Renovierung Domorgel Passau

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11.09.2019 10:48 (zuletzt bearbeitet: 11.09.2019 10:56)
#16 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Na ja...

war von Freitag, 30.8. bis Donnerstag, 5.9. im Heidelberger St. Josefs- Krankenhaus. Gefahr von Darmdurchbruch aufgrund sehr starken Schubs durch Divertikulitis...War "sehr knapp" laut ärztlicher Aussage. Allerdings hatte sich auch noch der linke Unterarm entzündet, wegen der Infusionsnadel...Entweder Antibotika außerhalb der Vene in die Lymphgefäße oder ein Keim...Keine Ahnung..."Könne passieren"..
Das wurde immer schlimmer mit der Entzündung...Deshalb:
Seit Sonntag, 8.9., bin ich wieder auf der gleichen Station im gleichen Zimmer...Habe langsam den Verdacht, der "Kollateralschaden"-Aufenthalt dauert länger als der der Ursache...

So geht es manchesmal..

Besten Dank für die Genesungswünsche!

Ach so..vielleicht kann der Administrator diese Korrespondenz in die "Plauderecke" verlagern..gehört ja nicht hierher...Sorry!

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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11.09.2019 10:55
#17 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Moderator

Die Windladen sind nach meiner Erinnerung ordentlich dimensioniert und sicher brauchbar, wenn sie nicht vom Schimmel befallen sind. Vielleicht sind ja die Doppeltrakturen verschlissen. Aber auch das wäre zu erneuern. Der Einfluss der Lade auf den Klang wird (aus ideologischen Gründen) überschätzt. Wie ich bereits schrub: Nichts, was ein guter Intonateur mit Zeit und Sorgfalt nicht ausbügeln könnte. (Stellt man ungekulpte Pfeifen auf eine Taschenlade, sprechen sie so aggressiv und explosiv an, dass viele "Experten" auf Schleiflade tippen ... Im Umkehrschluß kann man Pfeifen mit zugekulpten Füßen und reichlich Kernstichen auf Schleiflade so zähmen, dass jeder "Fachmann" auf pneumatische Kegellade tippt.) Auch die Mensuren dürften kaum an ihre Leistungsgrenzen stoßen. Anders als in Wien sind sie wohl eher zu weit ...

LG
Michael


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11.09.2019 10:55 (zuletzt bearbeitet: 11.09.2019 10:57)
#18 RE: Renovierung Domorgel Passau
Ma

Gute Besserung, Bernhard!

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #11
Es war uns beiden alles zu gepreßt und plärrig. Aber immerhin: Handwerklich machte das Instrument damals einen tadellosen Eindruck. Nichts, was ein guter Intonateur mit viel Zeit und Sorgfalt nicht glattgebügelt hätte.



Ich habe sie einmal live gehört und habe verschiedene CDs. Als das Bombardwerk zugeschaltet wurde, klang es schon massig. Die Akustik im Dom habe ich aber als nicht unproblematisch empfunden, der Stuck scheint viel Klang wegzufressen.

Irgendwo schrieb jemand, er habe sich vor Jahren problemlos auf der Empore unterhalten können, als das Generaltutti gespielt wurde; nun gut, das Bombardwerk ist auf der Seitenempore ...

Die Firma Eisenbarth muss übrigens in Waldkirchen eine Steinmeyerin sehr überzeugend umgebaut und ergänzt haben.

Gloria Concerto 350 Trend

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11.09.2019 10:57 (zuletzt bearbeitet: 11.09.2019 11:02)
#19 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Moderator

Die mehrteilige Anlage hat schon ihre guten Gründe. Schließlich stammt die Idee dazu von Albert Steinmeyer. Und der galt zwischen den Kriegen als einer der besten Intonateure unter der Sonne.

@Martin:
In der Dekanatskirche in Wiltz (quasi bei Dir um die Ecke) steht eine relativ neue Eisenbarth - ich glaube aus den 90ern. Da lässt sich die Leistungsfähigkeit des Hauses zuverlässig beurteilen.

LG
Michael


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11.09.2019 11:16
#20 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Administrator

Oha, Bernhard!
Auch von mir nur die besten Genesungswünsche. Das klingt ja wahrlich übel...
Werde bald wieder gesund!

PS: Ich verschiebe das gerne in die Plauderecke, demnächst...


Auf Orgelsuche.

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11.09.2019 11:33 (zuletzt bearbeitet: 11.09.2019 11:39)
#21 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Moderator

Zitat von Martin78 im Beitrag #15

Hmmh, der von dir beschriebene Stilmix ist doch - bis auf die Tuben - mehr oder weniger der derzeitige Zustand ...



Na ja, was auf den Registerzügen steht, ist das eine - was auf den Windladen steht, das andere. Und zwischen beiden herrscht nicht unbedingt Kongruenz. Ich entsinne mich, dass das nicht eben für französische Sinfonik stehende Haus Beckerath in den 80er Jahren in der Pfalz und im Saarland einige größere Orgeln baute. Auf dem Zug der Schwellwerkstrompete stand stets "Trompette". Klanglich war das eine "fagottierende" Oberwerkstrompete à la Schnitger. Aber jeder glaubte, dass B. auch "französisch" kann ...
Auch sein "Hautbois" war eine deutsche Echotrompete. Alles tadellos und stimmig, aber angesichts der Nomenklatur eine Mogelpackung ...

Die "barocke" Chororgel in Passau war übrigens eine Idee von Christhard Mahrenholz, der die Disposition und die Mensuren gestrickt hatte. Da standen durchweg orgelbewegt-salonfähige Namen auf den Wippen. Aber klanglich war es eine typische postromantische Steinmeyerin der Zwischenkriegszeit, die bruchlos ins Ensemble einband.

LG
Michael


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17.09.2019 05:02
#22 RE: Renovierung Domorgel Passau
Ma

Hier ein offizieller Hinweis auf die morgen stattfindende Pressekonferenz. Klais ist schon mal mit an Bord.

https://www.bistum-passau.de/artikel/gro...morgelsanierung

Gloria Concerto 350 Trend

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18.09.2019 18:59 (zuletzt bearbeitet: 18.09.2019 19:06)
#23 RE: Renovierung Domorgel Passau
Ma

6,5 Mio. Euro, drei deutsche und ein kanadischer OB, leichte Vergrößerung durch Synthese mit Steinmeyer-Elementen (hat Herr Lampl noch alte Passau-Register im Keller?): Es gibt Neuigkeiten!

https://www.bistum-passau.de/artikel/pre...morgelsanierung

Gloria Concerto 350 Trend

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18.09.2019 19:59 (zuletzt bearbeitet: 18.09.2019 20:00)
#24 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Moderator

Was ich vermutet (und gehofft) habe: Eine sukzessive Generalsanierung, notwendig geworden durch Schimmelbefall und (elektro-)mechanischen Verschleiß. Und wenn alles fertig ist, bügelt ein (hoffentlich) guter Intonateur drüber, der (hoffentlich) ein homogeneres Klangbild herstellt. Je nach Standort des Hörers klingen die Plena seit den 80ern sehr aggressiv und trotzdem mager. Auch auf einer CD-Aufnahme aus dieser Zeit ist das deutlich zu hören. Da spielt Edgar Krapp u.a. BWV 541, allerdings nur an der Hauptorgel bei (zu?) naher Mikrophonierung.
Den Eindruck "scharf und mager" konnte diese Orgelanlage mir indes auch nach mehreren Lokalohrenscheinen nicht nehmen.

Nein, Sixtus Lampl hat keine Pfeifen aus der Passauerin. Allerdings wohl eine erkleckliche Zahl an Steinmeyer-Registern aus der Zwischenkriegszeit, an denen sich die Machart der Pfeifen und ihre intonatorische Behandlung studieren lässt.
Sollte man ein "Originalklangbild" anstreben, wird es diffizil. Denn anno 1928 stand alles auf Taschenlade. Vielleicht hat man deshalb Casavant mit ins Boot genommen. Eigentlich zählen die Franko-Kanadier zu den Pionieren des mechanischen Schleifladenbaues auf dem nordamerikanischen Kontinent. Aber die bauen in den USA noch öfter mal V/100 plus x auf Pitman-Laden, wenn der Kunde es so will ...

LG
Michael


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18.09.2019 21:05 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2019 12:39)
#25 RE: Renovierung Domorgel Passau
Ma

Andernorts habe ich die Info gelesen, dass tatsächlich im Depot der Diözese gelagerte Steinmeyer-Register eingebaut werden ...

Gloria Concerto 350 Trend

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24.09.2019 12:42
#26 RE: Renovierung Domorgel Passau
Ma

... und hier informiert der Domorganist über weitere Details, u.a. über den Wegfall des mechanischen Spieltischs (der vermutlich sehr selten genutzt worden sein dürfte) und den Neubau eines dreigeteilten Solowerks, wodurch sich die Anzahl der Orgelstandorte im Dom weiter erhöht.

https://ludwig-ruckdeschel.de/allgemein/...u-wird-saniert/

Gloria Concerto 350 Trend

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01.10.2019 12:16
#27 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Sehr interessant! Bin mehr als gespannt...

"Mager und scharf"...diese auf den Punkt gebrachte Analyse von Michael trifft es auch meiner Meinung nach genau!

Ein bißchen ängstliches schwant mir, wenn ich da lese, daß der "neobarocke Umbau" aus den 1980-er Jahren auch erhalten bleiben soll, also keine konsequente Rückführung auf den Steinmeyer-Klang von 1928...
Und daß dieser "Doktor Eisenbarth" auch noch im Spiel ist...

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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28.05.2021 16:58 (zuletzt bearbeitet: 28.05.2021 17:35)
#28 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Moderator

Inzwischen gibt es umfangreiche Informationen auf einer Page des Bistums. Offenbar hat man sich die gute Informationspolitik der Mainzer zum Vorbild genommen und müht sich um Transparenz. (Wäre das doch in allen Bereichen amtskirchlichen Handelns und in allen Bistümern so ... Das würde die Glaubwürdigkeit deutlich erhöhen ...)

https://www.bistum-passau.de/das-klangliche-konzept

Mich würde ja noch interessieren, welche Rolle Casavant in diesem Quartett spielt. Machen die das Hochdruck-Zeugs an den vorderen Vierungspfeilern (bei dem ich mich frage, ob es wirklich sein muss)? Ich denke mir da, man muss ja auch in 30, 40 Jahren, wenn wieder "Stilreinheit" gefragt ist, etwas zum Abreißen (und zum Ersatz durch gotische Blockwerke in mitteltöniger Stimmung) haben ...

LG
Michael


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28.05.2021 22:54
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#29 RE: Renovierung Domorgel Passau
Gast
( gelöscht )

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #28
Mich würde ja noch interessieren, welche Rolle Casavant in diesem Quartett spielt. Machen die das Hochdruck-Zeugs an den vorderen Vierungspfeilern (bei dem ich mich frage, ob es wirklich sein muss)?

Scheinbar soll Fa. Casavent im Fernwerk die 8-füßigen "Orches­tral Strings I-IV" liefern - steht zumindest weiter unten auf der Seite. Also vmtl. eher säuselndes Beiwerk statt Hochdruck. Frage mich gerade, was ein "amerikanisch ausgerichtetes Solowerk" dort eklektizistisch darstellen soll - eher die "American classic" der 50er/60er oder das "Romantic Revival" der 80er Jahre? (vgl. A. Reichling in MGG)


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28.05.2021 23:05
avatar  Aeoline
#30 RE: Renovierung Domorgel Passau
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Interessant ist auch, dass die Chororgel einen 32er ins Pedal bekommt. Das dürfte Seltenheitswert haben. Vielleicht gibt es aber auch in Passau ein paar Bässe im Chor à la Ivan Rebroff... die brauchen dann sicher ein solches Fundament.

Neu ist für mich auch, dass man den Spielschrank der Hauptorgel opfert... - das der Denkmalschutz da mitspielt...


VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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