Orgelmusik von Hermann Schroeder

  • Seite 2 von 2
13.10.2024 20:40
#16 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
Br

Zitat von Axel im Beitrag #14
Bei romantischen Orgeln sind die Superkoppeln oft ausgebaut. Die Lage eines romantischen Satzes ist dann ja auch oft so, dass die Probleme im unteren Bereich nicht entstehen. Ansonsten wird man von Fall zu Fall schauen müssen, ob sich Probleme ergeben. Natürlich wird man eher keinen 1' registrieren. Obertöne ergeben als Multiplex immer Probleme, auch mit gleichstufiger Stimmung, weil sie eigentlich rein gestimmt sein müssten. Die Frage ist, ob man bei einer Septime da so pingelig ist.


Wenn Oktavkoppeln ein integraler Bestandteil der Orgel sind, spiegelt sich das in der Disposition und der Intonation wieder. Solche Orgeln haben im Schwellwerk gerne nur eine progressio (oder aehnliches nicht-repetierendes) als Mixtur, ein leiser 2ˋ ist dann das hoechste der Gefuehle :-)
Bei solchen «Stilorgeln» kann - und muss man sogar! - die Oktavkoppeln im Tutti benutzen, da Sie ganz einfach die «Klangkrone» bzw. Ein Teil des Fundaments sind und daher zum Konzept der Orgel dazugehoeren.


An meiner Orgel sind die Oktavkoppeln nur bedingt Tuttifaehig und ich verstehe auch, Warum man die bei der hier diskutierten «Schroederorgel» in den Touchscreen verbannt hat :-)
(Das heisst nicht, dass ich die im Plenum nicht benutze - man muss aber oben- und untenrum schon geschickt «ausduennen»; auch ein «Tutti» will registriert sein!!!)

- Superoktavkoppel: Meine Orgel geht bis c4, ich habe also etliches an «Luft» nach oben, und auch nur zwei Ranks (Eine Mixturreihe und die Terz), gehen ueber den 2ˋ hinaus. Aber grade die hohen, gerne prinzipalistischen Aliquoten sind ziemlich kritisch, was die Oktavkoppel angeht: Das macht sehr schnell «Aua» in den Ohren und ist eigentlich schon «waffenscheinpflichtig»… :-O
- Subkoppel: Hier ist die Herausforderung, dass die 16ˋ-Lage so dick wird, das das Pedal nicht mehr mitkommt….

Ja, das Problem mit den «Oktavkoppelloechern» ist nicht wegzudiskutieren - man kann es aber auch gut kaschieren!
Wenn eine Leise 2ˋ-Floete als 1ˋ obenrum mal bei ein paar Tonene aussteigt, ist das erstmal nicht sehr auffaellig..
Das Gleiche gilt fuer das Fagott 16, welches ich mir gerne fuer barocke Pleni aus der SW-Oboe 8 ziehe. Das sind halt die Kompromisse, die man hier eingehen muss.
Sehr viel offensichtlicher wird es natuerlich wenn ich mit der Bombarde 16-8-4 aus der HW-Trompete in die Tonloecher Laufe… :-O
(NB: «Hyperkoppeln» kenne ich nur aus dem Pedal, um eine 8ˋ-Manualzunge als 2ˋ einsetzen zu koennen?)

Zum Thema «Multiplex»: Meine Orgel hat - bis auf den Prospekt - eine klassische Schleiflade, die freien Koppeln sind auch nur im Touch programmierbar - aus guten Grund!
Die Stimmung ist tatsaechlich eine Herausforderung, vieles ist wirklich nur «avantgardisch» nutzbar. Aber grade bei «neobarocken Geklingel» spielt die Stimmung fuer den gewuenschten Effekt keine grossartige Rolle mehr, und meine Sept und None (gezogen aus der Floete 2ˋ) sind zumindest bis b2 ziemlich ueberzeugend :-)

Ich bleibe dabei: Ich moechte die Moeglichkeiten nicht mehr missen wollen: Die Moeglichkeiten der Orgel erweitern sich enorm - wenn man sich darauf einlaesst, die Grenzen Kennt und vor allem: seine Ohren benutzt!

PS: Wie wuerdet ihr an meiner Orgel Bachs «Kommst du nun» (aus den Schueblerchoraelen) registrieren?
<Clickbait> Bleibt unbedingt dran, die Antwort wird euch ueberraschen!!!!1 </Clickbait>


 Antworten

 Beitrag melden
13.10.2024 21:22
#17 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
Br

Zitat von Brabanter im Beitrag #15


Obertöne, die ich als elektrische Koppeln aus einem Grundregister gewinnen möchte, wie z.B. die festprogrammierte Sesquialter Großterz, verlangen nach einer gleichstufigen Temperierung, obwohl sie als eigenständiges Register in nahezu jeder nicht-gleichstufige Temperierung stehen könnten. ...


Ich verstehe das eher so, dass es sich um Gruppen-/Kollektivzuege von Registern handelt, die eh schon auf Einzeltonlade vorhanden sind? Die Stimmung sollte kein Problem sein :-), evt. Oktavloecher schon eher (wenn nicht entsprechend komplett ausgebaut).


 Antworten

 Beitrag melden
14.10.2024 11:57
avatar  Axel
#18 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
avatar

Zitat von Brabanter im Beitrag #15
Hier sind die Oktavkoppeln nicht ausgebaut; zumindest habe ich keinen Hinweis darauf gefunden.

Ja, ich habe mich falsch ausgedrückt.
Obertöne, die ich als elektrische Koppeln aus einem Grundregister gewinnen möchte, wie z.B. die festprogrammierte Sesquialter Großterz, verlangen nach einer gleichstufigen Temperierung, obwohl sie als eigenständiges Register in nahezu jeder nicht-gleichstufige Temperierung stehen könnten.
Damit schränkt sich durch die gewonnene Vielfalt an Möglichkeiten an anderer Stelle die Vielfalt der Möglichkeiten auf eine einzige ein.

Die nicht reine Stimmung des Obertons zum Grundregister ...


Klar, mit einer historischen Stimmung geht es gar nicht, aber auch gleichstufig ist eben nicht rein.


 Antworten

 Beitrag melden
14.10.2024 12:49
#19 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
avatar

@Brummbass

Zitat von Brummbass im Beitrag #16
«Hyperkoppeln» kenne ich nur aus dem Pedal


Da hast du Recht. Da habe ich in der Beschreibung hinter "Hyper" das "Pedal" nicht wahrgenommen.

Bei den Oberton-Auszügen aus den Grundregistern - mit Ausnahme der Oktaven - bin ich nicht bei dir. Bei einer Quinte oder einer Terz ist es aus meiner Sicht schon etwas anderes als bei einer None, ob diese rein gestimmt sind oder nicht.
Nun gut, in einer gleichstufigen Temperierung gibt es eh nichts wirklich Sauberes, und wenn die Musik, die man darauf spielen will, das auch nicht erwartet, dann ist es auch egal, wenn die Oberton-Auszüge nicht stimmen.
Hieß das bei Digital-Orgeln nicht "Ensemble-Klang" oder so ähnlich...?


 Antworten

 Beitrag melden
14.10.2024 23:44
avatar  Axel
#20 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
avatar

Aber so stimmt ja kein Orgelbauer eine Orgel. Auch bei gleichschwebender Stimmung werden Aliqouten rein gestimmt. Die sollen sich ja mit ihrem physikalischen Grundton mischen und nur einfärben. Außerdem wird man einen 1 1/3' leiser intonieren als einen 2'. Der Auszug ist dann auch immer zu laut. Und Obertonauszüge braucht man ja auch für barocke Musik, vielleicht nicht die Septime, aber Quinten und Terzen.


 Antworten

 Beitrag melden
Gestern 08:03
#21 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
avatar

Da bin ich völlig bei dir. Ich hätte meinen letzten Absatz mit einer "Ironie-Kennung" versehen sollen.


 Antworten

 Beitrag melden
Gestern 11:36
#22 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
avatar

Ab Beitrag #9, spätestens ab #10 hat alles weitere nichts mehr mit der Orgelmusik von Hermann Schroeder zu tun. Könnte der Admin das darauf Folgende in einen neuen Thread verschieben?


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!