Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende

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30.05.2012 09:48
#61 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
cl

Zitat von chp
aber ist eine Stecktafel nicht einfach eine Art Riesen-Liedzettel für alle?
Problem bei der Vorproduktion: Manchmal muss kurzfristig geändert werden (Schola fällt aus...)



Hallo Christoph,
Wo ist das Problem?
Der Druck und Schnitt des Liedzettels geschieht Sonntags gegen 9.45. Meßzeit ist 10.30Uhr. Bis dahin sind alle notwendigen Änderungen getätigt.
In wirklich unvorherzusehenden Fällen (in den letzten 10 Jahren 4!) wird halt angesagt.
Bloß weil die Schola, ...Kinderklampfentruppe nun doch nicht erscheinen, ist das kein Grund die Liturgie zu ändern. Entweder es findet sich ein Vorsänger in der Gemeinde ( da gibt es bei uns tatsächlich mehrere), oder ich mach es dann selbst.
Man müßte bei uns in der Kirche insgesamt 5 Tafeln stecken, damit jeder Besucher auch mit Gesangbuch mitsingen kann. Der Zeitaufwand zum Stecken (und wieder abstecken) ist größer, als Liedzettel zu produzieren (die von den Meßbesuchern nach der Messe entweder mitgenommen, oder selbständig im Altpapier entsorgt werden).

Beste Grüße Clm

Liebe Grüße vom Clemens

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30.05.2012 11:40
#62 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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Administrator

Mittlerweile sind wir ziemlich offtopic. :help:


Auf Orgelsuche.

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30.05.2012 12:05
#63 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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Moderator

Fein beobachtet - aber einer geht wohl noch:

Ich will keine schlafenden Hunde wecken. Trotzdem der Hinweis an alle Liedzettel-Selbermacher: Weist Eure Gemeindeleitungen darauf hin, dass die Frage der Abdruckrechte geklärt ist. Bei Sachen aus dem jeweils approbierten Gesangbuch dürfte das kein Problem sein. Aber beim Ausschlachten „apokrypher“ Schriften gibt es oft gleich mehrere Urheberrechte, die – zumindest theoretisch - zu beachten sind. Wo kein Kläger, da kein Richter. Aber wehe, es findet sich ein Kläger …

Wir haben in meiner Gemeinde klare Lösungen, mit denen wir gut leben können: Liederfundus für den Gottesdienst ist das EG – ausschließlich das EG. Jeder kriegt eins an der Tür – von einem der Kirchenvorsteher mit freundlichem Willkommensgruß. Was gesungen wird, steht an (zwei) Anschlagtafeln (mit jeweils 8 Zeilen, das langt auch für die Christvesper), eventuelle Besonderheiten werden angesagt. Funktioniert zur allseitigen Zufriedenheit.

Um zum Thema zurückzukommen: Wozu „Einheitsgesangbuch“ (meinetwegen gern mit Regionalteilen), wenn jede Gemeinde sich dann noch ihr eigenes „Liederbuch“ zimmert?
Nach meinen Beobachtungen enthalten diese „Parallelgesangbücher“ viel – je nach Konfession – pietistischen oder mariologischen Kitsch (O-Ton: „Höre, Süße, uns’re Grüße&ldquo aus dem 19. Jh. nebst einer Menge pseudo-modernem Zeug von der Klampfenfraktion (i.d.R. auf der „Gitarrenkadenz“ E, A, H7, E beruhend) mit fürchterlichen, zwangssynkopierten Texten zu Melodien voller ÖDe.

Horrorerlebnis bei einer Trauung am vergangenen Samstag (zum Glück nicht in meiner eigenen Gemeinde): „Laudato si“ (steht ja leider sogar im EG) – alle Verse. Ab Vers zwei oder drei habe ich nur noch rumgeblöDelt, um es zu ertragen: In Ped. und l.H. die „üppige“ Harmonik (G, e, a, D7 – G, e, a, D7 – G, e, a, D7 u.s.w. – bis jemand „Aufhören“ schreit, was nie passiert) im Silbenrhythmus gehämmert und anstatt der „Melodie“ (die ja aus nichts als einem spätestens im 2. Vers töDlich nervenden Abwärts-Halbtonschritt besteht) einfach mit der r.H. auf der Stammnote mit der unteren Nebennote getrillert. Das Ganze dann eine Oktave höher, nach gefühlten anderthalb Stunden die Triller dann im Pedal über nachschlagenden Akkorden. Meine Frau kämpfte mit einem Erstickungsanfall, so sehr musste sie sich schallendes Losprusten verkneifen. Das Volk hingegen schien „enthusiasmiert“, die Pfarrerin hat sich sogar dafür bedankt. (Eine sauber geratene Fughette über „Lobe den Herren“ EG 316 mit vergrößerter Schlußzeile im Baß wurde hingegen verständnislos zur Kenntnis genommen. Ich habe mir sie hinterher gleich aufgeschrieben, damit ich die elegante Lösung nicht vergesse.) Was habe ich bloß falsch gemacht? Es ist wohl die Tragik des Satirikers im 21. Jh: Er wird stets von der Wirklichkeit überholt.

FG
Michael


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30.05.2012 12:50
avatar  PeterW
#64 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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+ 12.1.2018

Ach, @Michael, das tat wieder gut zu lesen.

Zitat von Wichernkantor
Es ist wohl die Tragik des Satirikers im 21. Jh: Er wird stets von der Wirklichkeit überholt.

Eher dürfte der Satiriker wegen der immensen Unterschiede in der kulturellen Sozialisation jener Population leiden.
Doch sei Dir beispielhaft der Kosmos ein Trost: Es gibt materiedichte Gebiete, den zweifellos größeren Raum nimmt allerdings das Vakuum ein.

Gar zu gern würde ich einen Blick auf Deine aufgeschriebene Fughette werfen.


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30.05.2012 13:10
avatar  Copula ( gelöscht )
#65 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
Co
Copula ( gelöscht )

Zitat von PeterW

Gar zu gern würde ich einen Blick auf Deine aufgeschriebene Fughette werfen.


Dafuer: Dafuer: Dafuer:
Wir können ja mal einen neuen Thread für selbstkomponiertes aufmachen, ob es nun Concertos Fughetten, Praeludien oder einfache Choralsätze sind.


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30.05.2012 13:18
avatar  Copula ( gelöscht )
#66 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
Co
Copula ( gelöscht )

Um ein wenig zum Thema zurück zukommen:
Ich finde diese, ich nenne sie mal Pseudochoräle, sollten aussortiert werden. In den Geminden wo ich bisher immer "georgelt" habe, wurden diese noch weniger mitgesungen als die schönen. Zu Beginn des Monats haben bei
"Wie lieblich ist der Maien" alle Gottesdienstbesucher hörbar mitgesungen. Bei "Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt" hätte ich einen Orgelchoral vorbereiten sollen. Ganz zu schweigen von Laudato si, das m. E. schlimmste Kirchenlied aller Zeiten. Dagegen:
Für solche Lieder sollte ein extra Gesangbuch geschaffen werden, wenn die doch laut Pastor so schön und modern sein sollen. Wie siehts den mit dem GL aus? Wurden die endlich raussortiert, oder haben die sich vermehrt? Dagegen:


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30.05.2012 14:06
avatar  Guilain
#67 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
Gu

"Laudato..." steht nicht im Stammteil, "Ich lobe meinen Gott, der..." schon. Wir wissen allerdings nicht, was durch die römische Gottesdienstkongregation noch gestrichen wird. Die Römer schauen aber nur auf die Texte.


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30.05.2012 17:54
#68 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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Administrator

Zitat von Guilain
"Laudato..." steht nicht im Stammteil, "Ich lobe meinen Gott, der..." schon.


Oh nein... Warum muss ein NGL überhaupt ins Gotteslob? Erfahrungsgemäß suchen sich diese Lieder eigene Verbreitungsformen, zumeist in irgendwelchen Liedmappen. Das ist der durchschnittlichen Lebensdauer dieser Lieder auch durchaus angemessen.

Zitat von Guilain
Wir wissen allerdings nicht, was durch die römische Gottesdienstkongregation noch gestrichen wird. Die Römer schauen aber nur auf die Texte.


Ersteres ein Jammer, Letzteres ein Fehler. Mir schwant Übles; wahrscheinlich streichen die uns den genialen Oosterhuis raus, während minderwertige Fabrikate wie soeben Genanntes fröhlich Einzug ins GL halten. [sad]


Auf Orgelsuche.

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30.05.2012 20:18
#69 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
cl

Oosterhuis-Texte werden garantiert von Rom aus eliminiert. Er gilt doch als unerwünschte Person. Der Gedanke, daß auch ein "Ketzer" manchmal "RECHT HABEN" kann, ist der vatikanischen Klerisei nicht zu vermitteln.
Auf Deutsch nennt man das heute auch schon mal: "Beratungsresistent".

Liebe Grüße vom Clemens

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30.05.2012 20:19
#70 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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Administrator

Wenn die Römer den guten Oosterhuis rausstreichen, wird bei uns garantiert ein Ergänzungsheft gedruckt, und zwar mit seinen Liedern - jenen aus dem alten GL und solchen, die auch dort nicht enthalten sind. Der Schuss geht nach hinten los, liebe Inquisitoren...


Auf Orgelsuche.

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31.05.2012 13:09
#71 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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Moderator

Zitat von PeterW
Gar zu gern würde ich einen Blick auf Deine aufgeschriebene Fughette werfen.



Geduld, Geduld. Ich habe das opusculum bisher lediglich handschriftlich auf einem Skizzenblock - während der Predigt (*schäm*) - schnell fixiert. In den nächsten Tagen tippe ich dann eine Reinschrift in den Rechner. Wird wohl Fronleichnam, bis ich mich dieser "Fron" unterziehe. Schließlich geht für einen lutherischen Kantor nix über einen katholischen Feiertag ...

FG
Michael


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31.05.2012 13:17
#72 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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Moderator

Zitat von Gemshorn
Wenn die Römer den guten Oosterhuis rausstreichen, wird bei uns garantiert ein Ergänzungsheft gedruckt, und zwar mit seinen Liedern - jenen aus dem alten GL und solchen, die auch dort nicht enthalten sind. Der Schuss geht nach hinten los, liebe Inquisitoren...



Tjaa, Oosterhuis' Kirchen- und Gemeindebild ist halt nicht romkompatibel. Er hat da so ein paar Typen als Vorbild, die vor 2000 Jahren in Vorderasien so zusammenlebten, dass die bösen Heiden sich sagten: "Seht, wie sie einander lieben." Und das ist gerade sowas von "out" unter den alten Männern mit den violetten Kragenspiegeln an der Uniform und den spitzen Mützen auf dem Kopf ...

Ach (*gemütlich zurücklehn*), manchmal ist es richtig schön, evangelisch zu sein ...

FG
Michael, für den es in den Köpfen dieser Betonköpfe sicher eine besonders heiß geschürte Tiefhölle gibt - direkt neben der für Oosterhuis und die Kompositeure von schlechten NGL.


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31.05.2012 16:18
avatar  Copula ( gelöscht )
#73 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
Co
Copula ( gelöscht )

Zitat von Wichernkantor
Ach (*gemütlich zurücklehn*), manchmal ist es richtig schön, evangelisch zu sein ...


Dem kann ich nur zustimmen. [grin] [wink]
Aber manchmal ist es doch schon ein wenig fies, wenn die schlechten Lieder drin bleiben, oder noch schlimmer, sich sogar vermehren, die Schönen Alten aber dafür rausfliegen. Wird eigentlich an den Tonarten etwas verändert? Ich könnte mir gut vorstellen, dass das ein oder andere Lied in Zukunft ein wenig tiefer gesungen wird.


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01.06.2012 11:34
#74 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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Ich finde das neue Gotteslob sollte in jedem Bundesland gleich sein und ebenso sollte gleich die Ökumene mit berücksichtigt werden, sprich: Ein Gotteslob für kath. und ev. bundesweit.
Alles Andere finde ich in diesem Zusammenhang und mit Blick in eine realistsche Zukunft kontraproduktiv.


Mit musikalischen Grüßen
Bernhard

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01.06.2012 16:20
#75 RE: Gotteslob neu - Verzögerungen ohne Ende
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Administrator

Da werden sich die Evangelen aber freuen, wenn sie unsere Marien-, Heiligen- und Sakramentslieder mit dabei haben. [grin]


Auf Orgelsuche.

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