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Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
#121 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
Das Beste was wir erreichen können, ist eine Gemeinde, die gern und flüssig singt. Wo ich ihr dabei helfen kann, mache ich das.
Das neue Gesangbuch lasse ich mal ganz entspannt auf mich zukommen. Es wird im Vorfeld ja sicher Präsentationen und Info-Veranstaltungen für die Kirchenmusiker - und hoffentlich auch für die Pfarrerschaft - geben. Am besten für beide Zielgruppen zusammen, dann können wir Praktiker den Pfarrherrn gleich ein paar Zähne ziehen ... .
Wenn das Buch nix taugen sollte, ziehe ich mich halt auf die Zuschauertribüne zurück und verteile "Haltungsnoten".
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #121
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Wenn das Buch nix taugen sollte, ziehe ich mich halt auf die Zuschauertribüne zurück und verteile "Haltungsnoten".
LG
Michael
Ich habe bereits vor einigen Jahren die beiden Orgelbücher + Lokalteil und später das EG+ aus eigener Tasche gezahlt. Nochmal mache ich das nicht. Dann setze ich mich lieber zu dir und lausche deiner "Notenverteilung".
LG aus dem Waldecker Land
Gerd
#123 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
Als dieses unsägliche EG+ kam, war ich noch an der Wichernkirche. Ich bekam ein Exemplar geschenkt, habe darin fleißig mit dem Rotstift gearbeitet und es korrigiert an die LKMDeuse geschickt. Nach Kenntnisnahme dieses Opusculums und der Erfahrung, dass der neu aufgezogene Pfarrstelleninhaber auf so ein Zeug steht, stand mein Entschluss fest, mich in den Ruhestand zu verabschieden.
Dass mich wenige Monate später die Rheinländer zum Volkssturm einberufen würden, war ja eigentlich so nicht geplant. Ursprünglich hatte ich vor, mich des Sonntags um 11.30 vom Kollegen im Dom hochkompetent beorgeln und vom dortigen Pfarrer eloquent bepredigen zu lassen. Diese Option bleibt mir ja immer noch.
Vertretungen in der EKHN nehme ich seither nur an unter der Zusicherung des Liturgen, dass ausschließlich das EG verwendet wird. Einzige Ausnahme: Siggi Fietz' "gute Mächte". Das stand nicht im hessischen Anhang. Die Leute lieben es trotzdem.
LG
Michael
#124 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
Und ausgerechnet Siggi's Schunkelwalzer verhindert, dass sich die deutlich dem Text besser entsprechende Melodei von Kurt Grahl (im Stammteil des Gotteslob Nr. 430) in den Gemeinden durchsetzt! Schade drum.
Man verzeihe mir bitte diese Einmischung eines Katholiken in die innerevangelische Debatte.
Zitat von kargelertfan im Beitrag #124
Und ausgerechnet Siggi's Schunkelwalzer verhindert, dass sich die deutlich dem Text besser entsprechende Melodei von Kurt Grahl (im Stammteil des Gotteslob Nr. 430) in den Gemeinden durchsetzt! Schade drum.
Man verzeihe mir bitte diese Einmischung eines Katholiken in die innerevangelische Debatte.
Wenn wir schon beim Einmischen sind, so muss ich gestehen, dass ich Lieder, deren Liedzeilen mit einer Pause anfangen (man also innerlich immer die schwere Zählzeit des Taktes antizipieren muss) für den "großen Gemeindegesang" tendenziell tricky finde. Aber das hängt sicher von der Gemeinde und ihrer Singfähigkeit ab.
In meiner Praxis hat sich auch in der Breite Fietz' Version durchgesetzt. Bricht man mit dieser Tradition, erntet man höchste Verwirrung ;-)
#127 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
Wie sind eigentlich eure Erfahrungen mit dem erscheinen von neuen Gesangsbücher, werden diese schnell eingeführt in den Gemeinden? Ich habe den Wechsel noch nie live mitbekommen.
Wir haben hier das normale grüne Gesangsbuch für die evangelische Kirchenprovinz Sachsen. ISBN 3-88981-250-3 und das große Buch für Mitteldeutschland was neuer ist ISBN 978-3-86160-206-4. Hier wird aber im Grunde nur das alte grüne benutzt obwohl die neuen auch im Schrank liegen. Es ist den meisten wohl handlicher und gemischt benutzen kann man diese beiden Ausgaben auch nicht, da vor allem die Psalme unterschiedliche Texte nutzen.
Daher frage ich mich wie lange es in der Praxis dauert bis ein neuer Band auch in den Gemeinden aktiv genutzt wird.
#128 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
Zitat von kargelertfan im Beitrag #124
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Man verzeihe mir bitte diese Einmischung eines Katholiken in die innerevangelische Debatte.
Alles gut, an unseren Gedankengängen dürfen sich alle Konfessionen beteiligen.
LG
Gerd
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #127
Wie sind eigentlich eure Erfahrungen mit dem erscheinen von neuen Gesangsbücher, werden diese schnell eingeführt in den Gemeinden? Ich habe den Wechsel noch nie live mitbekommen.
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Daher frage ich mich wie lange es in der Praxis dauert bis ein neuer Band auch in den Gemeinden aktiv genutzt wird.
Das kann m.E. schnell gehen, ich bin da eher ein Freund von kurz + schmerzlos.
Als wir in meinen Gemeinden Anfang der 90er das neue EG einführen mussten, war das eher ein "harter Cut". Alleine schon aufgrund der neuen Nummern wäre eine andere Strategie auch schwierig. Was mich allerdings nicht davon abgehalten hat, in den Folgejahren teilweise noch das alte Choralbuch zu verwenden, wenn mir das sinnvoll erschien. Wenn sich bei Liedern allerdings Details in Rhythmik o.ä. geändert hatten, so habe ich "ab Tag 1" ohne Gnade, aber mit umso mehr Selbstbewusstsein die neue Version gespielt (ich finde es nämlich auch als Sänger ätzend, wenn die Orgel etwas anderes spielt als das, was im Gesangbuch notiert ist). Bei häufig genutzten Liedern hat sich das aber relativ schnell rausgewachsen.
VG
Stephan
#130 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
#131 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
Zitat von kargelertfan im Beitrag #124
Und ausgerechnet Siggi's Schunkelwalzer verhindert, dass sich die deutlich dem Text besser entsprechende Melodei von Kurt Grahl (im Stammteil des Gotteslob Nr. 430) in den Gemeinden durchsetzt! Schade drum.
Man verzeihe mir bitte diese Einmischung eines Katholiken in die innerevangelische Debatte.
Kein Problem. Bei uns ist die Grahl-Melodie (leider) nicht bekannt gewesen, als die Entscheidung anstand. Ich weiß nur, dass es bei der inhaltlichen Debatte zum jetzigen EG heftige Kontroversen um den Schunkelwalzer gab. Der Kompromiss lautete: Text ja, Melodie nein. Und um den Leuten das Lied zu vergällen, kam dann die dröge Abel-Melodie in den Stammteil. Die Pragmatiker übernahmen dann Fietz in den Regionalteil, die Hardliner taten das demonstrativ nicht. Genützt hat es nix. Kurz nach Erscheinen des EG war ich zur Aushilfe in einem Dorf in der Rhön. Auf dem Plan stand EG 65. Brav spielte ich die dort ausnotierte Abel-Melodie. Da ich davon ausging, dass die Gemeinde sich mit ihr schwer tun würde. spielte ich den c.f. obligat. Die Gesangsbeteiligung war ... äh ... bescheiden. Hinterher wurde ich belehrt, dass man von diesem Lied nur den Text nehme und ihn nach der Fietz-Melodie singe. Natürlich habe ich aus dieser Panne gelernt und fürderhin immer gefragt, wenn EG 65 angeschlagen war. Die Antwort lautete immer: Natürlich die Melodie von Fietz!
Ob man ihn mag oder nicht (er wohnt hier ein paar Dörfer um die Ecke, ich kenne ihn persönlich gut und schätze ihn): Mit der Melodie ist ihm ein Ohrwurm gelungen.
LG
Michael
#132 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #130
Es geht zwar etwas von Thema weg, aber eine letzte Frage habe ich noch. Bestimmen die Gemeinden selbst welches Buch sie verwenden, oder wird dass von der Landeskirche festgelegt?
M.W. ist die sächsische Landeskirche die einzige, in der die Gemeinden ihr Gesangbuch wählen können. Das liegt daran, dass Sachsen zunächst nur einen Stammteil und keinen eigenen Regionalteil hatte. Erst vor etwa zehn Jahren hat man das nachgeholt. Als ich in den nuller Jahren viel im Erzgebirge auf Orgelexkursion war, erstaunte es mich, in wie vielen Kirchen das Bayerische oder das "baugleiche" Thüringische Gesangbuch auflag. Das wurde sogar nachgedruckt, als sich vor einigen Jahren aus den LK von Thüringen, Sachsen-Anhalt und der Kirchenprovinz Sachsen die EKM konstituierte. So bekam ich Ersatz für das inzwischen arg zerschlissene Großdruck-Exemplar, das ich am liebsten benutze.
LG
Michael
Apropos Fietz: Kennt jemand von euch die "zurechtgebügelte Variante" der Fietz-Melodie?
Mir kam sie einmal in einem Chorbuch unter; der 6/8-Takt war in einen 4/4 bzw. Allabreve umgewandelt, jede Verszeile beginnt mit einer Halben, gefolgt von Viertelnoten:
image.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Passt ziemlich gut zum sonst üblichen in den Gesangbüchern und klingt trotzdem schön.
#134 RE: Neues Evangelisches Gesangbuch 2030
Da finde ich Siggis Wechsel von betonten und unbetonen Silben im organischen Sprachfluss schöner. Und wenn man das schön straff spielt, singt die Gemeinde gern mit. (Ungezogen, wie ich manchmal bin, habe ich ins Vorspiel auch schon mal Motive aus Franz v. Suppès Ouvertüre zur Operette "Leichte Kavallerie" einfließen lassen ...)
LG
Michael
Zitat von Gemshorn im Beitrag #133
Apropos Fietz: Kennt jemand von euch die "zurechtgebügelte Variante" der Fietz-Melodie?
Mir kam sie einmal in einem Chorbuch unter; der 6/8-Takt war in einen 4/4 bzw. Allabreve umgewandelt, jede Verszeile beginnt mit einer Halben, gefolgt von Viertelnoten:
Passt ziemlich gut zum sonst üblichen in den Gesangbüchern und klingt trotzdem schön.
Ja. Tatsächlich ist das sogar die Version, die mir vertrauter ist.
VG
Stephan
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