Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Das neue Gotteslob 2013
Dass zwischen dem musikalischen Empfinden von Norddeutschland und Ostösterreich wahre Welten liegen, haben wir hier ja nicht erst einmal dokumentiert. [grin]
Meiner Meinung nach ist GL 74,1 einer der schlechtesten Kehrverse überhaupt. Warum der Text zweimal gesungen werden muss, erschließt sich mir nicht. Die Vorgabe aus dem Lektionar wäre die ebenso simple wie kurze Zeile „Wie könnte ich dich je vergessen, Jerusalem?“
Einige Amerkungen:
1. Die im Gotteslob abgedruckten Psalmen sind für den Antwortgesang weder eingerichtet, noch vorgesehen. Die Psalmodien sind für den antiphonalen Gesang im Stundengebet vorgesehen, der Antwortpsalm wird aber responsorial gesungen. Dafür gibt es entsprechende liturgische Bücher (Münchener Kantorale, Freiburger Kantorenbuch, antwortpsalm.de) In diesen Büchern sind alle Psalmen enthalten.
2. Im Schott (auch online) sind die entsprechenden Antiphonen mit GL-Nummer angeben, sofern keine wörtlichen im Gotteslob abgedruckt sind, wird auf eine Alternative verwiesen. So auch am 4. Fastensonntag
3. Was die Fastensonntage betrifft habe ich nun wirklich für jeden mindestens ein passendes Lied gefunden. Man muss halt seinen Blick über den Themenkomplex "Österliche Bußzeit" hinausrichten. Jene Rubrik vermeide ich ohnehin wo es nur geht, solange ich andernorts etwas passendes finde. Fastenlieder müssen - im Gegensatz zu Adventsliedern - nicht zwangsläufig gesungen werden.
Bei den Lutheranern gibt es sechs Predittext-Reihen. Das heißt: Nicht alle Lesungen wechseln jährlich, aber die Bibelstelle, über die gepredigt wird. Zur Ordnung (samt Wochenliedern):
http://www.fachstelle-gottesdienst.de/fi...Ebersichten.pdf
Zur Sommersonnenwende habe ich auch dieses Jahr das schöne "Das Jahr steht auf der Höhe" auf den Liedplan gesetzt; die Melodie ist entlehnt von "Wie lieblich ist der Maien" und folgt im Wesentlichen der Melodiefassung des Evangelischen Gesangbuchs. Gerade deshalb aber frage ich mich, warum die GL-Fassung sich von der EG-Fassung in genau einem Ton unterscheiden muss.
Ob da schlicht ein Setzfehler passiert ist?
#965 RE: Das neue Gotteslob 2013
Wie auch immer, wenn ökum. zwei Traditionen aufeinander treffen kommts halt zu einer punktuellen Zweistimmigkeit.
Wenns bewußt passiert ist, wollte man das Zeilenstartintervall zum 3. Male wiederholen.
Bei uns fiele es eh nicht ins Gewicht, weil die Gemeinde den Steuerleinsatz sowieso auswändig viertimmig sänge.
Von Traditionen würde ich im Fall von GL 465 nicht sprechen, immerhin war dieses Lied im GL2013 neu...
Ja, der Steuerleinsatz. Eigentlich verstehe ich nicht, warum man nicht die originale Melodie genommen hat - und zwar sowohl bei Evangelens als auch Katholens. Wenn man sich vor dem 16tel-Sprung fürchtet: Auch dafür gibt es Lösungen.
#967 RE: Das neue Gotteslob 2013
Wenn man die Traditionsschau auf das GL beschränkt, hast Du recht.... aber da gibt es durchaus auch noch andere christliche Schattierungen, die in ihren Gesangbüchern die Steuerleinmelodie seit Generationen in ihren Gesangbüchern tradieren.... darunter auch katholische Dialekte.... Prost:
Ja, ich kenne sowas. Bei uns im Burgenland hat man auch alle paar Jahre mal ein Ergänzungsheft zum GL produziert mit durchwegs päDagogisch wertvollen Liedchen. Da wurde die burgenländische Seele in all ihren Abgründen sichtbar: „Mach von heil’ger Liebe wund / alle Seelen in dem Bund...“. Und dann steht da in meinem Regal noch das Gesangbuch der Donauschwaben; ein Kronjuwel der Layoutkunst. Nur noch übertroffen von den detaillierten Quellenhinweisen; da steht unter jedem zweiten Liedchen der erschöpfende Hinweis „Temeswar“. [grin]
#969 RE: Das neue Gotteslob 2013
Ich habe heute auch GL 465 auf den Liedplan gesetzt und bewußt vorher nicht eingeübt.
Die Gemeinde hat voll mitgezogen, obwohl das Lied bei uns noch nie gesungen wurde.
Es ist leider auch eines derjenigen, welche nur an einem oder zwei Sonntagen im Jahr überhaupt Anwendung finden können. Das ist wiederum nicht günstig gerade bei neuen Liedern mit etwas schrägeren Melodien, die erst einmal den Weg in die Köpfe der schon etwas angealterten Gemeinde finden müssen.
Die eine Note, die im GL im Vergleich zum EG anders ist, scheint verschmerzbar.
An einen Satzfehler glaube ich eher nicht.
Die Unterschiede zum Steurlein-Satz sind aber in GL und EG schon deutlich.
#970 RE: Das neue Gotteslob 2013
Das ist doch dann wirklich genial gelaufen. Im Volksliedgut, das in dt. Volksschulen bis in die 60iger Jahre gepflegt wurde, gehörte die Steuerleinmelodie als "Wie lieblich ist der Maien" zum Repertoire. Selbst wenn man die Melodie nicht kennt, können normal singbegabte ab spätestens Vers 2 mitsingen.
Bei uns wackelten beim Singen der Steuerleinmelodie die Wände. Aus dem Off waren sogar die Unterstimmen des Steuerleinsatzes da [wink]
Die 2. Auflage des Gotteslob wurde offenbar schon unters Volks gebracht, siehe hier:
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/homburg/sanktingbert/die-zweitauflage-des-gesangbuches-gotteslob-liegt-vor_aid-23870839
oder hier:
https://www.metropolnews.info/mp348087/speyer-zweitauflage-des-gotteslob-erscheint-speyerer-dioezesanausgabe-ab-10-juli-2018-auf-dem-markt
Interessant finde ich diese Bemerkung:
Zitat
Und nicht zuletzt hat sich teilweise der Seitenumbruch geändert, was das Singen der Lieder erleichtert.
Ob das auch den Stammteil betrifft?
Habe gerade das hier gelesen: https://kukikblog.wordpress.com/2018/12/01/o-herr-wenn-du-kommst-gl-233/
Eine Zeitlang habe ich Stingls Blog ja für durchaus lesenswert gehalten, aber seit geraumer Zeit ergeht sich der gute Mann nur noch im Kritisieren. Seine immer wiederkehrenden Versuche, Melodien umzuschreiben, bis sie ihn sein tonales Weltbild passen, nerven mich inzwischen genau so wie sein fortwährendes Meckern über – nach seinem Empfinden – lyrische Mankos.
GL 233 zählt für mich zu den großen Gewinnen im neuen GL, textlich wie melodisch.
Aber wer das berühmte Haar in der Suppe sucht, der wird es gewiss auch finden... Dagegen:
Ich habe vor kurzem den Vorabdruck eines Buches von Winfried Offele gelesen (ich kenne ihn lange persönlich) und will ihm raten, es nicht zu verlegen. Es ist ähnlich wie der Blog hier. Irgendwie klingt es immer wie "bähhhh, ich durfte nicht mitmachen und jetzt ist alles sch...." Ja, auch ich finde, dass es weniger Gelungenes im GL gibt, aber einen Totalverriss hat es auch nicht verdient .
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!