Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Nobilis 352
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #276
An einer PO (ich glaube, von Matthis) habe ich mal eine hölzerne Haube gesehen, die auf den Klaviaturbacken auflag und die Manuale staubdicht abdeckte. ]
LG
Michael
Ich denke mal, dass diese Abdeckungen in Kirchen vor dem Zugriff durch "Betriebsfremde" schützen sollen, sofern abschließbar. Mit Staubschutz hat das vermutlich wenig zu tun, oder? Bei der (offenen) Carolinensieler Orgel von 1780 hat jedenfalls vermutlich noch niemals jemand Staub gewischt, und dass das Teil funzt - hast du selbst befingert ...
Sofern zuhause also keinen kleinen Kinder rumwirbeln, die mal eben so die Tasten hochbiegen, sollte das nicht nötig sein. Aber davor würde dann ja auch ein kunstvolles linnenes oder samtenes Gewerk nicht schützen ...
#287 RE: Gloria Nobilis 352
Also, diese Tücher scheinen mir so sinnvoll wie Mutti's Häkeldeckchen auf der Anrichte... Bei meinem Flügel hatte ich seinerzeit auch so eine filzene Tastenabdeckung mitgeliefert bekommen (was angesichts des ebenfalls mitgelieferten Klaviaturdeckels besonders redundant erschien). Aus Pietät habe ich es aber nicht übers Herz gebracht, das nutzlose Ding in den Müll zu geben oder in den Keller (also die Vorstufe zum Müll) zu räumen, jetzt liegt es seit Jahren immer nur irgendwie im Weg herum
Angeregt durch die "4-Manuale"-Diskussion und die Neigung der Manuale hat mein Bruder mal bei seiner NOBILIS 352 nachgemessen. Unglaublich, aber wahr:
Schätze mal, das haben alle Örgelchen, wir haben nur nie nachgemessen ...
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
#291 RE: Gloria Nobilis 352
#294 RE: Gloria Nobilis 352
#296 RE: Gloria Nobilis 352
Na ja, Puristen finden immer einen Grund. Mir sagte mal ein Obergedönsrat im Professorenrang, der den "Rückbau" des Pedals einer Denkmalorgel (in einer beliebten Kasualienkirche) auf eine Oktave durchgesetzt hatte: "Wer mit dieser Orgel nicht zurechtkommt, soll sie halt nicht spielen." Dieser Satz wird die vielen Gastorganisten, die dort Hochzeiten beorgeln sollten, ungemein getröstet haben ...
LG
Michael
Solche Aussagen finden rascher ihre Erfüllung als man denkt: Der Organist von heute hat es wohl nur noch selten nötig, an einem unbefriedigenden Instrument seinen Dienst tun zu müssen. Gott sei Dank.
Wenn dann eine solcherart durch Rückbau unspielbar gewordene Orgel keine Spieler mehr findet, ist bestimmt allen ein Dienst erwiesen.
Ja, diese Obergedönsräte sind oft herzerfrischend. In der Nachbarpfarrei musste aus einer relativ neuen, allerdings vollmechechanischen Orgel, die festinstallierte Beleuchtung des Orgelgehäuses ausgebaut werden. Seither wird mit Kabellampe und anderen lustigen Dingen die Wartung erledigt, bzw. werden Wartungsfälle herbeigeführt. Einfach schön, dieser Praxisbezug...
#299 RE: Gloria Nobilis 352
Zitat von Gemshorn im Beitrag #297
Solche Aussagen finden rascher ihre Erfüllung als man denkt: Der Organist von heute hat es wohl nur noch selten nötig, an einem unbefriedigenden Instrument seinen Dienst tun zu müssen. Gott sei Dank.Wenn dann eine solcherart durch Rückbau unspielbar gewordene Orgel keine Spieler mehr findet, ist bestimmt allen ein Dienst erwiesen.
Das "Schlimme" ist, diese Orgel ist bezaubernd schön. Die differenzierten Flöten (einschließlich des regionaltypischen Salicionals 4', das als sanft singendes Gemshorn gebaut ist) sind einfach ein Traum!
Sie kommt aus der Werkstatt Schöler in Bad Ems und ist idealtypisch für den mittelrheinischen Barock. Und schön in den 1850ern hatte man den Mangel an Pedaltasten erkannt und auf zwei Oktaven erweitert - mit einer hinterständigen mechanischen Pedallade in ausgezeichneter Qualität für drei Register. Es wäre also mühelos möglich gewesen, nach Art der Franzosen und Angelsachsen auf "gewachsenen historischen Stand" zu restaurieren und dem Instrument damit weite Teile der Pedaliter-Literatur zu erschließen - bzw. zu erhalten. Nun ist nur ein äußerst eingeschränkter Literaturfundus zu realisieren. Und der Landorganist, der seine Sätze aus dem Choralbuch wie gewohnt spielen will, ist aufgeschmissen. So hört man dann bisweilen die Orgelbuchsätze manualiter ausgeführt - mit dem labialen Hw-16'er, der das Klangbild im akkordischen Spiel in enger Lage natürlich recht klebrig macht. Denn dafür ist er nicht gebaut.
Um nicht völlig OT zu werden: Die Klaviaturen liegen plan.
Ach, der Herr Obergedönsrat, der das "historische Restaurierungskonzept nach streng denkmalpflegerischen Kriterien" (mit Zungen, deren Stimmfestigkeit ca. 20 Minuten währt) verbockt hat, ist seit 12 Jahren Emeritus und hat sich nicht mehr blicken lassen ...
LG
Michael
#300 RE: Gloria Nobilis 352
Zitat von UlrichDu im Beitrag #298
Ja, diese Obergedönsräte sind oft herzerfrischend. In der Nachbarpfarrei musste aus einer relativ neuen, allerdings vollmechechanischen Orgel, die festinstallierte Beleuchtung des Orgelgehäuses ausgebaut werden. Seither wird mit Kabellampe und anderen lustigen Dingen die Wartung erledigt, bzw. werden Wartungsfälle herbeigeführt. Einfach schön, dieser Praxisbezug...
Ich äußere gegenüber diesen Hysterikern - äääh: Historikern - immer mein tiefes Befremden, dass die Orgel einen Gebläsemotor hat, die Kerzenhalter am Spieltisch fehlen und der Organist in gewöhnlicher Alltagskleidung des 21. Jh. spielen darf - statt in Jabot mit Kniebundhosen, mit Zopf, gepuderter Perücke und Dreispitz. Auch den Ständer für einen Galanteriedegen vermisse ich an solchen "streng historischen" Orgeln schmerzhaft.
LG
Michael
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!