbeitet. Es war großartig!
Aus diesem Anlass habe ich die aktuelle Stimmen-DB genau mit der Stimmenliste der Dispositionsliste auf der Viscount-Seite abgeglichen - diese ist vom 19.10.2011 (!!)
http://www.physisorgans.com/getFile.asp?...B12F6AA150971FD
Dabei ist festzustellen, dass in V1.7 folgende Stimmen neu hinzugekommen sind:
Ducian 16'
Großmixtur V
Hintersatz IV
Kornett BRK III
Kornett BRK IV
Kornett BRK V
Mixtur SLB IV
Mixtur SLB V
Scharff III
Sexquialtera
Terzmixtur VI
Zimbel III
Was die Buchstabenkombination "SLB" angeht, so bin ich mir ziemlich sicher, für was das stehen soll: Silbermann.
Weiß jemand, für was das "BRK" steht? - habe außer "Barker" keinen bekannten Namen aus dem Orgel-Genre gefunden, der passen würde. Aber "Barker" kenne ich nur im Bezug auf seinen Hebel - nicht aufgrund seiner Vorliebe für Kornette...
Schade finde ich, dass die Käufer einer französischen Unico auch solche Stimmen wie "Grande Quinte 10 2/3", "Grande Tierce 3 1/5" oder "Grand Nasard 5 1/3" vorfinden - Käufer einer deutschen Unico jedoch leider auf diese interessanten Aliquoten verzichten müssen. Liebe Leute von Viscount: Welchen Grund mag das haben?
Ansonsten liebe ich meine Unico von Tag zu Tag mehr. Die Möglichkeiten zur Klanganpassung sind genial. Hat man dann auch noch das große Glück, jemanden bei sich zu haben, der davon richtig Ahnung hat und einem zweieinhalb Tage lang wertvolle Tipps gibt (viiiiielen Dank nach Köln... [wink] ) - dann kommen diese "Schauer-Momente" beim Spiel immer häufiger.
Wir haben da ein paar Schwebungen zusammengestellt - in 8' und 4' Lage - das volle Kribbeln...
Als dann - auf ein erfolgreiches 2013...
LG
Aeoline
Hallo Michal, herzlich willkommen erst einmal!
Zitat von Michal
Da fertige Hauptwerk Spieltische auch nicht billig sind beschloß ich den schönsten Spieltisch zu kaufen, den ich so im Internet gefunden habe – eine Unico 500.
Wenn Geld keine Rolle spielt, ist offenbar alles möglich. [grin]
Zitat von Michal
Ich war allerdings erstaunt, was für jämmerliche Lautsprecher da in der Orgel verbaut sind. Da braucht man sich wirklich nicht wundern, wenn da keine Kirchenorgel rauskommt.
Was für Lautsprecher sind das? Und warum findest du sie jämmerlich?
Zitat von Michal
Eigentlich nur wegen der Optik habe ich zur Unico 500 noch eine Pipe 27 geordert (mag jetzt blöD klingen, aber ich hatte keine anderen Pfeifen-Attrappen im Internet gefunden).
Um den Preis für das Pipe 27 hättest du womöglich schon einen Aufsatz mit Pfeifenprospekt bei einem Orgelbauer bauen lassen können; oder vielleicht bei Axel Strehler?
Zitat von Michal
Als die Orgel geliefert wurde, stellte ich aber fest, dass alles in einem Raum - beim besten Willen - keinen Platz hat. Irgendwie habe ich mich da in der Größe verschätzt. Das ging schon damit an, dass die Pipe 27 an der vorgesehenen Stelle nicht auf die Unico passte, da der Raum hier zu niedrig war.
Oweh.
Zitat von Michal
Als ich sie eingeschaltet habe, war ich maßlos enttäuscht. Man braucht hier wirklich nicht über Anblasgeräusche oder sonst was reden, was aus der Unico mit den eingebauten Lautsprechern kommt hat kaum etwas mit einer echten Pfeifenorgel zu tun – eigentlich rein gar nichts.
Hartes Urteil...
Zitat von Michal
Also eine zweite Pipe 27 musste her
Da kriegt man ja Angst...
Zitat von Michal
Fazit: die Unico 500 klingt nun eindeutig besser als die Hauptwerk-Skinner! Hauptwerk klingt irgendwie immer wie eine CD. Die Unico klingt wie eine echte Orgel – vielleicht nicht perfekt, aber authentisch und sie imitiert eben keine Orgel, sondern sie ist eine Orgel!
Hochinteressant! Aber welch Aufwand... Mit der Materialschlacht im Regelfall wohl nur für Kirchgemeinden machbar - und ob in sehr großen Räumen das Pipe 27 genügt, weiß ich nicht.
Letzteres war auch immer mein Argument PRO Unico: Sie erzeugt den Klang, sie imitiert ihn nicht. So gesehen ist sie eine 'echte' Orgel.
Zitat von Michal
PS: Ich habe nun auch auf die 1.7 Firmware upgedatet und die neuen Stimmen sind echt toll. Insbesondere eben die Mixturen sind wesentlich lebendiger.
Aber auch hier eine interessante Überraschung: als ich die alten Register durch alle neuen Stimmen ersetzt hatte war das volle Werk einfach nicht mehr harmonisch – als wären zwei unterschiedliche Orgeln zusammen gebastelt worden. Für sich klang jede der neuen Stimmen besser als die alten, nur im Zusammenspiel eben nicht. Ich habe nun einzelne ersetzt, aber eben gerade nicht die neuen schönen silbernen Barock-Mixturen. Der Klang war dann einfach zu obertonreich, sprich unangenehm.
Es ist eben ein Unterschied ob sich viele Obertöne und silberne Klangfarben in einer Kirche befinden oder im Wohnzimmer! Die amerikanische "sanfte" Abstimmung ist im Wohnzimmer einfach ohrenfreundlicher – insbesondere wenn man relativ reale Lautstärken spielen möchte.
Womit durch das Update die Unico womöglich noch 'kirchenfähiger'. Spannend, spannend!
Im Wohnzimmer würde ich in jedem Fall die silbrigen Mixturen nehmen - aber ohne Nachintonation wird es wohl weder in der Kirche noch zuhause etwas werden.
Zitat von Michal
Also eine zweite Pipe 27 musste her (die Verbesserung durch eine war schon unglaublich - was sollten dann erst zwei bringen). Bbeide Pipe 27 nun an die Wand (nach ganz oben an die unterkante der Decke) und mit den einzelnen Ausgangskanälen der Unico (4-Kanal) und einem speziellen Panning, das mir von Viscount eingerichtet wurde angesteuert. Die Orgel in die Mitte des Raums auf ein Podest (hier gibt es am wenigsten stehende Wellen und man braucht zu den Pipe 27 auch einfach etwas Abstand damit sich Raumklang erzeugen kann).
Wow! - eine Unico 500 und zwei Pipe 27 in einem Kellerraum!
Kann man davon mal ein Foto sehen?
LG Aeoline
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