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Externe Hallsimulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
#152 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Ich werde wenn ich es schaffe am Wochenende ein neues Update bereitstellen, das nochmal einige deutliche Verbesserungen mit sich bringt.
Cursor_und_Raspi4AudioFront__raspberrypi__?_VNC_Viewer-2.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Signal läuft jetzt über 4 Stereo Kanäle.
1.) Hier wird das trockene Input Signal vorverarbeitet. Es ist ein Compressor und ein Limiter vorgeschaltet, um Übersteuerungen des Eingangssignals vorzubeugen. Wenn man sein Setting optimal eingestellt hat, kann man die auch deaktivieren, aber gerade im Hinblick auf Plug-and-Play haben sie ihren Mehrwert. Dann kommen zwei Laufzeitausgleiche, um unterschiedliche Positionierungen der Boxen im Raum auszugleichen.
Das Signal dieses Kanals geht weiter an Kanal 2+3 (gleichzeitig).
2.) Dieser Kanal ist für das trockene Signal zuständig, dem aber noch Early Reflections beigemischt werden. Die Stärke dieser Early Reflections ist natürlich regelbar, ebenso wie der Output dieses Kanals an sich, je nachdem, wie viel trockenes Signal man am Ende auch durch die Boxen hören möchte. Außerdem ist ein "Stereo Enhancer" dabei, der den Links-Rechts-Effekt bei Bedarf etwas abmildert (viele kennen das Problem des zu kräftigen Links-Rechts Effekts wahrscheinlich vom Spiel mit Kopfhörern).
3.) Hier wird der "Wet-Hall" berechnet, es ist aber prinzipiell auch hier möglich, noch Early Reflections in beliebiger Stärke mit reinzunehmen (falls jemand wenig trockenes Signal aus Kanal 2 beimischt, aber trotzdem mehr Early Reflections haben möchte). Ein "PingPong-Pan" Plugin sorgt zudem für ein geringes "Wabern" des Wet-Halls im Raum. Der Vorteil dieser Trennung von 2+3 ist, dass man den Hall nochmal dedizierter regeln kann. So habe ich nämlich gern ein Wabern des Halls im Raum, empfinde ein Wabern der Early Reflections oder des trockenen Klangs aber als kontraproduktiv. Das lässt sich mit dieser Lösung gut trennen.
4.) Master Spur, die ihre Engänge aus 2 und 3 erhält. Hier erfolgt die Anpassung der Raumfrequenzen mittels Equalizer. Zudem gibt es nochmal einen Compressor und einen Limiter zum Unterbinden von Übersteuerungen und ein Gating um Störgeräusche zu minimieren. Der Output dieses Kanals geht an die Boxen.
Außerdem habe ich nochmal mehr Impulse-Response-Reverbs mit draufgepackt, die bei Bedarf als Plugin mit reingezogen werden können. Ich habe damit in der letzten Woche viel experimentiert, komme aber vom Ergebnis nicht an die Qualität ran, die ich mit Dragonfly erreiche. Daher sind diese Plugins vorinstalliert und mit dabei, aber noch nicht in der Signalkette mit eingefügt. Wer das aber möchte, kann sie sich einfach per Drag&Drop reinziehen und anstatt des Dragonfly Halls nutzen.
#153 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Ich habe weitere Fortschritte zu vermelden:
Ich habe mir inzwischen eine Karte besorgt, die je 4 Ein- und Ausgänge hat, nämlich diese hier.
Auch die läuft inzwischen unter Linux und das gibt noch einmal einen Performance Schub.
Denn diese Karte lässt sich mit bis zu 192 kHz betreiben und man hat dann natürlich die Möglichkeit, die 4 Kanäle auch noch gegeneinander verrechnen zu lassen.
Bei meinem bisherigen Setup mit 2 voneinander unabhängigen Systemen war das ja nicht möglich.
Und was soll ich sagen - das gibt dem Raumgefühl nochmal ein zusätzliches Plus an Realitätstreue.
Ich werden meinen zweiten Pi weiter mit dem alten Setup nutzen, um mit Kopfhörern zu spielen, und habe dafür inzwischen auch Ambisonics Plugins und Binaural Decoder eingebaut, um das Spielgefühl über Kopfhörer zu optimieren.
Besteht hier weiter Interesse an den Image-Dateien? Wenn ja an welchen?
- 4 Kanäle mit der neuen Soundkarte (4 Eingänge-4 Ausgänge)?
- 2 Kanäle mit Ambisonics für Kopfhörer Betrieb (alte Soundkarte, 2 Eingänge, 2 Ausgänge)?
Viele Grüße
Stephan
#154 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Von meiner Seite aus auf jeden Fall, Stephan. Inzwischen habe ich zwei Hallgeräte, eines für die Kanäle 1+2, das andere für die Kanäle 3+4. Mit zwei kleinen Mischpulten regle ich jeweils das Verhältnis von trockenen zu verhalten Signalen.
Die 4-Kanal-Soundkarte am Pi könnte ich problemlos auf weitere Kanäle legen. Da hätte ich dann beide Möglichkeiten. Zum Beispiel den Pi, wenn ich den Sound einer Kathedrale bräuchte und die Hallgeräte für alles andere.
Oder gar in Kombination. Mit einem der Hallgeräte erst CHORUS und anschliessend mit dem Pi dann den Hall dazu. Möglichkeiten gibt es ja einige.
Vielen Dank, dass du weiter am Ball bleibst.
Liebe Grüsse, Mike
Zitat von Untersatz im Beitrag #153
...Besteht hier weiter Interesse an den Image-Dateien?
Hallo Stephan,
bei mir besteht weiterhin großes Interesse an einer externen Hall-/Raumsimulation für meine Unico und daher sauge ich aus Deinen Threads alles raus was mir hilft, das Thema grundsätzlich (besser) zu verstehen. Generell bin ich nicht an einer Raspberry-Lösung interessiert, weil bei mir ein potenter HW-PC im Dornröschschlaf liegt, wenn ich Physis spiele.
In meinen Albträumen träume ich, dass ich "eigentlich" alles habe, was es für eine externe Raumsimulation benötige: Einen PC mit einem ext. Audiointerface an das bereits die Orgel und alle LS angeschlossen sind.
Alles was mir wohl noch fehlt, ist ein Stück Software und das Wissen, wie das alles aufeinander abgestimmt werden muss, damit es funktioniert.
Und die Zeit dazu...
VG and keep on researchin'
Aeoline
Zitat von Untersatz im Beitrag #153
Besteht hier weiter Interesse an den Image-Dateien? Wenn ja an welchen?
- 4 Kanäle mit der neuen Soundkarte (4 Eingänge-4 Ausgänge)?
- 2 Kanäle mit Ambisonics für Kopfhörer Betrieb (alte Soundkarte, 2 Eingänge, 2 Ausgänge)?
Hallo Stephan,
Ich bin auf jeden Fall weiterhin sehr interessiert an der 2-Kanal Lösung für den Gebrauch mit Kopfhörern. Habe mit deinem bisherigen Image ausgiebig experimentiert, und finde es super... Vielen Dank auch nochmal für all deine Vorarbeiten die du hier im forum zur Verfügung stellst!
Viele Grüße,
Wolfgang
#159 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Alles klar, vielen Dank für die Rückmeldungen.
Ich schaue, dass ich in den nächsten Tagen 2 Images fertig mache.
Eines, das mit der alten Soundkarte (2 Kanal) funktioniert, und damit insbes. für Kopfhörer Lösungen gut funktioniert (aber natürlich auch weiterhin für externe Klangabstrahlung genutzt werden kann).
Und das Image für die neue 4-Kanal Soundkarte.
Gebt mir ein paar Tage, hänge gerade beruflich ziemlich drin und habe weniger Zeit für die Orgel :-(
VG
Stephan
#160 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
#161 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Wer Interesse hat, die Raumsimulation noch weiter zu verbessern, kann auch das KOSTENLOSE Tool Room EQ Wizard verwenden.
Ich habe mich da jetzt etwas reingefuchst und das Programm ermöglicht nochmal besser und genauer, den Frequenzgang der Lautsprecher zu linearisieren als meine vorherige Lösung mit der Smartphone-App.
Im Screenshot anbei ist die rote Linie das gemessene SPL eines meiner Lautsprecher (Kanal 2, tut aber nichts zur Sache). Die grüne Linie ist dann die erreichte Linearisierung. Und um die zu erreichen, werden die
entsprechenden Equalizer Einstellungen ausgegeben.
EQ_Filters_und_EQ_for_measurement_2_VR__2__May_2.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem Raspberry kann man diese sehr einfach in die dortigen Equalizer Einstellungen übertragen und kriegt dann jeden Kanal einzeln für sich linear angepasst. Damit hat man die Frequency Domain im Griff.
Raspi4-Maya__raspberrypi__?_VNC_Viewer.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Und über die ebenfalls im Raspberry einstellbare Laufzeitverzögerung für jeden Kanal kriegt man die Time Domain ausgeglichen.
Raspi4-Maya__raspberrypi__?_VNC_Viewer-2.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe hier keine vorgefertigten DRC-Lösungen wie Dirac etc. zum Vergleich. Aber so wie ich diese Systeme verstehe, machen die auch nichts anderes, nur mit weniger Handarbeit für den Anwender und mehr Automatisierung.
#162 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
UPDATE Version 4 (Headphones)
Liebe Forianer,
ich gebe zu, es war lange still in diesem Thread, obwohl ich angekündigt hatte, regelmäßig Updates zu posten.
Ich hatte aber beruflich extrem viel um die Ohren und bin nur in kleinen Schritten weitergekommen.
Ich präsentiere aber heute die Version #4, die speziell für Kopfhörerspieler ausgelegt ist.
In den nächsten Tagen gibt es zudem eine Version #4 für eine 4-kanalige externe Abstrahlung.
Zunächst zu den Hardware-Erfordernissen. Ich poste hier die Hardware, mit der ICH es umgesetzt habe - damit läuft es Plug-and-Play, ohne dass man Ahnung von Raspberry oder Linux haben müsste. Man kann da natürlich beliebig dran verändern, dann benötigt es aber evtl. einige softwareseitige Rekonfigurationen. Im Bedarfsfall bin ich dabei natürlich gerne behilflich. Also, was braucht man??
1.) Raspberry Pi 4B, 8 GB
2.) MicroSD-Karte, mind. 16 GB, ich habe aber eine 32 GB Karte.
3.) Externe Soundkarte, zB Behringer UCA222
4.) Kopfhörer, ich habe inzwischen die AKG K702, das ist natürlich jedem selbst überlassen.
5.) Kabel. Das ist selbsterklärend. Vom Kopfhörerausgang zur Soundkarte große Klinke auf Cinch. Von da dann je nachdem ob man einen Verstärker zwischenschaltet oder nicht. Die o.g. Soundkarte hat auch direkt einen Kopfhörerausgang, also ohne Verstärker wären keine weiteren Kabel nötig.
6.) optional Kopfhörer Vorverstärker, je nach Impedanz der verwendeten Kopfhörer und Wunsch-Hör-Lautstärke, ich nutze die Pro-Ject HeadBox S2
Was passiert mit diesem Setup?
1.) Das komplett trockene Signal der Orgel (Reverb auf 0, Headphones Ausgang auf -25) läuft über den Raspberry.
2.) Dort wird ein Hall hinzugefügt, der m.E. den internen Orgelhall qualitativ um ein Vielfaches aussticht.
3.) Mit 3rd Order Ambisonics wird ein Raumgefühl erzeugt, wobei ich versucht habe, es so klingen zu lassen, als sitze man auf der Orgelbank an der Empore. Also etwas trockener Klang von vorne, und Hall aus allen Richtungen inkl. schräg oben und von hinten unten.
4.) Das Signal wird auf die Kopfhörer normiert, um den Klang an die Harman-Kurve anzugleichen. Das ist natürlich abhängig vom verwendeten Kopfhörer (bei mir AKG K702 - als Standard eingestellt). Ich habe auch noch eine Einstellung hinterlegt für den Beyerdynamic 770 Pro 80 Ohm, weil ich den zuvor in Verwendung hatte. Prinzipiell kann man sich aber mit den hier veröffentlichten Settings nahezu jeden Kopfhörer binnen 5 Minuten selbst optimieren. Siehe dazu Screenshot, das Equalizer Tool hierfür ist in der ganz rechten Seitenleiste zu sehen. Falls jemand da Hilfe braucht, gerne melden. Per Videokonferenz würden wir das ganz schnell zusammen gelöst bekommen.
Und hier nun der Download-Link zum Image (14 GB).
Um dieses Image auf die SD-Karte zu bekommen, nutzt man am besten den Raspberry Pi Imager.
Dann nur noch alles zusammenstecken (Soundkarte in Raspberry plus Kabel anschließen), SD-Karte in Raspberry, alles anschalten und los gehts. In der o.g. Konfiguration sind keine weiteren Anpassungen mehr nötig.
Bin sehr auf Eure Rückmeldungen gespannt!
Raspi4AHeadphones__raspbe
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#163 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Korrektur:
Bitte DIESEN LINK verwenden für das Reverb Image für Kopfhörer.
Link aus dem Beitrag darüber ist deaktiviert.
Hallo Stephan,
ich habe mir Dein neues Image gleich heruntergeladen und es läuft schon mal auf Anhieb !
Nach meinem ersten, allerdings kurzen Eindruck hat der Klang eine deutliche Verbesserung gegenüber dem letzten Image vom Frühjahr erfahren. Die ausgeprägten C/Cis Wechsel scheinen mir etwas abgemildert zu sein, was ich über die KH als sehr angenehm empfinde... Am Wochenende komme ich hoffentlich dazu alles genauer auszuprobieren...
Viele Grüße,
Wolfgang
#165 RE: Externe Hall Simulation mit Raspberry Pi (Work-in-Progress)
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für die Blumen!
Du solltest am Wochenende dann unbedingt den Equalizer auf Deine Kopfhörer anpassen (außer du hast auch zufällig die AKG K702) - denn sonst hast Du einen verzerrten Klang.
Wir können gerne mal einen kurzen Videocall machen, dann zeige ich Dir in einem geteilten Bildschirm, wie das ganz einfach geht.
Ich habe gestern Abend bei mir auch noch die Frequenz des e5 abgemildert. Mir ist beim Spielen immer aufgefallen, dass die Mixtur stark klirrt und ich habe das mit den Orgel-Einstellungen nicht in den Griff bekommen (habe etliche Mixturen durchprobiert und immer mittels "Character" versucht, die Obertöne noch weiter abzusenken - dennoch ständiges Klirren). Dann habe ich Oktave 2' gewählt und alle Töne durchgespielt und das e5 als Ursache ausgemacht (Frequenz habe ich grad nicht mehr im Kopf, war irgendwas in den 5000ern).
Also letztlich war das alles kein Problem der Mixtur sondern ein reines Problem eines eng umschriebenen hohen Frequenzbereichs, der sich im Obertonspektrum der Mixturen deutlich manifestierte.
Kann sein, dass das ein reines Problem meiner Kopfhörer war, aber das zu beheben hat den Klang nochmal runder gemacht. Wenn sowas bei Dir auch auftreten sollte kann man da auch im Equalizer die störenden Frequenzen absenken.
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