Was mir am Digitalorgelklang fehlt

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30.04.2011 13:02
#31 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
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Administrator

Danke für diesen Beitrag, Mathias!
Du bringst damit eine neue Dimension in dieser Diskussion zur Sprache, wie mir scheint, nämlich: Wie kann/soll/darf eine Digitalorgel für zuhause klingen? Wieviel Pfeifenorgelsurrogat braucht es eigentlich?

Zitat von Mathias91
Ich sass vorne in der Vierung beim Altar. Da traf vieles in punkto räumlicher Klangabstrahlung und "Ortung" einer jeden Pfeife nicht mehr zu. Es war ein Klangbild, welches "einen" Urprungsort hatte. Klare Sache : Desto näher ich an (in...) der Orgel bin, habe ich aus rein räumlich / geometrischen Gründen ein verzogenes Klangbild. Aus der Ferne, spielt die räumliche Distanz der Pfeifen innerhalb der Orgel keine so grosse Rolle mehr.


Genau diesen Gedanken formulierte ich an anderer Stelle früher schon einmal. Insofern kratzten mich diverse Windladengeometrien neuerer Fabrikate nicht sonderlich.


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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01.05.2011 10:25
avatar  PeterW
#32 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
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+ 12.1.2018

@Mathias: Dein Beitrag war herzerfrischend! Und sooo richtig.
Selbstverständlich ist die C-C#-Lade ein etwas kranker Versuch, Räumlichkeit des Klangs zu imitieren. Das kann nicht funktionieren.
Andererseits wirken Fläche und Tiefe eines PO-"Orgelkastens" und damit die Positionen der Pfeifen auf die Resultanten des Gesamtklangs und dessen Lebendigkeit. Der akustische Hintergrund ist dabei hochkomplex; auf ihn kommt es im einzelnen auch gar nicht an, weil wir nur das "Ergebnis" empfinden und die Bestandteile gar nicht mehr rational auflösen können (und wollen/sollen).

@Gemshorn: Insofern trägt ein Windladenpanorama (wenn es nicht nur rechts-links/oben-unten, sondern auch hinten-vorn vermittelt) durchaus zu diesem hochkomplexen Gesamtklang bei. Eine "Ortung" der Einzelpfeife ist weder anzustreben noch überhaupt sinnvoll.


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01.05.2011 11:58
#33 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
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Administrator

Zitat von PeterW
Insofern trägt ein Windladenpanorama (wenn es nicht nur rechts-links/oben-unten, sondern auch hinten-vorn vermittelt) durchaus zu diesem hochkomplexen Gesamtklang bei. Eine "Ortung" der Einzelpfeife ist weder anzustreben noch überhaupt sinnvoll.


Darauf zielte mein Beitrag auch nicht ab; vielmehr auf die Tatsache, dass im Kirchenraum beim Ohr des Zuhörers nur noch ein Klang-Ort wahrgenommen wird: Die Orgel als Ganze. Natürlich, ich spreche hier von der digitalen Kirchenorgel. Für die digitale Hausorgel gelten andere Gesetzmäßigkeiten. Am Spieltisch in meinem Wohnzimmer tut es gut, Mixturen nicht als Prospektpfeifen zu vernehmen, sondern aus suggerierter räumlicher Distanz, wie mir die Erfahrung mit HW deutlich vor Ohren führte.


Frohe Weihnachten!
Auf Orgelsuche.

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01.05.2011 17:53
avatar  Triforium ( gelöscht )
#34 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
Tr
Triforium ( gelöscht )

Hallo!

Ich muss da mal kurz zu verschiedenen Ausführungen von Mathias Stellung nehmen:

Zitat
Was den Klang der Wohnzimmerorgel anbelangt (DO oder HW), bin ich immer wieder erstaunt und amüsiert, in welchem Masse der Bezug zur PO als heilige Kuh genommen wird.

Also entschuldige, aber an was soll man den sonst die DO messen bzw. in welche Richtung soll man eine DO klanglich kreieren: In einen Jean-Michel Jarre-Synthesizer? Allen DO-Besitzern ist doch -in der Masse- zu eigen, dass wir den Klang einer PO lieben (sonst könnten wir ja auch alle einen Synthesizer spielen). Folglich KANN NUR das Streben nach optimaler Kopie des PO-Klangs (der „heiligen Kuh&ldquo die Latte u. der Maßstab für eine DO sein.
Deine nächsten Zeilen lassen erkennen, dass Du, wahrscheinlich im Gegensatz zu den Meisten anderen DO-Besitzern, das Spiel in den Vordergrund setzt u. der Klang für Dich sekundär ist:

Zitat
Ich selber möchte eigentlich blos Spass beim spielen haben und nehme das Instrument, so wie es ist dankbar an. Ich hatte davor eine uralte GEM Analogorgel, die zwar scheusslich klang, aber mir genauso viel Spielspass gebracht hat und wäre die nicht endgültig kaputt gegangen, hätte ich sie auch weiter behalten.


Es ist absolut Dein Recht, diese Meinung/ Einstellung zu haben bzw. zu vertreten, aber für alle Liebhaber des PO-Klangs, ist dieser Satz eben nicht „mit-bet-bar“. Darüber hinaus: Warum hast Du Dir dann eine Symphonica u. nicht ein altes Analogteil gekauft, dass auch „irgendwie“ nach PO klingt/tut. (Wäre doch auch finanziell viel günstiger!) Du hast doch extra in Deiner Symphonica verschiedene PO-Samples zusammengestellt?! – Ehrlich gesagt: Ganz verstehe ich Deine Logik nicht. Einerseits bist Du mit „scheußlichem Klang“ zufrieden u. würdest ihn auch weiter akzeptieren, andererseits stellst Du Dir eine Premium-Symphonica zusammen. Damit pläDierst Du doch (auch) für die bestmögliche Kopie einer PO.

Kann es sein, dass Du uns mit Deinen Zeilen veralbern willst?! Du Bösewicht! [smile] (wie es schon in der Oper unseres Meisters heißt!)

Zitat
Der Bezug zur PO ist doch sowieso bloß eine Illusion (im linguistischem Sinne des Wortes). Triforium realisiert gerade für sich einen Traum und das finde ich toll. Ich hatte allerdings in seinem Thread nicht den Eindruck, dass er St Etienne du Mont nachbauen wollte, der Authentizität halber ein paar Tauben in sein Orgelzimmer einnistet und die Orgel durch sie verzieren lässt, oder Kirchenführungen an naive japanische Touristen über Internet verkauft. Vielleicht sollte er auch daran denken, bevor er daran regelmässig spielt, sich einem wie hier so üblich ausgeschriebenem Orgelspielerwettbewerb zu unterziehen, um "Titulaire" seiner Orgel zu werden?


Hehehe!
Tauben habe ich zwar keine reinfliegen lassen, aber Weihrauch habe ich schon verbrannt! (Wer wie ich, in einer Gemeinde aufgewachsen ist, damals als Ministrant, in der man den Weihrauch geliebt hat, der kann auch heute nicht davon lassen. Hier werden ein paar Forumsmitglieder u. Gäste -ich sehe sie förmlich- selbstüberheblich lächeln: An alle Blutarmen und Blassen die zwar Duftlämpchen haben, aber NIIIIE Weihrauch verbrennen würden: Wer im Oman keinen Weihrauch verwendet, gilt als „Spinner“, weil der Weihrauch zum Leben gehört. – Es ist also bloß eine Frage in welchem Kulturkreis man aufwächst! ? Ja und Nein. Denn es ist nicht nur eine Frage der gesellschaftlichen/kulturellen Sozialisierung, sondern auch eine Frage dessen, was man persönlich mag - und zu dem soll man auch stehen. (Ich trete hier etwas kämpferisch auf. Das rührt aus meiner Erfahrung her, dass man stets angefeindet wird, wenn man Jeans, Fußball etc. für unnötig u. nicht schön erachtet u. belächelt wird, wenn man z.B. Weihrauch oder die Hochzeit v. William u. Cate, das meint vor allem die Zeremonie, gut findet). Doch weiter zum Thema: Du hast Recht, natürlich will ich St. Etienne-du-mont nicht kopieren, aber ihrem Ideal (oder dem Ideal dass ich in ihr sehe) mich optisch zu nähern, so weit ich kann, das ist durchaus eins meiner Ziele.

- Danke für die Idee mit den Japanern! Da lässt sich doch was draus machen?
- Und den Wettbewerb habe ich schon gemacht: Einziger Bewerber u. schon ist man „titulaire“ (Das wäre mein Tipp für die nächsten Bewerber der nächsten „titulaire“-Ausschreibungen in Paris: Einfach die Konkurrenz aus dem Weg räumen!
Und –zack- wird aus dem „Phantom der Oper“ „(der) Bewerber von Notre Dame&ldquo

Zitat
ich brauche allerdings nicht die Illusion mir in mein Wohnzimmer diese oder jene Silbermann, Cavaillé-Coll & dergl geholt und den Raum in eine Abteikirche verwandelt zu haben.

Nicht? Du vielleicht nicht, aber: Was ist dann der Zweck der zig Nachhall-Möglichkeiten der Symphonica? Also ich glaube, wenn das den DO-Besitzern keine Freude machen würde (u. es dementsprechend auch keine Nachfrage gäbe), dann hätte die Johannus-Leute sicherlich nicht „nur so zum Spaß“ die finanziellen Mittel dafür locker gemacht. Dann hätte man es auch bei einem Standard-Nachhall belassen können. Darf ich das sagen: Ich glaub‘, Du stehst mit Deiner Einstellung was den Klang der DO angeht hier ziemlich allein – aber Du bist trotzdem ein rechter Kerl! [smile]

Zitat
Warum möchte jede Kirchengemeinde ihre eigene PO haben und warum bieten tradtionelle Orgelbauer kein Standardinstrument an ("für Ihre 200 plätzige Dorfkapelle stelle ich mir die Klais Orgel entsprechend wie im Kölner Dom sehr schön vor..."? Weil jeder sein persönliches Instrument haben möchte!


Neee, diese Meinung teile ich auch nicht. Das man sein „persönliches Instrument“ haben möchte, mag ein Argument sein, aber dann dürften Kirchen keine DOs kaufen, denn die Samples der Ecclesia klingen –mehr o. minder- in jeder Kirche gleich. Ein Standardinstrument im Bereich PO ist nicht möglich, weil jeder Kirche andere Vorgaben hat: Tragfähigkeit der Empore, Größe des Raumes, Finanzen etc.

Zitat
Was die Illusion anbelangt : Nein, ich schenke meiner Frau kein Zirkonium Diadem, damit ich die Illusion habe Kate Middleton vor mir zu haben. Ich danke dem lieben Gott, dass ich "meine" Frau habe.


Na, das hoffe ich doch!

Zitat
Keiner von Euch möchte in der Kirche C- und Cis Lade so auseinanderhören, wie man dass im Kopfhöhrer einer DO leider hat.

DAS stimmt!

Gruß

Triforium


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02.05.2011 11:20
avatar  Mathias91 ( gelöscht )
#35 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
Ma
Mathias91 ( gelöscht )

@ Triforium :
"For your eyes only" : Ich habe Weihrauch auch gerne (aus vielen Gründen) - und brenne davon auch manchmal was zu Hause ab... [wink]

Vielleicht war ich nicht so ganz klar :

Ja, was auch ich gerne habe, ist der Klang einer PO und deswegen habe ich ja auch eine Wohnzimmerorgel um zu versuchen mir deren Klang in die Privatsphäre zu holen, und desto ähnlicher deren Klang dem einer PO entspricht, um so schöner! Allerdings, ich betrachte meine DO immer nur als DO und nichts anderes, genauso wie mein Hund ein Hund ist und kein drittes Kind. Er hat als Hund seine damit verbundenen Prärogative und im selben Zug seine Einschränkungen und wird nicht als Mensch behandelt, sondern eben als Hund, was er ja auch ist.

Bei meiner Wohnzimmerorgel ist das im Vergleich zu einer PO genauso.

Was die Wahl meiner eigenen DO anbelangt, kann ich nur sagen, dass ich dem lieben Gott dankbar bin (und das ist bei mir keine Floskel), wie gut Er es mit mir in meinem bisherigen Leben gemeint hat. Selbst die DO konnte ich mir reinstellen, ohne deswegen anderswo irgendwelche Abstriche machen zu müssen. Das erscheint mir keineswegs als normal und löst manchmal schon fast eine gewisse Betretenheit aus.

Wäre bei Zusammenbruch meiner GEM nur der Kauf einer gebrauchten Analogorgel möglich gewesen, so wäre das bereits ein tolles Geschenk im Vergleich zu gar nichts gewesen, und ich wäre auch glücklich gewesen.

Zu lesen, dass z.B. eine Symphonica für ihren Preis (zu lesen "Spottpreis", einen netten Klang hat (zu lesen "bei dem Spottpreis kann man ja auch nicht mehr erwarten", löst in mir eine eindeutiges Gefühl der Unbehaglichkeit aus. Doch da sind wir auf dem Gebiet der Ethik...

Ich bin seit Jahrzenten an die Musikzeitschrift "Diapason" aboniert. Da gibt es auch immer wieder Artikel über High Tech Audio Anlagen, deren Preis 5 stellig und ist - und dann kommen Erklärungen, Zahlen und Beschreibungen der Feinheiten des Tons in Frequenzbereichen jenseits von Gut und Böse! Gönne ich jedem sich das anzuschaffen und kann verstehen, dass es Leute gibt, denen es Spass macht so etwas zu besitzen - wer mir aber erzählt, den Klangunterschied tiefsinnig und entscheidend zu hören, schicke ich erst mal zum Neurologen und danach zum Psychotherapeuten.

Mir fällt da noch ein alter Reklamespot ein : Man sieht einen Mann, der für einen Snack wirbt und das kleine Schmeckerwöhlerchen genussvoll betastend an Nase und Mund vorbeiführt und mit verklärten Augen darüber siniert. Dabei sieht man im Hintergrund seine Freunde, die hinter seinem Rücken derweil die Schachtel leeren. Slogan : Es ist derjenige, der am wenigsten davon redet, der davon am meisten hat!

Das sollte mal zusammenfassen, warum ich mit meiner alten GEM auch ein glücklicher Mensch war und wo bei mir das Alpha und Omega meiner DO liegt und auch die (Klang)Grenzen, die ich wohlwollend einer DO zugestehe! Es lebe dieses Forum!


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02.05.2011 12:12
avatar  matjoe1 ( gelöscht )
#36 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
ma
matjoe1 ( gelöscht )

Zitat
Da gibt es auch immer wieder Artikel über High Tech Audio Anlagen, deren Preis 5 stellig und ist - und dann kommen Erklärungen, Zahlen und Beschreibungen der Feinheiten des Tons in Frequenzbereichen jenseits von Gut und Böse! Gönne ich jedem sich das anzuschaffen und kann verstehen, dass es Leute gibt, denen es Spass macht so etwas zu besitzen - wer mir aber erzählt, den Klangunterschied tiefsinnig und entscheidend zu hören, schicke ich erst mal zum Neurologen und danach zum Psychotherapeuten.



...ich bin einer dieser bekloppten, der eine reine hifi anlage im wert eines 1er BMW hat. und ich höre feinheiten und gehe nicht zum psychotherapeuten...
musik damit ist ein genuss!

viele grüße,
matthias


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02.05.2011 12:23
avatar  Triforium ( gelöscht )
#37 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
Tr
Triforium ( gelöscht )

Hallo Mathias,

ich muss auf ein paar Partikel Deines Postings eingehen:

1.)

Zitat
ich betrachte meine DO immer nur als DO und nichts anderes

Wie sagt schon Mynheer Peeperkorn?: „Absolut“ und „Erledigt!“

2.) Mann kennst Du Worte! [wink]

Zitat
Prärogative

Das ist die aus dem Lateinischen (praerogatio, -onis (femininum): das Vorrecht) stammende Bezeichnung für Vorzug oder Vorrecht im staatsrechtlichen Sinn. (sagt Wikipedia)
Dein Hund ist staatstragend? [smile] [wink]

3.)

Zitat
wer mir aber erzählt, den Klangunterschied tiefsinnig und entscheidend zu hören, schicke ich erst mal zum Neurologen und danach zum Psychotherapeuten.

Grundsätzlich stimme ich Dir voll zu. Es gibt einen Haufen Mitmenschen, die geben vor etwas zu können, zu hören, etc. und in Wirklichkeit ist da nur „Luft dahinter“. Man MUSS SICH ja selber einreden, dass das, was man für teures Geld gekauft hat, super-toll ist (sein muss) u. wenn man dann das auch noch Anderen einreden kann, dann ist solch ein Mitmensch erst Recht glücklich (geblendet sein u. blenden). Deshalb ist es ja u.a. auch wichtiger, dass auf dem Kleidungsstück ein Markenname steht, als dass die Naht ordentlich genäht ist.

Dann gibt es im Gegensatz zu dieser Gruppe wirklich Mitmenschen, die können bzw. hören wirklich etwas besser als Andere: Ich glaube durchaus, das hochbegabte Dirigenten in der Lage sind, zu hören, wenn ein Streicher sich am 4.Pult verspielt hat - aber das sind Ausnahmeerscheinungen. Und diese erzählen auch nicht davon, das sie das Können, sondern schauen den Streicher an u. der weiß dann, was es geschlagen hat.

4.)

Zitat
Es ist derjenige, der am wenigsten davon redet, der davon am meisten hat

Auch hier gebe ich Dir zu Teilen Recht. Eine Studie aber hat vor kurzem Folgendes ergeben:
Wenn ein Mensch sich vorstellt, dass er Pralinen isst (das muss er nicht nur mit einem Satz, sondern mit seiner ganzen Vorstellungskraft tun) u. man ihm dann anschließend ein Tablett voller Pralinen vorsetzt, isst dieser Mensch WENIGER Pralinen, als derjenige (aus der Kontrollgruppe) der sich das nicht vorgestellt hat. Verblüffend oder? (Keine Diät bietet so etwas an, denn dann kann man ja keine Light-Produkte etc. verkaufen. - u. mit irgendetwas will ja die &bdquoDiätindustrie“ auch ihr Geld machen).

D.h. wenn wir uns im „Notre Dame de la Carombe“-Nachhall der Symphonica „baden“ u. dabei (ich zumindest) mein Orgelkabinett anblicke, dann habe ich praktisch schon den (vorgestellten) Genuss einer Orgel in einer Kathedrale. Natürlich weiß ich, dass ich vor eine DO u. keiner PO sitze, …aber die Illusion ist schon sehr gelungen (u. die kann einem -mir zumindest- dann auch reichen bzw. glücklich machen)

Gruß

Triforium


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02.05.2011 12:37
avatar  Triforium ( gelöscht )
#38 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
Tr
Triforium ( gelöscht )

Hallo matjoe1,

bessere Hifi-Anlagen bringen schon (klangtechnisch) etwas, keine Frage.

Allerdings sollte man eins berücksichtigen (u. sich davon auch nicht blenden) lassen: Im Lautsprecher-Bereich o. besser: im Boxen-Bereich wird unwahrscheinlich geblendet. Hr. Strehler (ich denke ihr kennt ihn inzwischen alle von meinem Thread "Wie man sich eine DO anschaffen kann" fertigt ja selber Lautsprecherboxen u. er kann ein Lied davon singen, was berühmte Hifi-Anlagen-Hersteller eigentlich nicht wegen der Lautsprecher, sondern nur wegen des Designs verlangen.

Da werden die gleichen Lautsprecher in einem neuen Gehäuse verbaut u. plötzlich springt der Preis ins "Astronomische". Man darf sich da nicht vom Preis (u. dem schöneren Aussehen) beeindrucken lassen.

Habt ihr eigentlich schon die "Nautilanten" auf Hrn. Strehlers Website gesehen?
http://www.orgelkabinettbau-lautsprecherbau.de/41707.html

Das Design scheint (vielleicht) etwas seltsam, aber es macht Sinn: Der Schall, den die Lautsprecher ins Gehäuse abgeben, wird, wenn sich hinter dem Lautsprecher bloß eine "gerade Wand" befindet, geradeswegs auf die Membran zurückgeschickt. Im Gehäuse der Nautilanten hingegen wird der Schall zig mal gebrochen. Das führt zu Zweierlei:
1.) Wird die Membran nicht durch direkte Schallreflektionen "gestört"
2.) Trotzdessen, dass man die Boxen "voll Kanne aufdreht", haben Sie KEINE Eigenvibration.

...aber wie weichen vom Thema ab. (Musste ich jetzt aber los werden, wenn wir's schon davon haben).

Gruß

Triforium


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02.05.2011 13:13
avatar  Mathias91 ( gelöscht )
#39 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
Ma
Mathias91 ( gelöscht )

Zitat von matjoe1
...ich bin einer dieser bekloppten, der eine reine hifi anlage im wert eines 1er BMW hat. und ich höre feinheiten und gehe nicht zum psychotherapeuten...
musik damit ist ein genuss!

viele grüße,
matthias



Nee, Du bist nicht bekloppt, sondern ein Fan und hast (hoffentlich) viel Spass an Deiner Anlage! Dass Du dabei Feinheiten im Vergleich zu sehr gutem Standartmaterial hörst darf ich ja wohl nicht nur nur hoffen sondern glaube ich Dir sofort aufs Wort! Das liegt aber ganz bestimmt an der gesammten Qualität Deiner Anlage und nicht z.B. daran, dass Dein Verstärker vielleicht ohne grossen Klirrfaktor im 40kHz Bereich funktioniert.

Ich wollte bloß anschneiden, dass in Punkto Marketing die drolligsten Argumente kommen, die vor keiner rein physiologischen oder anderen "objektiven" Grenze halt machen!

So ist auch in Frankreich, wo die Strassengeschwindigkeit auf max 130km/h beschränkt ist, das marketing Argument der 300 km/h Spitzengeschwindigkeit eines Autos bescheuert. Dass es trotzdem bestimmt Spass macht mit diesem Auto normal in Stadt und auf dem Land zu fahren, steht auf einem anderen Blatt und kann ich mir ebenfalls gut vorstellen. Prost:


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02.05.2011 14:36
avatar  meschmesch ( gelöscht )
#40 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
me
meschmesch ( gelöscht )

Hallo zusammen,

ich denke dass zum jetzigen Zeitpunkt keine DO zu 100% eine PO imitieren kann. Aber ich sehe eine Tendenz, die in diese Richtung geht, wenn auch das Ergebnis noch unvollkommen ist. Wer DO oder Analoge Orgeln vor 10 Jahren gehört hat weiß, dass in der Tat eine tolle klangliche Entwicklung der heutigen DO in Richtung realem Klang einer Pfeifenorgel erfolgte.

Insofern haben wir heute verschiedene Hersteller und verschiedene Techniken, die versuchen den Klang einer echten PO nachzuahmen. Würde man mich heute Fragen, ob ich lieber eine DO hätte, die einer echten Orgel sehr nahe kommt, oder eine DO, welche vom klanglichen Idealbild noch etwas weiter entfernt ist, so würde ich mich zweifelsohne für die perfektere der beiden Varianten entscheiden (TROTZ der Freude am Spielen an einem Tasteninstrument). Was für mich realisierbar ist, hängt jedoch stark vom Geldbeutel ab, wobei mit finanziell zunehmenden Mitteln die Abstufungen klanglichen Verbesserungen immer geringer ausfallen. Ob ich dann 50000€ oder 100000 € ausgebe ist letztlich egal, wir sind bei sagen wir einmal 95% realem Klang und mehr geht nicht.

Das einzige was hilft ist die Zeit, denn diese bringt technische Verbesserungen, welche über das theoretische Limit von 95% hinausgehen. Und das auch irgendwann zu akzeptablem Preis. Der Weg zum Optimum ist dabei jedoch noch offen: "normale DO Konzepte", Hauptwerk, Physis...

Wer also der Meinung ist, für ihn wäre eine Nuance eines hörbaren Unterschieds eine relevante Größenordnung, für die es sich lohnt, Geld auszugeben, der soll das tun (es soll ja auch Menschen geben, die in der Lage sind, ein Kabel welches mit Mozart "eingespielt" wurde von einem "normalen" Kabel hörteschnisch zu unterscheiden)... Alle anderen sind mit dem zufrieden was sie haben und sparen für die nächste Anschaffnung [wink]

LG
Meschmesch


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02.05.2011 15:29
avatar  pvh
#41 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
pv
pvh

Hallo,

Zitat von meschmesch
Wer also der Meinung ist, für ihn wäre eine Nuance eines hörbaren Unterschieds eine relevante Größenordnung, für die es sich lohnt, Geld auszugeben, der soll das tun (es soll ja auch Menschen geben, die in der Lage sind, ein Kabel welches mit Mozart "eingespielt" wurde von einem "normalen" Kabel hörteschnisch zu unterscheiden)... Alle anderen sind mit dem zufrieden was sie haben und sparen für die nächste Anschaffnung [wink]


verstehe ich das richtig, dass manche Zeitgenossen meinen, dass (Lautsprecher-?)Kabel eingespielt werden sollen und dass es darauf ankommt, mit welcher Musik das passiert, oder ist das nur so eine humorige Randbemerkung, die extreme HIFI-Fans ein bisschen aufs Korn nimmt? Das wäre in meinen Augen sonst ja schon fortgeschrittene Esoterik.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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02.05.2011 15:34
avatar  Triforium ( gelöscht )
#42 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
Tr
Triforium ( gelöscht )

Unabhängig von erweiterten Hifi-Kenntnissen:

Es wird wohl niemand Super-Boxen mit Telefonkabel (zum Verstärker) verbinden?

Triforium


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02.05.2011 17:20
avatar  Klassikfreund ( gelöscht )
#43 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
Kl
Klassikfreund ( gelöscht )

Im gesteigertem HiFi Bereich gibt es tatsächlich sehr viel Wodo (oder Voodoo).
Das ist teilweise so schlimm, dass sich mir die Fingernägel krümmen. Aus diesem Grund tue ich es mir nicht mehr an.

Muß es ein Netzfilter für mehrer 100 Eu sein, wenn der Verstärker schon einen Fremdspannungsabstand von 100 dB bringt (90 dB war in der DDR Studionorm). Muß der Meter Lautsprechkabel 160 Eu kosten, wenn es auch mit Leuchtendraht (nicht Telefonkabel) geht? Wozu doppeltgeschirmtes sauerstoff-freies Kabel etc. wenn bei der Aufnahme eh 100 m lange einfachere Kabel verwendet werden. Der Schwachpunkt jeder guten Anlage ist der Lautsprecher, da nützt alles Gedöns davor überhaupt nichts. Insofern ist das Zitat von meschmesch lustig, manche nehmen's aber durchaus ernst.

Klassikfreund


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02.05.2011 18:37
avatar  matjoe1 ( gelöscht )
#44 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
ma
matjoe1 ( gelöscht )

hallo,

ich hoffe, es ist nicht zu off topic, aber im hifi-bereich bin ich tatsächlich experte.

1. ja: es gibt zu viel vodoo im hifi-bereich, insbesondere bei kabeln.
extremes beispiel ist hier der hersteller nordost, wo das lautsprecherkabel "odin" in 2*3m € 26.000 kostet (kein tippfehler!). das ist krank! ich persönlich lehne so etwas vollkommen ab, aber es gibt menschen die rein nach aussehen, design und ähnlichem quatsch kaufen und denen die musik im grunde egal ist. für solche, nennen wir sie angeber, sind überteuerte vodoo produkte, nicht nur im hifi, gemacht. die klangunterschiede sind bei kabeln außerordentlich gering, im blindtest kaum nachweisbar!

2. ich selbst verwende nur dinge aus dem gehobenen studiobereich, no nonsense. aber die LS kosten dann halt € 11.000, halten aber auch ewig.

3. die teile von strehler sind definitiv angelehnt an die B&W 800er serie, die wiederum derivate der ursprünglichen nautlilus von B&W ist. deswegen hat er sie vermutlich nautilanten genannt.

das nur so am rande.

grüß,
matthias


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02.05.2011 19:20
avatar  Tabernakelwanze ( gelöscht )
#45 RE: Was mir am Digitalorgelklang fehlt
Ta
Tabernakelwanze ( gelöscht )

Ich komme mal das Thema zurück, hier speziell zum Hall, das wurde ja schon angesprochen.

Bei meiner Hymnus IV hatte ich den Hall immer voll aufgedreht. Die Kathedrale ließ grüßen. Jetzt, bei meiner Monarke, bin ich mir so unsicher. Das Instrument steht bei mir im Wohnzimmer. Es erweckt rein äußerlich, durch die Prospektpfeifen und die Registerzüge den Eindruck einer wirklichen Pfeifenorgel, tja und es klingt auch so. Doch dann, oh Wunder, kommt auch noch ein wabernder Hall aus der Orgel heraus, - in meinem Wohnzimmer (sic.)! Mein Empfinden wird dadurch irgendwie gestört. Die Orgel will möglichst echt in allen Bestandteilen erscheinen, und bei der Akustik wird gemogelt, dass es selbst dem größten Laien auffällt? Deshalb habe ich mich zur Zeit auf akustische Einstellungen eingependelt, die dem eines größeren, aber leeren Zimmers nahekommen. Für mich kommt das Instrument damit einfach authentischer rüber. Ganz anders ist es bei Hauptwerk. Da werden ganz bestimmte Orgeln mit dem dazugehörigen Klangraum ins Wohnzimmer transferiert. Und zu der Hinsz-Orgel aus Kampen gehört dann eben der große Nachhall.
Meine Monarke aber ist ein eigenständiges, na sagen wir mal "Individuum". Für mein Wohnzimmer intoniert, mit einer eigenständigen Disposition versehen - nicht "von der Stange". Darum kommt mir der künstliche Nachhall, egal ob aus der Orgel kommend, oder durch entsprechendes Zusatzequipment aus dem Raum heraus, vielleicht jetzt etwas suspekt vor. Momentan ist das Raumvolumen auf höchster Position eingestellt, die Hall-Länge aber nur sehr kurz, vielleicht eine Sekunde. Man hat immer noch den Eindruck, so klingt das Wohnzimmer durch die Orgel tatsächlich. Der Raum resoniert und verleiht dem natürlich künstlichen Raumeffekt eine gehörte "Wirklichkeit". Bin ich mit meiner Empfindung allein?


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