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Renovierung Domorgel St. Stephan
Danke, Metallgedeckt, für die wertvollen Informationen.
Doch, einmal beim Nachtkonzert erklang auch die Chororgel. Es war beim 2. oder 3. Stück - da wurde ein Teilstück nur auf der Chororgel gespielt. Von meinem Sitzplatz hinten rechts aus war das deutlich auszunehmen.
Ah, Blattgold ist das also; ich wollte es nicht schmähen, es erinnert mich aber tatsächlich an Raumschiffmobilar aus den frühen Sci-Fi-Filmen. Dies sei wertfrei gesagt.
Wow, dass die Klanggewalt gar kein echtes Plenum enthielt, macht mich neugierig; mir war es schon in diesen Registrierungen da und dort zu laut - insofern täte mich das "Mehr" des Plenums nun doch interessieren. Vielleicht gönnt uns Latry am Freitag diese Möglichkeit.
#197 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
#198 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Nachdem Ihr mir so den Mund wässerig gemacht habt, hätte ich waaaaahnsinnige Lust, zum Latry-Konzert am Freitag einzufliegen. Aber unser wohlweiser Hoher Rat hat Wien zur coronaren Gefahrenzone erklärt. Ich müsste dann wohl hinterher in Quarantäne - und ich habe Sonntag Dienst ...
Also auf die nächste Chance lauern ...
LG
Michael
@Metallgedackt: Der Schmidt war dann wohl im Sinne des Meisters registriert. Schmidt war ja von Hause aus Cellist. Und er mochte in einer Orgel keine Zungen, keine Streicher und keine Aliquoten. Und auch Mixturen waren ihm wegen der darin enthaltenen Quinten suspekt.
@ Metallgedackt
Ja, auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön für Deine so ausführliche und kompetente Schilderung dieses ganz sicher sehr eindrucksvollen Instruments und des Konzerterlebnisses mit einem ebenso eindrucksvollen Interpreten!
Andererseits wird einem da schon sehr der Mund wässrig gemacht und noch deutlicher vor Augen geführt, was wir, "Corona" wegen, nun in diesem Jahr leider versäumen...
Herzliche Grüße
Bernhard
Zu Franz Schmdt: Dass Schmidt Aliquoten und Ähnliches nicht liebte, höre ich das erste Mal. Mein Wiener Orgellehrer Walter Pach, Organist der Votivkirche und Schüler des Schmidt-Interpreten Franz Schütz, hat sehr wohl bei Schmidt-Stücken alle Register verwendet. (Die Terzen in den Walcker-Mixturen waren allerdings irgendwann gestopft worden.) Schmidt hielt jedenfalls von der modernen Orgel mit ihren Spielhilfen etc. wenig ("kraftlos brüllende Ungeheuer").
In der Anmerkung zu seinem ersten gedruckten Orgelwerk, der Fantasie & Fuge D-Dur (1924), beschreibt Franz Schmidt seine Vorstellungen von der (für seine Kompositionen geeigneten) Orgel: "Es ist mir von größter Wichtigkeit festzustellen, dass ich die Königin der Instrumente im Sinn habe, wie man sie noch als Reste einer hohen Musikkultur in Kathedralen findet, nicht etwa jenes kraftlos brüllende Ungeheuer, welches sich in den heutigen Konzertsälen breitmacht und allenthalben als 'moderne Orgel' bezeichnet wird. Für letztere würde ich niemals eine Note geschrieben haben [...]. Ist es doch ein Klangbastard, entstanden aus dem unglückseligen Bestreben, alle möglichen Instrumente nachahmende Register in die Orgel einzubauen, Orchestereffekte nachzuahmen u. dgl.; ein Klangbastard, der, ebenso weit von der wahren Orgel wie vom wahren Orchester entfernt, völlig ungeeignet ist, Original-Orgelkompositionen so wiederzugeben, wie ihre Schöpfer sie gedacht und gehört haben, und ebenso ungeeignet, das Orchester auch nur irgendwie zu ersetzen."
An einer Stelle von Schmidts Fantasie und Fuge D-Dur steht: "mf 8', 16', 4', 2', Mixtur" (S. 20). Auf S. 27: "Der Komponist denkt sich hier die beiden Manuale ähnlich registriert (etwa 8', 4', 22/3' u. 2' oder Mixtur), das eine jedoch stärker, damit das Thema deutlich hervortritt." Auf S. 32: "Volles Werk /Fußnote: ohne Zungenstimmen!/"
#205 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
#206 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
@ Guilain
M.W. steht in dem Zitat von Schmidt in Bezug der Aufführung seiner Orgelwerke auch noch:
"Zungenstimmen sollen nur verwendet werden, wenn sie nicht ordinär klingen."
Oder so ähnlich (Ich habe die Publikation aus ARS ORGANI nicht vor mir.).
Herzliche Grüße
Bernhard
Die Anmerkung des Komponisten habe ich nur auszugsweise zitiert. Ja, der Passus mit den Zungenstimmen steht auch drin.
Ich hänge den kompletten Text als pdf an.
- Schmidt Anmerkung zu Fantasie und Fuge D.pdf
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Was ich selber bisher nicht wusste: Die Freitagabendkonzerte werden auf Radio Klassik Stephansdom live übertragen; bestimmt ist es wert, hineinzuhören. Werde in nächster Zeit ein Gleiches tun, nachdem mir ein Besuch in den nächsten Wochen nicht möglich sein wird. Olivier Latry ließ gestern den Dom erzittern. Was für ein wunderbares Konzert!
#210 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
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