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Forumstreffen 2016
#136 RE: Forumstreffen 2016
Ich bin vor ca. 30min angekommen.
Rot war ja wohl der Oberhammer! - ich fand es noch viel intensiver als Ottobeuren...
Aber ich mag jetzt nicht mehr berichten. Nach 550km bis Köln, dann ne Stunde Kaffee trinken mit Clemens und dann nochmal 160km bis nach Hause - mein Kopf ist voll mit Eindrücken von diesem fantastischen Wochenende...
1.500km und gefühlte 42 Orgeln...
rgel: rgel: rgel: rgel: rgel: rgel: rgel: rgel: rgel:
...da kommt mir der Ausblick auf die Arbeit morgen fast wie "Urlaub" vor...
[grin]
@Wichernkantor: Übernimmst Du es - als Mann der Zunft - einen schriftlichen Bericht über das Forumstreffen hier zu veröffentlichen? - Du kannst die vorgeführten Orgeln ohnehin am Besten beurteilen und beschreiben.
Ich würde dann in der kommenden Woche die Bilder sichten, die Videos eindampfen und hochladen und ein paar Bildergalerien veröffentlichen...
Falls jemand nicht auf einem Foto im Internet gesehen werden möchte, dann möge er (oder sie...) die folgenden Tage nutzen, um mir das mitzuteilen...
LG
Aeoline
P.S. - diese Unda maris und die Coppel in Rot...
Ach was, jeder mag seine Eindrücke abliefern. Ich beginne.
Der Vormittag im Musikhaus Förg war super. Ein freundliches Team vor Ort, eine repräsentative Sammlung von Orgeln (und Klavieren), nicht zuletzt ein auch für mich sehr spannender Notenfundus.
Zum erstenmal durfte ich an einer Eminent-Orgel spielen. Das Schaustück war mit edlen Holzklaviaturen bestückt und offenbarte manch schönes Register. Im Ganzen überzeugte mich die Marke eminent leider nicht. Vieles klang in meinen Ohren doch zu synthetisch, zu wenig nach Pfeifenorgel. Irgendwie schade.
Ebenfalls eine persönliche Premiere war meine Begegnung mit der Johannus Live III.
Leute, was für eine Orgel!
Klanglich bot die Live III das beste, was ich je an einer digitalen Orgel gehört habe. Einfach fantastisch. Übrigens überzeugte mich die Live III via Kopfhörer noch ein Quentchen mehr als über die orgeleigene Abstrahlung. Ebenfalls fantastisch: Obwohl nur über die Kopfhörer mit dem Orgelklang verbunden, badete ich förmlich darin. Authentizität pur, Pfeifenorgelfeeling vom Feinsten. So soll es sein. Angesichts des überaus erfreulichen Erlebnisses mit Kopfhörer schoss mir sofort die Idee durch den Kopf, ob Johannus nicht ein "abgespecktes" Modell für den ausschließlichen Gebrauch mit Kopfhörern bringen könnte. Für mich wäre das eine interessante Möglichkeit.
Irgendeine unnötige Kommode kann ich gewiss für eine Zweitorgel opfern.
Nicht zuletzt darf ich von einer Überraschung berichten: In einem separaten Raum hatte Förg etliche Instrumente aus dem Hause Johannus ausgestellt: eine Studio, eine Opus, eine Classic... Zu meiner positiven Verwunderung klang die barocke Intonation überaus "rund" und stimmig. Keine ohrenbeleidigen Mixturschärfen, stattdessen singende Prinzipale und schöne Flöten. Wie ich im Gespräch mit dem Intonateur Herrn Huber erfuhr, war dieses Klangerlebnis und -ergebnis einer Hausintonation der Fa. Förg zu verdanken. Ich kann nur sagen: Rundum geglückt, insbesondere die kleine Studio 150. Das Spiel an dem Örgelchen wurde mir nicht langweilig, der Klang inspirierte. Man staunt, was mit Hilfe einer behutsamen Nachintonation aus den Orgeln herauszuholen ist.
Die im Schauraum thronende Monarke klang fabelhaft; allerdings zog es mich immer wieder zur Live III, sodass ich die "Königin" hier gar nicht angemessen würdigen kann.
Die Krönung unseres Besuches bei Herrn Förg war der Besuch einer nahe gelegenen, nicht allzu kleinen Kirche, wo eine stattliche Monarke installiert war, die uns Herr Huber - nicht nur kundiger Intonateur, sondern auch grundsolider Organist - in kurzweiliger und gekonnter Weise präsentierte. Auch dafür meinen herzlichen Dank. Eine so gut vorbereitete Orgelführung erlebt man selten. Zum Instrument darf ich sagen: Der Klang gefiel mir ganz außerordentlich; der Schalldruck war mächtig - ohne dabei jemals die Ohren zu vergrämen. Die warmen Klangfarben jener Monarke offenbarten eine große Vielfalt an klanglichen Möglichkeiten. Insgesamt reizte mich der Orgelklang zum Mitsingen - und das halte ich denn doch für ein gutes Zeichen. Der Pfeifenprospekt wurde der Orgel nicht gerecht. Mickrig, uninspiriert, langweilig. Aber der Klang machte das locker wett; zum Glück schaut die Feiergemeinde zum Altar und nicht zur Orgel... Die dortige Lösung kostete annähernd EUR 52.000. Keine geringe Summe, aber das Ergebnis kann sich hören lassen.
Der Tag bei Förg klang bei Café oder Tee in einem Nahe der Kirche gelegenen Wirtshaus aus. Trotz der interessanten Gespräche merkte ich, wie mein Körper mich eindringlich mahnte, an diesem Abend früher schlafen zu gehen... [grin] Ich hatte große Mühe, bei Tisch die Augen offen zu halten.
Bei Herrn Förg und seinem freundlichen und kompetenten Team darf ich mich für die uns erwiesene Gastfreundschaft herzlich bedanken. Wir wurden vortrefflich umsorgt, auch mit Speis und Trank.
Danke im Namen aller Forianer!
Abseits unseres umfangreichen Programms war es einfach toll, so manchen von euch persönlich kennen zu lernen: Orgelfrieder samt Gemahlin, Positiv und matjoe1 waren erstmals mit von der Partie. Beim gemütlichen Abendplausch, wo manch Tröpfchen im Überfluss floss, war es selbst spätnachts gar nicht leicht, die frohe Runde zu verlassen, weil das Bett zur Ruhe rief. Euch allen einen lieben Dank! [smile]
Zuletzt möchte ich mich bei Wichernkantor und Aeoline bedanken, die das Forumstreffen mit viel Vorarbeit perfekt organisiert hatten. Ohne euch wäre dieses Treffen gar nicht möglich gewesen. Danke, Jungs!
#139 RE: Forumstreffen 2016
Impressionen I
Ja, natürlich werde ich keinen „amtlichen“ Bericht schreiben. Ein jeder übe Manöverkritik ad libitum. Nach einer kurzen Nacht (die senile Bettflucht wirft immer längere Schatten) habe ich meine Impressionen sortiert – und es sind so viele und vielfältige, dass sich sie in einem Posting nicht unterbringe. Es wird also wohl drei (?) Folgen geben ...
Ein Fazit vorweg: Wer nicht dabei war, hat was verpasst. Kein Grund, zu weinen, sondern zum nächsten Forumstreffen zu kommen. Dafuer:
Jetzt aber chronologisch: Matthias (matjoe) und ich sind morgens gegen zehn hier in Wetzlar los und waren um 13.30 entspannt und staufrei (!!!) in Leutkirch. Eigentlich wollten wir dort das Ladenlokal des Musikverlages „pro organo“ frequentieren. Hinter der angegebenen Hausnummer verbarg sich jedoch ein schlichtes Einfamilienhaus, das von außen keinerlei Eindruck eines Ladens erweckte. Kein Firmenschild, ein seitlich verdeckter Eingang – nichts deutete darauf hin, dass es eine Musikalienhandlung sein könnte. Also haben wir erst mal eine Bäckerei in der City (welch welscher Euphemismus [grin]) heimgesucht und da einen exzellenten Kaffee geschlabbert.
Dann kam uns der Gedanke, einfach zwei Dörfer zurück zu fahren und uns im Hause Förg schon mal umzusehen. Da war man schon heftig mit den Vorbereitungen für unseren Besuch beschäftigt und wir haben einfach ein paar Betastungen behämmert. Unser beider absolute Favoritin war schnell herausgehört, darüber weiter unten mehr.
Zurück in Leutkirch, waren bereits Klaus und Christoph (Falcon) eingetrudelt, dann kam auch Harald und am frühen Abend saßen wir im Separée unseres Quartiers an fürstlicher Tafel. Für eine klassische Biergegend erwies sich die Weinkarte des Hauses quantitativ und qualitativ als durchaus beachtlich. Als Generalquartiermeister hatte Harald zum wiederholten Mal den richtigen Riecher für ein angemessenes Quartier und Lokalitäten, die unseren gehobenen kulinarischen Ansprüchen gerecht wurden. Weitere Forianer trudelten ein: Unser Neuling und stolzer Concerto-CC355-Besitzer Frieder und seine liebenswürdige Gattin Rita, Michael (Positiv) vom Bodensee, unser Freund René aus der Schweiz, Uwe und Clemens aus Kölle (bekannt als das „Kölner Kegelladen-Kommando“ KKK [grin]) und Clemens‘ Bruder Alfons. Darüber habe ich mich besonders gefreut, denn Alfons als einziger Nichtorganist brachte zum wiederholten Mal und während des ganzen Treffens neben einem Satz funktionierender Ohren das dazwischen eingebaute analytische Hirn und seinen hinter- bis tiefgründigen Humor in die Runde ein. Davon zehrte so manches Palaver über Orgeln, Gott, die Welt und die Rettung des Abendlandes. Überhaupt habe ich die lockere, unverkrampfte Art des Umgangs aller mit allen sehr genossen. So mag ich es einfach! Ein freies Wort unter Freunden ist m.E. wesentlicher Teil der Freiheit des Christenmenschen. Dogmatiker, CIC-Schwinger, Leute, die glauben, im Generalbesitz sämtlicher organologischer und sonstiger Heilswahrheiten zu sein und alle vier Jahre zum Lachen in den Keller gehen, hätten keine Chance gehabt ...
Unter fröhlichem Geplauder bis GeblöDel ging der Abend dahin und nach opulentem Frühstück machte sich ein erwartungsfrohes Dutzend auf den Weg zu Förg. Das Ladenlokal befindet sich in einem ehemaligen Schulhaus, das in königlich-württembergischer Zeit zugleich wohl die Bürgermeisterei und die Polizeistation beherbergt hatte. Denn im oberen Stockwerk verbarg sich hinter einer schweren Eichentür mit dicken Eisenbeschlägen und Vorlegeriegeln – die Arrestzelle.
Wir waren aus anderen Gründen da. Das Sortiment war gut gemischt. Wie Klaus bereits schrieb, sahen wir mit besonderer Neugier ja den Orgeln der Firma Eminent entgegen. Das zweimanualige Vorzeigeexemplar mit Holzklaviaturen und einem solide gearbeiteten Eiche-Spieltisch in ansprechendem Design hat auch mir recht gut gefallen. Die Kunststoff-Klaviatur eines weiteren Eminent-Modells im Nebenraum hat mich haptisch nicht sooo überzeugt. Die „Hölzerne“ hatte hübsche Einzelstimmen, darüber hinaus charakteristische Solozungen, die mir sogar einen etwas zu perfekten Eindruck machten; außerdem ausgewogene Plena, die merklich, aber nicht allzu deutlich „abflachen“. In die Details der Klangerzeugung bin ich nicht tiefer eingedrungen, Eminent scheint sich auch gegenüber den Händlern in Schweigen zu hüllen, was die hauseigene Klanggenerierung von physical modelling à la Physis unterscheidet. Das Intonationsprogramm braucht auf jeden Fall ein sensibles Händchen, wie mir Hermannjosef Huber, der Intonateur des Hauses, im Gespräch bestätigte.
Meine Favoritin war vom Fleck weg eine zweimanualige Monarke. Ich war zu sehr mit Spielen beschäftigt, um mir die Disposition zu notieren. Falls einer mitgeschrieben hat, möge er sie nachtragen. Sie wies aber einen ganz eigenen Charakter und bemerkenswerte klangliche Individualität auf. In Erinnerung sind mir ein Gemshorn 16‘ im Hw anstelle der üblichen Bourdone, eine Trichterflöte 2‘ im Sw und das mit Abstand schönste Gedackt 8‘, das mir als Sample jemals unter die Finger gekommen ist. Zusammen mit der zugehörigen Flöte 4‘ (ihren genauen Namen habe ich vergessen) und besagter 2‘-Flöte bildeten sie ein wasserklares, duftig und elegant klingendes Ensemble. Die Orgel war akribisch und überzeugend durchintoniert und bewies mir, dass das „gute alte Sampling“ noch lange nicht tot ist.
Zweites Highlight war natürlich die „Live III“ mit voll bestücktem Speicher, d.h. fünf Orgeln standen zur Auswahl. Ich hatte leider wenig Zeit, mich an meiner Lieblings-Schnitgerin zu delektieren. Denn alle anderen wollten auch mal. Ich bin ja leidenschaftlicher Apologet der Orgel-ist-immer-Klang-im-Raum-Fraktion und verabscheue Kopfhörer. Und mir ist aufgefallen, dass diese Orgel offenbar an einer Wand stehen muss, damit die Bässe die Kraft entfalten, die mit vom Fleck weg an diesem Gerät imponiert hat. Die Förgs hatten sie frei in den Raum gestellt, auf dass wir besser von allen Seiten gucken können. An der ACC von Auteuil ist offenbar nachgearbeitet worden, was ich gehört habe, gefiel mir erheblich besser als die „Urversion“, die im November in Ede zu hören gewesen war. Eine verborgene Schönheit ist die Utrechter Bätzin. Sie entfaltet ihren Charme erst nach mehrmaliger Annäherung, dann aber nachhaltig. Auf dieser Orgel geht einfach stilistisch sehr viel. Mit der Romantikerin von Marschalkerweerd kann ich nicht so viel anfangen – da wäre mir eine der großen „Reform“-Walckerinnen aus den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jh. bedeutend lieber. Ich denke da konkret an Ilmenau oder Doesburg. Sehr gute Klaviaturen serienmäßig sind ein weiteres dickes Plus dieser Orgel.
Beobachtung aus den Augenwinkeln: Kaum jemand griff mehr als ein paar Akkorde an einer dreimanualigen „Rembrandt“. Dieses Modell hat sich – jedenfalls für deutsche Ohren – wohl definitiv überlebt. Wie Klaus erwähnte, gab es ein Stockwerk höher viel Orgel für wenig Geld diverser Hersteller. Sie waren allesamt auf einen weicheren, süDdeutschen Barockklang individualisiert. Ich fand eine kleinere Content am stimmigsten und vielseitigsten, vor allem im Triospiel hat sie mich beeindruckt. Ich glaube, es war das Modell, das mir bei unserer Visite im Hause Bauer seinerzeit am meisten zugesagt hatte.
Nach schwäbisch-deftiger Brotzeit (vielen Dank dafür!) und einem kurzen Blick in die Arrestzelle (nicht dass wir jemanden vergessen haben!) machten wir uns auf den Weg nach Unterthingau. Das liegt an der B 12 zwischen Kempten und Kaufbeuren. In der dortigen Kirche ist der Förg-Mitarbeiter H. Huber einer der Organisten und hat dort eine dreimanualige Monarke mit externer Abstrahlung installiert und intoniert. Auch da müsste jemand, der mitgeschrieben hat, die Dispo eintragen – die Bilder dazu gibt’s sicher von Harald. Herr Huber führte das Instrument vor, während wir in der Kirche hockten. Hätte man mich mit verbundenen Augen in den Raum geführt, ich hätte vermutet, dass diese Orgel aus dem letzten Drittel des 20 Jh. und aus einer der für klangliche Solidität bekannten Schmieden SüDdeutschlands wie Sandtner, Späth, Weigle oder Walcker stammt. Da kam ein druckvoller Prinzipalchor von der Empore, gekrönt von eher weichen Mixturen und unterbaut mit saftigen Bässen. Ich kenne viele PO, die mir weniger gut gefallen ...
Am Spieltisch offenbarte sich das von vielen PO mit seitlicher Spieltischaufstellung bekannte Phänomen: Der Klang geht am Organisten vorbei. Leider setzte sich bei der Standortwahl das unmusikalischste aller Argumente bei den Entscheidungsträgern durch. Und der Mann mit den Ohren musste sich mal wieder denen beugen, die nur Augen im Kopf haben. Und die stört natürlich, wenn da so ein Klotz mittig vor dem Prospekt auf der Empore steht – wiewohl selbiger doch den zum Gottesdienst Delegierten, die sichere Deckung bevorzugen, unentdeckten Kirchenschlaf ermöglicht hätte.
Ein Kollege bemängelte die Transparenz der Mittelstimmen im polyphonen Geflecht. Da ich selber gespielt habe, konnte ich mir das im Raum nicht anhören. Bei mir am Spieltisch (mit leicht aufgedrehtem Monitor) habe ich es anders empfunden. Aber dieser Mangel ließe sich sicher leicht beheben, indem man die Lautsprecher-Elemente hinter dem Pfeifenprospekt etwas verrückt oder das Routing der Prinzipalchöre ändert.
Nicht mal 60T€ für einen so ordentlichen, saftigen Klang – die preisliche PO-„Alternative“ dazu wäre das ein Positiv mit fünf Registern und Subbass. Und für mich wäre das unter den obwaltenden räumlichen Verhältnissen keine Alternative. Leider sind auch in diesem Spieltisch die Plastikmanubrien von Johannus verbaut, die es übel nehmen, wenn man sie zieht, statt sie einzudrücken. Dass man es in Ede besser kann, zeigt die Live III. Wann verschwinden diese ebenso hässlichen wie unzuverlässigen Garderobenhaken endlich in der Versenkung?
Soweit mal der erste Teil meines Berichtes. Wir waren im Haus Förg spürbar sehr willkommen und wurden vom ganzen Team freundlich und kompetent betreut. Dafür auch meinen herzlichsten Dank an dieser Stelle. Die Orgeln aus diesem Haus sprechen einen deutlichen süDdeutschen Akzent. Und das gibt ihnen eigenständigen Charme und Charakter.
Meine Eindrücke über den abendlichen Besuch in Ottobeuren folgen, aber jetzt muss ich etwas Radiomachen spielen ...
LG
Michael
#140 RE: Forumstreffen 2016
Impressionen II
Am Samstagabend stand dann – nach üppigem Dinieren in einer nahegelegenen Lokalität – die Orgelführung in der Basilika Ottobeuren an. Was wir (oder zumindest ich) nicht bedacht hatten: Die Temperaturen in diesem monumentalen Kirchenbau lagen nur leicht über dem Gefrierpunkt. Und so waren wir nach Gottesdienst und eineinhalbstündiger Führung ziemlich durchgefroren ...
Kantor Dr. Miltschitzky demonstrierte nach dem Abendgottesdienst zunächst die klangliche Wucht und differenzierte Farbigkeit der Hauptorgel aus dem Hause Steinmeyer. Klais hat das Instrument aus den 50ern vor wenigen Jahren „reorganisiert“. Dabei ist man sehr behutsam mit der originalen Intonation umgegangen und hat die ausgetauschten bzw. ergänzten Stimmen ausgezeichnet in das vorhandene Ensemble eingebunden. Denn das Haus Steinmeyer spielte zur Bauzeit dieser Orgel weit vorn in der Oberliga, vor allem was die Qualität der Intonation betraf. Der Hausherr zeigte mit Auszügen aus Regers 1. Orgelsuite (1. Satz und das erste Drittel des 2. Satzes), was er &bdquoDrauf“ hat und was diese imposante Orgel an Dynamik hergibt. Zunächst scheinbar unendliche Steigerungsmöglichkeiten. Regers dynamische Exaltationen ließen sich ideal nachvollziehen. Da war immer noch ein Brikett zum Nachlegen da, wenn plötzlich noch ein Forte mehr im Notentext auftauchte ...
Dann der schier unerschöpfliche Grundstimmenfundus vom pppp bis zum mp, der feinste Nuancierungen ermöglicht.
Nur die Chamaden blieben außen vor, sie waren missgestimmt. Und für das Stimmen der wohl zwei Dutzend Zungen in den drei Orgeln werden dem Stelleninhaber „großzügig“ 55 Minuten pro Woche eingeräumt ...
Höhepunkt des Abends war die Begegnung mit der viermanualigen Orgel von Meister Riepp, die (in Blickrichtung zum Altar) rechts über dem Chorgestühl aufgebaut ist. In Bonn gibt es ja eine Kirche, die gern von sich behauptet, sie habe die „französischste“ Orgel Deutschlands. Nach Ohrenschein der Ottobeurenerin würde ich diese Aussage nicht unterschreiben. Meister Riepp lebte ja in Dijon im Rhonetal. Von dort brachte er nicht nur französische Rebsorten mit, die bis heute im Bodenseeraum angebaut werden, sondern auch den Klang der klassischen französischen Orgel, für die Couperin, Clérambault, Dandrieu und Zeitgenossen ihre Registerpiècen schrieben. Diese Registrierungen lassen sich an diesem Instrument wortgetreu realisieren. Vor allem die Aliquotmischungen faszinieren durch ihre Verschmelzungsfähigkeit in allen Lagen der Klaviaturen. Nicht weniger authentisch und anheimelnd sind die warmen Solozungen dieser Orgel.
Es dürfte wohl kaum eine Orgel auf deutschem Boden geben, an der barocke französische Werke besser klingen. Ich hatte den Eindruck, dass ich nicht der einzige war, der gleichermaßen fasziniert und ergriffen war von den Klängen, die sich im Chor und der Vierung der barocken Basilika vielfach brachen. Dr. Miltschitzky hat seine Dissertation u.a. über dieses Instrument geschrieben und kennt im wahrsten Sinne des Wortes jede einzelne Pfeife mit Vornamen. Niemand anderes hätte uns diese Orgel kompetenter vorstellen können. Über den Klang hinaus bewegt sich die handwerkliche Ausführung des Instrumentes auf höchstem Niveau. Das zeigt sich vor allem in den Details. Die beiden Brüstungswerke, die das um einen Pfeiler herumgebaute Hautgehäuse flankieren, weisen an den Rückseiten die gleiche Detailverliebtheit und Schreinerkunst auf wie die reich ornamentierten barocken Prospekte. Orgelbauer minderen Grades hätten einfache Holzfüllungen gebaut, die Meister der Nachkriegsjahre wohl Tischler- oder Spanplatten verwendet. Meister Riepp modellierte Rahmen und Füllungen mit äußerster Sorgfalt, mit verschnörkelten, aus dem massiven Holz herausgearbeiteten Gesimsen und Profilen in üppiger Bemalung. Zum Ohrenschmaus dieser Orgel kommt die Augenweide – selbst wenn man hinter dem Instrument auf der Seitengalerie sitzt.
Nicht nur die Begegnung mit den Instrumenten hat mich sehr berührt. Auch der „Hausherr“ dieser wohl einmaligen Orgeltrias (die gegenüberliegende Zweimanualige liegt bereits in der Klausur des Konventes und war uns leider nicht zugänglich) ist eine kantige, gradlinige Musikerpersönlichkeit. M. ist seit mehr als 30 Jahren an dieser Stelle tätig. Er hatte dort eine reiche Musiktradition mit bis zu 40 Konzerten pro Jahr erfolgreich weitergeführt und ausgebaut. Aus seinen Worten war die tiefe Frustration darüber herauszuhören, dass diese Tradition von einem neuen „geistlichen Hirten“ massiv beschnitten wurde. Ganze vier Konzerte jährlich gebe es jetzt an diesem Ort, der durch Raum und Instrumente eigentlich einer der kirchenmusikalischen Leuchttürme SüDdeutschlands sein sollte. O-Ton des Organisten: „Früher wurde an dieser Orgel (der viermanualigen Riepp) tagaus, tagein gespielt und geübt, jetzt habe ich kaum noch Gelegenheit, sie zu spielen.“ Das klang sehr resigniert, als er während der Vorführung bemerkte, dass ein Ventil nicht sauber verschloss.
Von einem Insider habe ich hinterher erfahren, dass der neue Abt selber einen C-Schein habe und seinen hochkompetenten Organisten ausbremse, indem er sich im Gottesdienst immer öfter selber auf einer hinter dem Altar stehenden DO produziere. Ich bin sicherlich der Aversion gegen digitale Orgeln absolut unverdächtig. Aber in dieser Kirche, angesichts dieses Orgelbestandes, halte ich das schlicht für Barbarei. Und es bestätigt sich meine Grunderkenntnis, die da lautet: Die gefährlichste Erscheinungsform der Dummheit ist die Halbbildung, vor allem, wenn sie mit „Amtsgewalt“ einhergeht.
Ich wünsche diesem aufrechten Kollegen von ganzem Herzen, dass er seine Erwerbsbiographie unter angenehmeren Umständen zu Ende führen darf.
In den spätabendlichen Nachgesprächen bei einer (?) halben Maß war zu merken, wie sehr es uns alle betroffen machte, dass da ein hoch qualifizierter Kollege an singulären Instrumenten sich ganz offenbar der Arroganz klerikaler Macht und der Ignoranz des unteren Mittelmaßes beugen muss ... [sad]
LG
Michael
Schon mal vielen Dank für die interessanten Berichte bislang!
Zitat von Wichernkantor
Matthias (matjoe) und ich sind morgens gegen zehn hier in Wetzlar los und waren um 13.30 entspannt und staufrei (!!!) in Leutkirch. Eigentlich wollten wir dort das Ladenlokal des Musikverlages „pro organo“ frequentieren. Hinter der angegebenen Hausnummer verbarg sich jedoch ein schlichtes Einfamilienhaus, das von außen keinerlei Eindruck eines Ladens erweckte. Kein Firmenschild, ein seitlich verdeckter Eingang – nichts deutete darauf hin, dass es eine Musikalienhandlung sein könnte.
Herr Jess von "pro organo" besuchte seinerzeit regelmäßig die Werkwoche der Kirchenmusiker im Bistum Trier und stellte dann in St. Thomas einen ganzen Raum zum Verkauf aus.
Auf der Seite www.pro-organo.com ist jedenfalls ein Prospekt aus 2012 verlinkt, aus dem hervorgeht (letzte Seite unten rechts), dass er 2012 in Treherz 15/1, 88319 Aitrach, nicht in Leutkirch, einen Ausstellungsraum hatte, sogar mit historischer Steinmeyer-Orgel von 1889 zum Anspielen. Telefonische Anmeldung erbeten ... müsst ihr wohl noch mal in die Gegend zurückfahren! [wink]
Sorry, ich hatte wohl überlesen, dass ihr dorthin wolltet, und hatte die Info mit dem Verkaufsraum auch nicht mehr so auf dem Schirm, sonst hätte ich euch das natürlich vorher geschrieben.
Zitat von Wichernkantor
Von einem Insider habe ich hinterher erfahren, dass der neue Abt selber einen C-Schein habe und seinen hochkompetenten Organisten ausbremse, indem er sich im Gottesdienst immer öfter selber auf einer hinter dem Altar stehenden DO produziere.
Das darf ja wohl nicht war sein! [sad]
Hallo,
ich stehe immer noch im Bann der wundervollen Eindrücke der vergangenen Tage.
Den bereits vorgetragenen Eindrücken kann ich nichts hinzufügen.
Außer vielleicht ein Foto, das es so nicht oft geben wird: der Blick aus dem Holzhey-Orgelkasten in den wunderschönen Kirchenraum.
http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=06a544-1460365306.jpg
Ich möchte mich AUS- und NACHDRÜCKLICH bedanken bei:
-der Firma Förg: dort wurde uns mit viel Spaß an der Freude, Speis und Trank, herrlichen Orgeln und einer tollen Monarke Kircheninstallation ein herzlich warmer Forumsempfang bereitet. DANKE!
-Michael (Wichernkantor): für die Mühen und das Durchsetzungsvermögen beim Organisieren der Orgelbesichtigungen. DANKE!
-Harald (Aeoline): Für das Finden, Buchen und Organisieren der Übernachtungs- sowie der kulinarischen Lokalitäten. DANKE!
Klaus: ohne dessen Forum sich die Gemeinschaft des vergangenen Wochenendes wohl nicht zusammengefunden hätte. DANKE!
Ich werde dieses Wochenende nicht vergessen - genauso wie die netten Kontakte und bereichernden Gespräche!
Liebe Grüße
Matthias
Nachtrag: jetzt fällt mir doch etwas ein, was noch nicht geschrieben wurde.
Die viermanualige Riepp-Orgel ist offenbar von OAM digitalisiert worden. Gerade habe ich mal nachgeschaut auf der OAM-Homepage: die Zweimanualige steht dort als Vorankündigung, die Große noch nicht.
Ich habe Dr. Miltschitzky, den Kantor (er begleitete die Aufnahmen) gefragt: das klangliche Ergebnis hat ihm offenbar gefallen. Überdies befürwortet er das Samplen, dem er ein hohes dokumentarisches Stellenmaß gerade für historisch bedeutende Instrumente einräumt.
Der Klang der großen Riepp hat mich ehrlich gesagt beinahe zum Weinen gebracht ... wunderbar!
LG
Matthias
#144 RE: Forumstreffen 2016
Impressionen III
Danke für die Ergänzung, Matthias - diesen Diskurs und Exkurs hatte ich glatt vergessen.
Sonntag früh wurde erst mal opulent gefrühstückt. Uwe hatte sich schon Samstagabend auf den Rückweg gemacht, einige Kollegen mit weiten Fahrwegen und/oder anderen Verpflichtungen verabschiedeten sich nach dem Frühstück, so dass wir noch sechs Mann hoch waren, die – an Schloss Zeil vorbei – nach Rot a.d. Rot aufbrachen. Die stilvolle frühklassizistische ehemalige Prämonstratenser-Abteikirche birgt die beiden Orgeln des Riepp-Werkstattnachfolgers Johann Nepomuk Holzhey, die mir anno 1974 Ohren und Herz aufgeschlossen haben für den klanglichen Zauber historischer Instrumente.
Einer der Organisten dieser Gemeinde ist OBM Weber, der die Orgeln mit sehr viel Herzblut spielt, betreut und instand hält. Auch hier wurden wir mit höchster Kompetenz eingeführt in die Bau- und Nutzungsgeschichte der Instrumente, ihre klanglichen und konstruktiven Besonderheiten (immer im Vergleich zu den Orgeln in Ottobeuren, die Herr Weber gleichfalls en détail kennt), ihre Vergangenheit und ihre möglicher Weise ungewisse Zukunft. Denn der engagierte Organist und Orgelbauer hielt nicht hinter dem Berg damit, dass letztere ihm Sorge bereitet. Standen die vielen bedeutenden historischen Orgeln der Region in den 70er und 80er Jahren im Fokus von Musikkennern, Musikern, Denkmalpflegern und Organologen, so sei diese Woge längst abgeebbt. Die Kirchengemeinden täten sich schwer, den Erhalt dieser Instrumente zu finanzieren und legten zudem immer weniger Wert darauf, sie im Gottesdienst zu nutzen.
Hatte ich im Gottesdienst die herrliche Unda maris mit einer filigranen Elevationstoccata von Zipoli während des Abendmahls und das saftige Grand Jeu mit dem Schlußsatz der 2. Clérambault-Suite zum Auszug gehört, berichtete uns der Organist zu Beginn seiner Vorführung folgendes: Immer öfter werde seine Funktion auf das bloße Begleiten der Choräle reduziert. Weite Teile der musikalischen Gestaltung würden immer häufiger an diverse Bands, Singegruppen, Gitarristen und die Bediener aller möglichen elektronischen Geräuscherzeuger delegiert ...
Kirche als Kulturträger schafft sich mit einer solchen - oft "pastoral" gerechtfertigten - "Kirchenmusik" selber ab und wundert sich dann, dass sie immer belangloser wird ...
Die Chororgel ist zu beiden Seiten des Altarraums über dem jeweiligen Chorgestühl in vier wuchtigen Gehäusekästen eingebaut. Ursprünglich zweimanualig, wurde sie bereits nach der Säkularisation auf elf Manual- und drei Pedalregister rückgebaut. Der ursprünglich mittig im Oratorium stehende Spieltisch wurde seitlich ins rechte Chorgestühl eingebaut, die Windladen stehen in den beiden rechten Gehäusekästen, die linken Gehäuse sind leer und haben einen Blindprospekt. Der Orgelbauer sagte, die (mehr als 200 Jahre alten) Pfeifen der fehlenden Register stünden zum überwiegenden Teil noch im Turm unbeschäDigt in den Rasterbrettern. Auch der Trakturkanal zum linken Werk sei unter dem Fußboden noch vorhanden. Aussichten auf eine Wiederherstellung des Originalzustandes gebe es jedoch nicht. „Für wen denn? – Zum Begleiten langt’s ja so“. So der Orgelbauer im selben resignativen Ton, den wir schon beim Ottobeurener Kollegen gehört hatten.
Die Hauptorgel von Meister Holzhey ist ein Instrument, dessen anheimelnd-hausbackener Klang emotionale Tiefenschichten erreicht. Auch hier sind die Zungen und Cornette, die tief liegenden bzw. früh repetierenden Mixturen ein Faszinosum der besonderen Art. Wir durften in die großen Gehäusekästen mit ihren imposanten 16‘-Prospekten klettern und den gewagten Verlauf der Trakturen studieren, die tadellos funktionieren.
Wenn man sich am Spieltisch nach dem III. Man. recken muss, wird jeder OrthopäDe gequält aufjaulen, vor allem, wenn man dann noch versucht, auf dem historischen 18-tönigen französischen Messerrücken-Pedal ein Legatospiel mit Spitze und Ferse hinzulegen. Diesen Ritt des Affen auf dem Schleifstein belohnt diese Orgel mit einem unvergleichlich schönen, unverwechselbaren Klang. Lange Zeit, erfuhren wir vom Organisten, war Franz Raml Kustos dieses Instrumentes und verewigte es auf einigen CDs. Es kam wohl zum Zerwürfnis mit amtierenden „Pfarrherrn“ und der qualifizierte und renommierte Musiker zog sich zurück. Wie ich das bewerte, habe ich ja ein paar Absätze zuvor bereits geschrieben ...
Wir zogen beschenkt und dennoch sehr nachdenklich von dannen. Und wir waren tief beeindruckt von diesem Organisten und Orgelbauer. Umso mehr, als er das ihm zugedachte Honorar freundlich zurückwies und uns um eine Spende für die Flüchtlingsarbeit bat ... Voilà un homme!
Fazit: Wir hatten viel Spaß miteinander, haben viel gehört und gesehen, gut gegessen und schneller geschlafen als sonst.
Das Trio der geistigen Urheber dieses Treffens hat gut zusammengespielt - finde ich jedenfalls.
M.E. hat es sich auch bestens bewährt, Ort und Datum des Forumstreffens vorzugeben und es nicht vorab im Forum zu diskutieren. Denn da reden dann erfahrungsgemäß Leute mit, die gar nicht die Absicht haben, zu kommen.
Für ein Treffen 2017 hagelte es Vorschläge. z.B. Paris, Norddeutschland, Köln. Außerdem wurden die gelegentlichen Sponti-Treffen zwischen Rhein, Lahn und Fulda, an denen Harald, Clemens und meine Wenigkeit meistens beteiligt waren, ausdrücklich gutgeheißen.
Konkret haben Harald und ich bereits ausgemacht, dass wir gemeinsam zu den Orgeltagen im Stammhaus Kisselbach aufschlagen wollen - und zwar am Freitag, 06. Mai, nachmittags. Wir freuen uns über jeden Mitforianer.
Die Detailplanung werden wir noch mal posten.
Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, ist anschließend auch der Besuch eines einschlägigen Etablissements geplant, wo man Stücke vom toten Tier pyrotechnisch so behandelt, dass sie vortrefflich munden ...
LG
Michael
Danke für den Bericht über die Holzhey-Orgel in Rot. So konnte ich als nicht-mehr-Teilnehmender doch noch ein wenig vom Flair eurer Besichtigung verspüren. Einen optischen Eindruck gewann ich hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Orgeln_der_Klosterkirche_St._Verena_(Rot_an_der_Rot)
Übrigens führte mich mein Heimweg über die Autobahn direkt an der Klosterkirche Rot vorbei. Zu einem Abstecher ließ ich mich nicht verführen.
Zum Ausgleich entschloss ich mich zur Mittagszeit zu einem kurzen Aufenthalt in Altötting, das direkt am Weg lag. Dort fand gerade eine Hl. Messe statt, deren letzten Teil ich noch mitbekam. "Gehet nicht auf..." stand als Schlusslied auf dem Programm... ein wenig seltsam, wie ich finde; immerhin ist Altötting ein Marienheiligtum. Da hätte wohl das "Regina coeli" oder Spees "Lasst uns erfreuen herzlich sehr" als österlich-marianisches Schlusslied besser gepasst.
Über den Orgelbauer Hermann Weber aus Leutkirch findet man einiges im Internet. So hat er uns von Japanern erzählt, die technisch perfekt aus dem Bachschen Orgelbüchlein spielen, aber doch die einfühlsame Interpretation eines gläubigen Christen vermissen lassen. H. Weber war im Januar 2014 in Tokyo kann man lesen, wo die evangelische Gemeinde in der Kreuzkirche eine neue Orgel aus Deutschland plant.
Seinen eigenen Betrieb mit 10 Mitarbeitern habe er vor 5 Jahren aufgegeben. Man findet im Internet z. B. nun seinen Einsatz 2013 bei der Orgelbaufirma Mönch in Überlingen, welche regional am Bodensee in vielen Kirchen mit Orgeln vertreten ist.
Das Orgelspiel und die Bescheidenheit von Hermann Weber haben mich sehr berührt - ein Mann der offensichtlich seinen Beruf liebt und lebt.
Michael
Es wurde ja schon alles über die Orgeln gesagt.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die zum gelungenen Forentreff beitrugen und da waren.
Es hat mir sehr sehr viel Spass gemacht und ich hoffe, dass ich wieder daran teilnehmen darf und kann.
Leider musste ich am Sonntag wieder arbeiten und so entging mir Rot
Aus den Gesprächen ergab sich, dass jemand [grin] eine Organistin super findet.
Und jetzt schaut mal wer
TITULARORGANIST(IN) in der neuen Elbphilharmonie wird
http://www.welt.de/regionales/hamburg/ar...er-Klassik.html
Ich wusste gar nicht, dass wir so einen Titel in D haben.
LG
Christoph
PS: Nochmals vielen Dank für die schönen Tage
Hallo,
Zitat von Falcon 2000
TITULARORGANIST(IN) in der neuen Elbphilharmonie wird
[...]
Ich wusste gar nicht, dass wir so einen Titel in D haben.
na ja, Titel ohne Mittel gibt es auch in D. [wink]
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
P.S.: Ich kenne aber viele tolle Organistinnen und auch Organisten. [wink]
Zitat von Gemshorn
Ebenfalls eine persönliche Premiere war meine Begegnung mit der Johannus Live III.
Leute, was für eine Orgel!
Klanglich bot die Live III das beste, was ich je an einer digitalen Orgel gehört habe. Einfach fantastisch. Übrigens überzeugte mich die Live III via Kopfhörer noch ein Quentchen mehr als über die orgeleigene Abstrahlung. Ebenfalls fantastisch: Obwohl nur über die Kopfhörer mit dem Orgelklang verbunden, badete ich förmlich darin. Authentizität pur, Pfeifenorgelfeeling vom Feinsten. So soll es sein. Angesichts des überaus erfreulichen Erlebnisses mit Kopfhörer schoss mir sofort die Idee durch den Kopf, ob Johannus nicht ein "abgespecktes" Modell für den ausschließlichen Gebrauch mit Kopfhörern bringen könnte. Für mich wäre das eine interessante Möglichkeit.
Irgendeine unnötige Kommode kann ich gewiss für eine Zweitorgel opfern.
Was du berichtest, entspricht genau dem, was ich auch bei allen Hauptwerks-Orgeln feststelle: sie klingen am allerbesten über Kopfhörer.... Man fühlt sich wirklich präsent an der Orgel. Soweit ich mich erinnere, hast du bislang Hauptwerk noch nicht kennengelernt, oder?
Falls sich mal die Gelegenheit ergeben sollte, probier es mal aus, am besten gut gesampelte Orgeln wie die Silbermann in Arlesheim oder die Orgel in Vollenhove...
Ich könnte dir eine Adresse per PN in A nennen, wo das eventuell ginge...
Vielen Dank an alle, die so ausführlich von eurer Orgelreise und dem Forumtreffen berichten, es
liest sich sehr interessant und spannend.
Ein großes Dankeschön für eure ausführlichen Berichte!
Wenn ich nicht privat gerade extrem eingespannt wäre, wäre ich gerne dabei gewesen! Vielleicht klappt es ja beim nächsten mal.
Bezüglich der erlebten Digitalorgeln finde ich erhellend, dass diesmal Johannus sehr gut weg kommt! Bei der außergewöhnlichen Live III und einer gut gemachten Monarke in authentischem Raum ist es ja fast zu erwarten gewesen. Dass aber selbst eine Studio 150 in diesem Umfeld zu gefallen vermag, finde ich echt spannend! Handelt es sich dabei wirklich "nur" um eine angepasste Intonation oder ist da ggf. auch was an den Samplesets gemacht worden?
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