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Physis versus Sampling
Na also die Flöten sind Geschmackssache. Und das Roland Modell ist eine eher europ. Sache, wie die Amis Billiginstrumente fast nur für diesen Markt in Europa bauen. In USA gibt es diese Modelle die Du beschreibst auch nicht, bzw.Roland classic hat dort eher eine Art 1 Manual Keyboard Ausführungen.
Und eben, Roland classic ist nicht Rodgers. Ganz wichtig.
Zitat von holpijp
Und das Roland Modell ist eine eher europ. Sache, wie die Amis Billiginstrumente fast nur für diesen Markt in Europa bauen.
Falsch, die C-Modelle von Rodgers werden in Japan gebaut.
Zitat von holpijp
Roland classic ist nicht Rodgers. Ganz wichtig.
Irrelevant, weil falsch.
Rodgers ist eine 100%ige Roland-Tochter. Das technische Prinzip der Roland C-330/380, das kein reines Sampling, sondern eher einen Sampling+Modeling-Mix darstellt, ist über die Rodgers 500-er Serie bis nach oben zur Infinitiy durchgereicht worden, natürlich in komfortablerer Konfiguration. Übrigens paßt der Elektronikteil der Infinity wie der der C-330 in eine Zigarrenskiste hinein, wie ich damals nach der Europa-Premiere der Infinity (St. Martin) mit Bildern hier im Forum belegte.
Zitat
Also: Beweise deine These — oder verschone uns in Hinkunft damit.
Hier steht doch nur These gegen These, wo ist das Problem? Den Gegenbeweis, dass Viscount tatsächlich auch diese Detail modelliert, ist man schließlich auch bislang schuldig geblieben und keiner fordert, diese Behauptung zu unterlassen.
Fest steht, dass ab diesem Punkt Viscount tatsächlich eine Menge modelliert. Wer sich die Patentschrift einmal vornimmt wird staunen, wieviele Oszillatoren und Zufallsgeneratoren zum Einsatz kommen, um den Klang nach dieser ominösen Pfeifenklang erzeugenden Black Box (deren Arbeitsweise ich in dem betreffenden Zitat genannt habe) zu variieren und lebendig zu gestalten! Darauf zielte auch mein Frage an Wichernkantor ab: Wie deutlich ist denn seinen fachkundigen Ohren nach bei PM diese "künstliche Lebendigkeit" zu hören? Ist es das, was er mit "Modelierbarkeit" meint?
Zitat
Jedenfalls hat Viscount nicht die relevanten, tatsächlichen Patentrechte über das System Physical Modeling sondern Yamaha hat diese, da Yamaha zusammen mit der Uni Stanford dieses System entwickelte und bereits 1989!!!! (alles also alte Hüte) einen Phys. mod. Synthesizer, den Yamaha Synthesizer mit Pysical mod. schon 1994 auf den Markt brachte.
Nunja, es ist ja nicht so, dass es für jedes Problem nur eine Lösung gibt. Man verdrehe die Reihenfolge relevanter Schritte einer patentierten Vorgehensweise und befindet sich damit oft schon wieder im unpatentierten Raum. Wäre dem so, dass Yamaha alle denkbaren Basispatente auf PM hielte, wäre die schon angeklungene Softwaree Aeolus garnicht möglich.
Zitat
Das technische Prinzip der Roland C-330/380, das kein reines Sampling, sondern eher einen Sampling+Modeling-Mix darstellt, ist über die Rodgers 500-er Serie bis nach oben zur Infinitiy durchgereicht worden, natürlich in komfortablerer Konfiguration.
Ein Beleg für die Annahme, dass sich Sampling modellieren lässt, damit nicht am Ende ist und für die Hersteller von Premium-Sampling-Orgeln eine gute Ausgangsbasis darstellt, sich dem perfekten Klang zu nähern. Mithin ein weiteres Argument dafür, dass es zumindest für diesen Hersteller tatsächlich keinen tragfähigen Grund gibt, Sampling völlig zu verlassen.
#67 RE: Physis versus Sampling
Nach dem überfliegen dieses threads liegen mehrere Dinge bei mir "obenauf":
Zunächst muß ich ganz viele "likes" an Machthorn und auch an holpijp vergeben. In vielen Dingen sprecht ihr mir sowas von aus der Seele daß ich beinahe inflationär den Daumen hoch vergeben würde! Aus diesem Grunde spreche ich es hier extra an, um nicht eine Flut von "likes" zu vergeben
Persönlich habe ich mehrere Instrumente gespielt und gehabt. Jedes Instrument eines anderen Herstellers trägt dessen Handschrift. Das war bei Pfeifenorgeln so und ist im Bereich der DO nicht anders. Damit hat jedes Instrument sein Alleinstellungsmerkmal. Und jedes Instrument hat seine Daseinsberechtigung!
Welche Technik mein (für meine Ohren und mein Gefühl) gut klingendes Instrument hierbei in sich beherbergt ist mir zunächst mal ehrlich gestanden vollkommen wumpe!
Wenn wir davon ausgehen daß (nach meiner Lesart!) jemand sagt, daß Sampling einfach nicht mehr klingt, so ist das für ihn persönlich vielleicht auch richtig! Allerdings sollte er dabei auch berücksichtigen, daß es sich bei Hauptwerk auch um Sampling handelt Und wer würde behaupten, daß das Instrument bei Jörg Glebe nicht klingt?! Es ist und bleibt unter anderem eine Frage der Abstrahlung! Deshalb klingen auch Monarkes so, wie Monarkes klingen!
Ja, wenn ich viel Geld haben würde! Dann gäbe es für mich nicht viele Alternativen zu meinem Instrument zu Hause. Vielleicht eine neue Excellent 242, oder eine schöne Roland C330 oder 380 die übrigens nach meinem Wissen zwischenzeitlich auch in USA gebaut werden oder eine Monarke.
Auch ich bin ein Behaupter. Ich behaupte nämlich auch, daß am Anfang einer Physis Orgel eine Pfeife(naufnahme) steht. Es kann vielleicht sein, daß tatsächlich nur noch hinterher irgendwie der Klang in der Orgel errechnet und per Zufallsgeneratoren schön gerechnet wird! Aber der Zufallsgenerator hat mir auch noch nie meine Lottozahlen schön gerechnet
Eines jedoch sollten wir meiner Meinung nach beachten: Es gibt derzeit weder einen Beweis daß Physis nicht samplingbasierend arbeitet noch daß es samplingsbasierend arbeitet. Dementsprechend sollten wir vielleicht doch ein wenig vorsichtig sein mit dem Unterbinden irgendwelcher Aussagen anderer!
Jeder hat das Recht, sein persönliches Hörempfinden für sich gut zu finden. Und ich persönlich sehe (für mich) keinen Grund, meine Sampling-Orgel wegzugeben für eine Physis Orgel! Mir ist es wichtig, auf meinem Instrument zu spielen und nicht an meinem Instrument zu spielen. Klanglich habe ich bei mir das Gefühl an einem Instrument zu sitzen, welches sehr wenig Töne ausrechnet, sondern sehr viele einzelne Samples besitzt die nicht hochgerechnet wurden. Habe gerade eine Flöte gespielt. Nur mit meinen "Rundies" obendrauf ist das ein himmlischer Genuß! Ich habe sogar Flötenschwebungen. Und die klingen richtig richtig gut! Und zwar auch aus der reinen Hosenbeinbeschallung oder über Kopfhörer! Und ich glaube daß ich für mich genau richtig liege mit meinem Sampling Instrument! Trotzdem würde ich nicht sagen daß jemand anderes falsch liegt mit PM ober Obertonsynthese!
Ich bin absolut sicher, daß es vielleicht den einen oder anderen Hersteller geben wird, der vielleicht auf PM mit aufspringen wird. Notfalls vielleicht auch durch (verdeckte) Zukäufe seitens eines anderen Herstellers. Als Beispiel diene hierzu die Firma ISA. Diese wurde ausgangs der Analogtechnik seitens Johannus aufgekauft weil für die kleine Manufaktur leider die Investitionen damals zu groß gewesen wären, in Sampling zu investieren! ISA hat hervorragend klingende Instrumente hergestellt die zudem richtig gut verarbeitet waren. Die letzten Gehäuse bekamen das Schildchen Monarke. Und wohin das führte können wir heute noch ertasten, erhören......... [smile]
Aber ich fest davon überzeugt, daß es weiterhin Firmen geben wird, die in Sampling Geld investieren werden! Und das ist auch gut so.
Klingt komisch, ist aber so
Zitat
Yamaha hat die gesamten Basis Patente für das Phys. mod. . Sie verkaufen diese Lizenzen hierauf eben an interessierte Firmen...
Hmm, ich wage das einfach mal zu bezweifeln. Aeolus z.B. ist ein Open-Source-Projekt, welches
1.) nicht die Mittel hätte, Lizenzen zu kaufen und
2.) das Ergebnis dann nicht als Open-Source vermarkten dürfte.
Tatsächlich alle Patente an einem Konzept zu halten ist auch schwierig, weil man dann von voren herein alle denkbaren technischen Hintertürchen patentieren lassen udn die Patente verwerten müsste. Gerade letzteres ist sehr schwierig, aber notwendig, wenn man im Rechtsstreitsfall das Patent auch tatsächlich behalten will. Wer eine Ahnung davon bekommen will was das bedeutet, darf sich gerne mal durch die Hunderte von Softwarepatent-Prozessen der letzten Jahre googeln.
Ja Machthorn in den USA ist die Patenrechtslage so, dass -um bei einem konkreten Beispiel zu bleiben-allein Allen auf seinen Orgeln bis in die 1980-er Jahre unten eine Patentrechtsmarke klebte, wo allein für das Modell System 202, 188 Patentnummern ausgeführt waren. Dazu der Zusatz:"und weitere auch ähnliche 300 Patentnummern."(codes). Allein ALLEN´s Chiff Patent, betrug 65 Einzelnummern und Einzelsegmentpatente für allein das Anblasgeräusch , also nur für das was man hört, da war die techn. Patentierung des entsprechenden IC noch gar nicht enthalten.... Also ziemlich dicht. Nach Patentrechtsverletzungen seitens Yamaha an Allen und dem gewaltigen Strafmass,haben diese von der umfangreichen Patentrechtslage der Amis aber sowas von gelernt...
Letztlich muss ja auch Aeolus, selbst wenn sie noch so open source freundlich sind, eine techn. Grundausstattung besitzen und die kostet ja auch. Dazu gibt es auch die Möglichkeit, und Lizenzgebühren richten sich auch nach dem Kapital, Gewinnstreben. Dies ist bei Aeolus ja kaum der Fall.
Wie auch immer, es ist und bleibt eine Geschmackssache und Sampling ist mit Sicherheit noch lange nicht ausgereizt, wenn es denn jedes Jahr was neues sein MUSS auf Teufel komm raus, und wir uns heute schon alle einreden sollen, mit unseren Glorias heute schon so total daneben mit unserem Gehör zu liegen, wie es uns die nächsten und übernächsten Modelle so richtig beweisen sollen.. Nur Musik machen das scheint so gar nicht mehr wichtig zu sein...
Zitat von Uwe Madsak
Ich behaupte nämlich auch, daß am Anfang einer Physis Orgel eine Pfeife(naufnahme) steht.
Dass am Anfang jeder Digitalorgel zumindest ideell eine Pfeifenorgel steht, scheint mir unstrittig. Die Pfeifenorgel ist nun mal das Urbild, dem die Digitalorgelhersteller in je eigener Weise gerecht zu werden suchen. Viscount selbst betont, dass bei der Entwicklung von Physis jahrelang direkt "an der Pfeife" geforscht worden sei. Aus diesem Satz höre ich aber nicht, dass dem generierten und modellierten Klang ein Sample zugrunde gelegt werden müsste, weil sozusagen die Kernsubstanz des Pfeifenklangs (seine "Seele"?) aus irgendwelchen Gründen unmodellierbar wäre.*) Im Gegenteil hat Viscount sich stets bemüht, das radikal Neue von Physis herauszustellen und deutlich vom Sampling abzugrenzen. Mittels Physis würde der Klang nunmehr generiert und nicht mehr reproduziert — so drückte es der Sprecher in einem der Promo-Videos aus.
Gibt es denn einen triftigen Grund, Viscount mit einem Misstrauensvotum zu belasten?
Beim Lesen mancher Beiträge drängt sich mir durchaus die Frage auf, inwieweit das Verbreiten falscher Gerüchte als geschäftsschäDigend ausgelegt und in weiterer Folge beklagt werden könnte. Schon aus dieser Perspektive wäre ich mit unbewiesenen Behauptungen ein wenig vorsichtiger.
Es ist mir ein Rätsel, was hinter der neuen Lust am Gerüchtekochen steckt. Gibt es möglicherweise ein Interesse daran, Viscount am Zeug zu flicken? Wenn ja, warum? Oder geht es vielleicht darum, dass nicht sein kann, was nicht sein darf? Wird Physis vielleicht gar als "Bedrohung" für jene Hersteller betrachtet, die nach wie vor auf Samplingbasis arbeiten? Möchte man das bedrohlich erscheinende Neue bewusst schlechtreden? Oder klingt Physis vielleicht schon so gut, dass Manche schlicht nicht glauben können, dass solcher Klang errechnet und nicht ersamplet ist?
Fragen über Fragen.
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*) Nennt mich theologisch verbildet, aber irgendwie muss ich bei unserer Diskussion dauernd an die Debatte um den sog. Kreationismus denken, der selbst in unserer Zeit noch nicht aus den Köpfen mancher Menschen verschwinden will.
Was du beschreibst, ist ja auch durchaus richtig, bezieht sich auf die von Yamaha gemachten und geutzten Erfindungen und das ist patentrechtlich mit Sicherheit wasserdicht.
Aber ich gebe nochmals zu bedenken, dass es unmöglich ist, alle denkbaren Alternatven gleich mit zu erfinden, sie zu patentieren und die Patente auch dann noch zu halten, wenn man sie nicht verwertet.
Als Beispiel mögen die vielen Prozesse zwischen Google, Microsoft, Apple, Samsung, HTC etc. dienen, die sich um die Bedienung eines Smart-Devices mittels Touch-Screen drehen. Auch hier haben Erfinder immer wieder Lücken aufgetan, in die sie schlüpfen konnten, selbst wenn die Patentlage noch so wasserdicht erschien.
Zitat von Machthorn
Aber ich gebe nochmals zu bedenken, dass es unmöglich ist, alle denkbaren Alternatven gleich mit zu erfinden, sie zu patentieren und die Patente auch dann noch zu halten, wenn man sie nicht verwertet.
Ist das nicht eine sehr banale Erkenntnis? Auch Klaviaturen, Lautsprecher, Kabel, Displaytechnologie, Betriebssystemsoftware, Aufnahmetechnologien und vieles mehr wurden bereits erfunden, bevor die Orgelhersteller sich aus dem reichen Pool der fertigen Komponenten bedienten. Schmälert das etwa die Leistung von Johannus & Co.? Ich denke nicht. Es besteht wohl keine Notwendigkeit, das Rad täglich neu zu erfinden.
Zitat
Im Gegenteil hat Viscount sich stets bemüht, das radikal Neue von Physis herauszustellen und deutlich vom Sampling abzugrenzen. Mittels Physis würde der Klang nunmehr generiert und nicht mehr reproduziert — so drückte es der Sprecher in einem der Promo-Videos aus.
Gibt es denn einen triftigen Grund, Viscount mit einem Misstrauensvotum zu belasten?
[...]
Es ist mir ein Rätsel, was hinter der neuen Lust am Gerüchtekochen steckt. Gibt es möglicherweise ein Interesse daran, Viscount am Zeug zu flicken? Wenn ja, warum? Oder geht es vielleicht darum, dass nicht sein kann, was nicht sein darf? Wird Physis vielleicht gar als "Bedrohung" für jene Hersteller betrachtet, die nach wie vor auf Samplingbasis arbeiten? Möchte man das bedrohlich erscheinende Neue bewusst schlechtreden? Oder klingt Physis vielleicht schon so gut, dass Manche schlicht nicht glauben können, dass solcher Klang errechnet und nicht ersamplet ist?
Genau das ist es eben: Viscount hat sich marketingseitig (nichts anderes ist ein Sprecher) benüht, das Neue am Klang herauszuarbeiten. Das ist ihr gutes Recht, und es ist ja in der Tat revolutionär, einen Klang nicht statisch wiederzugeben sondern dynamisch zu beleben. Das ist das Kernelement am Physis-Klang, das ist es, was man als neu hören kann. Was man nicht hören kann ist, ob der eigentliche Pfeifenklang, die Wurzel, als Sample oder Formel vorliegt. Genau über diesen Punkt macht Viscount tatsächlich keine eindeutige Aussage - weder im Marketing noch in der Patentschrift. Ich spreche also nicht Viscount das Mißtrauen aus, sondern denjenigen, die die von Viscount getätigten Aussagen unverrückbar so interpretieren, dass alles modelliert wird. Wir wissen es schlicht nicht und Alternativen sind denkbar.
Umgekehrt frage ich mich, warum an dieser Theorie so ideologisch festgehalten und die Möglichkeit, Minisamples als Wurzel zu verwenden als völlig undenkbar dargestellt wird. Steckt dahinter möglicherweise das Unbehagen, ggf. doch garnichts dermaßen neues gekauft zu haben? Dann bleibt festzuhalten: Der Umgang mit dem Pfeifenklang, dessen Belebung ist neu! Es gibt keinen Grund, vor einer möglichen Samplingwurzel Angst zu haben.
Die "Forschung an der Pfeife" kann übrigens auch ein anderes Ziel als den Basisklang gehabt haben, nämlich das Ergründen von dessen Fluktuationen.
Nein,wir wünschen Viscount 100000 Jahre Leben, alles ok und hochinteressant. Und woher nimmt Viscount nun seine Klänge oder aus was werden diese denn nun generiert oder modelliert?
Mal ganz konkret nachgefragt. Was ist die Grundlage für das was dann modelliert werden soll. In der Töpferei brauche ich Lehm zum modellieren, oder reicht es aus, nur am Lehm zu forschen und mit Hilfe von Nichts einen Krug zu modellieren?
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