Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Einfache Orgel-Literatur
#1 Einfache Orgel-Literatur
Ein herzliches HALLO in die Runde!
Wie es einige hier schon mitbekommen haben, bin ich wirklich ein "Orgelneuling"!
Aktuell spiele ich natürlich noch Orgel-Literatur auf einfachem Niveau.
Könnt ihr Orgelliteratur für den Gottesdienst empfehlen, die sich auch auf meinem noch niedrigen Niveau relativ leicht einüben lässt (abgesehen von Gemeinde-Liedern)? Pedal darf/muss auf jeden Fall dabei sein.
Vielleicht hat sogar jemand einen Tipp für ein schönes Stück für eine Taufe? Punktuell darf ich nämlich bereits im Gottesdienst aktiv sein, worüber ich mich total freue!
DANKE schon einmal!!
(Ich immer mit meinen Fragen ... In 1-2 Jahren avanciere ich dann vielleicht auch zumindest zu einer Mittelstufen-Expertin, die nicht nur fragt, sondern auch Ratschläge geben kann.)
Liebe Grüße
eure Orgelneuling*in
Ich kann das "Freiburger Orgelbuch" empfehlen - es gibt mindestens 2 Bände davon. Darin sind Literaturstücke zu verschiedenen Anlässen und mit unterschiedlichstem Schwierigkeitsgrad enthalten, aus verschiedenen Epochen (zeitgenössische Musik findet man ebenso wie Muffat oder übertragene Tabulaturen). Neben Registriervorschlägen sind auch Dinge wie "Funktion im Gottesdienst"/"Stellung im Kirchenjahr" etc. erklärt.
Gerade, wenns mit der Vorbereitung zum Gottesdienst mal schnell gehen muss, ein tolles Buch - und da du vor deiner Orgelzeit schon Klavier gespielt hast(?), kannst du sicher viele Stücke bereits stemmen:) dank der ebenfalls enthaltenen etwas schwereren Stücke wirst du langfristig Freude an den Büchern haben!
#3 RE: Einfache Orgel-Literatur
Da wären ein "paar" Vorschläge:
RE: Michaels Literaturliste
LG
Michael
#4 RE: Einfache Orgel-Literatur
Und ich würde Werbung für die barocken Franzosen machen. Die Stücke sind kurz, manche nur 1 Seite, harmonisch oft einfach toll, und ich finde die meisten nicht zu schwer (da hängt es aber etwas vom Komponist ab; manche haben ungelenke Harmoniewechsel drin, oder haufenweise synkopierte Notenwerte, die (zumindest mir) das Gehirn aus dem Takt bringen).
Manche sind mit Pedal, aber die Pedalstimme ist oft eher orgelpunkt-mäßig als virtuos, bis auf vielleicht die eine oder andere Fugue a 5 von Grigny etc..
Bei Komponistenvorschlägen weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, weil es so viele gute Leute gibt. Ich bin selbst noch dabei, mich durch die Liste von hier zu arbeiten:
https://en.wikipedia.org/wiki/French_organ_school
Um die meisten Komponisten hat sich Pierre Gouin gekümmert und die Noten gemeinfrei bei IMSLP eingestellt. Der hat sogar schon davon gehört, dass es Musiker gibt, die ihre Seiten selbst umblättern (obwohl man ab und zu dann doch vier Blätter nebeneinander stellen oder 2auf1 drucken muss, damit alles aufs Pult passt) =)
Unvollständige Liste der persönlichen best of: Raison, Chaumont, Jullien, Boyvin, F Couperin, Marchand, Corrette (beide), Grigny, Clerambault, Dornel
Da fehlen sicher noch diverse ganz tolle, aber man müsste schon mal einige Tage weit kommen ;)
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #3
Da wären ein "paar" Vorschläge:
RE: Michaels Literaturliste
LG
Michael
Kann ich nur nachdrücklich empfehlen. Auch für Orgelanfänger ist einiges dabei.
#6 RE: Einfache Orgel-Literatur
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #3
Da wären ein "paar" Vorschläge:
RE: Michaels Literaturliste
LG
Michael
Wunderbar, vielen herzlichen Dank!
#7 RE: Einfache Orgel-Literatur
Zitat von F.B.Maerz im Beitrag #2
Ich kann das "Freiburger Orgelbuch" empfehlen - es gibt mindestens 2 Bände davon. Darin sind Literaturstücke zu verschiedenen Anlässen und mit unterschiedlichstem Schwierigkeitsgrad enthalten, aus verschiedenen Epochen (zeitgenössische Musik findet man ebenso wie Muffat oder übertragene Tabulaturen). Neben Registriervorschlägen sind auch Dinge wie "Funktion im Gottesdienst"/"Stellung im Kirchenjahr" etc. erklärt.
Gerade, wenns mit der Vorbereitung zum Gottesdienst mal schnell gehen muss, ein tolles Buch - und da du vor deiner Orgelzeit schon Klavier gespielt hast(?), kannst du sicher viele Stücke bereits stemmen:) dank der ebenfalls enthaltenen etwas schwereren Stücke wirst du langfristig Freude an den Büchern haben!
Vielen Dank für den Tipp!
#8 RE: Einfache Orgel-Literatur
Zitat von Regal acht im Beitrag #4
Und ich würde Werbung für die barocken Franzosen machen. Die Stücke sind kurz, manche nur 1 Seite, harmonisch oft einfach toll, und ich finde die meisten nicht zu schwer (da hängt es aber etwas vom Komponist ab; manche haben ungelenke Harmoniewechsel drin, oder haufenweise synkopierte Notenwerte, die (zumindest mir) das Gehirn aus dem Takt bringen).
Manche sind mit Pedal, aber die Pedalstimme ist oft eher orgelpunkt-mäßig als virtuos, bis auf vielleicht die eine oder andere Fugue a 5 von Grigny etc..
Bei Komponistenvorschlägen weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, weil es so viele gute Leute gibt. Ich bin selbst noch dabei, mich durch die Liste von hier zu arbeiten:
https://en.wikipedia.org/wiki/French_organ_school
Um die meisten Komponisten hat sich Pierre Gouin gekümmert und die Noten gemeinfrei bei IMSLP eingestellt. Der hat sogar schon davon gehört, dass es Musiker gibt, die ihre Seiten selbst umblättern (obwohl man ab und zu dann doch vier Blätter nebeneinander stellen oder 2auf1 drucken muss, damit alles aufs Pult passt) =)
Unvollständige Liste der persönlichen best of: Raison, Chaumont, Jullien, Boyvin, F Couperin, Marchand, Corrette (beide), Grigny, Clerambault, Dornel
Da fehlen sicher noch diverse ganz tolle, aber man müsste schon mal einige Tage weit kommen ;)
Danke auch für diese Idee! Das macht mich sehr neugierig, da ich mehrere Jahre in Frankreich gelebt habe.
Erst vor kurzem für mich entdeckt: Carl August Kern (23. Dezember 1836 - Juli 1897), jede Menge deutsch-romantische Vor- und Nachspiele, manche trivial einfach, andere nicht sofot vom Blatt zu spielen. Findest du hier:
https://imslp.org/wiki/Category:Kern,_Carl_August
#10 RE: Einfache Orgel-Literatur
Aus dem süddeutschen Barock:
Johann Caspar Simon, Leichte Praeludia und Fugen, gedruckt bei Schott, oder
https://s9.imslp.org/files/imglnks/usimg...ta_maggiore.pdf
https://s9.imslp.org/files/imglnks/usimg...he_tono_min.pdf
Dann auch Johann Caspar ferdinand Fischer, "Ariade Musica" und "Musikalischer Blumenstrauß", gedruckt bei Schott
und Johann Baptist Peyer, Preambuli e Fugue
https://s9.imslp.org/files/imglnks/usimg...r_Pi%C3%A8ces_d'orgue_vol.1.pdf
https://s9.imslp.org/files/imglnks/usimg...r_Pi%C3%A8ces_d'orgue_vol.2.pdf
Die gemachten Vorschläge zu den alten Franzosen würde ich nicht als Anfänger-Literatur einstufen. Sie sind teilweise von beträchtlicher Schwierigkeit und setzen neben einer dafür geeigneten Orgel vor allem gute Kenntnisse der Interpretation und Registrierungstechnik voraus.
Die Seite von P. Gouin kann ich Dir ebenfalls sehr empfehlen, das findet sich quer durch alles Schwierigkeitsbereiche was.
Interessant ist auch die Seite Partitura Organum: Da findet sich auch etliches Leichteres, und auf dem zu dieser Seite gehörende YouTube-Chanal gibt es dazu etliche passende Einspielungen.
Besonders empfehlen kann ich Dir den belgischen Komponisten Grosjean. Dessen Werke sind wohl ursprünglich vor allem fürs Harmonium geschrieben, alssen sich aber auf fast jeder Orgel mit oder ohne Pedal ganz gut darstellen.
Viel Spaß beim stöbern, üben und spielen!
Flauten
#13 RE: Einfache Orgel-Literatur
Zitat von kargelertfan im Beitrag #10
Dann auch Johann Caspar ferdinand Fischer, "Ariade Musica" und "Musikalischer Blumenstrauß", gedruckt bei Schott
...
Die gemachten Vorschläge zu den alten Franzosen würde ich nicht als Anfänger-Literatur einstufen. Sie sind teilweise von beträchtlicher Schwierigkeit und setzen neben einer dafür geeigneten Orgel vor allem gute Kenntnisse der Interpretation und Registrierungstechnik voraus.
Den Fischer habe ich letztens selbst mal unsauber vom Blatt geklimpert, die Sachen sind wirklich schön! Ganz geschenkt ist der aber finde ich auch nicht ;)
Was die Franzosen angeht, muss ich zugeben, dass es einfacher wird, wenn man sich etwas daran gewöhnt hat; und vielleicht habe ich mich schon zu sehr daran gewöhnt. Allerdings finde ich ohne Probleme deutlich schwierigere Sachen, wie z.B. Frescobaldi oder Sweelinck, oder auch die notorisch vierstimmigen Stücke von Titelouze (die allerdings echt toll sind, und der Aufwand lohnt sich :D). Wenn man sich ein bisschen reingehört hat und weiß, wie so ein Duo oder ein Basse de Cromorne klingen und was für Kadenzen häufig vorkommen, geht es aber recht gut, finde ich.
So ein Schätzchen hier finde ich von den Noten her gar nicht soo schlimm:
https://www.youtube.com/watch?v=W-zfOJciZDE
Schwieriger wäre es, sich nicht so sehr mitreißen zu lassen, dass man vergisst, sich aufs Spielen zu konzentrieren =)
Aber dank Herrn Gouin kann das ja jede(r) ohne große Probleme selbst probieren, ohne sich in große Kosten zu stürzen.
Du hast Recht wegen der Registrierung, da stellen die Franzosen ein paar mehr Ansprüche. Von meiner Warte aus (Pling-Plang 8' am Spinett, ohne Pedal) erscheint allerdings praktisch jede Orgel der totale Luxus, und wenn sich eine Trompete als Solozunge findet (mindestens ein solches Register wäre schon echt wichtig, ja), wäre ich im Geist ziemlich kompromissbereit (=
#14 RE: Einfache Orgel-Literatur
Ich habe sehr viel gelernt über die Französische Orgelmusik des 17. und 18. Jahrhunderts durch das Büchlein "Zur Interpretation der französischen Orgelmusik", hrsg. von Hermann J. Busch im Merseburger Verlag. Ein Sammelband von Aufsätzen (grundlegend Hans Musch, E. Kooiman, letzterer zu zwei Besonderheiten, der "Inégalité" und zur Ornamentik. Kann ich nur empfehlen. Wenn man die ersten drei Aufsätze durchgelesen hat, hat man das notwendige theoretische Grundgerüst.
Dann habe ich noch ergänzend dazu PDF´s auf meinem Rechner:
Franz Lüthi - Orgel und Orgelmusik in Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert (S. 5-32)
Roland Lopes -Tables de registrations pour la musique d'orgue française du XVIe au XIXe siècle
Registrations_classiques_2 (englisch verfasst)
Die praktische Umsetzung steht dann auf einem anderen Blatt. Bevor man sich an Grigny, Couperin oder Clerambault heranwagt, würde ich einsteigen über Nivers oder Guilain, die technisch etwas leichter sind.
Viele Grüße,
Willi
#15 RE: Einfache Orgel-Literatur
Zitat von kargelertfan im Beitrag #14
"Zur Interpretation der französischen Orgelmusik", hrsg. von Hermann J. Busch im Merseburger Verlag
Ja, das ist ein sehr empfehlenswertes Standardwerk, das sich gut liest.
LG
Michael
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!