Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven

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17.05.2020 15:08
avatar  wohli
#106 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Nun ja - es ist eine Saalorgel in einem Saal. Da hier Digitalisat + Pfeifenwerk zusammen genutzt werden sollen, kann ein netter Digitalhall nicht genutzt werden. So bleibt nur der Eigenhall des Raumes ...


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18.05.2020 17:15 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2020 17:16)
#107 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Moderator

In dieser trockenen Akustik muss die edle Tugend des Legatospiels wieder "fröhliche Urständ'" feiern. Der Reger hätte davon etwas mehr vertragen. Das Plenum klingt schön mild - und vor allem sauber gestimmt.
Der "Überchor" von Karl Norbert Schmid zum Orgelsatz ist eine hübsche Idee.

Zum ersten Mal habe ich das in den Verputz eingearbeitete Kreuz an der Stirnwand bewusst wahrgenommen. Eine reizvolle Idee des Architekten.
Schade, dass der Raum akustisch sooooo trocken geraten ist. Ein Quäntchen Hall hätte ihm und der Orgel gut gestanden. Und zum Glück verzeichnet er nicht.

LG
Michael


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27.05.2020 11:44
#108 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
tr

Weiß jemand, wofür bei der Kuhn-Orgel in Essen die LEDs (?) neben den Registerwippen sind und welche Funktion die Knöpfe bei den Werkbezeichnungen haben?
Man kann in diesem Bild ganz gut erkennen.
Ist das eventuell eine Funktion, um das Zusammenspiel mit beiden Spieltischen zu ermöglichen, in dem Sinne, dass die LEDs anzeigen, welche Register gerade am anderen Spieltisch aktiv sind und die Knöpfe dienen der Übernahme der Kontrolle über die Registrierung vom jeweiligen Spieltisch aus? Man könnte also beispielsweise das Positiv vom mechanischen Spieltisch aus registrieren und das Schwellwerk vom elektrischen oder so?
Auf den Webseiten von Kuhn, der Philharmonie und von Voxus Organs habe ich dazu leider nichts gefunden.


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27.05.2020 11:55
avatar  Noah
#109 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Ich vermute, dass es ledentlich nur zur einfacheren Erkennung der eingeschalteten Register dient?
Gibt es die bei der echten Orgel auch genau so?

Johannus LiVE III

Franck Choral 3: https://www.youtube.com/watch?v=WbpvMTinLh0
BWV 564 Toccata an der grossen Hoforgel Luzern: https://www.youtube.com/watch?v=iSH335MGQb4

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27.05.2020 11:55
#110 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Intonationsmeister

Die LED's dürften nur die Stellung "ein" und "aus" anzeigen. Die Knöpfe unter den Registerschaltern sind wahrscheinlich Werkabsteller.

LG
Frank

Gloria Concerto 355cc

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27.05.2020 21:06
#111 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
tr

Zitat von Noah im Beitrag #109
Gibt es die bei der echten Orgel auch genau so?

Ja, leider sind die Samplesetfotos von Voxus die einzigen Spieltischfotos, die ich finden kann.

Zitat von SaintSernin im Beitrag #110
Die LED\'s dürften nur die Stellung "ein" und "aus" anzeigen.

So wird es sein. Mittlerweile habe ich ein Video gefunden, in dem man dies aufgrund der Kameraeinstellung leider nur erahnen kann. Anscheinend hat die Orgel keine beweglichen Registerschalter sondern nur Registertaster und der Status wird über die LED angezeigt.

Zitat von SaintSernin im Beitrag #110
Die Knöpfe unter den Registerschaltern sind wahrscheinlich Werkabsteller.

Also das werkbezogene Gegenstück zu einem Generalabsteller / Auslöser / Cancel?

Eine kleine Anekdote fällt mir noch ein, die meine erste These zum Wechselspiel der beiden Spieltische widerlegt. Ich war vor einiger Zeit in einem Orgelkonzert mit Gunnar Idenstam in Essen und nachdem er den Großteil des Konzertes oben am mechanischen Spieltisch gespielt hat, ist er für die letzten Stücke und die Zugabe nach unten an den elektrischen Spieltisch gekommen. Dabei gab es einige Verzögerung, bis er weiterspielen konnte, da der noch aktive mechanische Spieltisch den elektrischen blockiert hat. Nach einigem Hin und Her unter Einsatz der Assistentin klappte es dann doch. Man muss anscheinend erst den einen Spieltisch geordnet herunterfahren bevor man den anderen nutzen kann.

Viele Grüße
Trompetendulzian


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15.06.2020 18:16 (zuletzt bearbeitet: 18.03.2021 07:14)
#112 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Moderator

Ein äußerst erwünschter Nebeneffekt unseres Nordsee-Spontanurlaubs waren Besichtigung und Betastung der Hybrid-Orgel in der NAK Wilhelmshaven. Ein verregneter Tag erhöhte den WAV für den Besuch in WHV.

Kollege Wohli war so freundlich gewesen, den Kontakt zu Gerrit Junge zu vermitteln, der das Instrument betreut, das mit III/74 (15 Pfeifenregister, 59 Samples) wohl eines der derzeit größten Hybrid-Projekte in Deutschland sein dürfte.
Leider war das Zeitbudget des lokalen Musikers sehr begrenzt, so dass es beim diagonalen Durcharbeiten durch die Klangfarben blieb und ich auf Aufnahmen verzichten musste – wiewohl die Bedingungen ideal wären: Die Kirche liegt in einem nördlichen Wohnviertel von WHV in einer sehr ruhigen Seitenstraße.

Eigentlich ist es ja ein auf einen Sockel aus Gemeinde- und Sozialräumen aufgesetzter Kirchsaal mit rund 250 Sitzplätzen (zuzüglich großer Empore) und leicht trapezförmigem Grundriß.
Dominant ist das in Asymmetrie aus der Stirnwand großflächig herausgearbeitete Kreuz. Diese architektonische Vorgabe legte es nahe, Altar und Orgel vorne nebeneinander zu positionieren. Das ist m.E. sehr ansprechend gelungen. Die flächige, ihrerseits auf Symmetrie angelegte Prospektgliederung in mattweiß lackierten Holzrahmen und Gehäusefüllungen wirkt schlicht und geradlinig.

Das Orgelwerk stammt aus der NAK Wittenberge, erbaut anno 1960 mit II/15 von der Firma Sauer (Frankfurt/Oder) auf elektrischer Kegellade. Es wurde in der NAK-eigenen Orgelbauwerkstatt in Bautzen aufgearbeitet. Hinter dem Prospekt ist die Abstrahlung für die digitalen Register installiert. Nachdem es sich beim Kirchraum eher um einen Saal handelt, war es konsequent, die Samples einer Saalorgel zu verwenden. Die niederländische Firma Mixtuur hat die Samples der Kuhn-Orgel in der Essener Philharmonie beigesteuert.

Der Spieltisch kommt aus Weikersheim. Laukhuff hat BDO-Norm geliefert, das Pedal parallel mit doppelter Schweifung. Die Klaviaturen spielen sich angenehm, der Tastenwiderstand simuliert durch lange Hebelarme die Masse einer anhängenden Traktur. Allerdings muss man sich auf die elektrische Traktur etwas einstellen. Die Taste erfordert vom Nullpunkt bis zum Anschlagpunkt gleichen Kraftaufwand. Der Kontakt schließt erst nach 2mm Tastenfall – ziemlich abrupt und unerwartet, ohne dass ein eigener Druckpunkt das taktil vermittelt. Offenbar wurden berührungslose Kontakte verbaut. Am Punkt des Kontaktschlusses würde ein leichter Druckpunkt, wie er z.B. bei Kontaktblock-Systemen im Moment und am Punkt des Kontaktschlusses entsteht, das Spielgefühl weiter verbessern.
Die 15 Pfeifenregister bilden ein in sich geschlossenes Orgelwerk. Die Ästhetik entspricht den Standards des lange in Personalunion geführten Hauses Walcker/Sauer aus den 30er Jahren, beeinflusst von der elsässischen Orgelreform. Der Hw-Prinzipalchor klingt bis in die Mixtur sehr ausgeglichen und homogen bei deutlicher Bevorzugung der Grundstimmen. Ein klangliches Prachtstück ist der Prinzipal 8‘. Sein digitales Pendant im Positiv reicht bei allem Aufwand des Samplings und der Intonation nicht an die Lebendigkeit, Farbigkeit und Körperhaftigkeit des Pfeifenregisters heran.

Hätte man mich als Berater für den Neubau einer PO herangezogen, hätte ich dem Raum mit seiner sehr neutralen Akustik und dem minimalen Nachhall vielleicht 20 bis 22 Register gegeben, bei deutlicher Bevorzugung der 8‘- und 4‘-Lagen.
Damit die 59 Digitalstimmen nicht „oversized“ oder gar brutal wirken, war ein hohes Maß an Zurückhaltung nötig. Angesichts der bisherigen Singularität des Projektes war man sich durchaus im Klaren, etwas experimentieren zu müssen. Und diese Phase ist noch nicht abgeschlossen, wie mir Gerrit Junge bestätigte.
Dem Plenum des Hw die balancierten Plena eines Positivs und eines Schwellwerkes hinzuzufügen, ist bereits überzeugend gelungen. Auffällig ist die vornehme Zurückhaltung der digitalen Flöten. Wären sie lauter, würden sie in ihrer Häufung die vorhandenen Pfeifen-Grundreihen erdrücken und den Klang klebrig machen. Auch die Aliquoten sind sehr diskret behandelt, sie erlauben lasierende Färbungen. Bei der klanglichen Ausgestaltung ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Für mein Empfinden hat z.B. das 5fache Cornett im Hw mehr den Charakter eines Sesquialters als eines „hornichten“ Cornetts.
Ausgesprochen gut gefällt mir die vierfache Besetzung der 4‘-Lage im Positiv. Oktave und Rohrflöte des II. Manuals der PO gaben hier dynamischen und farblichen Rahmen vor. Digitale Traversflöte und Viola geben schön zeichnende Farbwerte.
Im selben Manual ist die 2‘-Lage mit Superoktave (digital), Nachthorn (Pfeife) und Waldflöte (digital) sehr schön ausdifferenziert. Da täte ich mich sehr schwer, zwischen „echt“ und „digital“ zu unterscheiden.

Messlatte für Klangfarbe und Intensität der Streicher ist das Sauer-Salizional 8‘ des Hw. Seine digitalen Geschwister sind in allen Werken dezent und weich geraten. Auf ausgesprochen „sägende“ Streicherstimmen wurde klug verzichtet. Sie könnten sich ohne klangveredelnden Nachhall schnell süßlich-ordinären Kinoorgel-Klängen annähern.

Intonatorischer Handlungsbedarf besteht vor allem noch bei den Zungen, insbesondere bei den in allen Werken vorhandenen 8‘-Trompeten.
Die Qualität der Samples ist zweifellos erstklassig. Es macht richtig Spaß, in den tiefen Oktaven mit den Ohren die Einschwingvorgänge jedes einzelnen Tons zu verfolgen. Aber die Balance im wechselseitigen und chorischen Spiel ist noch ausbaufähig. Die Hw-Trompete ist etwas engbrüstig, sie erinnert bei aller Qualität des Samples an die Weißblech-Tröten, die sich bisweilen in mitteldeutschen Denkmalorgeln des Barock finden. Die des Positivs ist saftig und lauter (!), aber eher rund, wo etwas kecke Brillanz angebracht wäre. Im Sw steht ein eher neutrales Trompetenregister, das etwas mehr Substanz zum Schwellen haben dürfte.
Die Solozungen haben mir durchweg sehr gut gefallen, soweit es bei einem schnellen Durchspielen zu beurteilen war. Der linguale 32‘ im Pedal greift sehr dominant in das Klanggeschehen ein. Da sollte man vielleicht noch etwas mit der Lautstärke experimentieren.

Erfreulich dezent gehen die Chamaden zur Sache, die eine eigene Registergruppe mit separaten Koppelzügen zu allen Werken bilden. Sie vergolden, ohne niederzubrüllen. Ein kleiner Amerikanismus: die Quinttrompete 5 1/3'. Eigentlich sollten Zungenaliquoten ja wirklichen Großraumorgeln vorbehalten bleiben. (Cavaillé-Coll disponierte sie in seinem - nicht realisierten - Entwurf für den Petersdom in Rom.) Denn sie bergen die Gefahr, dass der Klang des Zungenplenums dick und/oder brutal wird. Diese Quintchamade ist weit genug zurück genommen. Sie verdickt nicht, sondern verdichtet.

Die Chamaden stammen nicht aus Essen, sondern aus dem luxemburgischen Dudelange. Man hat sich nämlich inzwischen als zweiten Samplesatz die Stimmen der dortigen Stahlhut/Jann-Orgel beschafft, die ja von fast allen Organisten, die sie spielen durften, in den höchsten Tönen gelobt wird. Ihre Farben und Klangwirkung zu erproben, blieb leider keine Zeit mehr – ein Grund, da auf jeden Fall nochmal hinzufahren und zu probieren, ohne dass die Uhr im Nacken tickt. Dudelange liegt von meiner Heimatstadt wenige Autominuten entfernt. Ich kenne die Orgel im Status quo ante und im status quo.
Sie an die räumlichen Verhältnisse in WHV anzupassen, halte ich für eine große Herausforderung. Denn sie steht in einem Raum mit fast kathedraler Akustik.

Wenn das gelingt, wird die hybride Wilhelmshavenerin zweifellos zur organophilen Top-Adresse.

Hier noch ein paar Bilder:

https://www.dropbox.com/s/2g120wzj27ztw4...sicht.jpeg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/xdnbhitvp2c7gu...sicht.jpeg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/iwcdanm17fbj3x...tisch.jpeg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/eruc4zly8rae8o...echts.jpeg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/ymhxapjyxu53iv...ppeln.jpeg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/3liy6dey6hw90p...ppeln.jpeg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/j3gwmtzm4nac8q...links.jpeg?dl=0

Auf den Streifen unter den Wippen sind übrigens die Register der Madame aus Dudelange zu lesen.

LG
Michael


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22.06.2020 19:56 (zuletzt bearbeitet: 22.06.2020 19:57)
#113 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Lieber Wichernkantor,

ein toller und sehr langer Bericht aus WHV.
Dann wird das wohl auch ein Punkt auf meiner Bucket List, die Orgel mal in Aktion zu hören.
Vielen Dank dafür, auch für die Fotos.

Beste Grüße...


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22.06.2020 23:37
avatar  SJL
#114 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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SJL

Weil hier im Forum an anderem Ort auch gerade über die Gestaltung von Spieltischen gesprochen wurde: die hier vollzogene Anordnung der Registersteuerung finde ich nahezu vorbildlich (schlicht, übersichtlich und ergonomisch). Ich würde sie jederzeit dem oft angebotenen "Manubrien-Wald" vorziehen. Die Koppeln hätte ich allerdings tendenziell lieber in den Registerstaffeln des Werkes, auf das sie sich auswirken, statt in einem Koppel-Block zusammengefasst.


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23.06.2020 06:28
#115 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Moderator

Zitat von SJL im Beitrag #114
Die Koppeln hätte ich allerdings tendenziell lieber in den Registerstaffeln des Werkes


Genau da habe ich sie ein paarmal gesucht ...

LG
Michael


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23.06.2020 09:01 (zuletzt bearbeitet: 23.06.2020 09:11)
avatar  Orgelkater ( gelöscht )
#116 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
Or
Orgelkater ( gelöscht )

Nun, auch das ist wieder "Traditionssache" und auch Gewöhnungssache.

Im amerikanischen Spieltischbau sind die Koppeln oberhalb der Manuale angebracht. So hat immer alle Kopplungen direkt im Blick. Das ist gerade bei den 16' und 4'-Koppeln innerhalb und zwischen den Werken wichtig.

LG


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23.06.2020 09:16 (zuletzt bearbeitet: 23.06.2020 09:20)
avatar  Orgelkater ( gelöscht )
#117 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
Or
Orgelkater ( gelöscht )

Und ich finde es gut, dass der Arbeitsgeber sein spielendes Volk gesund erhalten will. Nur mit gymnastischen Übungen ist der Pedalpiston ganz rechts zu erreichen

Noli me tangere....


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23.06.2020 09:20
#118 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Moderator

Das sind die Chamadenkoppeln. Da muss man alle Jubeljahre mal hin, denke ich.

LG
Michael


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23.06.2020 09:37
#119 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
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Moderator

Zitat von Orgelkater im Beitrag #116
Im amerikanischen Spieltischbau sind die Koppeln oberhalb der Manuale angebracht. So hat immer alle Kopplungen direkt im Blick.


Das findet sich auch vielfach im deutschen Orgelbau der Nachkriegsjahre. Klais hat die Koppeln meistens mittig über dem oberen Manual in einer eigenen Gruppe zusammengefasst, ebenso Haerpfer&Erman oder Hugo Mayer sen.
Ich entsinne mich auch an größere Zeilhuber-Spieltische, in denen die Koppeln oben links über Man. III angeordnet waren.
Rein technisch hat das Vorteile beim Bau pneumatischer Registraturen. Der Apparat kann als Block oben in den Spieltisch eingebaut werden bei kürzestmöglicher Führung der Bleirohre, die man sonst von den Wippen aus kreuz und quer durch die ganze Spieltischgeographie ziehen muss. (Nebenbei: Von der Verarbeitung her sind die großen pneumatischen Spieltische von Zeilhuber aus den 30ern allererste Sahne. Da wurde mit bestem Hartholz peinlich genau gearbeitet. Die logische und ökonomische Anordnung von Rohren und Relais ist eine Augenweide. Wenn's da wirklich mal zu einer Störung kam: Alles war leicht zugänglich.)

Oberlinger und Walcker ordneten die Koppeln überwiegend den jeweiligen Werken zu, ebenso machten es die meisten kleineren Firmen, die ihre Spieltische fertig von Laukhuff, Heuss oder Eisenschmidt bezogen.

Beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile. Letztlich entscheidet die Gewöhnung. Ich finde es z.B. praktisch, die drei Pedalkoppeln z.B. gleich unten links neben Man. I zu haben. Daneben die Pedalzungen. Das erlaubt ein schnelles Umregistrieren des Pedals "von Hand" beim Manualwechsel. Das machte ACC übrigens auch so.

LG
Michael


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23.06.2020 11:08
avatar  Orgelkater ( gelöscht )
#120 RE: Neue Hybridorgel NAK Wilhelmshaven
Or
Orgelkater ( gelöscht )

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber hat ACC nicht seine Tirasses als Tritte im Pedal gebaut?

Geschickt finde ich im amerikanischen Orgelbau auch, dass sämtliche Normalkoppeln jeweils links und rechts von den jeweiligen Divisionals als Druckpistons zur Verfügung stehen.

Für die Literatur haben sich all diese Spielerleichterungen durch Setzeranlagen nunmehr erledigt, für die Improvisation bieten sie jedoch eine große Hilfe.


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