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Ja, der Vorbesitzer dürfte als jemand, der die gleiche Orgel zweimal gekauft hat, wohl ein seltenes Exemplar seiner Art sein. Hier ist 355cc Nr. 2 - heute frisch eingetroffen, nachdem sie bislang als Ausstellungsorgel in Kisselbachs Kölner Filiale zu erleben war (Die Wand ist in einem dunkleren Purpurrot gehalten, kommt auf dem Bild nicht so raus). Und schon die ersten Klänge nach fünf Jahren "Abstinenz" haben mir bestätigt, dass diese Kaufentscheidung richtig war. Lieber Canticus, da hast Du meine "Ex" einem wirklich aufwändigen Umstyling unterworfen. Aus Eiche hell wurde Eiche mittel (wieviele Stunden hast Du wohl allein damit verbracht?). Besonders gelungen finde ich die Registerbeschriftungen - stilistisch passend zu Cavaillé-Coll.

@ Echokornett

BRAVO!
Ganz herzliche Glückwünsche! !
Toll, in "Eiche mittel"!
Sieht wirklich super aus auf dem Foto vor der purpurroten Wand! so richtig "königlich" 👑, auch mit den beiden Lampen links und rechts!

Ja, das bringt so leicht wirklich keiner fertig:
Mir zu einer tollen Orgel zu verhelfen - Danke! -,
die weit über das, was ich mir vorzustellen wagte, hinausging und sich dann selbst die gleiche Orgel nochmals zu gönnen! Prima hingekriegt! 👍🏻

Und ganz lieben Dank für Dein Kompliment für meine Umgestaltung Deiner Ex-Orgel!
Tja, dieses anscheinend unentbehrliche "Eiche hell" war etwas, was mir nicht so sehr zugesagt hatte, denn die CC-Orgel-Spieltische, überhaupt ältere Spieltische, sind ja doch eher "Eiche mittel", eventuell sogar dunkler.
Vor allem ist bei CC-Spieltischen sehr oft
der Bereich um den Tastaturblock mit dunklerem Holz als dem des übrigen Spieltisches abgesetzt.
Wie habe ich es gemacht?
Das Zauberwort heißt Klebefolie "Typ Calvados".
Diese Farbe gefällt mir wegen des leicht rötlichen Farbtons sehr gut. Für den Tastaturblock verwendete ich Klebefolie "Typ Nußbaum dunkel".
M.E. harmoniert das sehr gut zusammen.
Wie lange ich bis zur Fertigstellung gebraucht habe, sage ich lieber nicht. Es ist auch wirklich nicht ganz einfach, vor allem bei so manch verwinkelten Ecken beim Gehäuse. Unter anderem leistete ein Haarfön gute Dienste, um die doch immer wieder auftretende Faltenbildung bei kniffligen Ecken auszugleichen...
Dann noch das händische Stanzen der roten Filzringe für die Manubrien, die roten Filzbeläge über und unter den Klaviaturen und die Möglichkeit zur wechselnden Beschriftung der Register.
Da hatte ich lange überlegt und bin zu dem nun vorliegenden Ergebnis mit den auswechselbaren, folierten Papierstreifen und der Numerierung der Registerschilder gekommen.
Freut mich sehr, daß Dir die Beschriftung gefällt.
Worauf ich beim Papier achte: Ja kein "klinisches Weiß", sondern den von Viscount ausgezeichnet getroffenen Elfenbein-Ton, wie bei den Registerschildern und den Standard-Klaviaturen! Dann paßt alles gut zusammen.

Außerdem arbeite ich noch an der externen Abstrahlung - den mit dem nicht passenden, dunklen Stoff versehenen Bereich vor den internen Lautsprechern und die seitlichen, mit demselben Stoff versehenen Seiten-Lautsprechern habe ich ebenfalls mit Folie verkleidet, weil ich die interne Abstrahlung nicht mehr verwenden werde - und modle zusätzlich das ganze Orgelzimmerchen optisch um. Es soll am Ende wirklich ein Raum sein, der diesem Instrument würdig ist.
Etwas dauern wird's noch. Wenn alles fertig ist, werde ich einen Bildbericht posten.
Einen kleinen "Vorgeschmack" möge das angehängte Bild für die geneigte Forumsgemeinde sein...

Viele Grüße
Bernhard

@ Wichernkantor #48:
"Die Zierelemente auf den Klaviaturbacken sind ebenfalls 'old style'."

Zugegeben: Diese Zierelemente in Form von Messingbeschlägen sind jetzt keine "CC-Accesoirs".
Aber es soll ja auch durchaus noch "etwas Eigenes" sichtbar sein.
Mein Grundanliegen ist, einmal einen, auch ornamentalen Kontrast zum bei uns weitverbreiteten (wobei die Niederländer mit ihren da mit einer größeren Bandbreite positiv "aus dem Rahmen fallen") "Eiche-hell-bis Weißeiche" (natürlich unter Berücksichtigung, daß die gewählte Farbe ggf.
zur übrigen Wohnungseinrichtung passen sollte) - und in den Formen sehr nüchtern -
"modernen Bauhaus-Stil"
(Devise: "Ornament ist ein Verbrechen!")
bei Digitalorgeln zu setzen...

Viele Grüße
Bernhard

@Canticus, sehe ich das richtig, dass deine Orgel (mit Ausnahme des Pedals) komplett in das neue Dekor 'eingepackt' wurde?

@ SJL
Ja, das siehst Du richtig...
Die Pedaltasten "einzupacken" wäre auch nicht schlüssig, denn die sind ja auch bei dunkleren Gehäusefarben gewöhnlich hell...

Dh, du hattest mehr oder weniger die ganze Orgel in Einzelteilen. Respekt!

@ SJL
Danke!
Aber: Na ja, so viele Einzelteile kann man gar nicht haben.
- Die Rückwand kann man abschrauben.
Da sieht man allerdings bei normaler Aufstellung
der Orgel nichts. Ich habe allerdings noch
zusätzliche Steckdosen ins Innere verlegt, um die
Notenpultbeleuchtung des neuen Notenpultes
synchron mit der Orgel ein- und ausschalten
zu können. Das Kabel dafür habe ich durch
Bohren eines Loches links oben
am Gehäuse nach innen verlegt. Ich möchte
unmittelbar an der Orgel keine Kabel sehen.
- Die Registerknöpfe sind abschraubbar, was von
Vorteil ist. Die Arbeit damit, weil ich bei diesem
Teil der Orgel doch einige Veränderungen
vorgenommen hatte, war allerdings
eine der aufwendigsten.
- Das Pedal ist natürlich abnehmbar. Dies
erleichtert das Folieren des Pedalgehäuses.
- Die Orgelbank kann in vier Teile zerlegt werden,
was auch bei diesem Teil die Arbeit mit der Folie
sehr erleichtert.
- Dann ist noch die Lautsprecher-Stoffbespannung
abnehmbar; dafür gilt das Gleiche.
- Das war es dann aber auch schon mit den
"Einzelteilen"...
- Bei einigen Dingen, wie beim Folieren der
Schwellpedale/Crescendo-Pedal und der
Aussparung dafür mußte ich sowohl
von der Vorder- als auch von
der Rückseite aus arbeiten.
- Da ich aber meine Orgel komplett mit Rollen
versehen habe, ist es vergleichsweise einfach, sie
ohne viel Kraftaufwand zu bewegen.

Noch ein Bildanhang von altem und neuem Zustand und der Blick auf eine Rolle (leider bringt mir die Forums-Software die Reihenfolge der Bilder, trotz verschiedener Versuche beim Hochladen, stets durcheinander )...

Viele Grüße
Bernhard

Auweia, nach Deiner ausführlichen Beschreibung, die größten Respekt verdient, kommt nun hier meine provisorische und reversible "low-budget"-Lösung von Herma zu €1.79 und mit 10 Min. Arbeitsaufwand... . Zumindest meine bessere Hälfte findet's klasse - und ich selbst frage mich, ob ich's überhaupt dauerhaft brauche, da man ja in Speicherplatz schwelgen kann. Lieber Canticus, Du darfst gern einmal spöttisch grinsen. Wie gesagt: ein Provisorium, aber die Schildchen passen perfekt auf die vorspringenden Holzleisten.20220315_170430.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

@ Echokornett
Also, ich finde auch, daß Deine Lösung sehr gut aussieht! 👍🏻
Da glänzt dann auch etwas "goldiges"...🌅
Ohne jedes "spöttische Grinsen"!
Kann man wunderbar so machen.
Der springende Punkt bei mir war halt der, daß ich aufgrund der Möglichkeit, verschiedene Intonationen und Dispositionen mit von der Standardbeschriftung abweichenden Fußlagen herunterzuladen, die vorgegebenen Registerbezeichnungen nicht mehr auf den Schildern draufhaben wollte...

... zur weiteren Verdeutlichung noch dies
(siehe Bildanhänge):
Manche Leimringe waren recht widerstandsfähig ...

Viele Grüße
Bernhard

Hi Canticus, Du hast hier echt viel Aufwand betrieben, aber das Ergebnis mit den reinen Zahlen auf den Manubrien ist auch wirklich sehr gelungen und maximal flexibel! Klasse gemacht.

Die Lösung hier in Kelkheim ist ähnlich zu der von Echokornett, allerdings mit langen silbernen „Bändern“ direkt unter diesen Holzüberständen. Das passt auch sehr gut von der Übersicht, aber die Bezeichnung der Registerzüge muss ich trotzdem noch angehen. St Sernin hatte ja mit den „Auflagen“ unter den Zügen gearbeitet, ich denke, dass das eine weitere gute Möglichkeit ist.

In jedem Falle sieht Dein ACC Spieltisch nach der Verwandlung mit all den neuen Details spitze aus!

LG
Stephan