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Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Ein kluger Beitrag zu dem Thema. Mir hat die Idee gefallen, dass der Liturg die Tendenz des Gottesdienstes kommuniziert. Meistens ist das ja schon durch die Perikopenordnung bzw. das Direktorium und die Liedauswahl erkennbar, aber wenn ich mir die Lieder alle selbst aussuchen kann/muss/darf, stochert man häufiger im Nebel
Danke für den Link
#3 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Tempi der Lieder? Wieso ist das ein Thema für Zelebranten? Dafür ist der Organist zuständig... Jeder tue, was ihm zukommt.
Die Beispiele lassen tief blicken. Sie zeigen anschaulich, welche Gestörtheiten am Werk sein können...
"Im Nebel" stochere ich nie. Perikopen, Tagesgebet, Kirchenjahreszeit liefern genügend Ankerpunkte für eine akkurate Liedauswahl. Wenn die Predigt den Gottesdienst derart abseits der Perikopenordnung dominiert, ist seitens des Zelebranten etwas schief gelaufen - nicht beim Kirchenmusiker.
Auf Orgelsuche.
#4 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Ich habe in der letzten Zeit häufiger erlebt, dass ich einen Liedplan erstellt habe, der vom Zelebranten verändert wurde. „zum Einzug bitte dieses Lied, zur Gabenbereitung dieses, das passt besser zur Predigt“ oder so. es war alles passend und kein wirkliches Problem, ich empfinde es nur als unnütz, wenn ich mir lange Gedanken mache, die dann über den Haufen geworfen werden, weil in der Predigt ein anderer Schwerpunkt gesetzt wird. Das kann man einfacher haben.
Beim Tempo lasse ich mir nicht reinreden. Ich hatte mal eine Pfarrerin, die sagte mir beim ersten Zusammentreffen in etwa: bitte spielen Sie das Lied flott und machen zwischen den einzelnen Strophen eine kurze Pause zum Luftholen. Meine Antwort bestand aus einer hochgezogenen Augenbraue und dem Hinweis, sie möge bei der Predigt bitte langsam und deutlich sprechen.
Die Fronten waren geklärt und wir haben noch viele schöne Gottesdienste gemeinsam gefeiert. Die Frau hatte und hat immer noch das Bedürfnis, überall reinzureden - nur nicht mehr bei mir.
#5 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Das mit den Änderungen erlebe ich nur bei einem Priester hier, der demnächst emeritiert wird. Allerdings hat er es auch gebracht drei Minuten vor der Messe mit einem ganz anderem Liedplan zu kommen, weil er liturgisch ganz was anderes machte (er nimmt auch mal selbstgebastelte Hochgebete…).
Den Zahn hab ich ihn mit Unterstützung der Chefs gezogen, weil das unverschämt ist gegenüber meinen nebenamtlichen Kollegen.
Ebenso hat dieser Priester die Angewohnheit lautstark sein eigenes Tempo durch Mikro zu bölken. Auch den Zahn hab ich ihn gezogen. Die Orgel und der Organist gibt das Tempo vor und seit Corona singe ich alles (!) übers Mikrofon leise aber hörbar mit wofür viele in der Gemeinde dankbar sind.
Eine Sache ist mir im Artikel etwas sauer aufgestoßen. Ja, ich spiele auch vom Tablet und habe eine große Sammlung an Noten drauf. Dass ich dann so schnell kurz vor dem Gottesdienst dann noch nen Sonderwunsch erfüllen konnte riss dann extrem ein. „Du hast ja eh alles dabei und kannst das ja“. Auch ich hab mal nen schlechten Tag und mus mal was vorher anschauen. Oder auch mal nicht auf dem Tablet. Dieses kurzfristige auf Zuruf ist auch etwas respektlos. Im Dienstgespräch hab ich mal den Vergleich gebracht das mal die Seelsorger eine Predigt halten sollen mit mehreren Inhalten, die sie kurz vorher auf Zuruf bekommen. Mal sehen, wie das dann klappt und wie die sich dabei fühlen… Große Augen und betretenes Schweigen in der Runde.
#6 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Zitat von Mixtura im Beitrag #4
... bitte spielen Sie das Lied flott und machen zwischen den einzelnen Strophen eine kurze Pause zum Luftholen.
Immerhin war das eine Bitte ...
Ich finde die Diskussion hier einseitig. Ich kenne beide Seiten - sowohl die des Organisten als auch die des Gottesdienstleiters. Vor Jahren hatte ich als Gottesdienstleiter mal das Eingangslied in einer Nachbargemeinde nach der ersten Strophe abgebrochen und um dasselbe nochmal in einem flotteren Tempo gebeten - das gesungene Loblied kam seniorenheimtauglich grabchorgleich rüber. Dem Organisten in mir haben sich einfach die Fußnägel gekräuselt und so wollte ich den Gottesdienst nicht beginnen lassen.
Hat hinterher richtig Ärger gegeben - interessanterweise nicht vom Orgelspielenden ...
#8 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Meine Gemeinde macht sich einen Spaß daraus, gelegentlichen Vertretern davonzulaufen, wenn sie lahm und/oder mit "Kunstpausen" spielen. Sie singt, was dasteht und erwartet eine entsprechend exakte und straffe Begleitung.
LG
Michael
#9 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Zitat von wohli im Beitrag #6Zitat von Mixtura im Beitrag #4
... bitte spielen Sie das Lied flott und machen zwischen den einzelnen Strophen eine kurze Pause zum Luftholen.
Immerhin war das eine Bitte ...
Vor Jahren hatte ich als Gottesdienstleiter mal das Eingangslied in einer Nachbargemeinde nach der ersten Strophe abgebrochen und um dasselbe nochmal in einem flotteren Tempo gebeten - das gesungene Loblied kam seniorenheimtauglich grabchorgleich rüber. Dem Organisten in mir haben sich einfach die Fußnägel gekräuselt und so wollte ich den Gottesdienst nicht beginnen lassen.
Hat hinterher richtig Ärger gegeben - interessanterweise nicht vom Orgelspielenden ...
Na, das kommt mir einem Kompetenzgerangel während der Liturgie gleich. Ich habe auch eine Predigtausbildung, aber ich grätsche nicht im Gottesdienst in die Predigt rein und korrigiere da was, sei es noch so schlecht, unlogisch oder herätisch. Ich kann wenn, dann nach dem Gottesdienst, außerhalb der Liturgie dann das Gespräch suchen und meine Sicht der Dinge kundtun.
Auch ist zu beachten, was der Mensch an den Tasten leisten kann. Wir haben hier im Team auch einen, der recht langsam spielt, weil er es vom Kopf her nicht anders hinbekommt und ein Mangel an Kontrolle und Selbstreflektion vorhanden ist. Klar, ein anderes Tempo wäre angebracht, aber er bekommt das nicht hin. Was wäre, wenn nun ein auswärtiger Gottesdienstleiter/Liturge etc. ihn im Gottesdienst meint „korrigieren“ zu müssen? Und dann wieder das gleiche Tempo kommt, weil er es nicht besser hinbekommen kann?
#10 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Zitat von wohli im Beitrag #6Zitat von Mixtura im Beitrag #4
... bitte spielen Sie das Lied flott und machen zwischen den einzelnen Strophen eine kurze Pause zum Luftholen.
Immerhin war das eine Bitte ...
Ich finde die Diskussion hier einseitig. Ich kenne beide Seiten - sowohl die des Organisten als auch die des Gottesdienstleiters. Vor Jahren hatte ich als Gottesdienstleiter mal das Eingangslied in einer Nachbargemeinde nach der ersten Strophe abgebrochen und um dasselbe nochmal in einem flotteren Tempo gebeten - das gesungene Loblied kam seniorenheimtauglich grabchorgleich rüber. Dem Organisten in mir haben sich einfach die Fußnägel gekräuselt und so wollte ich den Gottesdienst nicht beginnen lassen.
Hat hinterher richtig Ärger gegeben - interessanterweise nicht vom Orgelspielenden ...
So etwas kann man ja gerne im Nachgang klären, aber "auf der Bühne" bleibe man bitte professionell und Fehler sind "locker-swingend" zu überspielen. Den Organisten vor der Gemeinde mit solchen Interventionen wie ein dummes Kind bloßzustellen, gehört sich einfach nicht.
Ich hatte so ein Erlebnis mal als junger Mann, und ich empfand das damals als sehr respektlos und übergriffig. Zumal man in dieser Situation ja keine Chance hat, angemessen zu reagieren. Dort habe ich dann nie wieder gespielt.
Naja, doch man kann reagieren. Ich habe mal nach so einem Kommentar die Orgel zugeklappt und bin nach dem Eingangslied gegangen.
#12 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Zitat von Axel im Beitrag #11
Naja, doch man kann reagieren. Ich habe mal nach so einem Kommentar die Orgel zugeklappt und bin nach dem Eingangslied gegangen.
Ja, das mag eine mögliche Reaktion sein, aber m.E. keine angemessene, denn patzige Retourkutschen wirken idR niemals souverän, sondern machen die Situation für alle Beteiligten eher noch schlimmer / peinlicher.
Ich gehe mit allem, was ihr schreibt d'accord - und würde so etwas auch nie mehr machen, nicht wegen des Anschisses danach, sondern weil mir klar war dass das übergriffig war. Hatte mich auch direkt nach dem Gottesdienst ausdrücklich bei allen dafür entschuldigt ...
Zitat von SJL im Beitrag #12Zitat von Axel im Beitrag #11
Naja, doch man kann reagieren. Ich habe mal nach so einem Kommentar die Orgel zugeklappt und bin nach dem Eingangslied gegangen.
Ja, das mag eine mögliche Reaktion sein, aber m.E. keine angemessene, denn patzige Retourkutschen wirken idR niemals souverän, sondern machen die Situation für alle Beteiligten eher noch schlimmer / peinlicher.
Manchmal ist es die einzig mögliche Reaktion um mit sich selbst überschätzenden Geistlichen umzugehen. Dann ist es halt peinlich - na und? Nicht mein Problem. Ich bin aus dem Alter raus, wo ich diplomatische Schadensbegrenzung betreibe, nirgendwo...
#15 RE: Liturgieverantwortliche & Kirchenmusiker*innen
Nun ja, ganz so simpel ist es leider nicht. Wenn ich als Privatmann agiere, 100% Zustimmung, da kann jeder die Länge seiner Zündschnur nach Gusto definieren. Als Angestellter bzw. vertraglich verpflichteter Dienstleister hingegen kann von mir ein gewisses Maß an Diplomatie und Resilienz erwartet werden, divenhaftes Verhalten wie protestartiges Verlassen des Arbeitsplatzes und damit ein Hängenlassen der Gemeinde ist da fehl am Platz. Übertragen wir das Beispiel mal auf einen anderen Arbeitsbereich, man stelle sich z.B. vor, ein Chirurg verlässt seinen Platz mitten in der OP, weil er sich vom Chefarzt gegängelt fühlt. Völlig unvorstellbar, aber letztlich ein arbeitsrechtlich vergleichbarer Sachverhalt.
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