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Die neue Johannus Vivaldi
#17 RE: Die neue Johannus Vivaldi
Für die Vivaldi sprächen dann ja die neuen Chips ("DSCore+") und, wenn man nicht die Flexibilität der LiVE haben muss, die sechs vorinstallierten Samplesets. Bei der LiVE passen ja nur fünf gleichzeitig in die Orgel, und bei der Nobilis gibt es genau vier, auch vorinstalliert.
Dafür kann man bei der LiVE noch andere Sets kaufen (für nicht-ganz-kleines Geld). Das kann je nach Disziplin bzw. Bedarf ein Vor- oder Nachteil sein ;)
Trotzdem ist das überraschend viel Differenzierung für ein so kleines Marktsegment. Da werden die Stückzahlen (und damit die Effizienz) vermutlich kleiner als vielleicht nötig? Oder verlangt der Markt vielleicht genau das, dass man gefühlt 10 Modelle anbietet, die alle irgendwie ähnlich klingen, aber man jeder Geldbeutelgröße etwas anbieten kann so dass sich jeder Kundentyp abgeholt fühlt?
#19 RE: Die neue Johannus Vivaldi
Ich wage zu behaupten, dass das 20.000-Euro-Segment eher eine Nische ist und daher nicht unbedingt eine neue "Volksorgel" hervorbringt...
Trotz des stattlichen Preises bietet man ein Rollverdeck lediglich als auspreispflichtige Option an - ebenso wird die Orgel standardmäßig mit den billigen Kunststoffklaviaturen angeboten. Holzkern, Vollholz gibt es wieder nur mit Aufpreis. Man fragt sich allmählich, ob die Hersteller den Hals nicht voll bekommen.
Statt endlich einmal alle Orgeln mit zumindest holzkernhaltigen Klaviaturen anzubieten, steckt man selbst in Premiummodelle Plastik.
#20 RE: Die neue Johannus Vivaldi
Na ja, bei meiner Gloria Excellent 360, die ja technisch und baulich auf der Vivaldi (alt) basiert, war der Rolldeckel genau einmal zu: als Nikolausi und sein Krampus sie anno 2011 durch das Treppenhaus wuchteten. Ich hätte das Rollverdeck nicht gebraucht. Aber die Holzkernklaviaturen möchte ich nicht mehr missen. Warum das (bis in die Einsteigermodelle) nicht längst Standard ist, bleibt mir ein Rätsel. Der Preis kann es m.E nicht sein. Es ist wohl eine "ideologische" Sperre in den Hirnen der Pfennigfuchser. Für Fatar wäre eine solche Politik natürlich fatal. Die könnten ihre Plastikpressen einmotten.
LG
Michael
#21 RE: Die neue Johannus Vivaldi
...und die "ihr-wisst-schon-wessen-Flöte" ist nicht mehr inkludiert?
In dem ersten, optionalen Orchstral-Paket gibt es die "P......e II" - ich finde aber nirgends einen Hinweis auf standardmäßige Orchestrals... - vielleicht weggezaubert?
VG
Aeoline
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #20
...war der Rolldeckel genau einmal zu: als Nikolausi und sein Krampus sie anno 2011 durch das Treppenhaus wuchteten. Ich hätte das Rollverdeck nicht gebraucht. ...
Bei mir genauso. Leider konnte man das Rollverdeck nicht abwählen. Gebraucht wurde es nur als Basisschutz unter diversen Folien bei Renovierungsmaßnahmen in der Wohnung.
Überhaupt ist meine Orgel potthässlich, wenn das Verdeck zu ist... - Wie die meisten Cabrios...
VG
Aeoline
Zitat von Aeoline im Beitrag #23
Überhaupt ist meine Orgel potthässlich, wenn das Verdeck zu ist...
D'accord. Meine Vorgängerorgel hatte auch ein Rollverdeck, das sah aber geschlossen so furchtbar aus, dass ich lieber alle paar Wochen mit dem Swiffer mal über die Oberflächen gegangen bin. Meine Live hat ohnehin kein Verdeck, habe es nie vermisst.
M.E. ist das eher relevant, wenn das Instrument vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden soll (z.B. im Gemeindehaus).
Interessant, dass man als Vertreterin für den französisch-symphonischen Stil die Marcussen-Orgel in Kopenhagen gewählt hat. Ist man von Notre-Dame d'Auteuil nicht mehr überzeugt? Oder steckt eine 'richtige' Cavaillé-Coll-Orgel in der Pipeline, die man sich aber für die Live-Modelle aufsparen möchte?!
Zitat von Subbass im Beitrag #25Meiner bescheidenen Meinung nach gilt das auch für Kampen und Amsterdam.
Interessant, dass man als Vertreterin für den französisch-symphonischen Stil die Marcussen-Orgel in Kopenhagen gewählt hat. Ist man von Notre-Dame d'Auteuil nicht mehr überzeugt? Oder steckt eine 'richtige' Cavaillé-Coll-Orgel in der Pipeline, die man sich aber für die Live-Modelle aufsparen möchte?!
Kampen ist eine schöne Orgel, aber sicherlich keine typische Norddeutsche Barockorgel – wenn man eine Holländische (!) Orgel für denNorddeutschen (!) Barock möchte, wäre Martini Groningen vielleicht ein bessere Wahl.
Amsterdam ist nach Wittes Intervention im Jahr 1869 teilweise eine romantische Orgel. Und ein grandioses Instrument. Aber ebensosehr barock als romantisch. Vielleicht soll ein Orgel wie Naarden Grote Kerk (Witte 1862) besser als Holländisch-Romantisch dargestellt werden. Übrigens wurde diese schöne, aber relativ unbekannte Orgel meines Wissens nicht von Johannus aufgenommen.
Bitte versteh mich nicht falsch. Ich mache keine Aussagen über die Klangqualität der Vivaldi, sondern nur über den Stil, den Johannus den verschiedenen Orgeln zuschreibt.
#28 RE: Die neue Johannus Vivaldi
Ich vermute, dass man da den niederländischen Hintergrund mitdenken muss. In einem der Vivaldi-Demos klang es bei einem niederländischen Stck für mich doch fast genau so, wie die Digitalorgeln aus dem Nachbarland vor noch wenigen Jahren eben klangen. In diesem Forum hatte sich dafür mal der Begriff "Käse-Sound" etabliert. (Ich habe diesen Sound selbst bei HW-Aufnahmen niederländischer Orgeln nie in dieser Intensität heraushören können.) Auch bei Allen klingt "German Baroque" übrigens nach etwas, was Puristen hierzulande kaum als solchen bezeichnen würden.
Vor vielen Jahren hörte ich einmal, dass Mitarbeitern eines niederländischen Digital-Orgel-Herstellers das Anhören eines deutschen Barockklanges fast schon Qualen bereitet haben soll. Was will man da als Ergebnis erwarten? Oder umgekehrt gefragt: Wie authentisch würden niederländische Orgelkäufer eine Orgel aus einer deutschen Fabrikation mit niederländischen Klangideal bewerten? Vermutlich würde man dabei gar nicht vermeiden können, sich letztlich solche Vorbilder auszusuchen, die irgendwie dann doch noch "deutsch" klingen würden...
Und noch ein Aspekt: Für Niederländer ist im Alltag das Kompromisse-Aushandeln und das "wir lösen es zusammen" massiv stärker verankert und wird dort viel intensiver praktiziert als in Deutschland! In sofern würde ich fast schon erwarten, dass man dort eben gerade nicht eine völlig stilreine Orgel als "typisch" annimmt, sondern eine Orgel mit Kompromissen bzw. einem Mix. Denn genau DAS wäre für die Niederlande eben besonders "typisch".
Nachdem ich nun die verfügbaren Demos geduldig angehört habe, muss auch ich sagen: Klingt nicht anders, als man es gewöhnt ist.
Als dazumals die neue Studio präsentiert wurde, hat sie bei mir starkes Interesse ausgelöst; ich war mir fast sicher, dass meine nächste Orgel eine Johannus werden würde. Nachdem ich kürzlich die Gelegenheit hatte, Studio, Opus und Optimus/Concerto (Viscount!) zu vergleichen, muss ich Johannus leider wieder eine Absage erteilen. LiVE und Vivaldi sind mir ohnedies den ausgerufenen Preis nicht wert, ergo...
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