Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Kleine zweimanualige Dispositionen
Zitat
Hallo an alle,
ich kann auch noch eine Disposition beitragen :
(...)
Mir fehlt hier nur ein leiserer Streicher und ich hätte Sesquialtera zerlegt.
Die Flöten haben sehr viel Charakter und ergeben schöne Mischungen. Föte 8 und 2 im HW klingen richtig duftig leuchtend.
Hallo Bombarde16,
eine fast identische Dispo hatte meine ehemalige Dienstorgel, nur kurze Zeit später von Weimbs gebaut.
HW
Prinzipal 8'
Koppelflöte 8'
Oktave 4'
Waldflöte 2'
Mixtur IV 1 1/3'
Trompete 8'
NW
Holzgedackt 8'
Salizional 8'
Rohrflöte 4'
Sesquialtera II (ab f°
Prinzipal 2'
Sifflöte 1 1/3'
Pedal
Subbass 16'
Oktavbass 8'
Choralflöte 4'
Fagott 16'
Vollmechanisch, Normalkoppeln als Einhaktritte, beide Manualwerke auf Zwillingslade, Tremulant (auf beide Manualwerke), Pedalwerk im hinterständigen Vollgehäuse.
Ein sehr liebliches, schmuckes Dorförgelchen in neugotischer Kirche. Die Trompete mit Schmackes, das Fagott mit relativ engen Bechern und Drehdeckeln sehr dezent. Flöten wie bei deiner Orgel überzeugend, der Sesquialter eine tolle Solostimme. Was auch geht und gut klingt: NW Flöte 4' und Sesqu., HW Flöte 8' und 2', Manualkoppel. Dann muss man sich aber beim Begleiten des weiten Kornettes (HW) auf dem zweiten Manual in den unteren anderthalb Oktaven aufhalten...
Der Oktavbass aus Holz, wie eine frz. Flûte; die Choralflöte im Pedal wirklich nur flötig, hätte ich so nicht bestellt. Der Salizional 8' war damals auf ausdrücklichen Wunsch des Himmeroder Abteiorganisten Raimund van Husen zur Begleitung der Vorsänger eingebaut worden und bis zum tiefen C offen. Wunderbar, über den war ich sowas von froh, obwohl sehr leise. Ein festliches, niemals aufdringliches Mixturplenum. Weimbs hat den Bogen halt raus...
#33 RE: Kleine zweimanualige Dispositionen
Ich stelle mal eine Wechselschleifen-Disposition einer "konventionellen" kleinen Zweimanualigen gegenüber. Mich würde mal interessieren, wie groß die Ersparnis bei der Wechselschleifenlösung wirklich ist - d.h. wieviel mehr Geld die bestellende Gemeinde dafür aufbringen müsste, an jedem Registerzug auch ein echtes Register zu hören.
I.
Prinzipal 8'
Spitzflöte 8'
Oktave 4'
Offenflöte 4'
Sesquialter 2f
Superoktave 2'
Mixtur 4 f 1 1/3'
Trompete 8'
II.
Gedackt 8'
Salizional 8' (ab c)
Rohrflöte 4'
Waldflöte 2'
Oktävlein 1'
Hautbois 8'
Ped.
Subbass 16'
Offenbass 8' (Holz)
Fagott 16'
Wechselschleife (W in II)
Manual:
Prinzipal 8'
Spitzflöte 8' W
Gedackt 8' W
Salizional 8' (ab c) W
Oktave 4' W
Rohrflöte 4' W
Sesquialter 2 f W
Superoktave 2' W
Oktävlein 1' W
Mixtur 4 f 1 1/3'
Trompete 8'
Oboe 8' W
Pedal w.o.
Haben wir jemanden, der das grob kalkulieren könnte? Wenn nicht, frage ich mal einen befreundeten OBM.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Haben wir jemanden, der das grob kalkulieren könnte? Wenn nicht, frage ich mal einen befreundeten OBM.
Ja, das würde mich auch sehr interessieren.
Wenn die Ersparnis dazu ausreichen würde, die Wechselschleifen-Lösung klanglich so gravitätisch wie den von Kirchenmusiker vorgestellten Entwurf zu machen, was würdest du bevorzugen, wenn der Raum schon mittelgross ist?
Schaut Euch mal diese Dispo an.
Mit etwas Kreativität lassen sich dem Örgelchen schöne Klänge entlocken.
http://www.kath-bruchsal-michaelsberg.de/html/orgel161.html
Zitat von Orgelfan
Schaut Euch mal diese Dispo an.
Mit etwas Kreativität lassen sich dem Örgelchen schöne Klänge entlocken.
http://www.kath-bruchsal-michaelsberg.de/html/orgel161.html
Ja, das glaube ich gerne. Sieht sauber gearbeitet aus. Spielst du dort öfter / gelegentlich?
Nur die Registerbeschriftungen sind etwas merkwürdig. Ob es für die Schreibweise "Flagonet" historische Vorbilder gibt? Und warum hat die Orgel "Rohrflöten" (erinnert mich an das süDdeutsche "a Haxen", aber nur ne Waldflöt? [grin]
Zitat von Martin78
Ja, das glaube ich gerne. Sieht sauber gearbeitet aus. Spielst du dort öfter / gelegentlich?
Ja, wenn es meine Zeit, von der ich leider noch zu wenig habe, zulässt kann ich dort spielen.
Zitat von Martin78
Nur die Registerbeschriftungen sind etwas merkwürdig. Ob es für die Schreibweise "Flagonet" hitorische Vorbilder gibt? Und warum hat die Orgel "Rohrflöten" (erinnert mich an das süDdeutsche "a Haxen", aber nur ne Waldflöt? [grin]
Hängt glaube ich damit zusammen daß es in dem Örtchen mal einen Orgelbauer
namens Stein gab, auf den diese Register zurückzuführen sind. Normal findet man eine Waldflöte
eher be 4` oder 2` angesiedelt.
#38 RE: Kleine zweimanualige Dispositionen
Ja, alles drin, was man so braucht. Nur würde ich so einer Wechselschleifen-Orgel auf jeden Fall einen Manual-1'er geben, damit II eine Klangkrone hat und die Mixtur exklusiv auf I bleibt. Hier in der Gegend haben die größeren barocken Einmanualigen sehr oft einen frei registrierbaren 1'. Ich erlebe ihn in der Spielpraxis als ungemein vielseitiges Register.
LG
Michael
#39 RE: Kleine zweimanualige Dispositionen
Zitat von Martin78
Wenn die Ersparnis dazu ausreichen würde, die Wechselschleifen-Lösung klanglich so gravitätisch wie den von Kirchenmusiker vorgestellten Entwurf zu machen, was würdest du bevorzugen, wenn der Raum schon mittelgross ist?
Hm, ich würde meiner "echten" Zweimanualigen noch zwei 16'er geben - dem Hw. eine nicht zu spitze, trotzdem schön durchzeichnende Quintade (unten runder, oben quintiger intoniert), dem Ow. einen sanft summenden, stimmfesten Dulcian 16' mit 8' Becherlänge. Und aus meiner Privatschatulle würde ich dem Ow. einen singenden Prinzipal 4' stiften. Damit kriegt man eine mittelgroße Hütte voll, ohne das was brüllen muss ...
LG
Michael
Ich hätte mal eine praktische Frage an die mit diesen Wechselschleifensystemen Erfahrenen:
Steht mir auf beiden Werken gleichzeitig das komplette Registerportfolio zur Verfügung, oder kann ich ein Register jeweils nur einmal gleichzeitig vergeben (z.B. wenn ich 2 Vierfüßer Pr4 und Fl4 habe und die Flöte ins HW ziehe, muss ich dann zwangsweise das Prinzipal ins OW nehmen)? Letzteres würde die Flexibilität ja wieder deutlich einschränken. Die verlinkte Orgel http://www.kath-bruchsal-michaelsberg.de/html/orgel161.html sieht ja hingegen so aus, als wären alle Züge doppelt angelegt. Ich habe aber auch schon gesehen, dass man einen Registerhebel entweder nach links oder rechts schiebt, je nach Manual, da ist die Sache natürlich eindeutig.
Die Wechselschleife funktioniert ja eigentlich wechselseitig; d.h. ich würde erwarten, dass man ein Register nur hüben oder drüber ziehen kann und wenn ich dann das Register auf der anderen Seite (raus)ziehe, die erste Registermanubrie wie von Geisterhand reingezogen (abgestoßen) wird. Ansonsten bräuchte man ja die Manualkoppel nicht, die das volle Werk herstellt, wenn du auf dem 2. Manual auch was gezogen hat.
Ich kenne eine Wechselschleifenorgel, die das Ziehen eines Registers auf beiden Manualen gleichzeitig zulässt - mit dem Ergebnis, dass dadurch an dem Register der Windruck in die Knie geht und das Register übel detoniert. (Diese Kleinorgel hat zu allem Übel nur einen 8' insgesamt!) Die andere WS-Orgel, die ich kenne, ist so gebaut, dass beim ziehen eines Registers auf einem Manual, es auf dem anderen automatisch abgestoßen wird (sofern gezogen).
Also würde ich sagen: Nein, geht nicht auf beiden Manualen gleichzeitig. Deswegen hab ich bei meinem Wechselschleifenvorschlag auch zwei flötige 8' vorgesehen, das finde ich z.B. beim Triospiel unentbehrlich.
Nunja, es kommt nicht unbedingt oft vor, dass man tatsächlich den selben Klang eines Registers auf beiden Manualen braucht, oft sind ja schon gewisse Unterschiede. So sind Prinzipale und Flöten im HW oft kräftiger intoniert als ihre Pendants in den Nebenwerken. Dann muss man halt sehen, was tatsächlich doppelt gebraucht wird und entsprechend disponieren. Aber wirklich wichtig erscheint mir gerade nur eine 8'-Flöte und ggf. Flöten und Prinzipale in 4'-Lage. Wobei ich im 4'-Bereich dann ggf. eher Prinzipal, Gemshorn und Rohrflöte nehmen würde, wenn unbedingt gebraucht. Das Gemshorn kann dann je nach Bedarf die starke Flöte oder den schwachen Prinzipal darstellen. Außerdem muss man ja nicht alle Register auf die Wechselschleife stellen.
Und dann sollte man noch bedenken, dass eine Wechselschleiife immer eine Sparmaßnahme darstellt, die schon deutlich mehr Flexibilität schafft als dedizierte Werke mit gleicher Registerzahl. Zum Vergleich mal zwei Vorschläge:
Ohne WS:
Zitat
I Hauptwerk
1. Prinzipal 8?
2. Rohrflöte 8?
3. Oktave 4?
4. Spitzflöte 4?
5. Superoktave 2?
6. Mixtur IV
II Hinterwerk
7. Gedackt 8?
8. Rohrflöte 4?
9. Nasat 2 2/3?
10. Gemshorn 2?
11. Terz 1 3/5?
12. Zimbel III
13. Oboe 8?
Pedal
14. Subbass 16?
15. Prinzipalbass 8?
16. Posaune 16'
Normalkoppeln
Mit WS:
Zitat
Hauptwerk
1. Prinzipal 8'
2. Hohlflöte 8'
3. Oktave 4'
4a. Superoktave 2', Vorabzug aus 4.
4. Mixtur IV
Wechselwerk (schwellbar)
5. Gedackt 8'
6. Gambe 8'
7. Vox Coelestis 8'
8. Rohrflöte 4'
9. Nasat 2 2/3'
10. Gemshorn 2'
11. Terz 1 3/5'
12. Trompete 8'
Pedal
13. Subbass 16'
14. Prinzipalbass 8'
15. Posaune 16'
Normalkoppeln
Welche Orgel wäre dir lieber?
Verstehe ich das richtig, Machthorn, dass das HW in deinem o.g. Beispiel fix ist und die Register des Wechselwerks entweder auf dem HW hinzugezogen oder auf dem SW alleine gespielt werden können?
Gute Intonation vorausgesetzt käme man mit der Variante 2 sicher weiter. Allerdings würde ich den ja noch fehlenden 16. Registerplatz noch mit einem flötigen 4' im HW ausstatten, der würde mir sonst bei div. Trio/Solo-Konstellationen regelmäßig fehlen. Ob man die VC8 unbedingt benötigt oder dafür nicht lieber noch etwas helleres (z.B. 1' od. 1 1/3' od. kleine Mixtur) ins Wechselwerk bringt, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben.
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!