Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Renovierung Domorgel St. Stephan
Hier die leere Westempore mit abgebauter Riesenorgel:
http://www.directupload.net/file/d/4926/39yuc97i_jpg.htm
Man sieht jetzt insbesondere ganz deutlich jenen Steinbogen, hinter dem sich viele Register der Kauffmann-Orgel befunden haben und der dafür verantwortlich gewesen sein soll, dass die Abstrahlung nach unten viel zu wünschen übrig ließ. Unbestätigten Gerüchten zufolge musste man mit mehr als 80 Register den Gemeindegesang begleiten, damit die Riesenorgel auch unten halbwegs gut zu hören war.
Johannes
#49 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Oha! Kein leichter Job für den Konstrukteur. Vor dem Bogen hat er vermutlich keine zwei Meter Tiefe - es sei denn, man zieht das ganze Untergehäuse weiter vor. Aber ich befürchte (nach der Lektüre von Planys Buch), irgendwer wird um die Ecke kommen und fordern, dass ein Oratorienchor und ein Sinfonieorchester zusammen auf der Empore Platz haben ...
Vermutlich werden dann auch die Denkmalpfleger aus dem Loch kommen und verlangen, dass das Westfenster sichtbar bleibt - am besten zur Gänze.
Baut man zu sehr in die Höhe, gibt es mglw. Probleme mit der Stimmhaltung der Werke untereinander.
Ich wünsche den Verantwortlichen und den Orgelbauern Rückgrat und Stehvermögen, klanglich gute und technisch dauerhafte Lösungen durchzusetzen.
Ich würde spontan möglichst viel Klangleistung an die Emporenbrüstung bringen. Weiß jemand, ob die Gehäuse der Brüstungspositive wieder verwendet werden? Da gäbe es immerhin "angestammten" Platz, den so schnell kein Architekt streitig machen könnte. Durchgreifende Pedalstimmen könnte man ja evtl. auf einer Großpedallade hinter der Turmstrebe aufstellen - so dass die Pfeifenmündungen darunter liegen und durch das Hauptgehäuse sprechen können.
Ich bin sehr gespannt, wie man dieses immense Lastenheft abarbeiten wird. Zweifellos eine Herausforderung, an der sich eine Weltfirma weiter profilieren kann - und vor allem deren Intonateur.
Etwas klug und witzig gemachte PR (auch im Web) würde der Sache nicht schaden - die Mainzer machen gerade vor, wie's geht ...
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Ich würde spontan möglichst viel Klangleistung an die Emporenbrüstung bringen. Weiß jemand, ob die Gehäuse der Brüstungspositive wieder verwendet werden? Da gäbe es immerhin "angestammten" Platz, den so schnell kein Architekt streitig machen könnte.
Ich habe keine Ahnung, vermute aber, dass zumindest der (durchaus gelungene!) Prospekt der vorhandenen Orgel 1:1 in die neue Rieger-Orgel übernommen wird. Fragt sich bloß, was sonst noch ... [wink]
#51 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Dann wären die Blickachsen-Fetischisten schon mal kaltgestellt, denn der alte Prospekt - ich fand ihn auch ausgesprochen imposant und sehr stimmig - verdeckte dieses Fenster. Zumindest bleibt ja wohl das Gesims erhalten, das das Untergehäuse krönt. Aus der Nähe betrachtet ist es eine Wucht. Und die Holzarbeit ist vom Feinsten ...
Wenn ich mich nicht verguckt habe, als wir dort waren, polierter Nussbaum.
Das Pfeifenmaterial war auch nicht wirklich "schlecht" - jedenfalls das, was beim Blick von schräg seitlich in die Brüstungspositive zu sehen war. Probleme gäbe es vermutlich mit den zu engen Mesuren bei Prinzipalen und Mixturen.
LG
Michael
#53 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
War da nicht die Rede davon, die vordere Orgel an den neuen Hauptspieltisch anzuschließen? Mich würde es nicht wundern, wenn da jemand beim Bau der vorderen Riegerin nicht schon weit vorausschauend an eine raumfüllende Gesamtanlage gedacht hätte, falls es auf der Westempore zu einem Neubau kommt. Und nichts anderes passiert ja jetzt. Denn zumindest technisch und klangästhetisch wird es eine Rieger-Orgel - auch wenn einiges an Hardware von Kauffmann aufgestellt wurde (ich schreibe bewusst nicht "stammt" [grin])
LG
Michael
Zitat von Johannes
Hier die leere Westempore mit abgebauter Riesenorgel:
http://www.directupload.net/file/d/4926/39yuc97i_jpg.htm
Ein krasser Anblick, jetzt weiß ich endlich, was mit dem Bogen in den Zeitungsartikeln gemeint war !
Dieser Bogen war hinter den Pfeifen völlig unsichtbar, ich sehe ihn jetzt zum 1. Mal !
Auch die frühere, 1890 erbaute, leider in der Endphase des 2. WK verbrannte Walcker-Orgel mit dem 1720 erbauten Barock-Prospekt von Ferdinand Josef Römer hat den Bogen perfekt verdeckt. Im www finde ich jetzt auf die Schnelle leider kein Bild davon, aber das Buch "Orgeln in Österreich" von Günther Lade enthält schöne, alte Fotos von der Walcker-Orgel. Angeblich war diese Walcker-Orgel die Beste, die der Dom je hatte, gibt es vielleicht irgendwo Tonaufnahmen davon ?
Zitat von Wichernkantor
Mich würde es nicht wundern, wenn da jemand beim Bau der vorderen Riegerin nicht schon weit vorausschauend an eine raumfüllende Gesamtanlage gedacht hätte, falls es auf der Westempore zu einem Neubau kommt. Und nichts anderes passiert ja jetzt. Denn zumindest technisch und klangästhetisch wird es eine Rieger-Orgel - auch wenn einiges an Hardware von Kauffmann aufgestellt wurde (ich schreibe bewusst nicht "stammt" [grin])
Nicht so schnell ! In allen Zeitungsartikeln ist immer nur von einer Renovierung der Kauffmann-Orgel die Rede. Natürlich wird diese Orgel auch die Handschrift Riegers tragen, aber Markus Landerer spricht ganz bewußt davon, dass die Kauffmann-Orgel schöne Klänge hatte, die nur aufgrund der Abstrahlung den Raum nicht richtig füllen konnten. Ich konnte die Orgel 1986 noch live hören und durfte sogar 1 mal spielen, auch die LP von Prof. Franz Falter zeigt, dass der Klang keineswegs schlecht war. Es wäre doch schön, wenn in der renovierten Kauffmann-Rieger-Orgel noch etwas davon erhalten bliebe.
Zitat von Romanus
Nicht so schnell ! In allen Zeitungsartikeln ist immer nur von einer Renovierung der Kauffmann-Orgel die Rede. Natürlich wird diese Orgel auch die Handschrift Riegers tragen, aber Markus Landerer spricht ganz bewußt davon, dass die Kauffmann-Orgel schöne Klänge hatte, die nur aufgrund der Abstrahlung den Raum nicht richtig füllen konnten. Ich konnte die Orgel 1986 noch live hören und durfte sogar 1 mal spielen, auch die LP von Prof. Franz Falter zeigt, dass der Klang keineswegs schlecht war. Es wäre doch schön, wenn in der renovierten Kauffmann-Rieger-Orgel noch etwas davon erhalten bliebe.
Ich denke, es ist schon angedacht, die vordere Riegerin mit einer Doppeltraktur auszustatten und einen neuen Generalspieltisch zu schaffen, der dann auch beide Orgeln (vordere Riegerin und Riesenorgel) ansteuert (zB wie Mariazell mit Lichtleiterübertragung). Nur so könnte im Endeffekt eine komplette Beschallung des Domes erreicht werden.
Johannes
Zitat von Romanus
Nicht so schnell ! In allen Zeitungsartikeln ist immer nur von einer Renovierung der Kauffmann-Orgel die Rede.
Naja, eine andere Bezeichnung wäre wohl politisch nicht durchsetzbar, oder?
Rieger wird da schon einen Dampfhammer draus zaubern ... oder hat schon mal jemand eine Rieger-Orgel gehört, die objektiv zu leise für ihren Aufstellungsort ist? [wink]
Allerdings zeigt das Beispiel der Kölner Querhausorgel, dass in so riesigen Räumen eine Orgel so kräftig sein kann wie sie will, es ist noch lange nicht gesagt, dass sie im Raum auch kräftig klingt.
#57 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Seltsam - seit einigen Wochen ist die Page von Rieger offline. Wenn man sie aufruft, erscheint ein Hinweis: "Die Seite wird eingerichtet".
Werbetechnisch ist es ein Super-Gau, einen so repräsentativen Auftrag an Land gezogen zu haben (Immerhin: "Wir bauen Österreichs größte Orgel!" und dann pontentiellen Kunden (und erwartungsvollen Neugierigen wie mir) nix davon zu erzählen ...
Auch von Seiten der Dommusik könnte man den Leuten doch mal erzählen, worauf sie sich freuen (und wofür sie spenden) dürfen ...
Oder greift da mal wieder kath. Episkopalparanoia? [grin]
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Seltsam - seit einigen Wochen ist die Page von Rieger offline. Wenn man sie aufruft, erscheint ein Hinweis: "Die Seite wird eingerichtet".
Werbetechnisch ist es ein Super-Gau, einen so repräsentativen Auftrag an Land gezogen zu haben (Immerhin: "Wir bauen Österreichs größte Orgel!" und dann pontentiellen Kunden (und erwartungsvollen Neugierigen wie mir) nix davon zu erzählen ...
Das kommt bei den besten Häusern vor ... tja, manchmal dauert die Überarbeitung einer Homepage über 5 Jahre
#60 RE: Renovierung Domorgel St. Stephan
Zitat von Johannes
Ich denke, es ist schon angedacht, die vordere Riegerin mit einer Doppeltraktur auszustatten und einen neuen Generalspieltisch zu schaffen, der dann auch beide Orgeln (vordere Riegerin und Riesenorgel) ansteuert (zB wie Mariazell mit Lichtleiterübertragung). Nur so könnte im Endeffekt eine komplette Beschallung des Domes erreicht werden.
Aus "gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen" habe ich inzwischen erfahren, dass sogar zwei Zentralspieltische geplant sind; und von jedem lässt sich die gesamte Anlage traktieren. Sehr klug. Offenbar will man diesmal Fehler um jeden Preis vermeiden. Auch das ist klug.
LG
Michael
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!