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Orgelmusik von Hermann Schroeder
Hermann Schroeder zum heutigen 40. Todestag
Oder: Wie ich seine Musik schätzen lerne
Auch als nebenberuflicher Organist in Rheinland-Pfalz kommt man nicht an Hermann Schroeder vorbei. In Bernkastel geboren, sorgte er 1938/39 als Organist für die Orgelmusik am Trierer Dom, später wirkte er jahrzehntelang an der Musikhochschule Köln und gilt unzweifelhaft als einer der wichtigsten Komponisten der Kirchenmusik im 20. Jahrhundert. Unter anderem hinterließ er ein gewaltiges Œuvre von über 200 Stücken für die Orgel. An sein Wirken erinnert der Hermann-Schroeder-Orgelwettbewerb in Trier und Himmerod, dessen Konzerte ich ab und zu besuchte. Dabei kommen meist die größeren konzertanten Werke zum Vortrag …
So hatte ich mir vor über 20 Jahren pflichtbewusst als rheinland-pfälzischer nebenamtlicher Organist drei Hefte mit kleineren Werken von ihm zugelegt, muss aber zu meiner Schande gestehen, dass diese bis zu diesem Jahr noch nahezu unberührt in meinem Notenschrank lagen.
Das Komponistenjubiläum in diesem Jahr (100. Geburtstag / 40. Todestag von Hermann Schroeder) sollte daran etwas ändern!
Da ich mittlerweile im Pastoralen Raum Bernkastel-Kues arbeite und mit meiner Frau zum Tag des offenen Denkmals bzw. Deutschen Orgeltag für ein kleines Orgel-plus-Blockflöte-Konzert angefragt worden war, wollte ich einmal was vom gebürtigen Moselaner und „Lokalmatador“ Schroeder einstudieren und meine „Repertoirelücke“ schließen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Dabei entdeckte ich, dass die „Präambeln und Interludien“ richtig gute Musik sind! Gemäßigte Moderne, Dissonanzen geht Schroeder auch nicht aus dem Weg, aber das hat alles Hand und Fuß, ist sehr orgelgemäß und von einem geschickten Praktiker sehr gut in die Finger komponiert.
Das Einüben der kleinen Sammlung hat mir definitiv Spaß gemacht. Acht kleine, sehr abwechslungsreiche Stücke, die man auch als Zyklus aufführen könnte und die für einen nebenberuflichen Landorganisten wie mich wie geschaffen sind. Da ich auf YouTube keinerlei Aufnahmen der Stücke - bis auf das „Vivace“ (Nr. 4) - gefunden habe, habe ich einmal mein Zoom beim Üben an der schönen Mayer-Orgel hier im Ort mitlaufen lassen und die Einspielungen trotz ein paar kleiner enthaltener Fehlerchen in eine Playlist auf YouTube hochgeladen (Link siehe unten).
Vielleicht kann ich damit jemanden Lust machen, sich auch mit solcher Musik zu beschäftigen - ich finde es lohnend und denke, Schroeder sollte öfter gespielt werden.
https://youtube.com/playlist?list=PL19CF...azmsg98rQ4MIc2H
Warum hab ich nicht schon früher diese Stücke entdeckt? Das kann ich nicht wirklich beantworten … die Befürchtung, dass diese „modernere“ Musik, in der auch gelegentlich Dissonanzen und viele offene Quinten, auch in Parallelen, und Quarten vorkommen, mir vielleicht doch nicht so gefallen würde oder mir zu schwierig sein würde? Keine Ahnung, die Sorge war jedenfalls unbegründet. Gerade Schroeder hat neben seinen Konzertstücken viele kleinformatige und überschaubare Stücke hinterlassen, die sich auch für Orgelschüler und Nebenamtler eignen. Vieles ist einfacher, als es klingt.
Wahrscheinlich bin ich derzeit etwas übersättigt von den zahlreichen Neoromantik-Heften der letzten Jahre, von denen ich mir auch einige zugelegt hatte. 😄
Derzeit gefällt mir die 70 Jahre alte „modernere“ Musik von Schroeder jedenfalls gut und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das mal fundamental ändern wird. So übe ich gleich im nächsten Heft weiter … 🤗
Schroeders Todestag hatte ich nicht im Kopf, gestern und vor einer Woche aber zufällig eines seiner Praeludien zum Auszug gespielt, vor einer Woche sogar auf unserer Quitschkiste. Entsprechend farbig registriert hat dieses Praeludium jedesmal zur Bereicherung des Gottesdienstes beigetragen.
Ich mag Schroeders Tonsprache durchaus, und aus technischer Sicht lassen sich doch etliche seiner Werke auch von Laien realisieren.
Für meine Concerto zuhause hab ich sogar extra für Schroedersche Literatur eine experimentelle Disposition mit Septime etc. gebastelt. Diese Farben machen sich in manchen seiner Werke ganz gut.
Mit herzlichem Gruß
Flauten
#3 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
Mein erster Orgellehrer und Hermann Schroeder waren Studienkollegen in Köln und lebenslang befreundet. Ich habe ihn mehrfach an der Orgel in Mettlach gehört. Für seine Musik braucht man keine exotische Disposition. Er selber registrierte recht "einfach": Von unten nach oben aufgebaute, lückenlose Prinzipalchöre, Solostimmen ganz "klassisch" mit entsprechenden Zungen oder einem Sesquialter. Auch im Triospiel eher lückenloser Klangaufbau statt steilen Lückenregistrierungen. Das trug alles eher asketische Züge. Ich entsinne mich nicht, dass er jemals eine Streicherschwebung oder einen Tremulanten benutzt hat. Da war er sehr "orgelbewegt". Was ich nie begriffen habe: Ihm gefielen die elektropneumatischen Orgeln, die Weise in den 50ern baute. Allein in SB entstanden unter seiner Expertise drei Dreimanualige. Immerhin sind sie solide, denn sie stehen heute noch (St. Albert, St. Josef und die dritte war in SB-Malstatt, Name der Kirche ist mir entfallen) Ich fand sie schon als Schüler glanzlos und langweilig.
Ih finde seine gregorianischen Miniaturen sehr gekonnt gearbeitet - Linearität von zeitloser Schönheit. Und seine Weihnachtschoräle entfalten sogar eine Sinnlichkeit, die in der Zeit der "neuen Sachlichkeit" verpönt war. Beachtenswert sind auch seine Vokalkompositionen. Durchweg sehr gediegener Kontrapunkt unter Verzicht auf die typischen Quartparallelen. Er wusste, wie man Singstimmen behandeln muss, damit Wohlklang entsteht.
LG
Michael
#4 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
Auch als Interpret an der Orgel war er ganz Kind der Kölner Schule von Sattler und Bachem. Strenges Legatospiel mit reichlich stummem Fingerwechsel. Sein Bachspiel war dennoch analytisch und durchhörbar, strahlte auch in bewegten Tempi Ruhe aus. Für ihn war die Orgel das Instrument der Polyphonie. Entsprechend lag ihm Reger mehr als franz. Romantik. Er spielte gern Werke seiner Zeitgenossen: Höller, Kaminski etc.
LG
Michael
Man findet auch kleinere Stücke von ihm in der Sammlung "Orgelstücke zum Gotteslob" (ca. 1975 erschienen).
Im alten GL. gab es ein von ihm vertontes Ordinarium (Allerheiligen Messe ?) welches in den Gemeinden aber wenig Anklang fand.
#7 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #3
Was ich nie begriffen habe: Ihm gefielen die elektropneumatischen Orgeln, die Weise in den 50ern baute. Allein in SB entstanden unter seiner Expertise drei Dreimanualige. Immerhin sind sie solide, denn sie stehen heute noch (St. Albert, St. Josef und die dritte war in SB-Malstatt, Name der Kirche ist mir entfallen) Ich fand sie schon als Schüler glanzlos und langweilig.
Michael
Die durchweg positive Bewertung seiner Orgelmusik teile ich. Was die Sympathie Schroeders für Weise Orgelbau betrifft, scheint er diese mit Rudolf Walter geteilt zu haben, der in den 60er und 70er Jahren als Orgelsachverständiger im Erzbistum Freiburg tätig war. Dieser hinterlies im Rhein-Necker-Raum eine Menge Weise-Orgeln, nicht immer zur dauernden Freude der Gemeinden, denn ca. die Hälfte dieser Instrumente wurden zwischenzeitlich beseitigt, der Rest mit z.T. großem Aufwand saniert und umgebaut.
Zurück zu Hermann Schroeder: Hinweisen möchte ich auf eine Auswahl- und Querschnittsedition von Orgelwerken, die bei Schott in 3 Bänden hrsg. von Reimund Keusen und Peter Alexander Stadtmüller erschienen ist:
Ausgewählte Orgelwerke 1 ED 20183 Choralbearbeitungen
Ausgewählte Orgelwerke 2 ED 21149 Kleine Orgelstücke und Zyklen
Ausgewählte Orgelwerke 3 ED 21446 Große konzertante Werke
Einzelheiten zum Inhalt bei Stretta oder Bodensee-Musikversand
Eine Wiederbelebung verdienen die Kantoren-Proprien zu Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Mariä Himmelfahrt, die bei Coppenrath verlegt wurden und noch über Carus erhältlich sind. Diese entstanden unmittelbar nach dem II. Vatikanum als Beiträge zur kirchenmusikalischen Erneuerung in deutscher Sprache. Eine(n) versierte(n) Kantor(in) braucht man halt für diese anspruchsvolle, sich aus der Ebene des Gewohnten heraushebende Musik.
Viele Grüße,
kargelertfan
#8 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
Zitat von kargelertfan im Beitrag #7
Eine Wiederbelebung verdienen die Kantoren-Proprien zu Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Mariä Himmelfahrt, die bei Coppenrath verlegt wurden und noch über Carus erhältlich sind. Diese entstanden unmittelbar nach dem II. Vatikanum als Beiträge zur kirchenmusikalischen Erneuerung in deutscher Sprache. Eine(n) versierte(n) Kantor(in) braucht man halt für diese anspruchsvolle, sich aus der Ebene des Gewohnten heraushebende Musik.
Viele Grüße,
kargelertfan
Herzlichen Dank für die Reaktionen und eure persönlichen Erfahrungen mit Schroeder, die ihr hier teilt, das freut mich!
Die Proprien hat der Kueser Dekanatskantor Dr. Michael Meyer, der noch Schroeder pflegt und auch über Schroeders Messen promoviert hat, dieses Jahr an den entsprechenden Festtagen mit einer Sopranistin aufgeführt. Dort steht ja ebenfalls eine mittlerweile deutlich vergrößerte Weise-Orgel: https://organindex.de/index.php?title=Be...s,_St._Briktius
#9 RE: Orgelmusik von Hermann Schroeder
Von der ursprünglichen Weise-Disposition scheint im Rahmen der Erweiterungen und Umstellungen nicht mehr viel übrig zu sein.
Ein besonderes Highlight für alle Content-Fans findet sich im Solo-Werk.
Die elekro-pneumatische Traktur war für den Kantor und Weimbs wohl eine Einladung, den "Koppel-Knecht" nahezu ad infinitum auszureizen.
Diese Orgel wird dann irgendwann ein gutes Beispiel für die parallele Diskussion über die Rückführung in alte Zustände werden...
Die Versuchung alles an technischen Neuerungen zu verwenden, nur weil man es kann, hat in vielen Bereichen der Gesellschaft bereits deutliche Absagen erhalten. Der Orgelbau scheint als traditionelles Gebiet, dem mit beachtlichem Abstand hinterher zu hinken.
Liebe Grüße
Wolfgang
Zitat von Brabanter im Beitrag #9
Die Versuchung alles an technischen Neuerungen zu verwenden, nur weil man es kann, hat in vielen Bereichen der Gesellschaft bereits deutliche Absagen erhalten. Der Orgelbau scheint als traditionelles Gebiet, dem mit beachtlichem Abstand hinterher zu hinken.
Liebe Grüße
Wolfgang
Da bin ich nicht ganz mit.
Wer heute elektrisch baut, bekommt i.d.R. eine digitale Traktur - waere dann aber auch irgendwie bloed, die sich ergebenden Moeglichkeiten nicht zu Nutzen, oder?
Die Frage ist doch einfach nur, WIE man es nutzt: In romantischen Orgeln sind z.B. Oktavkoppeln ein integraler Bestandteil der Disposition. Heute gibt es ja durchaus auch Orgelbauer wie Gaida, die die digitalen Moeglichkeiten aehnlich als wichtigen Bestandteil ihrer Konzeption verstehen.
Am anderen Ende haben wir natuerlich die richtig konservativen, die tatsaechlich gar nichts daraus machen…
Dann gibt es auch noch die, die es einfach als Option anbieten - Man kann es benutzen wenn man moechte, man muss aber nicht.
Ich spiele ja selbst eine eher romantisch inspirierte Weimbs mit 37/III, die mit allem moeglichen ausgestattet ist, was der Digitalbaukasten hergab. Der Anspruch hier war allerdings auch, dass das Instrument ohne die Zusaetze in sich stimmig und komplett ist - selbst die Normalkoppeln wurden als Wippen an gewohnte Stelle gesetzt, obwohl es mit freier Werkzuordnung eigentlich nicht noetig gewesen waere so dass sich diese Orgel ganz «konventionell» spielen laesst. (Freie Manualverteilung und Oktavkoppeln sind im Spieltisch als kleine, versenkte(!) Taster ueber den Wippen ausgefuehrt, der Rest im Touchscreen)
Mittlerweile sage ich ganz klar, dass ich diese Moeglichkeiten - grade im konzertanten Bereich - nicht mehr Vermissen moechte!
Vieles ist tatsaechlich erst damit darstellbar (z.B. Eine 4ˋ-Zunge fuer einen Alt-C.f. Im Pedal), vor allem ergeben sich auch in der klanglichen Ebene Moeglichkeiten (selbstverstaendlich mit gewissen Einschraenkungen), die der Registerbestand so eigentlich nicht hergibt.
- 16-8-4-2 Streicher im SW - Check
- fettes romantischen Grundstimmenplenumen 8-4 mit Prinzipal 16 als Basis - Check
- 2 als Septime oder None - Check
(Letzteres waere auch bei Schroeder interessant :-) )
Wenn man sich damit auseinandersetzt und sich Zeit dafuer nimmt, erweitern die digitalen Moeglichkeiten das Klangspektrum extrem und sind auch musikalisch ueberzeugend gut Einsetzbar - die Orgel kann so sehr viel mehr, als man es ihrer Groesse und Disposition zumuten wuerde!
Das setzt in erster Linie aber ein grundsaetzliches Interesse am «Tuefteln fuer den perfekten Klang» vorraus - nicht unaehnlich den Intonationsperfektionisten hier im Forum :-)
Ich bin aber auch realistisch genug, dass die meisten Vertretungen oder Konzertorganisten dafuer einfach keine Zeit und/oder Interesse haben - aber wie gesagt: Man kann es Nutzen, muss aber nicht.
Zitat von Brummbass im Beitrag #10
Wer heute elektrisch baut, bekommt i.d.R. eine digitale Traktur - waere dann aber auch irgendwie bloed, die sich ergebenden Moeglichkeiten nicht zu Nutzen, oder?
Die Frage ist doch einfach nur, WIE man es nutzt:
[...]
Vieles ist tatsaechlich erst damit darstellbar (z.B. Eine 4ˋ-Zunge fuer einen Alt-C.f. Im Pedal), vor allem ergeben sich auch in der klanglichen Ebene Moeglichkeiten (selbstverstaendlich mit gewissen Einschraenkungen), die der Registerbestand so eigentlich nicht hergibt.
- 16-8-4-2 Streicher im SW - Check
- fettes romantischen Grundstimmenplenumen 8-4 mit Prinzipal 16 als Basis - Check
- 2 als Septime oder None - Check
Wenn man sich damit auseinandersetzt und sich Zeit dafuer nimmt, erweitern die digitalen Moeglichkeiten das Klangspektrum extrem und sind auch musikalisch ueberzeugend gut Einsetzbar - die Orgel kann so sehr viel mehr, als man es ihrer Groesse und Disposition zumuten wuerde!
[...]
Ich bin aber auch realistisch genug, dass die meisten Vertretungen oder Konzertorganisten dafuer einfach keine Zeit und/oder Interesse haben - aber wie gesagt: Man kann es Nutzen, muss aber nicht.
Ich finde das tatsächlich ungeheuer spannend!
Zitat von Brabanter im Beitrag #9
Von der ursprünglichen Weise-Disposition scheint im Rahmen der Erweiterungen und Umstellungen nicht mehr viel übrig zu sein.
Hinfahren, anhören oder anspielen. ☺️
Der gute Kantor ist auch OSV und zeigt sicher mal die Orgel vor.
Also, für mich fehlt da nur der Schwellwerksscharff, der Hintersatz, der Dulcian 16‘ und die alleinstehende 4‘-Schalmei. Quintade, Cymbel usw. durften bleiben und wurden sogar noch durch den „Hermann“ ergänzt.
Also, für mich ist da nun kein Frevel begangen wurden - und schon mit dem erzielten Zwischenergebnis bin ich mir hundertprozentig sicher, dass es dort null Diskussion um eine Rückführung, sprich deutliche Verkleinerung, geben wird.😉
@Martin78
Disposition: Möglicherweise ist das so, wenn einige Weise-Register nur umbenannt sind.
So wäre z.B. Nachthorn 8', je nachdem wie es gebaut ist, durchaus eine Seltenheit. Dies kann in Flaut Major aufgegangen sein, oder auch nicht? Davon gibt es 10 weitere, so dass 1/3 der ursprünglichen Register nicht mehr da ist oder umbenannt wurde.
Vermutlich ist bei der Umbenennung auch die Intonation geändert worden.
Vielleicht ist ja in meiner Formulierung zu erkennen, dass darin keine Wertung steht oder "steckt". Insbesondere steht dort auch nicht etwas von "früher besser" oder "die war so gut, daran hätte man nichts ändern dürfen".
Eine solche Wertung steht mir nicht zu.
@Brummbass
Ja, genau so sehe ich das auch.
Der "Residence-Organist" zum Zeitpunkt des Neubaus, der sich damit beschäftigen will und kann, bekommt diese Möglichkeiten, und für die anderen werden die Standards noch einmal direkt bedienbar eingebaut.
Da ich an romantischer Orgelmusik weder Interesse noch Ahnung davon habe, stellt sich mir bei den beschriebenen Sub-, Super- und Hyper-Oktavkoppeln, die Frage, ob ich die nur im mittleren Tastaturabschnitten brauche und ob die dann in den "äußeren" Tastaturoktaven einfach wegfallen können?
Wenn nicht, müssten die Windladen auf 92 Töne erweitert worden sein. Davon habe ich nichts gelesen.
Ich persönlich finde die italienische Regel, keine Pfeife kleiner als 1/8' sehr sinnvoll, und habe diese an meiner eigenen auch so umgesetzt. Wenn ich mir nun vorstelle, was die Hyperokatvkoppel mit den 2 - 1' schon in der mittleren Lage macht.
Das ist mein Gusto und kann für andere ganz anders sein.
Wie gesagt, ich habe keine Ahnung vom Einsatz von Querkoppeln, jedoch die sozusagen frei programmierbaren Obertöne und Extensionen haben für mich etwas von Multiplex-Orgeln, und sie verlangen nach einer gleichstufigen Temperierung, oder liege ich da falsch?
Liebe Grüße
Wolfgang
Bei romantischen Orgeln sind die Superkoppeln oft ausgebaut. Die Lage eines romantischen Satzes ist dann ja auch oft so, dass die Probleme im unteren Bereich nicht entstehen. Ansonsten wird man von Fall zu Fall schauen müssen, ob sich Probleme ergeben. Natürlich wird man eher keinen 1' registrieren. Obertöne ergeben als Multiplex immer Probleme, auch mit gleichstufiger Stimmung, weil sie eigentlich rein gestimmt sein müssten. Die Frage ist, ob man bei einer Septime da so pingelig ist.
Hier sind die Oktavkoppeln nicht ausgebaut; zumindest habe ich keinen Hinweis darauf gefunden.
Ja, ich habe mich falsch ausgedrückt.
Obertöne, die ich als elektrische Koppeln aus einem Grundregister gewinnen möchte, wie z.B. die festprogrammierte Sesquialter Großterz, verlangen nach einer gleichstufigen Temperierung, obwohl sie als eigenständiges Register in nahezu jeder nicht-gleichstufige Temperierung stehen könnten.
Damit schränkt sich durch die gewonnene Vielfalt an Möglichkeiten an anderer Stelle die Vielfalt der Möglichkeiten auf eine einzige ein.
Die nicht reine Stimmung des Obertons zum Grundregister ...
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