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Neues von Content: Die Cantate-Serie
Hochspannend. Die Cantate scheint sich nach unserem Besuch in Baunatal zu einem echten "state of the art" Instrument zu entwickeln. Mit Recht, wie ich meine.
Du bringst einen interessanten Aspekt ins Spiel, Niklas. Du hast wohl als einziger den Klang direkt am Spieltisch erlebt. Kannst du dazu ein paar Takte sagen? Hast du auch die Einzelstimmen durchprobiert? Wie fandest du die Prinzipale? Waren dir die Mixturen authentisch genug?
Beide Registergruppen sind für mich die Eckpunkte eines guten Klanges. Wenn der Prinzipal 8' und die Klangkrone gut klingen, klingt auch das Plenum gut. [wink]
Hm, das ist jetzt etwas schwieriger, da es schon etwas länger her ist. Vielleicht unterstützt mich ja Plenum842.
Also am Spieltisch klang sie gar nicht mal so schlecht, durch die Hochtöner bedingt. Phasenweise fand ich, dass die mittleren Frequenzen ein wenig dünn waren, das kann aber auch an meiner spartanischen Registrierung liegen.
An Einzelstimmen fand die die Töne des Dulcian 8' ab c1 sehr schöne, in der untertesten Oktave waren sie aber ein bisschen synthetisch. Genauso hat mir die Flachfloit 2' mit der Rohrfloit 8' zusammen. Eine für mich typische und beinahe alltägliche Registrierung für Echos. Sehr schön gefiel mir auch die 16' Quintadena unter dem Plenum mit Tertian 2f.. Der 16' Principal neben der Quintadena im Hauptwerk war warm und brachte Gravität ins Spiel. Die Oktav 8' im Werck war klar und warm, wie ich es mag. Die Oktav 4' brachte noch mehr Brillianz in das ohnehin schöne Plenum, indem sie den mittleren Bereich schön verstärkte. Die Mixturen habe mir im Plenum sehr gefallen, allerdings kann ich darüber, wie authentisch sie sind, nicht allzu viel sagen, weil ich anstatt die Stimmungen zu wechseln, lieber spielen wollte. Aber das werde ich ein anderes Mal mit 1/6 Mittelton nachholen.
So viel erst mal von mir. Wenn ich sie später genauer unter die Lupe genommen habe, werde ich meinen Bericht hier ergänzen bzw. korrigieren, falls ich mich irgendwo getäuscht habe.
Ich habe die Cantate noch nicht unter die Lupe nehmen können aber ein Blick auf die Disposition zeigt schon mal eine gewisse Abweichung von der Standard-Disposition wie sie ja leider die meisten Hersteller anbieten.
Allein das verspricht schon einmal eine Besonderheit mit der sie sich von den anderen Modellen/Herstellern abhebt.
Nicht nur, die mMn gelungenen, Dispositionen heben sie von anderen Herstellern ab, sondern auch das Beschriftungssystem:
Man hat für jede Disposition 3 Kunststoffstreifen mit den jeweiligen Registern drauf, die ganz leicht ausgewechselt werden können. Dadurch kann man sich die Disposition beispielsweise mit Hauptwerk erweitern.
Und anprechend ist es auch, da ich es besser finde, die originale Bezeichnung, z.B. Montre anstatt Principal, zu lesen.
Durch das System hat Content die Möglichkeit gehabt und auch genutzt, die Dispositionen voneinander abweichen zu lassen.
Das Beschriftungssystem sehe ich ambivalent. Auf der einen Seite ist es praktisch, auf der anderen Seite sieht es reichlich provisorisch bzw. 'improvisiert' aus. Auch die Holzklötzchen seitlich der Registerwippen, die als Halterung für die Kunststoffstreifchen fungieren, kann man nicht gerade als elegant bezeichnen.
Leider fällt mir auch keine idealere Lösung ein, um schnell und schmerzlos die Dispositionsbeschriftungen ändern zu können. Viscounts Plättchensystem sieht zwar gut aus, aber das Auswechseln gerät schnell zur nervenaufreibenden Pfriemelei. Einer anderen Lösung - Mini-Displays über oder an den Registerwippen - erteilte ich schon in älteren Diskussionen eine Absage: zu viel störungsanfällige Elektronik.
Auf den Webseiten von Content ist von diesem Beschriftungsseiten übrigens nichts zu sehen.
Zurzeit kann man wählen, welche Beschriftungsart man möchte:
1. Die durchsichtigen Beschriftungs-Streifen (4 Sets) mit den klotzigen Holzführungen, Register ohne Beschriftung.
2. Die stabileren Beschriftungs-Streifen aus Kunststoff (2 Sets), hinten und vorne je eine Disposition, auf die fast unsichtbaren Holzstege unterhalb der Register gelegt. Registerwippen mit Barocker Beschriftung. [wink] [smile] [grin]
Hoffentlich bleibt die Wahlmöglichkeit, mir persönlich gefällt die Pfriemelei mit den dünnen durchsichtigen Streifen und den Holzklötzen überhaupt nicht. (Beide Varianten selbst ausprobiert).
Die barocke Disposition ist in den Wippen eingraviert.
#40 RE: Neues von Content: Die Cantate-Serie
Zitat von Gemshorn
...Viscounts Plättchensystem sieht zwar gut aus, aber das Auswechseln gerät schnell zur nervenaufreibenden Pfriemelei.
Dieser Aussage muß ich nun doch auf das entschiedenste widersprechen.
Das Auswechseln eines Plättchens geht ohne Werkzeug und dauert bei mir keine 10 Sekunden.
Wenn ich meine Arbeitsschritte ordentlich vorbereitet habe (das passende Plättchen zurecht gelegt), Linke Hand mit Fingernagel des Ringfingers oben hinter das Plättchen gehakt und nach vorne gezogen, dann ist es anschließend mit Daumen+Ring- +Zeigefinger in einem Arbeitsgang herausziehbar. In der rechten Hand das neue Plättchen (mit Daumen und Ringfinger rechts und links die Riegel leicht zusammendrücken), in die Wippe einführen und mit dem Nagel des Zeigefingers ganz reinschieben, bis es eingerastet hat. (Weils bislang jeden Gast interessiert hat, mußte das grundsätzlich immer ausprobiert werden. Bei jedem (auch den Damen) hats auf Anhieb geklappt. Von Pfriemelei absolut keine Rede.
Das komplette Umdekorieren einer Prestige 80, die über ca 80 Wippen verfügt, + CM-100 ist durchaus in max 30 min. zu schaffen. Ein Subbaß bleibt nun mal ein Subbaß (frz. siehts natürlich gebildeter aus [wink].
Mir ist´s grundsätzlich wurscht, ob sich hinter einer Trompete 8´-Wippe eine dt. Trompete, eine frz. Trompette, eine engl. Tuba, ein amerikanisches Cornopean, oder gar eine Trompette harmonique ihre Tönchen von sich gibt. Wenn ich meine Kiste kenne, dann weiß ich was sich hinter einer WIppe für ein Sound verbirgt. Darüber hinaus will ich vornehmlich Musik machen. Übrigens bei einer Roland 330/380 sind die Beschriftungen gar nicht anpaßbar .
Wenn ein Instrument einmal vernünftig beschriftet ist, dann können höchstens noch ästhetische Gründe eine Rolle spielen. Schon allein der Orientierung wegen finde ich es wichtig, daß ein einmal eingeschlagenes Ordnungsprinzip auch bei einem Dispositionswechsel beibehalten wird.
Weil ich mehrere Intonationen abspeichern und auch wieder einlesen kann, können sich schon stark differierende Klangfarben der gleichen Familie hinter den Wippen verbergen. Vom engen dt. Krummhorn der Orgelbewegung über ein rel. weites frz. Cromorne bis zur durchschlagenden Clarinette ist das durchaus aus dem gleichen Sample einiges herauszuzaubern.
Wenn ein Gast kommt, dann werden die Plättchen halt ausgetauscht und es entspricht die Beschriftung dann auch der Klangfarbe [wink]
Zitat von clemens-cgn
Linke Hand mit Fingernagel des Ringfingers oben hinter das Plättchen gehakt und nach vorne gezogen
Dieses Vorgehen brachte mir in meiner Viscountzeit mitunter blutige Fingernägeln ein (das ist ernst gemeint, kein schlechter Scherz!). Laut Bedienungsanleitung soll der Plättchenwechsel mittels eines flachen Schraubenziehers durchgeführt werden; allein, das wagte ich dann doch nicht. Bei meiner handwerklichen Geschicklichkeit wäre mir das Ding wahrscheinlich abgerutscht und hätte eine dekorative Bremsspur im Spieltisch oder an den Klaviaturen hinterlassen. O Horror...
Zitat von clemens-cgn
Von Pfriemelei absolut keine Rede.
Das kenne ich anders... Allein, bis mal der Fingernagel [schild=18,1,000000,FFFFFF]autsch[/schild] sich hinter dem fest sitzenden Plättchen eingrub... Ich will gar nicht dran denken. [sad]
Zitat von clemens-cgn
Übrigens bei einer Roland 330/380 sind die Beschriftungen gar nicht anpaßbar.
Ja, das ist in der Tat ein Manko. :S Vielleicht mag sich ja Dieter Schuster dazu äußern, ob die Rolandwippen prinzipiell unaustauschbar sind oder ob das doch irgendwie geht.
Ich bin ja zugegebenermaßen ein Fan von "schönen" Lösungen. Damit will ich sagen, dass ich nicht eine fünfstellige Summe für eine DO ausgeben möchte und dann steht da was im Wohn- oder Musikzimmer, was nicht auch eine dem Wert entsprechende Ästhetik ausstrahlt.
Daher halte ich die Viscount-Lösung für die mit den meisten Vorteilen: Die Flexibilität ist gegeben. Wer will, kann jeden Tag alle Registerwippen umknippsen - vorausgesetzt, man(n) hat stabile Fingernägel. Wie oft ich das später mal machen werde und wieviel Zeit ich dafür brauche, muss ich noch herausfinden. Aber "sauber" sieht es bestimmt aus - und - man hat wirklich immer genau die Registerbeschreibung "vor Augen", die sich hinter der Wippe gerade verbirgt.
Die zweitbeste Lösung ist IMHO die Version von Content mit den Kunststoffstreifen, die in die Holzhalterung unter den Registerwippen gesteckt wird. Hier sind die Registerwippen zwar mit den Barocken Bezeichnungen "fest" installiert - aber unmittelbar darunter hat man - je nach gewählter Intonation - die Möglichkeit, genau zu sehen, WAS man registriert.
Die Lösung mit den relativ dünnen Plastikstreifen, die in die Holzwürfel rechts und links der Registerwippen einsteckt werden sind zwar praktisch - aber stoßen bei mir an die Grenzen dessen, was ich mir für so ein teures Instrument vorstelle.
Ad hoc gar keine alternative Beschriftungen anbringen zu können - wie mWn bei Johannus und Roland - ist für mich eine nicht nachvollziehbare Entscheidung der Hersteller. Klar - wenn man das Instrument eine gewisse Zeit unter den Fingern hatte, dann wird man sicher auswendig wissen, welche Samples sich hinter den Wippen verbergen. Aber wollen wir das wirklich auswendig lernen bei so einem teuren Instument?
Und was ist, wenn die Freunde und Organistenkollegen das Prachtstück auch das ein oder andere mal spielen wollen?
Ich finde, man muss zumindest dem Besitzer die Möglichkeit geben, Registerbeschriftungen individuell auszutauschen. Ob und wie stark nachher davon Gebrauch gemacht wird, liegt im Geschmack jedes einzelnen.
Bravo Viscount - Bravo Content...
Johannus und Roland: Hier kann man besser werden...
LG Aeoline
Ja, auch Roland kann hier lernen. Keine Frage.
Der Ehrenrettung halber sei aber erwähnt, dass eine Wippe, auf der NICHT das eingravierte Sample verwendet wird, bei Aktivierung zweimal blinkt: Dies ist für den User das Signal, kurz aufs Orgeldisplay zu schauen, wo dann das aktuell verwendete Register angezeigt wird. Nicht die beste, aber gewiss auch nicht die schlechteste aller Lösungen.
Für fertige Dispositionen wünschte ich mir allerdings auch von Roland auswechselbare Wippen, sodass sich niemand wundern muss, dass sich hinter dem Choralbass 4' plötzlich die Großquinte 10 2/3' versteckt. [wink]
Dazu muss ich sagen, dass Johannus doch schon der Pfeifenorgel am nächsten ist. Man hat da schließlich "nur" eine Disposition und "nur" eine Intonation. Ästhetisch sollt die Orgel trotzdem aussehen und da finde ich doppelt beschriftete Wippen in ästhetischer Sicht genauso schrecklich wie das von mir angesprochene "'Contentprinzip".
Aber generell:
Ästhetisch liegt die Monarke mit den mechanischen Wippen am nächsten. Und Klanglich hat diese sehr viel Potenzial. Wenn auch "nur" eine Intonation und "nur" eine Disposition.
Ich denke mal, wir sind von dem ganzen umdisponieren und herum-intonieren einfach nur verwöhnt. Wer hat den bitteschön die Möglichkeit, seine PO selbst zu bauen (abgesehen von meinem neuen Orgellehrer, der durfte das vor 8 Jahren)?
#45 RE: Neues von Content: Die Cantate-Serie
Zitat von Gemshorn
Dieses Vorgehen brachte mir in meiner Viscountzeit mitunter blutige Fingernägeln ein (das ist ernst gemeint, kein schlechter Scherz!). Laut Bedienungsanleitung soll der Plättchenwechsel mittels eines flachen Schraubenziehers durchgeführt werden; allein, das wagte ich dann doch nicht. Bei meiner handwerklichen Geschicklichkeit wäre mir das Ding wahrscheinlich abgerutscht und hätte eine dekorative Bremsspur im Spieltisch oder an den Klaviaturen hinterlassen. O Horror...Zitat von clemens-cgn
Von Pfriemelei absolut keine Rede.
Das kenne ich anders... Allein, bis mal der Fingernagel ... sich hinter dem fest sitzenden Plättchen eingrub... Ich will gar nicht dran denken. [sad]
Du scheinst, ob Deiner suboptimalen Ausstattung an Geschicklichkeit, wirklich bedauernswert zu sein. Sei mir nicht böse, Deine Schilderungen rufen bei mir Erinnerungen an Slapsticknummern aus diversen Transenshows oder Blondinenwitzen hervor. Eine 72 Jahre alte Kollegin hat diesen Plättchenwechsel bei mir werkzeug- , unfallfrei und ohne Blutverlust vollzogen... Sie überlegt sich eine Gloria zu kaufen und englische Beschriftungen zu wählen....
Sicher sitzen die Plättchen stramm, das sollten sie auch, denn sonst könnten sie anfangen zu klirren. Aus persönlicher Ungeschicklichkeit ein allgemeingültiges negatives Urteil zu fällen, halte ich Viscount gegenüber für unfair.
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