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Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
heidemusikant
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gelöscht
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#136 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Zitat von Ebi
Also ganz so ist es ja nicht: Man kauft - so man möchte - doch eine Orgel mit einem erstklassigen Vorbild und weiss was man bekommt; ein Probespiel gehört ja auch vor dem Kauf unabdingbar zum Prozedere - insofern ist da keine "Katze im Sack". Es sei denn, man bestellt JETZT, anstatt noch die wenigen Tage zu warten...
Naja, man weiß aber nach dem 7. November erst einmal auch nur, wie die aktuell angebotenen Samplesets klingen, nicht aber, wie es um spätere Sets steht. Darauf bezog ich die "Katze im Sack"...
#137 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Na ja, Leute, jetzt lasst das Gerät erst mal kommen.
Johannus wäre ja schön blöD, eine Orgel am Markt zu positionieren, die von vornherein als "Plattform" zur Wiedergabe komplett gesampleter Instrumente konzipiert ist, um dann die zusätzlichen Samplesets im Schrank liegen zu lassen. Wenn sich das 'rumsprechen würde, sänken die Absatzzahlen rapide.
Das ist vor Jahren einer anderen Firma ja passiert mit einer Orgel von beträchtlichem klanglichem Potential. Da hat man einfach nicht weitergemacht, warum auch immer. Und war damit irgendwann 'raus aus der Nummer ...
Organisten ticken nun mal nicht so, wie sich Betriebswirte und Marketing-Manager das wünschen ...
Noch sechsmal schlafen, dann wissen wir mehr ... [grin]
LG
Michael
Ebi
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gelöscht
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#138 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Zitat von heidemusikant
Naja, man weiß aber nach dem 7. November erst einmal auch nur, wie die aktuell angebotenen Samplesets klingen, nicht aber, wie es um spätere Sets steht. Darauf bezog ich die "Katze im Sack"... .
Jau, einverstanden. Die Samplesets kauft man aber doch jetzt noch nicht, sondern erst später, wenn sie denn mal zur Verfügung stehen. Und dann hört man sich die halt zuvor an. So bei HW doch auch. Da bekommt man entweder im Internet ein paar Appetithäppchen oder man lauscht ein interessierendes Set bei Kollegen oder im Musikhaus. Und wenn es einem nicht gefällt, dann kauft man es nicht. Was ist daran so "katzensackig"?
Ich jedenfalls freue mich über die Idee von Johannus, mal eine echte - nicht weichgespülte und bis zur Unkenntlichkeit glattgebügelte - Original-Pfeifenorgel als digitales Abbild auf den Markt zu bringen.
Da ich sowohl eine Johannus-Orgel spiele als auch einige HW-Sets und zwei Expander zur Verfügung habe, weiss ich in etwa, wie deutlich die Unterschiede zwischen diesen "Gattungen" sind. Speziell der Hoffrichter-Expander zeigt deutlich, wie schön es klingen kann, wenn eine Orgel im Kasten ist, an der nicht zuviel "geschraubt" wird - im übertragenden Sinne...
#139 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Hallo Ebi,
bist Du sicher, dass die Samples des Hoffrichter-Expanders alle von derselben Orgel stammen? Die Einzelstimmen der barocken Disposition sind zweifellos hervorragend aufeinander abgestimmt und ergeben ein schlüssiges Klangbild. Aber ich frage mich, woher dann die - zahlreich vorhandenen und gegen eine preislich sehr faire Pauschale austauschbaren - Alternativstimmen kommen.
Ich meine, an einigen Ecken späten Beckerath herausgehört zu haben. Aber auch etwas Ott. Wobei die Flöte im Hw für beide Häuser untypisch ist und eher auf Kleuker oder Kemper schließen ließe. Ich würde vor allem auf letzteren tippen, da in einigen Vorläufern der typische, leicht knackende Anlaut einer Taschenlade zu hören ist ...
Abgesehen davon: Der Expander ist absolut sein Geld wert. Eine schöne, in sich stimmige Orgel aus der guten Phase des Neobarock. Für den gesamten polyphonen Stilkreis sehr brauchbar.
LG
Michael
#140 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Zitat von Gemshorn
Dass aber gewisse andere exzellente Orgeln somit von vorherein nie zur Verfügung stehen werden, weil man zu stolz ist, in der von Flute8 angedeuteten Weise zusammenzuarbeiten, finde ich schon heute traurig. [sad]
Ich hatte vor wenigen Tagen ein interessantes Gespräch mit einem Hersteller von Samplesets historischer Orgeln für "Hauptwerk". Der berichtete mir von zunehmenden Problemen, sich mit den Gemeinden zu einigen, die herausragende Denkmalorgeln besitzen. Die Vorstellung, dass die Orgel dann jederzeit überall dort reproduzierbar ist, wo die entsprechende Infrastruktur bereitsteht, ist wohl nicht nach jedermanns Geschmack. Insofern dürfte es keine Frage des "Stolzes" sein - jedenfalls nicht auf der Herstellerseite, sondern eher bei den Eignern der Orgel ...
Die Frage, wer "Rechte" hat am integralen Klangbild einer historischen (oder auch modernen) Orgel hat, scheint mir diskussionswürdig und führt mglw. in eine rechtliche Grauzone.
Ähnliches habe ich übrigens in einigen (wenigen) Fällen bei den Aufnahmen erlebt, die ich von den Konzerten des Frauenkirchen-Kantors Matthias Grünert im Rahmen seiner Orgelmarathons oder Orgelarenen für unser Haus fertige. Wiewohl wir natürlich angekündigt waren, fand sich in fast jedem Zyklus ein Obergedönsrat, der sich fürchterlich anstellte, wer da alles hätte gefragt werden müssen (vor allem: er selber!), bevor ich in den heiligen Hallen einen Mikrophongalgen hochfahren darf - ein zweifellos hochgradig blasphemischer Akt! Am übelsten war ein hochmögender KMD in Pirna, der die erlittenen Traumata während der SED-Diktatur wohl noch nicht überwunden hatte. Der wollte tatsächlich meinen Ausweis sehen ... [grin] D
Ich habe ihn natürlich lächelnd belehrt, dass KMDs meines Wissens seit der Abschaffung der kgl. sächsischen Staatskirche 1919 keine Polizeibefugnis mehr haben. Und dass ich das gerade sehr gut fände ...
Der Typ war aber auch selten schräg. An "seiner" Orgel lagen - natürlich auf Vordermann und Seitenrichtung ausgerichtet wie die Gardegrenadiere - sorgfältig gespitzte Bleistifte und zwei Radiergummis herum, die allesamt mit peinlich korrekt beschrifteten Etiketten versehen waren: "Persönliches Eigentum von Kirchenmusikdirektor XY". Wahrscheinlich hat der gute Mann "seine" Orgel exorziert, nachdem Matthias sie bespielt hatte. Da musste wohl jemand heftig kompensieren, dass ihn niemand für bedeutsam hielt. Immerhin wird sein Ruhm der Nachwelt erhalten bleiben - als Fußnote in meinem "Handbuch". Und falls jemand beabsichtigt, ein "Handbuch der Neurosenlehre" zu publizieren, kann ich ihn für die Kategorie "zwanghaft" wärmstens empfehlen.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
(...) berichtete mir von zunehmenden Problemen, sich mit den Gemeinden zu einigen, die herausragende Denkmalorgeln besitzen. Die Vorstellung, dass die Orgel dann jederzeit überall dort reproduzierbar ist, wo die entsprechende Infrastruktur bereitsteht, ist wohl nicht nach jedermanns Geschmack.
Oje, sind wir also so weit... [sad] Auch wenn das derzeit erst eine "Tendenz" sein mag. Was, wenn sich da ein Trend herausbildet?
Insofern freue ich mich wieder über Physis, wo derlei Probleme (einstweilen?) nicht auftauchen. Sich bei der Modellierung von Klang "in die Ästhetik von Orgelbauer XY" zu vertiefen, dürfte weitaus unproblematischer sein.
#142 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Das Nachbilden einer bestimmten Ästhetik via Physis ist ja per se ein kreativer Akt. Niemand kann es Dir verbieten, von der "Mona Lisa" eine Kopie zu malen - solange Du sie nicht als "echt" verhökerst und behauptest, im Louvre hänge eine billige Kopie aus China ... [grin]
LG
Michael
#144 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Zitat von Ebi
Fakt ist jedenfalls, dass der Expander ausgesprochen abgerundet und überzeugend daherkommt - und zwar mit der internen und externen Orgel-Abstrahlung. Und genau das verspreche ich mir auch, wenn Johannus das Konzept, wie schon beschrieben, verwirklicht.
Jo, das ist wirklich ein sehr schönes Teil - wobei eine externe Abstrahlung noch mal etwas mehr Räumlichkeit in den Klang bringt. Intern über den "line in" eingespeist, werden ja nur zwei der Orgelkanäle genutzt. Bei externer Abstrahlung ist das zwar genauso (mit Ausnahme des CM 100, der hat sechs Kanäle serienmäßig!) , aber die Stereo-Basis kann breiter aufgestellt sein.
Das wird in der Tat der Knackpunkt bei der neuen Johannus - wie überzeugend hat man den stereophonen Raumklang der Samplesets abstrahlungstechnisch ungesetzt? Samstag wissen wir mehr ...
LG
Michael
Ebi
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#145 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Hoppla, jetzt habe ich aus Versehen meinen eigenen Beitrag gelöscht.
Sinngemäss hatte ich geschrieben, dass ich nicht zu 100 % sicher bin, dass nur eine Orgel die Samples für den Hoffrichter-Expander beigesteuert hat, jedoch in irgendeinem Forum eine diesbezügliche Aussage gelesen habe...
Und: Fakt ist jedenfalls, dass der Expander ausgesprochen abgerundet und überzeugend daherkommt - und zwar mit der internen und externen Orgel-Abstrahlung. Und genau das verspreche ich mir auch, wenn Johannus das Konzept, wie schon beschrieben, verwirklicht.
Machthorn
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#148 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
#149 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Ebi
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#150 RE: Johannus - will die Orgelwelt "auf den Kopf stellen"
Zitat von Gemshorn
....Am schlimmsten finde ich - wie befürchtet - die viel zu breiten Alurahmen für die Registerschildchen.
Hallo
Ich vermute, dass das letzte Wort beim Design noch nicht gesprochen ist und man später auch eine Variante ohne Aluminium-Look bekommen kann. Aus meiner Sicht könnte die Schrift noch etwas grösser sein, Platz scheint auf der Anzeige genügend vorhanden zu sein. Grundsätzlich gilt: das Konzept gefällt mir ausgesprochen gut - und wenn die "LIVE" gut klingt, dann haben wir jetzt wirklich einen grösseren Entwicklungsschritt im Digital-Orgelbau zu konstatieren....
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