Excelsus Preludio 231

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20.01.2017 17:14
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#31 RE: Excelsus Preludio 231
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
So habe ich das nicht gesagt: Das Fehlen eines dramatischen Unterschiedes habe ich nur auf die 4 Hörbeispiele der "Excelsus" bezogen, die du dann schließlich selbst als alte Johannus-Demos verdächtigt hast, was meinen Höreindruck zu bestätigen scheint, keineswegs pauschal auf alle Hausmarken-Produkte und schon gar nicht auf die Glorias. Man lese genau, bevor man schreibe ! Schlaumeier


Oha, sorry! Ich habe mich auf dein Zitat bezogen, nachdem ich den Kontext in einem anderen Zitat falsch verstanden hatte. Zu viele Querverweise bekommen meinem Denken nicht.


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20.01.2017 17:37
#32 RE: Excelsus Preludio 231
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Moderator

Zitat von Gemshorn

Nachdem nun allseits die Höflichkeiten ausgetauscht sind, bitte ich doch herzlich, wieder zum Topic zurückzukehren.
Verbindlichsten Dank reihum.



Jo, ich erneuere hiermit meinen Vorschlag, dass jemand, der Ohren hat zu hören (noch besser: ein ebensolches hochwohllöbl. Collegium), nach Heusenstamm reitet, sein Pferd dort vor dem Saloon anbindet und das Gerät in Ohrenschein nimmt. Ansonsten müssen wir warten, bis die "OKEY"-Leser Vollzug melden. [grin]

LG
Michael


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20.01.2017 18:26
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#33 RE: Excelsus Preludio 231
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Ich möchte eine Ausstattung der Preludio noch hervorheben, über die hier wenig geschrieben wurde: Der mehrkanalige Line-Out. Normalerweise lässt sich Johannus sowas wohl teuer bezahlen, Bei Viscount ist es hingegen fast schon Standard. Weiß jemand mehr über den Ausgang der Preludio? Ist der nach Werken getrennt, oder sogar routbar?


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20.01.2017 20:27
#34 RE: Excelsus Preludio 231
cl

Leider ist die HP bei Bauer etwas suboptimal im Layout. Hat sich von Euch schon mal jemand die Mühe gemacht, und die drei Videos von Michel König, die sich ziemlich weit unten befinden, angehört? Widor, Vierne, C. Frank: da bekommt so ein kleines Instrument von mir wirklich ein Chapeau!
Das separate Ausgangssignal (3 Kanäle) scheint mir für eine kleine 2.1-Analge a la Dave vorgesehen zu sein. In einem der Videos, war so etwas zu sehen. Leider habe ich den Markennamen nicht erkannt.
Lieben Gruß
Clemens

Liebe Grüße vom Clemens

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21.01.2017 01:00
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#35 RE: Excelsus Preludio 231
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Naja, ein 2.1 kann ich mittels externem Verstärker auch aus jedem Line Out rausholen, das wäre dann ja kein so riesiger Vorteil.


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21.01.2017 14:02
#36 RE: Excelsus Preludio 231
cl

Wenn das Signal am LineOut vernünftig ist, gebe ich Dir grundsätzlich recht. Hier biete sich allerdings die Möglichkeit, z.B. einen Subwoofer solo mit eigenem Signal zu betreiben, ohne daß es noch einer (ggfs. zusätzlichen) Frequenzweiche bedarf. Weil ich so einen Sub an meinem Instrument betreibe, weiß ich aus schmerzlicher Erfahrung sehr gut um die Problematik. Ohne Raphaels damalige Schützenhilfe sähe ich sehr alt aus [wink]

Hast Du Dir die Videos vom Michel König mal angehört?

Liebe Grüße vom Clemens

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21.01.2017 18:36
avatar  Organiste cantabile ( gelöscht )
#37 RE: Excelsus Preludio 231
Or
Organiste cantabile ( gelöscht )

Zitat von Machthorn


Woher nimmst du die Dreistigkeit mir vorzuwerfen, ich hätte das nicht getan? Als ich mir meine Orgel ausgesucht habe, habe ich unter Anderem die Gloria Cantus und die Johannus Studio im direkten Vergleich unter den Fingern gehabt. Sie standen sogar direkt nebeneinander unter identischen aktustischen Bedingungen!



Weil Du schriebst, Du hättest Dir die Klangbeispiele noch mal angehört und darauf Dein Vergleichsurteil gezogen, sorry. Ich habe ebenfalls bei Kisselbach in Hamburg beide Orgeln unter gleichen Bedingungen gespielt, sie standen auch direkt nebeneinander unter identischen akustischen Bedingungen [wink]


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22.01.2017 05:06
avatar  Organiste cantabile ( gelöscht )
#38 RE: Excelsus Preludio 231
Or
Organiste cantabile ( gelöscht )

Zitat von Gemshorn

Nachdem nun allseits die Höflichkeiten ausgetauscht sind, bitte ich doch herzlich, wieder zum Topic zurückzukehren.
Verbindlichsten Dank reihum.



Höflichkeit hin oder her, ich will nicht nett sein per se, mir geht es um die Sache, ok?


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22.01.2017 17:31
#39 RE: Excelsus Preludio 231
cl

Hat sich denn sonst noch jemand die Videos vom Michel König auf der Bauer HP mal angehört?

Liebe Grüße vom Clemens

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22.01.2017 18:02
avatar  PeterW
#40 RE: Excelsus Preludio 231
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+ 12.1.2018

Doch. Ich.

Schön gespielt.


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22.01.2017 19:03
avatar  SJL
#41 RE: Excelsus Preludio 231
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SJL

Mich haben die Klangbeispiele mit M. König auch positiv überrascht. Da scheint es sehr ordentlichen Klang für relativ kleines Geld zu geben, zumindest aus der Ferne betrachtet. Da lohnt sich sicher mal ein Probespiel.
LG Stephan


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24.01.2017 21:10 (zuletzt bearbeitet: 12.07.2020 16:07)
#42 RE: Excelsus Preludio 231
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Moderator

So, liebe Leute,

ich war heute Nachmittag mal in Rembrücken bei Bauer-Music und habe die Excelsus geritten. Zu meiner Freude war auch Dieter Schuster da und wir haben uns angeregt ausgetauscht. Hier mal meine frischen Eindrücke.

Fangen wir bei der härtesten Hardware an:
Die Excelsus ist im Kern eine Studio. Das Möbel wirkt wertig, das Pedal ist exakt geführt, die Klaviaturen sind der gegenwärtige Johannus-Standard, Kunststoff mit rauer Oberfläche, die sehr griffig ist. Leider, so die Auskunft von Johannus, kann die Klaviatur nicht gegen Holzkern oder Vollholz ausgetauscht werden – wegen der geringen Gehäusetiefe und der deutlich längeren Hebelarme der alternativen Klaviaturtypen. Ich bin es etwas straffer gewöhnt, aber die Klaviatur ist unter den Fingern nicht unsympathisch und lässt sich präzise spielen.

Das technische Innenleben entspricht weitgehend dem der Studio (die schon angejahrte, aber bewährte Orange Core-Technologie), die Abstrahlung ist allerdings modifiziert. Was da genau gemacht wurde, kann ich nur am Ergebnis festmachen: Ein sehr präsenter Klang, der auch ohne Tweeter in der Spieltischposition große Räumlichkeit entfaltet. Vor allem die Solozungen sind gut zu lokalisieren – bei einem 2.1-System, wohlgemerkt. Die drei Kanäle lassen sich via Klinken extern abgreifen. Es wird wenige Fälle geben, in denen das nötig ist. Denn die eingebauten Verstärker machen ganz schön Druck. Und ich war erstaunt, was der Basskanal hergibt. Die romantischen Samples stehen auf einem ungemein vollen Fundament.

Die Orgel bietet zwei Samplesätze in jeweils zwei Intonationsvarianten: barock 1+2 und französisch-romantisch 1+2.
Vor allem in den Zungen unterscheiden sich die Varianten. So ist die Hw-Trompete in barock 1 eher solistisch, die in barock 2 eher chorisch einsetzbar. Dasselbe gilt in der romantischen Dispo für die SW-Zunge 8’ – 1 ist eine eher herb-rollende Trompette harmonique, 2 ein runderes Hautbois. Letzteres steht allerdings nicht auf dem Schild. Aber man hört’s ...

Die Samples, versicherte mir Dieter Schuster, sind komplett aus dem Ederaner Fundus, allerdings „specially blended“ für das Haus Bauer, darunter einige, die eher ein Schattendasein im Bestand gefristet haben und jetzt zu einem überzeugenden, eigenständigen Klangkonzept aufgearbeitet wurden.

Das barocke Plenum habe ich als gerundet und angenehm empfunden. Vor allem die Mixturen sind recht weich ausgefallen. Das gibt dem Plenum Glanz ohne Schärfe. Und damit hebt sich die Orgel deutlich von ihren Mitbewerberinnen in dieser Preiskategorie ab. Die Viscounts und Johannüsse gehen oben herum deutlich markiger zur Sache - was ich bei 2'-Oktaven übrigens sehr mag. Auch die unterfütternde Pedalposaune ist eher rund und weich als kräftig, kann bereits unter dem Prinzipalchor 8’ 4’ 2’ zugezogen werden, ohne die Mittelstimmen zuzudröhnen. Eigentlich also eine Bombarde, die Mittlerin zwischen Fagott und Posaune – und damit der eher kleinen Disposition durchaus angemessen.
Die beiden Prinzipale 8’ haben mich voll überzeugt. Der im Hw sonor und tragfähig, der (hölzerne) im Sw weich und biegsam, die Oktaven in I leicht geschärft, in II dicht füllend. Die Superoktave 2’ eng, aber recht zurückhaltend.
Ein wirklich origineller Farbtupfer: die Voce umana 8' in II, die am schönsten mit dem Prinzipal wirkt. Der absolut richtige Klang für barocke Elevationstoccaten. Den böte nicht mal meine 360, hätte ich mir in einem Ahlborn-Expander nicht ein Gemshorn schwebend gestimmt.

Auffällig das eher „sesquialtrige“, leicht angeschärfte Cornet in I und das weichere „cornet décomposé“ in II.

In der romantischen Disposition hat sich mir sofort die im Hw neben der Trompette angesiedelte Voix humaine ins Ohr geschmeichelt – der Schwelltritt lässt sich per Menü auch auf I legen, das muss da natürlich so sein.

Das romantische Plenum hat eine Substanz, die mich verblüfft hat. Vor allem im Pedal kommt eine Menge Ton. Und die beiden Mixturen gehen fast vollends im Klang der Fonds und der Zungen auf. Kaum zu glauben, dass eine Orgel im Einsteigersegment so klanggesättigt auftreten kann.

Natürlich ist der gesamte Registerfundus mit den üblichen Parametern des aktuellen Johannus-Intonaten (und in dessen Grenzen) individuell modifizierbar.

Mein Fazit: Da ist eine Orgel entstanden, die sich mit einer ganz eigenen Klanglichkeit von den Mitbewerbern in der 5000-€-Kategorie abhebt. Barocke Dezenz und romantische Wucht, so vielleicht die kürzeste Formel dieses Klangkonzeptes. Für den Käufer mit kleinem Geldbeutel sicher ein deutlicher Zugewinn an Auswahl. Die Zeiten, in denen eine Einsteiger-Orgel eigentlich nur den Appetit auf höherwertige Modelle wecken sollte, sind ja seit Jahren vorbei. Mit der Excelsus gibt es jetzt eine weitere, vollwertige, gut klingende und gut ausgestattete Orgel zu einem reellen Preis, die man als audiophiler Spieler lange nicht satt hat. Es lohnt sich auf jeden Fall, sie bei der Auswahl ins Kalkül zu ziehen. Denn sie füllt eine große Marktnische weiter aus.

Wie Thomas Barth versicherte, wird es zwar keine „Modellpalette“ geben, aber mindestens eine weitere Zweimanualige mit vergrößerter Disposition und evtl. mit erweiterten Optionen bei der Abstrahlung. Ich würde diese Orgel im Konzert der Einsteiger nicht als „Konkurrenz“ sondern als ehrliche „Mitbewerberin“ einstufen.

Und nun die spannende Schlußfrage: Geht ein Cowboy ohne Colt in den Saloon?
Nein.
Ich hab’ natürlich das kleine Besteck ausgepackt. Zum Durchhören und Auseinanderschneiden der Files bin ich aber heute Abend zu müde. Lasst mir etwas Zeit ...

LG, gute Nacht - und vielen Dank an Thomas Barth und Dieter Schuster für's Spielenlassen und die aufschlussreichen Gespräche.

Michael


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24.01.2017 21:23
#43 RE: Excelsus Preludio 231
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Administrator

Danke für den Proberitt und den ausführlichen Bericht.

Das klingt überaus interessant. Gerade beim Thema "weiche Mixturen" müsste nun einer aus unserer Runde die Ohren spitzen. Spannend auch, dass du den Klang als druckvoll beschreibst; die Studio zeichnete sich durch dergleichen ja eigentlich nicht aus. Aber du sagtest ja: An der Abstrahlung wurde irgendetwas gemacht.

Dass 2.1 keineswegs zu wenig ist, weiß ich spätestens seit meiner Begegnung mit den Hoffrichter-Orgeln. Offensichtlich geht der Trend nun wieder in die andere Richtung: Nachdem über Jahre hinweg quer durch die Modellreihen und bei so gut wie allen Herstellern die Lautsprecherbatterien größer und größer wurden, reduziert man nun also wieder. Dem Klang schadet das offensichtlich nicht. Da sind wohl auch forumsseitig einige ältere Erkenntnisse einer Revision zu unterziehen.

Wenn sich die Excelsus so präsentiert wie du sagst - und daran hege ich keinen Zweifel - darf Bauer-Music zu einer gelungenen neuen Orgel gratuliert werden. Wunderbar.


Auf Orgelsuche.

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24.01.2017 23:55
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#44 RE: Excelsus Preludio 231
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Die beiden Prinzipale 8’ haben mich voll überzeugt.


Hört hört! Digitale Prinzipale, die Michaels Kritik standhalten, das bedeutet etwas!

Zitat
Offensichtlich geht der Trend nun wieder in die andere Richtung: Nachdem über Jahre hinweg quer durch die Modellreihen und bei so gut wie allen Herstellern die Lautsprecherbatterien größer und größer wurden, reduziert man nun also wieder. Dem Klang schadet das offensichtlich nicht.


Offenbass schrieb ja eben im Optimus/Klassik-Faden, was ein guter Breitbandlautsprecher im Einkauf kostet. Wenn man dafür die Zahl der Verstärkerkanäle, Lautsprecher und den Montageaufwand reduzieren kann, rechnet sich das vielleicht ja doch. Möglicherweise ist das tatsächlich das Geheimnis von Optimus und Preludio?


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24.01.2017 23:58
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#45 RE: Excelsus Preludio 231
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Wenn sich die Excelsus so präsentiert wie du sagst - und daran hege ich keinen Zweifel - darf Bauer-Music zu einer gelungenen neuen Orgel gratuliert werden.



Der Trend zu auf den deutschen Markt abgestimmten Instrumenten geht weiter. Nach den Glorias und Förgs Studio-Intonation hat auch Bauer jetzt etwas im Porfolio. Schön, dass sich der Markt gerade im Einstiegssegment so belebt. Und ich gebe Michael recht: Schön für den, der kein großes Budget hat, weil er sich über Klang wirklich freuen kann ohne darüber nachdenken zu müssen, was noch mehr hätte gehen können, wäre das Konto nicht so knapp gewesen.


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