Wer kauft jetzt eigentlich noch...?

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23.05.2023 20:56
#31 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
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Bisher wurden die Menschen mit kleinem Budget bestraft: "Dann kriegste eben nur Billig-Klang. Ätsch." Und dafür soll man inzwischen immerhin auch schon 6000 Euro hinblättern. Diese Hemmschwelle haben die Händler selbst gebaut. Nun hören viele Menschen: "Das, was ich mir leisten kann, klingt echt besch...en und ist so viel Geld nicht wert. Also lasse ich es ganz, denn es gibt so viele andere Dinge, die ich auch noch gern machen möchte." Kunde weg, nichts verdient.

Das hat keine Zukunft mehr. Denn künftig erwartet jede/r auf Knopfdruck perfekten Klang. Jedenfalls für 5000 Euro, denn das ist für die jüngeren Generationen schon ein Haufen Schotter. Und wenn die DO-Branche nicht riskieren will, dass KI als künftig obligatorischer Lebens-Assistent sie bei Hobby-Vorschlägen für weniger als 40 Euro im Monat von Anfang an aussortiert, wird sie sich andere Geschäftsmodelle überlegen müssen.

Physis plus und LiVE haben beide das Potential für maximale Skalierbarkeit und maximale Einfachheit. Physis bietet Hobby-Tüftlern eine zusätzliche Spielwiese, aber mit KI wird man bei beiden Techniken in sehr (!) absehbarer Zeit in jedem Raum einen guten Klang erzeugen können. Man braucht noch zwei kleine Lautsprecher irgendwo im Rücken des Orgelspielers und wegen Nachhaltigkeit sollte man nicht mehr auf das Geschäftsprinzip setzen, dass die Kunden die gekauften Instrumente verschleißen und danach eine teure Zweitanschaffung tätigen MÜSSEN. Und wovon soll die Branche dann leben? Mir fiele da eine Menge ein...


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23.05.2023 21:02
#32 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
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Administrator

Na hoffentlich kommt dann nicht (wieder) jemand und erklärt die Kunden für unfähig, die KI intelligent zu nutzen. Ich beobachte seit Jahren eine starke Tendenz, den Kunden grundsätzlich für unkundig zu halten...


Auf Orgelsuche.

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23.05.2023 21:03
#33 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
Ch

Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #31
Und dafür soll man inzwischen immerhin auch schon 6000 Euro hinblättern.

Leider fehlt gerade in der digitalen Orgel Landschaft die schöne Option eines Mietkaufs komplett. Gute Instrumente kosten nun einmal meist viel Geld, aber in eigentlich allen Bereichen bieten die Instrumentenbauer ja Mietkäufe an, nur in diesem Bereich nicht.

Ja ich weiß, Mietkauf hört sich immer böse und teuer an, aber bei seriösen Händlern ist es ja nicht so. Ich habe vor zwei Jahren eine neue Harfe beim Harfenbauer gekauft. Preis rund 7.000 Euro. So viel Geld hat man natürlich selten so rumliegen. Also habe ich einen Mietkauf gemacht. Eine monatliche Miete, bis der Gesamtpreis bezahlt ist und das Instrument gehört inzwischen mir. Hätte ich in dieser Zeit eine finanzielle Notsituation gehabt, oder gemerkt, dass es doch nichts für mich ist, dann hätte ich jederzeit kündigen können, das Instrument zurückgeschickt und gut wäre es gewesen. Das Geld wäre dann natürlich bis dahin weg gewesen.

Aber solche Optionen bieten die Händler bei digitalen Orgeln überhaupt nicht an.


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23.05.2023 21:10
avatar  DigitalPipes ( gelöscht )
#34 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

Zitat von Christian_Hofmann im Beitrag #33

Aber solche Optionen bieten die Händler bei digitalen Orgeln überhaupt nicht an.


Some actually do:

hire an organ.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Viscount UK


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24.05.2023 06:44
avatar  live3TA
#35 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
li

Zitat von Laurie 3.0 im Beitrag #31
Bisher wurden die Menschen mit kleinem Budget bestraft: "Dann kriegste eben nur Billig-Klang. Ätsch." Und dafür soll man inzwischen immerhin auch schon 6000 Euro hinblättern. Diese Hemmschwelle haben die Händler selbst gebaut. Nun hören viele Menschen: "Das, was ich mir leisten kann, klingt echt besch...en und ist so viel Geld nicht wert. Also lasse ich es ganz, denn es gibt so viele andere Dinge, die ich auch noch gern machen möchte." Kunde weg, nichts verdient.


@Laurie 3.0's comment about "cheap sound" was what I fretted about on another forum--Viscount seems to be doing that with their roll-out of Physis Plus. I wrote:

It seems like the demo recordings of the "lower" Domus line have a cheaper, more jittery effect than the recordings for the "upper" Opera line even though both lines use the same technology. The demos so far are recorded from external out, so there shouldn't be much difference--must be that the combination of music selections, registrations, and how they're played is the way Viscount is trying to establish the sonic differences between the two lines of instruments. That doesn't make sense, does it?


My comment came after Viscount's SoundCloud post of the recording of Gordon Young's Prelude in the Classical Style.

So, if someone hears the company-provide recordings and looks at the prices of the Domus and Opera lines (without reading this forum :), then they're going to think that clearly Opera is seriously better technology and Domus is the "cheap" technology... someone please contradict me as I'm getting down about this... (:-(


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25.05.2023 17:45
#36 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
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Klingt für mich auch nicht logisch. Wenn unsere Forianer da eine schöne Intonation gebastelt haben, wird die Domus auch über Line-Out gleich ganz anders klingen. Grundfehler ist, daß die hohen Register zu stark intoniert werden und/oder sehr hohe (kreischende) Mixturen verwendet werden.


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27.05.2023 07:49
#37 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
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Administrator

Die sehr eigenartig abgehandelte Diskussion um Mixturen habe ich ausgelagert. Hier bitte back to topic (falls das noch möglich ist).

Liebe Grüße
Gemshorn


Auf Orgelsuche.

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27.05.2023 11:17
#38 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
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Moderator

Der überzeugende Klang der neuen Optimüsse im Vergleich zu "klassischen" Samplern im Low-Budget-Bereich ist natürlich ein extrem starkes Kaufargument gegenüber den vergleichbaren Konkurrenten dieser Preisklasse. Hinzu kommen die sehr guten Klaviaturen. Der einzige Malus ist m.E. das Laminat-Gehäuse. Content liefert da furnierte Tischlerplatte. Neulich habe ich eine kleine Content in einer Aussegnungshalle gespielt. Das war schon ein schönes Möbel. Klanglich natürlich sehr weichgespült - für diesen Ort und den Verwendungszweck ja nicht einmal von Nachteil. Man spielt ja bei Trauerfeiern nicht unbedingt Buxtehude oder Bruhns. Ich bin da eher bei Boëllmanns "heures mystiques" oder bei Guilmants "l'organiste practique" unterwegs.
Mit zwei externen Kanälen abgestrahlt, ist die Optimus eine sehr gut klingende Orgel für kleine Kirchen (unter 100 Plätzen), wie es sie hier im hessischen Hinterland und im Hintertaunus zuhauf gibt. So was wäre mir bedeutend lieber als die in den 50ern gebauten mittelhessischen Minimallösungen mit Subbaß, Gedackt 8', Prinzipal 4' Waldflöte 2' und Mixtur 3-4f. (In der Luxusvariante mit Rohrflöte 4' zusätzlich, Oktave 2' statt der Waldflöte und einem Oktavbaß 8' im Pedal)

LG
Michael


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28.05.2023 16:21
#39 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
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Administrator

Ein bisschen war dieser Thread auch von der Frage motiviert, wie z.B. Johannus auf Physis+ reagieren wird. Die Studio 150 hat nämlich nicht mehr das Potenzial, mit der neuen Optimus zu konkurrieren (m.E. galt das schon für die nunmehr alte Optimus, umso mehr nun für die neue).


Auf Orgelsuche.

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28.05.2023 16:33
avatar  DigitalPipes ( gelöscht )
#40 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

I think we overestimate the analytical abilities of the DO manufacturers


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28.05.2023 17:07
#41 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
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Intonationsmeister

Mag sein. Um klanglich mitzuhalten müsste Johannus die qualitativ hochwertigen Ecclesia bzw Live Samples auf die Einstiegsklasse herunter bringen. Ob sie das machen bezweifle ich. Darin wird der große Vorteil der Physis plus Einstiegsklasse liegen.

Gloria Concerto 355cc

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28.05.2023 17:25
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#42 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

Viscount's decision to unify the technologies for all the organ lines is, from a purely industrial point of view, much probably dictated by the need to consolidate the production lines and reduce the sourcing and manufacturing complexity. This means that offering higher-grade components for lower-value products will turn out cheaper than keeping a separate product line with cheaper components. So, I would not be surprised if Johannus might adopt a similar strategy: provide a high-grade core technology in a low face-value-priced package. But this depends on what the selling figures in their balance sheets say. If Johannus sales concentrate more on premium products such as LiVE and Ecclesia, probably they would not feel such an urgency to renovate the entry lines. In any case their Studio, Opus, Vivaldi lines have been around forever so, maybe a consolidation of the product portfolio might also be beneficial for them.


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28.05.2023 18:51
#43 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
So

Fazit einer Masterarbeit:

Es gibt aber schlussendlich die Einschränkung, dass der Rechenaufwand unfassbar groß ist: um 0,2 (!) Sekunden zu simulieren hat ein 4-Kerne-Computer mit 1,90 GHz etwa 200 Stunden gerechnet.....

Eine Simulation des Pfeifenklangs in Echtzeit ist damit in unendlich weiter Ferne....


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28.05.2023 18:56
avatar  DigitalPipes ( gelöscht )
#44 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
Di
DigitalPipes ( gelöscht )

Zitat von Soli Deo gloria im Beitrag #43
Fazit einer Masterarbeit:

Es gibt aber schlussendlich die Einschränkung, dass der Rechenaufwand unfassbar groß ist: um 0,2 (!) Sekunden zu simulieren hat ein 4-Kerne-Computer mit 1,90 GHz etwa 200 Stunden gerechnet.....

Eine Simulation des Pfeifenklangs in Echtzeit ist damit in unendlich weiter Ferne....


Good God! Like this? Out of the blue and out of context? What are you talking about?


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28.05.2023 18:57
#45 RE: Wer kauft jetzt eigentlich noch...?
Ch

Zitat von Soli Deo gloria im Beitrag #43
Eine Simulation des Pfeifenklangs in Echtzeit ist damit in unendlich weiter Ferne....

Im Grunde richtet sich der Rechenaufwand ja nur nach der gewünschten Genauigkeit. Unterm Strich ist es ja nur eine Klangsynthese. Ein Raspberry Pi kann mühelos eine Orgel mit 4 Werken und rund 50 Register mühelos berechnen mit Aeolus/Organnery. Man kann aber mit komplexeren Modellen einen Supercomputer für die nächsten tausend Jahre beschäftigen um nur einen Sekundenbruchteil eines einzelnen Tons zu berechnen.

Die Frage ist eben primär, wie detailliert eine Tonerzeugung sein muss um gut zu sein. Und da sind die Ansprüche eben genau so groß von Hauptsache ein Ton bis hin zu jede virtuelle Spinnwebe im Raum muss berücksichtigt werden :)


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